01.03.2019 - 02:02 Uhr
Meggi
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23
Wo ist Vici?
„Wo ist Behle?“ fragte einst Sport-Reporter Bruno Moravetz in wachsender Sorge um den vermeintlich auf der Runde verloren gegangenen Ski-Langläufer. Meine Frage könnte analog lauten: „Wo ist Vici?“ Ich bin allerdings sicher, dass mir kein Pröbchen davon abhandengekommen ist – ich hatte schlichtweg nie eins. Ich werde aber sehen, dass ich ‚Vici‘ irgendwann auch noch teste. Die beiden Geschwister ‚Veni‘ und, um mal vorzugreifen, das vorliegende ‚Vidi‘ haben mir nämlich ganz gut gefallen.
Dabei hat gerade ‚Vidi‘ es mir nicht leicht gemacht. Ein pfeffrig-scharfer Start auf einer eigentümlich wässrigen Unterlage, eher Gartenteich als maritim. Klingt bäh, ist es jedoch verblüffenderweise nicht. Das versprochene Kardamom ist das grünste aller grünen Meinetwegen-Kardamoms und erhält zusätzlichen Biss durch eine käsefüßig-saure Beigabe, die mich auf Bergamotte hätte tippen lassen. Sofern das die Gurke sein soll, wäre es ein seltsam ungefällig gewürztes, sauer eingelegtes Exemplar.
Eine Viertelstunde darf ich mich über diesen komischen Auftakt wundern, ehe eine Art leiser Meeres-Brise besänftigend eingreift und den Duft in eine holzig aquatische Fortsetzung mit floral-würzigem Tupfer dreht, die sich allmählich auf den Weg in Richtung kümmelig-würzigen Kunstholzes macht. Das erinnert im Stil stark an Comme des Garçons, insbesondere (wenngleich absolut kein Zwilling!) ‚8 88‘ kommt mir in den Sinn.
Über die Mittagszeit wird eine neue Nuance eingebracht, die den Duft ein wenig mehr gen Wärme rückt. Eine luftig-zimtige Einleitung führt hinüber in eine gleichermaßen ambratisch-vanillige wie museal-dunkelholzige Aura, welche die maritime Wässrigkeit und die unverdrossen (vermutlich vermittels ordentlich ISO gepimpte) verbliebene Frische weiter abrundet.
Fazit: Manch‘ merkwürdige Einzel-Aktion. Und dennoch ergibt sich insgesamt ein erstaunlich stimmiges Bild. Gefällt mir, obwohl ich nicht genau weiß, warum.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
PS: Eigentümlich, verblüffend, seltsam, komisch, merkwürdig, erstaunlich. Alle diese Vokabeln musste ich bemühen.
Dabei hat gerade ‚Vidi‘ es mir nicht leicht gemacht. Ein pfeffrig-scharfer Start auf einer eigentümlich wässrigen Unterlage, eher Gartenteich als maritim. Klingt bäh, ist es jedoch verblüffenderweise nicht. Das versprochene Kardamom ist das grünste aller grünen Meinetwegen-Kardamoms und erhält zusätzlichen Biss durch eine käsefüßig-saure Beigabe, die mich auf Bergamotte hätte tippen lassen. Sofern das die Gurke sein soll, wäre es ein seltsam ungefällig gewürztes, sauer eingelegtes Exemplar.
Eine Viertelstunde darf ich mich über diesen komischen Auftakt wundern, ehe eine Art leiser Meeres-Brise besänftigend eingreift und den Duft in eine holzig aquatische Fortsetzung mit floral-würzigem Tupfer dreht, die sich allmählich auf den Weg in Richtung kümmelig-würzigen Kunstholzes macht. Das erinnert im Stil stark an Comme des Garçons, insbesondere (wenngleich absolut kein Zwilling!) ‚8 88‘ kommt mir in den Sinn.
Über die Mittagszeit wird eine neue Nuance eingebracht, die den Duft ein wenig mehr gen Wärme rückt. Eine luftig-zimtige Einleitung führt hinüber in eine gleichermaßen ambratisch-vanillige wie museal-dunkelholzige Aura, welche die maritime Wässrigkeit und die unverdrossen (vermutlich vermittels ordentlich ISO gepimpte) verbliebene Frische weiter abrundet.
Fazit: Manch‘ merkwürdige Einzel-Aktion. Und dennoch ergibt sich insgesamt ein erstaunlich stimmiges Bild. Gefällt mir, obwohl ich nicht genau weiß, warum.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
PS: Eigentümlich, verblüffend, seltsam, komisch, merkwürdig, erstaunlich. Alle diese Vokabeln musste ich bemühen.
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