Cabochard 2019 Eau de Toilette

Version von 2019
Cabochard (2019) (Eau de Toilette) von Grès
Flakondesign Sylvie De France
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7.9 / 10 42 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Grès für Damen, erschienen im Jahr 2019. Der Duft ist chypreartig-würzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von Lalique Group / Art & Fragrance vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Chypre
Würzig
Ledrig
Grün
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AldehydeAldehyde GalbanumGalbanum SalbeiSalbei
Herznote Herznote
RoseRose Ylang-YlangYlang-Ylang JasminJasmin
Basisnote Basisnote
EichenmoosEichenmoos LederLeder PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz
Bewertungen
Duft
7.942 Bewertungen
Haltbarkeit
8.036 Bewertungen
Sillage
7.437 Bewertungen
Flakon
8.048 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
9.423 Bewertungen
Eingetragen von Franfan20, letzte Aktualisierung am 29.12.2023.
Variante der Duftkonzentration
Hierbei handelt es sich um eine Variante des Parfums Cabochard (2019) (Eau de Parfum) von Grès, welche sich in der Duftkonzentration unterscheidet.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Preis
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Axiomatic

101 Rezensionen
Axiomatic
Axiomatic
Top Rezension 35  
Befreiungsschlag in der Nacht
Dickköpfige Sturheit kann manchmal einem richtig auf die Nerven gehen, um nicht einen dieser schönen Kraftausdrücke mit physiognomischen Bestandteilen hier dem Teil der zartbesaiteten Leserschaft unter die Nase reiben zu müssen.

Galbanum in seiner klaren, aufrichtigen und salbungsvollen grünen Kraft steht für mich wie kein anderer Duftstoff für Positives - es befreit den Kopf, entwirrt Gedanken, schafft eine klare Sicht und fördert Entscheidungsfindungen.

Cabochard, dieser Dickkopf ist nun seit ein paar Jahren wieder erquickend auf den Markt gekommen.
Gelungen ist er, leicht, lichtdurchflutet und herrlich anders wie seit eh und je.

Bernard Chant hatte 1959 schon ein gutes Händchen mit der Urversion bewiesen. Kompromisslos und aussagekräftig.

Nun nennt Lalique Beauty, der Inhaber der Markenrechte, leider nicht den Schöpfer dieser 2019er EdT Variante, was sehr schade ist, denn sie ist auf jeden Fall äußerst gut gelungen.

Verstecken braucht sich die Verpackung nicht, eine elegante schwarze Schachtel mit geriffelter Oberfläche und goldenem Rahmen, wie auch der Schriftzug des Markennamens - Cabochard wird seit 1959 in kursiver Schreibschrift gehalten.
Da kann man schon sagen, dass der Duft ein wahrer Klassiker ist, immerhin konnte er sechzig Jahre lang begeistern, bis er nun für den heutigen Geschmack verändert wurde. Da konnten andere Chypre-Ikonen leider nicht mithalten und wurden tragischerweise eingestellt.

Der Flakon genügt dem hohen Qualitätsstandard von Lalique, er ist schwer und auf eine charmante Weise erinnert er an die 1960er Jahre mit der asymmetrischen schwarzen Schleife.
Der Zerstäuber ist unübertrefflich gut. So einen feinen Sprühnebel habe ich selten bisher gesehen.

Soll im mal auf Trotzkopf machen?

Zisch!

Ding Dong, Familie Aldehyde wartet schon, um gebührend begrüßt zu werden.
Küsschen!
Was, Ihr wollt schon wieder gehen?
Ach ja, ich hatte es ja ganz vergessen. Heute wird Eure Cousine 19! Was für eine schöne Zahl! Na, dann grüßt sie schön von mir!
Aber der nette Herr hier darf doch bleiben, oder?

Tachchen liebes Galbanum, nimm doch schonmal Platz. Schön grün biste. Nettes Salbeiblättchen am Revers.
Na, nicht so ernst gucken, ist ja lieb gemeint!
Dass solche Harze aber auch immer einen Anstoß brauchen, um lächeln zu können, nein aber auch!

Ach ja, Du kannst die Kinder ruhig draußen im Garten toben lassen, so bleiben wir ungestörter.
Der ältere Ylang ist aber sehr gut erzogen, sieh an. Der kann ruhig auf die kleine Rose und den neckischen Jasmin aufpassen.
Also Kinder, viel Spaß im Garten und falls was ist, meldet Ihr Euch wieder.

Galbi, falls Du Dich erfrischen möchtest, die kleine Seife an blumigem Sandel und Patch findest Du im Gästebad.
Ich weiß, so ein Hauch altes Spanien verzaubert immer noch.
Ich warte dann auf der Ledercouch auf Dich.

Na wer sagt es denn, so eine Erfrischung hat Dir gut getan. So, und nun lass uns mal in Erinnerungen schwelgen und die Welt etwas hoffnungsvoller malen!

Klingeling!

Huch, wer stört denn jetzt unsere nette Runde?
Moment, bin gleich wieder da.

Murmel murmel, leichtes Fluchen und resolutes Vorschreiten und sich auf die Couch mit schwarzer Sonnenbrille plumpsen lassen.

X: „Was für einen Kitsch reimst Du Dir denn da wieder zusammen?
Und was macht der olle Galbi hier?
Tachchen auch!
Und keine Namen bitte, ich bleibe inkognito!“

Ich: „Liebe X, Aldehyd des Morgengrauens, ich werde mich hüten, Deine Identität hier preiszugeben!
Wir waren gerade dabei, über Galbis Schönheitskur zu sprechen, da bist Du…“

X: „Da bin ich ja gerade zur rechten Zeit gekommen! Das roch mir hier verdächtig nach Techtelmechtel!
Fast wie bei Doris Day, nicht wahr, Ihr zwei Turteltäubchen?
Tja, ich spiele jetzt mal 13. Fee!
So!

Und mit Dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen, Du Pantoffelheld von Galbanum!“

Die Stimmung trübt sich, ungemütliche Spannung läßt die Luft harziger werden, Galbi schaut konsterniert ernst wie ein Gentleman der 1960er.

X: „Jetzt räumen wir mal mit dieser ach so zuckersüßen Vorstellung der 60er auf.
Und Du, Galbi, hältst mal brav den Mund!

Also, Dich habe ich damals nicht aus Liebe, nee, sondern als Abwehrmittel gekauft.
Und ich könnte heute noch die Parfümerie auf Schadensersatz verklagen!“

Zartbesaitete bitte hier andere Rezensionen lesen!

X: „ Meine Güte, hatte ich es nicht einfach damals. Stewardess und verlobt!
Gut, Flugbegleiterin war zu jener Zeit der Traumberuf. Gute Manieren, bestes Essen an Bord, schöne Hotels zum Übernachten, hach…
Heute tun mir die Kolleginnen und Kollegen leid, die brauchen ja eine Nahkampfausbildung!

Also, ich mache es kurz. Der eine Lustmolch von Flugzeugpharao hatte es auf uns Mädels abgesehen, frei nach dem Motto, die Fleischtöpfe von Ägypten haben all you can eat ausgerufen.
Aber nicht mit mir!

Ich wähnte mich in Sicherheit mit Dir, Du ach so ernster Galbi, doch weit gefehlt.
Der geile Bock wurde erst recht von Dir angezogen, wie ein Lockstoff!

Dann die eine Hotel-Übernachtung in New York.
Es klopfte mitten in der Nacht an meiner Tür.
Besagter Herr hatte plötzlich Gesprächsbedarf, sah, dass ich gerade Erich Fromm las und wollte mit mir über Gott und die Welt sinnieren.

Erste Warnstufe: Captain, ich bin jetzt müde und leide noch unter der Zeitverschiebung. Und Sie müssen morgen fit sein für den Weiterflug nach Los Angeles.

Keine Reaktion.
Ganz im Gegenteil, irgendwoher sang Miriam Makeba ihr Pata Pata aus einem Radio.
Und der Lüstling verstand die Zeilen doppeldeutig.

Zweite Warnung: Captain, finden Sie nicht, dass mein Verlobungsring sehr gut zu meinem Teint passt?

Keine Reaktion.
Er könnte ja diese zarten, mit Erdbeeren gefüllten Crêpes noch zu später Stunde bestellen.

Dritte Warnung: Captain, vielleicht sollte mein Duft es Ihnen klar gemacht haben, dass ich mich resolut gegen…

Reaktion.
Er würde mich geradezu anhimmeln ob meines bitter edlen Duftes!

Gut, alle guten Dinge sind drei, sagte ich mir.
Ich drückte ihm 20 Dollar (damals inflationsbereinigt viel Geld) in die Hand und sprach:
Wissen Sie, New York hat wirklich alles.
Ich bin mir sicher, dass an der 42. Straße zu später Stunde burschikose Mädels ohne Hülle mit Fülle sich mit Ihnen zu leckeren Crêpes und Pata Pata Schwingungen sehr gerne über das Lebensprinzip unterhalten werden.
Nur sollten Sie vielleicht den Ehering hier lassen, der kommt gar nicht gut an!

Na, was glotzt Ihr Beiden denn so?
Wenn jemand stur sein kann, dann bin ich es!

Es hagelte natürlich Beifall und Anerkennung von meinen Mädels, der Captain verzog sich wie ein scheues Kätzchen wieder in sein Zimmer und wir hatten den wohl turbulentlosesten Weiterflug zur Westküste.

Ich könnte fast schwören, dass sich beim Landeanflug das Meer geteilt hatte.

So, da habt Ihr den Befreiungsschlag der 60er, Ihr zwei Burschen.

Nichts für ungut, aber ich kann einfach nicht die Anstandsdame mimen.
Euch noch viel Spaß beim was auch immer…

Küsschen!“

Ich glaube, dass ich mir vielleicht doch noch die EdP-Version holen sollte.

Das hier riecht mir schon mächtig nach Cliffhanger.
23 Antworten
10
Preis
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Helena1411

104 Rezensionen
Helena1411
Helena1411
Top Rezension 39  
Ein Wenn-Dann-Duft
Wenn Du …
… überbordende Aldehyde nicht magst, die gleich zu Beginn Deine Nase umstürmen, grün-krautig und zeitgleich nostalgisch seifig anmuten und an Düfte aus längst vergangenen Zeiten erinnern, geradezu in Erinnerungen schwelgen lassen, …
… dann bist Du bei diesem Duft völlig falsch.

Wenn Du …
… gepaart mit diesem fulminanten Aldehyd-Einstieg den Duft nach würzigen Koniferen nicht gerne hast, die einen bitter-herben Eindruck hinterlassen, wenn man ihr Grün sanft zwischen den Fingern zerreibt, und Dich direkt in einem Gefühl von dunkelwürziggrünen Wellen über das Aldehyd-Meer treiben lassen, …
… dann ist dieser Duft nichts für Dich.

Wenn Du …
… zeitgleich schon den Geruch von sattem, leicht feuchtem Moos nicht leiden kannst, einem Moos, das so weich die vorangegangenen dunkelwürziggrünen Wellen bettet, dass es Dir scheint, als könntest Du Dich in dieses wohligweiche Moosbett hineinsinken lassen, um völlig umschlungen zu werden von dem satten dunklen Grün …
… dann solltest Du diesen Duft ziehen lassen.

Wenn Du …
… mit erdigen Rosen nichts anfangen kannst, die mehr verstreuten Rosenblättern auf dem dunkelgrünen Moosbett gleichen, unter dem die kühle, feuchtfrische Erde schon zu erahnen ist, aber nur hintergründig, dezent, genauso wie die herabregnenden Rosenblätter, die zaubergleich durch die Luft schweben …
… dann wirst Du mit diesem Duft nichts anfangen können.

Wenn Du …
… Dich im weiteren Verlauf für die entstehende Assoziation von dunklem Leder nicht begeistern kannst, einem Leder, auf dem krautige Flechten wachsen, das ein wenig rau daherkommt und mit dem eine leicht herbe Würzigkeit einhergeht, aber zugleich so schmeichelnd ist, dass Du Dich anlehnen möchtest …
… dann hat dieser Duft nichts für Dich Angenehmes.

Wenn Du aber …
… grünkrautige, aldehydregnende, moosverdichtete, dunkelledrige, herbrosige, erdigreine, flechtenwürzige, bitterbalsamische Duftkompositionen magst, …
… dann, …
… ja dann wirst Du diesen in sämtlichen schillernden Prismen von einem Chypre strahlenden Duft wahrhaft lieben und ihn nicht mehr loslassen wollen.
46 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
SchatzSucher

107 Rezensionen
SchatzSucher
SchatzSucher
Top Rezension 52  
Das neue Gewand muß sich nicht verstecken
Das Modehaus Grès wurde 1935 von Germaine Émilie Krebs (1903 - 1993) gegründet, besser bekannt als Madame Grès. Als eine wichtige Vorreiterin der Haute Couture machte sie sich in den 40er Jahren einen Namen mit ihren Kleidern, die Elemente der griechischen Antike mit minimalistischen und zeitlosen Designs verband. Sie zählte Berühmtheiten wie Marlene Dietrich, Greta Garbo und Edith Piaf zu ihren Stammkundinnen.
Und daß ein berühmtes Modehaus auch Düfte auf den Markt bringt, ist fast schon obligatorisch. Denn was ist eine schöne Robe ohne den dazu passenden Duft?
So erschien 1959 Cabochard und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Kreiert von Bernard Chant, der u.a. auch für Estée Lauder, Clinique und Aramis Düfte geschaffen hat.

Cabochard ist ein klassischer Chypre mit würzigen und ledrigen Tönen. Ich konnte vor einiger Zeit das EdP testen, aber so richtig kam ich mit dem Duft nicht zurecht, obwohl ich den Duftklassikern in der Regel sehr zugeneigt bin.
Der Duft war mir zu dicht, zu überladen und ich kam mir verkleidet vor. Und dabei war es gar nicht mal die Ledernote, die mich störte (wie ganz oft in Düften).
Ledernoten wurden in älteren Düften anders dargestellt als in modernen Düften. Oft empfinde ich sie natürlicher, weicher und für mich zugänglicher als in modernen Düften. Da wirkt Leder auf mich eher abschreckend, künstlich, stechend und aufdringlich.
Wie so manche Duftklassiker ist auch Cabochard mehrfach überarbeitet und neu aufgelegt worden. Und wir alle wissen, daß Überarbeitungen nicht immer zur Zufriedenheit der Verbraucher ausfallen.

2019 ist Cabochard erneut auf den Markt gebracht worden und ich habe mir hier das EdT ersoukt, auf gut Glück. Zu einem mehr als günstigen Preis. Und ich bin schwer begeistert von diesem Duft.
Cabochard 2019 hat alles, was einen echten Chypreduft ausmacht, erscheint aber trotzdem in einem modernen Gewand.
Wunderbar ist schon der knarzig-grüne Auftakt mit Galbanum und seinem charakteristischen Duft, der z.B. auch Chanel N°19 so unverwechselbar macht. Dazu eine kräftige Portion Aldehyde, die für eine leichte Seifigkeit sorgen. Etwas Krautiges ist auch zu bemerken.
Recht schnell kommen Blütenakkorde hinzu. Sie bleiben herb und unsüß und keine Blütennote sticht besonders deutlich heraus. Die Galbanumnote bleibt ebenfalls weiterhin präsent.
Zu den Blüten gesellen sich würzige Töne und eine feine und sehr schön gearbeitete Ledernote. Diese Ledernote drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund und verleidet mir den Duft auch nicht. Darüber bin ich besonders erleichtert, weil sie hübsch artig im Zaum bleibt und nicht in der Nase piekst.
Einen Hauch von Holz meine ich auch noch wahrzunehmen.
Und nicht zuletzt das Eichenmoos, das Chypredüften überhaupt ihren besonderen Charakter verleiht. Eichenmoos ist ja seit Jahren verpönt und verschrien und darf eigentlich praktisch kaum noch in Düften verwendet werden.
Etliche Düfte wurden verstümmelt, ihrer Seele beraubt oder mußten ihr Leben aushauchen. Die Zeit der Chypredüfte schien vorbei. Zumal der Markt von zahllosen Sauberrosen, fruchtig-frischen Gute-Laune-Düften, Oud-Orientalen und Gourmands überschwemmt wurde.
Doch nun hat man offenbar endlich gelungene Eichenmoossubstitute gefunden und Chypredüfte können wieder aufleben. Was mich sehr freut, denn Chypres bin ich nach wie vor sehr zugeneigt.
Den Klassiker Cabochard hat man sehr gut in die Neuzeit versetzt. Der Duft ist etwas leichter und luftiger als die Ur-Version, man hat dem Duft ein wenig die Schwere genommen, hier und da ein wenig die Konturen geglättet und allem einen modernen Anstrich verpaßt, und doch kann man das Ur-Cabochard sehr gut erkennen.
Der Duft schwimmt nach wie vor gegen den Strom, er reiht sich nicht ein in die nahezu endlose Serie von beliebigen Frische-Fröhlichkeits-Blümchen-Zuckerwässerchen, ist in keinster Weise niedlich und angepaßt und das gefällt mir ausgesprochen gut.
Cabochard 2019 weist auch eine sehr gute Haltbarkeit auf, 8-9 Stunden sind da locker drin. Der Duft ist in den ersten 2-3 Stunden sehr gut wahrzunehmen, bis er sich dann allmählich zurückzieht.
Der Flakon ist sehr schön gestaltet mit ein paar Raffinessen und mit der schwarzen Schleife. Die 100 ml Größe liegt sehr gut in der Hand.
Und auch hier kann ich bestätigen, daß Cabochard ohne weiteres herrentauglich ist.
Man bekommt den Duft im Netz erstaunlich günstig, doch finde ich, daß er weit unter Wert verkauft wird, da er ohne Probleme mit den hochpreisigen Düften mithalten kann. Denn billig duftet bei Cabochard gar nichts.

Das Dufthaus Grès ist leider irgendwann ein wenig in der Bedeutungslosigkeit versunken. Nach Cabochard 1959 kam noch hier und da mal ein Duft, aber richtig hängen blieb keiner. 1990 wurde mit Cabotine, das ich in einem Statement als wildgewordenen Blumenstrauß bezeichnet habe, noch ein Duft mit großem Wiedererkennungswert veröffentlicht. Dann gab es noch zahllose Ableger von Cabotine, hier und da mal ein neuer Duft, aber so richtig begeistern wollte eigentlich nichts mehr.
Die Düfte, die ab den 90er Jahren veröffentlicht wurden, gehörten auch schon nicht mehr zum Unternehmen Madame Grès. Sie zog sich Mitte der 80er Jahre zurück und verstarb 1993 in ärmlichen Verhältnissen.

Vielleicht gelingt es ja der Lalique Group, den einst großen Namen Grès wieder zu etwas mehr Schwung zu verhelfen, wenn man diesen Weg weiterverfolgt. Ich würde es sehr begrüßen.
Hier hat man alles richtig gemacht und einem tollen Duftklassiker ein neues Gewand verpaßt, ohne aber den ursprünglichen Charakter zu vergewaltigen.

Ich danke Heikeso an dieser Stelle noch einmal für diese wunderbare Dufterfahrung!
40 Antworten

Statements

20 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 1 Jahr
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Sturheit zahlt sich mehr als neunzehnmal aus!
Klassische Aldehyde, prächtig grünes Galbanum (toll), leise Blüten und moosiges Leder.
Oui
55 Antworten
AnarlanAnarlan vor 3 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
They don‘t make them like this anymore? Irrtum.
Eine senkrechte Galbanum-Lederchypre-Antithese zum aktuellen Mainstream. Erstaunlich.
8 Antworten
Helena1411Helena1411 vor 2 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
KN: Hier geht’s aber chypristisch zu…
HN: Da geht noch was: herbwürziger, ledriger, moosiger, erdigrosiger..
B: Okay, nehmen wir! Perfekt!
46 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 4 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Ein wunderbarer Beweis, daß Chypre heutzutage noch geht. Cabochard wurde hier hervorragend in die Neuzeit versetzt. Es fehlt an Nichts.
14 Antworten
YataganYatagan vor 4 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Für den Mut, 2019 ein neues Cabochard mit Aldehyden, Galbanum, dezenter (!) Ledernote und Moos herauszubringen, gebührt Grès Pour le Mérite!
4 Antworten
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