16.11.2024 - 15:40 Uhr

Violett
63 Rezensionen

Violett
Top Rezension
29
Patch Charming
Patchouli ist für mich eine Herzensangelegenheit.
Ich erinnere mich bis heute, als mir vor mehreren Jahrzehnten eine Freundin, wir waren beide noch Teenager, ein Fläschchen unter die Nase hielt : "Riech mal. Ist das nicht der Wahnsinn?"
Ja, es roch wirklich unglaublich ,wahnsinnig gut, aufregend, exotisch, dunkel-erdig-grünlich-süßlich, nie da gewesen, sensationell- Patchouli eben.
Bald nannte ich auch so ein Ölfläschchen mein eigen, betupfte mich fleißig damit oder verpanschte es mit anderen Duftölen, vorzugsweise mit türkischer Rose und Mandarine.
Der Geruch von Patchouli entwickelte sich schnell zum festen Bestandteil meines Lebens, waberte sowohl aus der Duftlampe, als auch hinter meinen Ohren hervor.
Ich kenne diese Duftnote.
Wenn ein Parfum "Patchouli" im Namen trägt, hege ich also gewisse Erwartungen, den Geruch betreffend. Ich erwarte das Bekannte. Im ein oder anderen Gewand. Man könnte auch sagen :
Ich bin ein Patchouli-Spießer geworden.
Das ist mir durch genau diesen Duft klargeworden, der mich zunächst maßlos enttäuscht hat, und mich nun schlussendlich doch mehr und mehr umgarnt. Ich musste mich dazu allerdings zunächst komplett von meinem Erwartungen an einen Patch-Duft
lösen.
Die Patchoulinote empfand ich im übertragenen Sinne als "kastriert".Derart gezähmt, daß von ihrer urtümlichen Kraft nur noch ein tugendhaft braver Abklatsch in Form eines zarten Hauches Schokolade übrig bleibt.
Quasi ein Tiger,den man in einen Konfirmationsanzug gesteckt hat, und nun als Schwiegermamas Liebling präsentiert...Er gibt brav Pfötchen.
Alle sollen ihn liebhaben und knuddelig finden.
Aber was soll ich sagen ?
Patch ist Patch.
Ein Tiger ist ein Tiger.
Wirklich zähmen kann man beide nicht.
**
Der Duft, einmal aufgetragen, sendet auf dem Weg zur Arbeit Duftmoleküle an meine Nase, die mein Gehirn automatisch wieder und wieder als "Zartbitter" übersetzt.So lerne ich hier in der Bahn also erstmals wirklich die Bedeutung des Wortes "Schokopatch" kennen.Im Hintergrund rieche ich die in dieser Serie obligatorische Vanille, die guerlainsche Leinwand, auf der sich L'Art & La Matière-Düfte abspielen.
Iris vermischt sich floral-süßlich mit der Zartbitterschokolade. Eine bewährte, passende Mischung. Iris taugt einfach zum Bestandteil von bittersüßem Duftkonfekt.
Das riecht, wenn ich einmal alle Erwartungen ad Acta lege, sowas von warm,schön, angenehm und außerdem....
Kommt das Patch nun doch noch ein wenig in die Puschen. Es wird erdiger, schmutziger, würziger.
Schwiegermamas Liebling Patchy kann nicht mehr verhelen, dass er kein unschuldiger Schokobubi ist, sondern so wohldosierten wie wohlriechenden(!) Dreck am Stecken hat. Mit einer Duftnote, die sehr an trockene, staubende Erde erinnert. Und ab diesem Punkt finde ich den Duft auf entspannte, angenehme Art fast schon sexy, (natürlich nur Andeutungsweise, dies ist einL'Art & La Matière- Duft) Gleichzeitig fühle ich mich davon eingehüllt und gewärmt.
Ich merke, dass ich mich auf derart smarte Weise duftmäßig gerne nur in Andeutungen ergehe, anstatt wild auf den Putz zu hauen. Gerade im Alltag.
Angedeutet sexy
Angedeutet patchig
Angedeutet schmuddelig
Eingebunden in warm-weich-vanillig
Wunderbar. Und er hält ewig.
Natürlich werde ich dem ehrlichen direkten, wilden Patchouli nicht abtrünnig.
Diese Liebe ist unkaputtbar.
Doch werde ich möglicherweise in Zukunft auch Patch-Düften ein Chance geben, die sich mir unerwartet, unbekannt, neuartig und auch erst mal arg brav präsentieren.
Ja, vielleicht sollte ich zum Beispiel diesem merkwürdigen Knilch Coromandel Eau de Toilette eine zweite Chance geben ? Diesem enttäuschend unpatchouligen Muffler, von dem ich einfach nicht verstehe, warum so viele ihn lieben ??
Na, wir wollen mal nicht übertreiben.
Es gibt dann doch Schatten, die sind zu hoch zum drüberspringen.,;-))
Ich erinnere mich bis heute, als mir vor mehreren Jahrzehnten eine Freundin, wir waren beide noch Teenager, ein Fläschchen unter die Nase hielt : "Riech mal. Ist das nicht der Wahnsinn?"
Ja, es roch wirklich unglaublich ,wahnsinnig gut, aufregend, exotisch, dunkel-erdig-grünlich-süßlich, nie da gewesen, sensationell- Patchouli eben.
Bald nannte ich auch so ein Ölfläschchen mein eigen, betupfte mich fleißig damit oder verpanschte es mit anderen Duftölen, vorzugsweise mit türkischer Rose und Mandarine.
Der Geruch von Patchouli entwickelte sich schnell zum festen Bestandteil meines Lebens, waberte sowohl aus der Duftlampe, als auch hinter meinen Ohren hervor.
Ich kenne diese Duftnote.
Wenn ein Parfum "Patchouli" im Namen trägt, hege ich also gewisse Erwartungen, den Geruch betreffend. Ich erwarte das Bekannte. Im ein oder anderen Gewand. Man könnte auch sagen :
Ich bin ein Patchouli-Spießer geworden.
Das ist mir durch genau diesen Duft klargeworden, der mich zunächst maßlos enttäuscht hat, und mich nun schlussendlich doch mehr und mehr umgarnt. Ich musste mich dazu allerdings zunächst komplett von meinem Erwartungen an einen Patch-Duft
lösen.
Die Patchoulinote empfand ich im übertragenen Sinne als "kastriert".Derart gezähmt, daß von ihrer urtümlichen Kraft nur noch ein tugendhaft braver Abklatsch in Form eines zarten Hauches Schokolade übrig bleibt.
Quasi ein Tiger,den man in einen Konfirmationsanzug gesteckt hat, und nun als Schwiegermamas Liebling präsentiert...Er gibt brav Pfötchen.
Alle sollen ihn liebhaben und knuddelig finden.
Aber was soll ich sagen ?
Patch ist Patch.
Ein Tiger ist ein Tiger.
Wirklich zähmen kann man beide nicht.
**
Der Duft, einmal aufgetragen, sendet auf dem Weg zur Arbeit Duftmoleküle an meine Nase, die mein Gehirn automatisch wieder und wieder als "Zartbitter" übersetzt.So lerne ich hier in der Bahn also erstmals wirklich die Bedeutung des Wortes "Schokopatch" kennen.Im Hintergrund rieche ich die in dieser Serie obligatorische Vanille, die guerlainsche Leinwand, auf der sich L'Art & La Matière-Düfte abspielen.
Iris vermischt sich floral-süßlich mit der Zartbitterschokolade. Eine bewährte, passende Mischung. Iris taugt einfach zum Bestandteil von bittersüßem Duftkonfekt.
Das riecht, wenn ich einmal alle Erwartungen ad Acta lege, sowas von warm,schön, angenehm und außerdem....
Kommt das Patch nun doch noch ein wenig in die Puschen. Es wird erdiger, schmutziger, würziger.
Schwiegermamas Liebling Patchy kann nicht mehr verhelen, dass er kein unschuldiger Schokobubi ist, sondern so wohldosierten wie wohlriechenden(!) Dreck am Stecken hat. Mit einer Duftnote, die sehr an trockene, staubende Erde erinnert. Und ab diesem Punkt finde ich den Duft auf entspannte, angenehme Art fast schon sexy, (natürlich nur Andeutungsweise, dies ist einL'Art & La Matière- Duft) Gleichzeitig fühle ich mich davon eingehüllt und gewärmt.
Ich merke, dass ich mich auf derart smarte Weise duftmäßig gerne nur in Andeutungen ergehe, anstatt wild auf den Putz zu hauen. Gerade im Alltag.
Angedeutet sexy
Angedeutet patchig
Angedeutet schmuddelig
Eingebunden in warm-weich-vanillig
Wunderbar. Und er hält ewig.
Natürlich werde ich dem ehrlichen direkten, wilden Patchouli nicht abtrünnig.
Diese Liebe ist unkaputtbar.
Doch werde ich möglicherweise in Zukunft auch Patch-Düften ein Chance geben, die sich mir unerwartet, unbekannt, neuartig und auch erst mal arg brav präsentieren.
Ja, vielleicht sollte ich zum Beispiel diesem merkwürdigen Knilch Coromandel Eau de Toilette eine zweite Chance geben ? Diesem enttäuschend unpatchouligen Muffler, von dem ich einfach nicht verstehe, warum so viele ihn lieben ??
Na, wir wollen mal nicht übertreiben.
Es gibt dann doch Schatten, die sind zu hoch zum drüberspringen.,;-))
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