20.04.2017 - 14:52 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
21
Gelungene Überraschung
Bergamotte, soso. Ich denke stattdessen an ein bisschen nimm2 Zitrone, inklusive des cremig-spitzen Inhalts. Dazu was Ätherisch-Frisches, das Minzige streifend. Alles garniert auf einer rauen, adstringierend-hesperidischen Unterlage. Der fruchtige Part dreht alsbald komplett ins Grüne, von nimm2 bleibt im Verlauf nicht mehr als eine Ahnung.
Ein schafskäsig-verpupstes Intermezzo nach einer halben Stunde lässt kurz Sorge aufkommen. Zu Unrecht – denn rasch erscheint nun der Chef: balsamisch-herbes Nadelholz. Riecht nicht wie die Kiefern, die ich in natura kenne, mithin glaube ich gerne an einen Beitrag aus Sibirien. Das gefällt mir sehr gut, ein würzig-eleganter Duft, dem „das Cremige der besonderen Kiefer“ etwas die Spitze nimmt.
Im Fortgang bewegt sich die Angelegenheit apart zwischen dem Harzigen und dem Cremigen hin und her, rückt gegen Mittag im Stil gar in die Nähe von Halspastillen-Leder. Nur in die Nähe, dies ist fraglos kein Leder-Duft. Doch vielleicht können die Leute bei Bottega Veneta es in Anbetracht ihrer Kern-Kompetenz nicht ganz lassen. Oder ich unterstelle ihnen das unbewusst einfach.
Ansonsten ist der Duft stabil und zeigt eben zu mindestens drei Vierteln sein herb-würzig-balsamisches Nadelbaum-Gebräu: Relativ leise, aber ziemlich ausdauernd, wenngleich sich dafür (das wurde bereits erwähnt) großzügiger Auftrag empfiehlt. Patchouli spielt bei mir über weite Strecken lediglich direkt auf der Haut eine nennenswerte Rolle. Erst ab dem späten Nachmittag tritt es im sich insgesamt abschwächenden Duft stärker hervor.
Mit alledem offenbaren sich un-nischiger Anspruch und Einsatzgebiet zweifelsfrei. Und angesichts dessen darf die Essence Aromatique als Treffer gelten. Dass es sich im Gegenzug als auf Dauer ein wenig langweilig empfinden lässt, liegt dann auf der Hand. Meine Bewertung ist unbedingt allein vor diesem Hintergrund zu verstehen; wer einen stilvollen, zeitlosen Immergeher sucht, wird nämlich zu einem vernünftigen Preis bestens bedient.
Mir gefällt Bottega Veneta pour Homme Essence Aromatique übrigens besser als seinerzeit Bottega Veneta pour Homme einfachso. Wobei – das sei nicht verschwiegen – ich Letzteres allerdings damals noch sehr unerfahren getestet hatte.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die gelungene Überraschung.
Ein schafskäsig-verpupstes Intermezzo nach einer halben Stunde lässt kurz Sorge aufkommen. Zu Unrecht – denn rasch erscheint nun der Chef: balsamisch-herbes Nadelholz. Riecht nicht wie die Kiefern, die ich in natura kenne, mithin glaube ich gerne an einen Beitrag aus Sibirien. Das gefällt mir sehr gut, ein würzig-eleganter Duft, dem „das Cremige der besonderen Kiefer“ etwas die Spitze nimmt.
Im Fortgang bewegt sich die Angelegenheit apart zwischen dem Harzigen und dem Cremigen hin und her, rückt gegen Mittag im Stil gar in die Nähe von Halspastillen-Leder. Nur in die Nähe, dies ist fraglos kein Leder-Duft. Doch vielleicht können die Leute bei Bottega Veneta es in Anbetracht ihrer Kern-Kompetenz nicht ganz lassen. Oder ich unterstelle ihnen das unbewusst einfach.
Ansonsten ist der Duft stabil und zeigt eben zu mindestens drei Vierteln sein herb-würzig-balsamisches Nadelbaum-Gebräu: Relativ leise, aber ziemlich ausdauernd, wenngleich sich dafür (das wurde bereits erwähnt) großzügiger Auftrag empfiehlt. Patchouli spielt bei mir über weite Strecken lediglich direkt auf der Haut eine nennenswerte Rolle. Erst ab dem späten Nachmittag tritt es im sich insgesamt abschwächenden Duft stärker hervor.
Mit alledem offenbaren sich un-nischiger Anspruch und Einsatzgebiet zweifelsfrei. Und angesichts dessen darf die Essence Aromatique als Treffer gelten. Dass es sich im Gegenzug als auf Dauer ein wenig langweilig empfinden lässt, liegt dann auf der Hand. Meine Bewertung ist unbedingt allein vor diesem Hintergrund zu verstehen; wer einen stilvollen, zeitlosen Immergeher sucht, wird nämlich zu einem vernünftigen Preis bestens bedient.
Mir gefällt Bottega Veneta pour Homme Essence Aromatique übrigens besser als seinerzeit Bottega Veneta pour Homme einfachso. Wobei – das sei nicht verschwiegen – ich Letzteres allerdings damals noch sehr unerfahren getestet hatte.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die gelungene Überraschung.
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