Eau Ambrée Chabaud

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7.1 / 10 45 Bewertungen

Eau Ambrée ist ein Parfum von Chabaud für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist pudrig-blumig. Es wird noch produziert.

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Duftrichtung

Pudrig

Blumig

Würzig

Zitrus

Süß

Duftpyramide

Kopfnote

Bergamotte

Neroli

Zitrone

Herznote

Iris

Rose

Basisnote

Ambra

Benzoe

Leder

Parfümeur

Sophie Chabaud

Bewertungen

Duft

7.145 Bewertungen

Haltbarkeit

5.836 Bewertungen

Sillage

5.341 Bewertungen

Flakon

6.934 Bewertungen

Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 25.09.2023.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen

07.11.2014 - 08:47 Uhr

5
Flakon 7.5
Sillage 5
Haltbarkeit 7
Duft

MaryPoppins
11 Rezensionen

MaryPoppins

Hilfreiche Rezension 5

Nomen non est omen

Auf der Suche nach einem Kuschelduft habe ich den Eau Ambrée in die Hände bekommen und bin fast schwach geworden. Diese Komposition ist zart und elegant, nicht schwer, nicht bitter, nicht zu sehr ledrig.
Nach einer kurzen Überlegung kommen schon die Referenzen: Diabetiker-Variante von Cuir Amethyste oder, noch passender, die Bottega Veneta vom letzten Jahr, nur ä pitzeli zitroniger. Denn nach dem kurzen fröhlich-zitrischen Beginn kommt die Herznote - Iris, die lange noch den leichten zitronigen Touch behält. Das Leder ist also da, unverwechselbar, präsent und bodenständig, aber auch sanft und etwas cremig, wahrscheinlich dank der Benzoe-Rose Symbiose, die ich wunderschön finde. (Die Rose ist allerdings kaum wahrnehmbar.) Genau da bin ich fast schwach geworden. Ich mag sanfte, vorsichtige Düfte, die Einbettung des Iris-Leder ins die cremige Benzoe finde ich sehr gelungen. Aber Leder ist doch nicht mein Revier... Und es wäre interessant zu wissen, ob überhaupt jemand den Amber hier rausriechen kann, denn ich bekomme keinen Amber weit und breit. Nomen est Omen?

03.07.2014 - 14:12 Uhr

7.5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 8
Duft

Florblanca
1143 Rezensionen

Florblanca

Sehr hilfreiche Rezension 15

Chabaud in aller Munde, ähm Nasen!

Fast täglich kann man derzeit einen Kommentar zu irgendeinem Chabaud Duft lesen - die Marke ist also fast in aller Nasen! Dank Turandot darf ich die ganze Reihe jetzt auch testen und kann nur hoffen, dass die weiteren Tests weniger strangulierend ausfallen, als mein erster mit Chic et Bohème.

Mein zweiter Kandidat, Eau Ambrée scheint ein deutlich angenehmeres Stöffchen zu sein. Der Einstieg ist allerdings so kurz, dass es schon vorbei ist, bevor ich die zitrischen Noten überhaupt wahrnehmen konnte.

Eau Ambrée ist extrem körpernah und glänzt vor allem durch eine schöne Iris. Die Rose darf sich zwar kurz melden, wird aber von der Iris anschließend auf einen Platz im Hintergrund verwiesen...

Ich übe mich in Geduld und warte auf die Basis, denn Amber in Kombination mit Leder und Benzoe hoert sich sehr verlockend an. Doch es duftet nach Iris, und Iris und Iris, mit ein wenig rosiger Blümeligkeit im Hintergrund. Ich muss da an meinen kürzlichen Test der Magnum Iris von Bejar, die allerdings deutlich haltbarer und um einige Stufen edler ist.

Dennoch finde ich Eau Ambrée - für mich eigentlich Eau Irisée - einen schönen Duft, angenehm und im Frühjahr und Sommer sehr gut tragbar. Leider ist seine Haltbarkeit nicht wirklich gut und die Sillage sehr, sehr körpernah.

Ich habe fast den Eindruck, dass solche Autorendüfte - zumindest viele davon - keine besonders lange Haltbarkeit aufweisen und eher körpernah sind. Im Grunde stört mich das auch gar nicht, jedenfalls so lange das Preis-Leistungsverhältnis für mich stimmt.

Für alle, die Irisdüfte mit Leichtigkeit und feinem Hintergrund mögen, kann Eau Ambrée eine gute Wahl sein.

27.06.2014 - 07:59 Uhr

5
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 8
Duft

Aura
89 Rezensionen

Aura

Top Rezension 22

Verdammnis in letzter Sekunde

Fast wollte ich schon mit den Chabaud-Düften abschliessen und diese enttäuscht weiterleiten. Warum enttäuscht? Weil sie die Erwartungen, die mir die Marke selbst suggeriert hat, nämlich „elegant umgesetzte Erinnerungen“, nicht erfüllt haben. Die Gourmands sind zu süss, zu echt, Lait de vanille riecht zB nach Vanille-Instantpulver statt nach Bio-Schote, die grünen Düfte sind grelles Neon, und die „eleganten“ Düfte sind mir auch alle zu laut, zu einfältig, irgendwie „zu gut gemeint“. Ich habe nichts gegen Gourmands und laute Düfte, aber dann müssen sie edel gemacht sein.

Auch meine Mitkommentatoren der Chabauds haben nicht nur lobende Worte gefunden, dennoch hatte am Ende fast jeder einen Favoriten und evtl. sogar Wunschkandidaten auf der Liste. Nun ist das auch mir passiert, denn ich habe heute zum Abschluss noch Eau Ambrée getestet. Und was soll ich sagen: Na bitte, es geht doch! Kaum zu glauben, dass dieses Parfum von derselben Parfümeurin stammt.

Der zitrische Auftakt ist nichts, woran man sich stört, aber auch nichts, an das man sich erinnnert. Schnell blüht eine wunderbar klassische, pudrige Iris auf, was mir sehr gefällt, da ich zurzeit eine offene Nase für Iris habe. Ganz klar dominiert sie die Herznote, die Rose nehme ich (zum Glück) nicht wahr. Richtig schön wird es aber in der Basis, wenn Ambra und Leder dazukommen. Yatagans Assoziation mit einer Hotelrezeption kann ich gut nachvollziehen, es hat so etwas fast steril Modern-Elegantes. Mich erinnert der Duft an eine Mischung aus 1/2 Teil verbindliches Ambre Narguilé und 3 Teilen distinguiertes Bottega Veneta. Es riecht nach lauwarmem, mattem Beige. Ich vermute noch einen Hauch seifigen Moschus.

Eau Ambrée ist ein einfacher und eher leichter Unisex-Duft, traumhaft harmonisch komponiert. Hier finde ich endlich die elegante Zurückhaltung, die ich bei den anderen Düften vermisst habe.
Verdammtnocheins, der wandert jetzt auf die Wunschliste! Doch wieder angefixt, in letzter Sekunde.

13.06.2014 - 16:18 Uhr

7
Flakon 5
Sillage 5
Haltbarkeit 7
Duft

Yatagan
395 Rezensionen

Yatagan

Top Rezension 33

Am Tobasee

Unkommentierte Düfte No. 41

Wir alle wissen, dass Düfte Erinnerungen herauf beschwören. Manchmal aber ist es wirklich unglaublich und man kann nur vermuten, dass uns das Gedächtnis einen Streich spielt. So geschehen im vorliegenden Fall.

1990 reiste ich mit meiner damaligen Freundin (und heutigen Frau) nach Indonesien. Wir waren durch Vermittlung sehr günstig an einen Flug gekommen und die Unterkünfte vor Ort waren mehr als preiswert. In Backpacker-Hostels fand man auf Nachfrage immer noch ein Nachtquartier, wo man seinen Rucksack abstellen und für den Gegenwert von ca. 3 bis 5 DM (damals etwas 3000 bis 5000 indonesische Rupien) übernachten konnte.

Unser eigentliches Ziel war der Lake Toba. Der Tobasee wurde seinerzeit noch kaum von Touristen besucht. Nur Rucksackreisende und vor Ort lebende Hippies waren unterwegs. Er liegt im Norden der Rieseninsel Sumatra, ist sagenhafte 87 km lang und 27 km breit, der größte Kratersee der Erde und mehr als dreimal so groß wie der Bodensee. Ein Drittel der Fläche des Sees wird wiederum von einer Insel, Samosir, eingenommen, auf die man mit dem Boot übersetzen kann. Eine Insel in einem See auf einer Insel im Meer mitten im Regenwald. Einmalig!

In der Nähe des Sees besuchten wir ein altes niederländisches Kolonialhotel, das halbverlassen im Dschungel lag und wo man in herunter gekommenem Luxus preiswert übernachten konnte.

Kaum hatte ich Eau Ambrée aufgetragen, erschienen vor mir Bilder dieses Hotels. Warum? Ich weiß es nicht, liegen die Erlebnisse doch fast 25 Jahre zurück, aber irgendetwas in diesem Hotel roch wie dieser Duft. War es die Bettwäsche, ein Raumspray, das Parfum der Zimmermädchen - oder ist alles nur ein Irrtum?

Dabei scheint der Duft lt. Duftpyramide eher wenig Besonderes zu bieten: zitrische Komponenten im Auftakt, Rose und iris, Ambra, Leder, Benzoe. Das war‘s.

Die zitrischen Noten sind schnell verschwunden. Überhaupt scheint mir die Haltbarkeit der Chabaud-Düfte etwas zu wünschen übrig zu lassen. Nun gehöre ich nicht so sehr zu den Haltbarkeitsfanatikern, so dass ich mit diesem Makel durchaus leben könnte.

Nach einiger Zeit bleibt vor alledem ein weiches Rose-Iris-Ambra-Gemisch (Stichwort Puder), das nicht unangenehm ist und das sich Stunde um Stunde langsam und gleichbleibend im Charakter verabschiedet. Von Leder kann m.E. kaum eine Rede sein, Benzoe-Harz ist für mich nicht gut differenzierbar. Was bleibt ist das o.g. Gemisch.

Langsam kommt mir auch ein verschwommener Gedanke, warum mich diese Mischung an meine Asienreise vor 25 Jahren erinnert haben könnte. Eau Ambrée wirkt auf mich wie die etwas billig riechenden, einfachen pudrige Düfte der Vergangenheit, der späten 80er, die man an vielen Orten der Welt riechen konnte, in Asien, in Amerika, in Europa, schlussendlich gar nicht unangenehm, eigentlich sogar mit nostalgischem Flor umkränzt, irgendwie eher feminin als unisex und Garanten für wohlig-kuschelige Athmosphäre.

Das wäre kein Duft, den ich mir zulegen wollte, weder damals noch heute, aber alles in allem ist er nicht schlecht gemacht, hat einen nostalgischen Charakter.

Dankbar bin ich Eau Ambrée allemal. Nach dieser Dufterfahrung habe ich mal wieder meine Bilder vom Lake Toba herausgeholt. Was waren wir jung und voller Leben!
Eine andere Zeit, ein anderer Ort.