19.07.2018 - 14:29 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
27
Speziell glänzende Rose
Viel Wahres und Nachvollziehbares wurde zum Duft schon gesagt, daher sei der Blick im Wesentlichen auf eine Einzelheit gerichtet, die mir allerdings sehr wichtig erscheint: den Auftritt der Rose.
Aber erstmal was Allgemeines. Der Duft ist vom Start weg außerordentlich edel. Stilles, holziges Oud mit zwar einer Idee Saurem, doch gänzlich ohne Kuhstall. Gleichwohl ziemlich charaktervoll, nach einer Viertelstunde entwickelt es gar eine bitter-stichige Note – riecht wie Knetgummi. Das ist fordernd und um einiges fordernder, als ich erwartet hatte.
Und jetzt zur Rose. Sie glänzt. Ganz speziell. Nämlich durch kluge Zurückhaltung und einen speziellen Dreh im Auftritt. In manchen Düften, bei denen von Leder die Rede ist, beschleicht einen das Gefühl, es bei Letzterem vor allem mit komprimiert-eingedicktem, regelrecht öligem Rosen-Aroma zu tun zu haben, das bloß einen auf Leder macht. Und das funktioniert hier sozusagen andersherum und überdies noch eine Stufe weitergedreht ebenfalls: Die Rose lässt sich tadellos zumindest teilweise ins Ledrige, das Oud Unterstützende wahrnehmen. Damit ent-gewichtet sie sich gewissermaßen selbst. Im Ergebnis finde ich den Duft wohltuend oud-lastig und die Rose liefert mir lediglich einen dunkel-floralen Tupfer, der das Bittere gerade eben ein wenig einfängt. Mir gefällt das sehr. Ich darf also just die von anderen bereits verschiedentlich gewünschte Rosen-Beschränkung für mich als erfüllt ansehen.
Gegen Mittag darf die Dame etwas mehr. Ein hauchzarter Blütenduft, der mithin im Kontext wiederum erfreut. Bald gesellt sich sanft-staubiger Amber bei und zum Abend hin wird die Rose ein bisschen fruchtbonbon-mäßig, aber wahrt immer die Contenance. Das war es aus der ergänzenden Ecke, alles bleibt zart und sacht. In solchem Umfeld muss das Oud seine Präsenz nicht via Lautstärke sicherstellen, sondern kann – bei aller charakterlichen Stärke, die auf den letzten Metern tatsächlich noch Stall-Seiten andeutet – vornehm agieren.
Das ist für erfahrenere Nasen fraglos alles nicht neu oder aufregend, schon gar nicht zum aufgerufenen Preis. Ich stelle mir freilich vor, wie jemand in der gediegenen Atmosphäre eines Zegna-Geschäftes eben seinen Anzug final anprobiert und den paar Tausend Euro für das gute Stück schnell noch ein relatives Taschengeld für einen Duft folgen lässt, der die Gesamterscheinung edel-dunkel abrundet. Dafür ist Indonesian Oud vermutlich gedacht und das kann er perfekt.
Aber erstmal was Allgemeines. Der Duft ist vom Start weg außerordentlich edel. Stilles, holziges Oud mit zwar einer Idee Saurem, doch gänzlich ohne Kuhstall. Gleichwohl ziemlich charaktervoll, nach einer Viertelstunde entwickelt es gar eine bitter-stichige Note – riecht wie Knetgummi. Das ist fordernd und um einiges fordernder, als ich erwartet hatte.
Und jetzt zur Rose. Sie glänzt. Ganz speziell. Nämlich durch kluge Zurückhaltung und einen speziellen Dreh im Auftritt. In manchen Düften, bei denen von Leder die Rede ist, beschleicht einen das Gefühl, es bei Letzterem vor allem mit komprimiert-eingedicktem, regelrecht öligem Rosen-Aroma zu tun zu haben, das bloß einen auf Leder macht. Und das funktioniert hier sozusagen andersherum und überdies noch eine Stufe weitergedreht ebenfalls: Die Rose lässt sich tadellos zumindest teilweise ins Ledrige, das Oud Unterstützende wahrnehmen. Damit ent-gewichtet sie sich gewissermaßen selbst. Im Ergebnis finde ich den Duft wohltuend oud-lastig und die Rose liefert mir lediglich einen dunkel-floralen Tupfer, der das Bittere gerade eben ein wenig einfängt. Mir gefällt das sehr. Ich darf also just die von anderen bereits verschiedentlich gewünschte Rosen-Beschränkung für mich als erfüllt ansehen.
Gegen Mittag darf die Dame etwas mehr. Ein hauchzarter Blütenduft, der mithin im Kontext wiederum erfreut. Bald gesellt sich sanft-staubiger Amber bei und zum Abend hin wird die Rose ein bisschen fruchtbonbon-mäßig, aber wahrt immer die Contenance. Das war es aus der ergänzenden Ecke, alles bleibt zart und sacht. In solchem Umfeld muss das Oud seine Präsenz nicht via Lautstärke sicherstellen, sondern kann – bei aller charakterlichen Stärke, die auf den letzten Metern tatsächlich noch Stall-Seiten andeutet – vornehm agieren.
Das ist für erfahrenere Nasen fraglos alles nicht neu oder aufregend, schon gar nicht zum aufgerufenen Preis. Ich stelle mir freilich vor, wie jemand in der gediegenen Atmosphäre eines Zegna-Geschäftes eben seinen Anzug final anprobiert und den paar Tausend Euro für das gute Stück schnell noch ein relatives Taschengeld für einen Duft folgen lässt, der die Gesamterscheinung edel-dunkel abrundet. Dafür ist Indonesian Oud vermutlich gedacht und das kann er perfekt.
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