30.11.2019 - 05:23 Uhr
Turandot
834 Rezensionen
Turandot
Top Rezension
77
Bist Du es wirklich?
Kennt Ihr die Situation bei einem Klassentreffen, wenn einem jemand gegenüber steht, den man früher gut kannte, schöne Zeiten mit ihm verbracht hat, man auch in der Mimik und Sprache Vertrautes findet und doch erst mal fremdelt?
So ähnlich ging es mir, als ich die neueste Version Cabochards aufsprühte. Ja, da ist schon Bekanntes, und doch... es wollte sich schon die leider so oft erlebte Enttäuschung breit machen, wenn wieder einmal ein Duftklassiker reformuliert so tun will, als wäre er der Urahn. Nun gut, das Geld ist zu verschmerzen, man kann ihn ja hin und wieder mal benutzen und so verbrauchen... aber schade ist es doch.
Aber dann im Laufe des Abends bricht das Eis. Sowohl beim Klassentreffen als auch bei der Annäherung an einen altvertrauten Duft lande ich im Stadium von "Weisst Du noch....?" Und "Wie war das damals..." usw. usw. Die etwas ungelenke Zeit des Wiedertreffens, evtentuell sogar falscher Erinnerungen ist vorbei und man kramt im Schatzkätzlein der erlebten Kostbarkeiten, die man nicht missen möchte.
Wer sich auch der olfaktorischen Vergangenheit hingeben möchte, sei gewarnt. Die Kopfnote der neuen Version ist etwas flach geraten und mir kam schon der vielbemühte Begriff des "Schattens seiner Selbst" in den Sinn. Aber Cabochard (2019) verleugnet den Ahnen doch nicht und ich finde, Bernard Chant muss sich nicht im Grabe umdrehen, weil seinem Werk Gewalt angetan wurde. Im Gegenteil! Dem Duft wurde ein Denkmal gesetzt. Ich erkenne durchaus, dass moderne Parfumeure Hand angelegt haben, aber nun, nach über 10 Stunden auf der Haut rieche ich noch immer - na klar, Cabochard wie es leibt und - leider halt doch nicht mehr lebt. Aber es ist deutlich erkennbar und so kann ich doch sagen: Hallo, Du bist es ja wirklich! Herb, stilvoll, elegant wie eh und je, kein bisschen der heutigen Mode unterworfen und deshalb ein toller Duft für jemanden, der seinen eigenen Stil durch alle olfaktorischen Torheiten bewahrt hat.
So ähnlich ging es mir, als ich die neueste Version Cabochards aufsprühte. Ja, da ist schon Bekanntes, und doch... es wollte sich schon die leider so oft erlebte Enttäuschung breit machen, wenn wieder einmal ein Duftklassiker reformuliert so tun will, als wäre er der Urahn. Nun gut, das Geld ist zu verschmerzen, man kann ihn ja hin und wieder mal benutzen und so verbrauchen... aber schade ist es doch.
Aber dann im Laufe des Abends bricht das Eis. Sowohl beim Klassentreffen als auch bei der Annäherung an einen altvertrauten Duft lande ich im Stadium von "Weisst Du noch....?" Und "Wie war das damals..." usw. usw. Die etwas ungelenke Zeit des Wiedertreffens, evtentuell sogar falscher Erinnerungen ist vorbei und man kramt im Schatzkätzlein der erlebten Kostbarkeiten, die man nicht missen möchte.
Wer sich auch der olfaktorischen Vergangenheit hingeben möchte, sei gewarnt. Die Kopfnote der neuen Version ist etwas flach geraten und mir kam schon der vielbemühte Begriff des "Schattens seiner Selbst" in den Sinn. Aber Cabochard (2019) verleugnet den Ahnen doch nicht und ich finde, Bernard Chant muss sich nicht im Grabe umdrehen, weil seinem Werk Gewalt angetan wurde. Im Gegenteil! Dem Duft wurde ein Denkmal gesetzt. Ich erkenne durchaus, dass moderne Parfumeure Hand angelegt haben, aber nun, nach über 10 Stunden auf der Haut rieche ich noch immer - na klar, Cabochard wie es leibt und - leider halt doch nicht mehr lebt. Aber es ist deutlich erkennbar und so kann ich doch sagen: Hallo, Du bist es ja wirklich! Herb, stilvoll, elegant wie eh und je, kein bisschen der heutigen Mode unterworfen und deshalb ein toller Duft für jemanden, der seinen eigenen Stil durch alle olfaktorischen Torheiten bewahrt hat.
30 Antworten