Cabochard 1995 Eau de Toilette

Version von 1995
Cabochard (1995) (Eau de Toilette) von Grès
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8.0 / 10 65 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Grès für Damen, erschienen im Jahr 1995. Der Duft ist chypreartig-würzig. Es wurde zuletzt von Lalique Group / Art & Fragrance vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Chypre
Würzig
Grün
Ledrig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
persisches Galbanumpersisches Galbanum komorischer Ylang-Ylangkomorischer Ylang-Ylang
Herznote Herznote
Grasse-JasminGrasse-Jasmin bulgarische Rosebulgarische Rose
Basisnote Basisnote
marokkanisches Eichenmoosmarokkanisches Eichenmoos indonesisches Patchouliindonesisches Patchouli Bourbon-VetiverBourbon-Vetiver tibetischer Moschustibetischer Moschus
Bewertungen
Duft
8.065 Bewertungen
Haltbarkeit
7.856 Bewertungen
Sillage
7.355 Bewertungen
Flakon
7.255 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.629 Bewertungen
Eingetragen von Sniffer, letzte Aktualisierung am 29.11.2024.

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Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
3
Duft
Puderperle

36 Rezensionen
Puderperle
Puderperle
Hilfreiche Rezension 18  
Nonnengrenzschutzpolizei
Schwester Bernadette hatte ein komisches Bauchgefühl. Da war doch was im Busch. Als sie am Morgen nach der Andacht durch den Klosterflur lief, verstummten die Gespräche. Die Nonnen huschten in ihre Zimmer, als ob sie auf der Flucht wären. Dem würde sie auf den Grund gehen müssen, denn als von Gott eingesegnete Äbtissin trug sie schließlich die Verantwortung für das Kloster und alle Ordensschwestern.

Getuschel hier, Getuschel da. Vereinzelt lief die ein oder andere Schwester rot an und wich ihren Blicken aus, wenn Bernadette erschien. Von einem auf den anderen Tag rissen sich die Schwestern um die anstrengende Arbeit im Klostergarten. Ja auch bei Wind und Wetter.

Schwester Bernadette hatte früher unter ihrem Vater gelitten. Er war Polizist und streng mit seinen Kontrollen, auch zuhause. So entfloh sie mit der Volljährigkeit und legte ein Gelübde ab. Ihren Scharfsinn, die Lust am Ermitteln, sowie die Fähigkeit um die Ecke zu denken nahm sie jedoch dankbar aus der Erziehung mit. Diese führten sie nämlich geradewegs in das gemäuerte Türmchen, wo sie mit dem Fernglas folgende Szenerie beobachtete:

Die drei Nonnen, Victualia, Rebecca und Edelgart tuschelten gebückt im Schutze der Tomatenstauden. Dann stand eine nach der anderen auf und lief querfeld über die Möhren, Zucchini und Ringelblumenbeete, ohne den Trampelpfad zu benutzen.

Schwester Bernadette schnappte nach Luft.

Im Abstand von wenigen Metern liefen sie nun am Ende des Gartens in Zeitlupe entlang. Genauer gesagt schritten sie feierlich mit erhobenen Häuptern wie bei einer Hochzeit. Nur dass es hier keinen roten Teppich, sondern rote Beete gab. Das Schauspiel wurde immer bizarrer als… ein Mönch aus einem nachbarschaftlichen Gemäuer geradewegs auf die rote Beete zulief. Ja er wirkte regelrecht wie ferngesteuert. Doch was war das?
Er begann sich den drei Schwestern zu nähern und im gleichen Abstand hinter ihnen die Runden zu laufen. Wie ein Ententanz. Erst kicherte Schwester Victualia, dann Rebecca. „Pssssssst“ machte Edelgart, die immer noch den Rechen in der Hand hielt. Sie wechselten ein paar Worte mit dem Mönch und sprangen wie euphorisierte Gazellen zurück in den Klosterhof. Gearbeitet hatten sie nichts. Der Glaubensbruder lief zwei weitere Runden im fremdem Garten, schnüffelte dabei wie ein Hündchen und trottete anschließend von dannen.

Das war zu viel für Bernadette. Zitternd ließ sie das Fernglas sinken. Noch heute Abend würde sie während der Abendandacht die Zimmer der jungen Schwestern durchsuchen, um sie vor der Sünde zu bewahren. Sie durfte nicht zulassen, dass der Teufel seine Klauen um die Herzen ihrer unschuldigen Glaubensschwestern schlingen würde. Und das war ihre lautere Befugnis, die heimliche Durchsuchung durchzuführen.

Die Fundstücke legte sie ungläubig auf den hölzernen Schreibtisch: Eine Parfumflasche Obsession, Decadence, einen sternförmigen Angel und das sündigste von allen: ein rosa Flakon mit nackten Silberbeinen als Deckel! Skandal war darauf abzulesen. Alle Düfte rochen süß und zutiefst verführerisch. Pfui Teufel! Ja die Wirkung wäre regelrecht hypnotisch auf einen… - sie hielt vor Schreck die Hand vor den Mund und zählte 1 und 1 zusammen! In tiefster Trauer war guter Rat nun teuer. Was sollte sie tun? Den Exorzisten bestellen? Die Nacht war schlaflos.

Am nächsten Morgen rief sie inbrünstig dazu auf, ob es jemanden gäbe, der vielleicht Buße tun und sein Gewissen bereinigen möchte. Das gezeichnete Höllenfeuer schien wenig Eindruck zu schinden, keine meldete sich. Etliche blickten beschämt zu Boden. Der Zusammenhalt unter den Nonnen war vorbildlich. Sie hatten das Fehlen der Flakons natürlich bemerkt, keine würde es jedoch wagen die Besitzerinnen zu verpfeifen. Zumal sie die Kostbarkeiten geteilt hatten.

So blieb der Ordensschwester Bernadette nichts anderes übrig, als das Kommando selbst zu übernehmen. Sie wies ein paar gutgläubige Pilger an, das Moos von den Klostermauern zu kratzen. In der Hoffnung Punkte auf dem Himmelskonto zu sammeln, füllten sie fünf Körbe. Den Lausebengeln, die ihre Küchenkräuter aus dem Garten gebuddelt hatten, war sie nicht mehr nachtragend, denn die herben Kräuter legte sie nun zu dem Moos.
Sie zog sich in die Kellersuppenküche zurück und schnitt eine ordentliche Ladung Patchouli hinein. Abgedeckt mit einer alten Lederjacke köchelte das Gebräu über Nacht. Dort wurden Rosen, Jasmin und Ylang Ylang, sowie Moschus und Vanille aufgrund der hohen Hitze bis zur Unkenntlichkeit verkocht. Galbanum überlebte. Die Flüssigkeit nahm den modrigen Geruch der Gemäuer auf. Noch bevor der Morgen graute, zog Bernadette mit dem Kessel los. Schöpfkelle für Schöpfkelle lief sie die Klostergrenzen ab und verteilte die Flüssigkeit überall wo sie hinkam. Der Zerstäuber war übrigens praktisch für die Ritzen im Gemäuer. Bis zum Sonnenaufgang war das gesamte Anwesen, inklusive des Gartens getauft. Alles dampfte. Der Geruch war so streng, dass die Gartenarbeit ruhen musste, Honigbienchen und schaulustige Pilger blieben aus. Auch der Mönch wurde nie wieder gesehen. Die Schwestern dachten an Himmelfahrt oder plötzlichen Herztod. Schwester Bernadette nahm ihr Geheimnis übrigens mit ins Grab. Sie war glückselig, ihre Glaubensschwestern vor der Verführung bewahrt zu haben. Sie nannte die Erfindung Grès Cabochard. Seitdem wird es im Kloster in hübschen Fläschchen zum Verkauf mit 100%iger Wirkungsgarantie angeboten. Gesprüht werden muss im Kloster übrigens nichts mehr, es hält bis ins 1000 jährige Reich.
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Sinnlich ist an dem Duft mal so gar nichts. Muss auch nicht. Ein strenger Chypre. Faszinierend und abstoßend zugleich. Blumen? Da sind Blumen drin? Ich rieche bloß Galbanum, Leder, Erde, bittere Kräuter und Moos. Viel Moos. Süß ist hier nur der Flakon. Mit meiner Schwäche für hübsche Verpackungen bin ich ihm auf den Leim gegangen. Die verspielte Schleife passt kein bisschen zum Inhalt, bzw. hatte ich eine andere Vorstellung davon. Die guten Bewertungen haben mich auch in die Irre geführt, oder vielleicht verstehe ich den Duft (noch) nicht. Ich habe ihn behalten, weil ich jedesmal lachen muss wenn ich daran rieche und an Schwester Bernadette denke. Gott hab sie selig. Sie hat es doch nur gut gemeint.
26 Antworten
9
Preis
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
3.5
Duft
RagazzaMia

21 Rezensionen
RagazzaMia
RagazzaMia
6  
Es war die Tastatur...
Zunächst muss ich mal vorausschicken, dass meine Nase und ich noch in der Forschungs- und Orientierungsphase sind. Natürlich weiß und wusste ich schon immer, ob ich einen Duft mag oder nicht, wenn ich ihn rieche. Aber warum, also welche Komponenten ich besonders mag, welche gar nicht, welche Konstellationen nicht und welche Genres, das finde ich gerade erst noch heraus, damit habe ich mich früher, vor meiner langen Parfumabstinenz, die gerade erst geendet hat, nie so recht befasst.

Und so drängt sich mir nun der starke Verdacht auf, dass Cabochard gar nichts dafür kann... und ich einfach nur keine Chypredüfte mag. Jedenfalls den hier nicht, wir leben und wir lernen. Cabochard hatte heute als Blindbuy bei mir Einzug gehalten, weil ich zwei oder drei echt tolle Rezensionen über ihn gelesen hatte und dadurch die fixe Idee entwickelt hatte, der müsse doch etwas für mich sein.

Also in freudiger Erwartung ausgepackt, direkt einen beherzten Sprüher auf Papier getan... und mir haben sich wirklich die Zehennägel aufgerollt, einfach nur Ganzkörperwiderwille. Laut, bitter, dunkel, sehr rauchig.... no! Das Papiertuch habe ich weggelegt, um von Zeit zu Zeit nochmal dran zu schnuppern, ob sich noch was tut im Sinne einer Verbesserung... nein, nicht wirklich. Der Duft ist, wie er ist - und ich mag ihn nicht. Also Papiertuch entsorgt, Flacon direkt mal fotografiert, damit er in den nächsten Tagen in den Souk wandern kann, Flacon weggepackt. Eigentlich dachte ich ja, nun wäre die Welt wieder in Ordnung.

Und saß bis gerade eben eine gefühlte Ewigkeit vor meinem Laptop und dachte, ich hätte Halluzinationen, weil irgendetwas für mich so furchtbar stank und ich (nach Scannen der Umgebung und sogar mehrfachem Abschnuppern meiner Wenigkeit) einfach nicht kapiert habe, wo dieser Mief herkam.

Bis.... ich auf die Idee gekommen bin, meine Nase mal direkt an die Laptoptastatur zu schieben - und da war sie tatsächlich, die Gestankquelle. Genau dort, wo vor ca. 1-2 Stunden noch das mit Cabochard angesprühte Papier drauf gelegen hatte. Unfassbar!

Jetzt werde ich also gleich mal die Tastatur dekontaminieren ;-). Mit dieser kleinen Geschichte, die ich schon ein bisschen lustig finde, wollte ich Euch eigentlich nur sagen: Das Zeug kann was, ganz ohne jeden Zweifel. Wenn man diesen Duft zufällig mag, kann ich nur sagen, an Potenz mangelt es ihm sicher nicht, der hinterlässt seine Spuren überall - und das zu einem echt günstigen Preis. Ich hasse ihn wirklich sehr, aber das ist ja nun mal Geschmackssache. Fans dürfen gern in den nächsten Tagen in meinem Souk vorbeischauen...
9 Antworten
9
Preis
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Minigolf

2301 Rezensionen
Minigolf
Minigolf
Top Rezension 14  
Noch ein Trotzkopf?.. König der ganzen Sippe!
So manche Lesenden mögen nun meinen: "Noch'n Cabochard? Wie viele gibt es denn von denen?" Und vielleicht auch: "Die Gute hat doch schon drei davon! Wozu nunnoch ein Vierter?"
Berechtigte Frage, allerdings!
Eine kurze Erklärung möge nun folgen.
Jeder dieser Vertreter der gleichnamigen Duft-Sippe duftet etwas unterschiedlich. Zwar sind sich alle recht ähnlich, doch innerhalb der Duft-Zutaten und deren Stärke kann ich mitunter deutliche Abweichungen erschnuppern. Die "Großeltern" von 1959 Cabochard (1959) Eau de Toilette und Cabochard (1959) Eau de Parfum haben sehr gut die Richtung vorgegeben, nur waren sie ein klein wenig schüchterner. Deren "Enkel", Cabochard (2019) Eau de Parfum und Cabochard (2019) Eau de Toilette sind fast ebenbürtig, haben aber weniger Moos und Rose und sind insgesamt eine Spur süßer. Das "Kind" der beiden 1959er, das ich nun dazu bekommen habe, Cabochard (1995) Eau de Toilette scheint wohl "der König/Königin " der ganzen Trotzkopf-Sippe zu sein. Frech und herb wie die Eltern, nur noch mehr Moos, Galbanum und Rose, was das 1995er zu dem bislang besten und stärksten von allen macht. Großartiges Chypre-Kino! Bernard Chant-würdig. Es wäre wohl eine dessen größter Freuden gewesen!
5 Antworten

Statements

19 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 3 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Zigarette im herbgrünen Regen erloschen
Sitze im Nachtbus
Chyprig Neonlicht blinzelt durch moosig Scheiben
Deine Rose in meiner Hand lächelt
39 Antworten
FrauKirscheFrauKirsche vor 2 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
herb frisch grünes
Aldehydgewirbel
Galbanumtropfen
eingeseift
Heller Schein
im Dunkelgrün
Strenge
blumenbesänftigt
Leder
moosumhüllt...
31 Antworten
BosworthBosworth vor 4 Monaten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Frisch eingeseift und abgespült.
Kühl und feucht, Moos wächst auf Beton.
Jemand mit Zigarette war hier.
Hat ein Blümchen da gelassen.
27 Antworten
YataganYatagan vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
DER Lederchypre, hier in einer besonders schönen Variante von 1995 als Eau de Toilette, allenfalls übertroffen vom neuen EdP.
10 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Bisher mochte ich jede Version es Duftes. Chypre hier mit seifig-würzigem Timbre. Streng, androgyn, zeitlos und elegant.
8 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

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Torten Radar

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