01.06.2014 - 04:27 Uhr
Naaase
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Naaase
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Paradiesisch - und ganz ohne Schlange ...
Paradiesisch - und ganz ohne Schlange...
Es heißt im Ersten Buch Mose (Genesis), Kapitel 2,10–14:
„Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt. Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz (Guggul) und Karneolsteine (Onyx). Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat.“
Der "Garten Eden" wird in der griechischen Übersetzung des Tanach als "Paradies" bezeichnet. Man findet ihn im 1. Buch Mose (Genesis) der Bibel, das ihn im 2. Kapitel beschreibt und im 3. Kapitel von der Vertreibung des Menschen nach dem "Sündenfall" daraus erzählt. „Eden“ bezeichnete im Sumerischen die Steppe. Es gab als weitere Erwähnung den Landstrich „Himmlisches Eden“, einen Ort, der fruchtbar zu sein schien, später aber unfruchtbar wurde. Diese Beschreibung trifft historisch auf die Änderung der Verhältnisse zu, wie sie laut Feststellung der Klimaforschung am Ende der letzten Eiszeit in der Levante erfolgten: Die ehemals grüne Steppe trocknete aus und gab somit den Menschen Anlass zum Ackerbau. Dieser wird auch in Bezug auf die Vertreibung aus dem Paradies als neue Ernährungsbasis benannt.
Als "Sündenfall" bezeichnet die christliche Theologie ein symbolisches Ereignis, das in der Bibel als der Verzehr der "verbotenen Frucht des Baums der Erkenntnis" durch das erste Menschenpaar (Adam und Eva) beschrieben wird ("Ursünde"). Die damit in Gang gesetzte Unheilsgeschichte wird "Erbsünde" -als einzige von einem Menschen auf einen anderen übertragbare Sünde- genannt. Diese bedeutet, dass jeder Mensch als Nachkomme Adams in diese Geschichte „hineingeboren“ und damit in seiner eigenen Freiheitsgeschichte vorbelastet ist.
In der jüdischen Tradition wurde der Name "Gan Eden" zum Sammlungsort der Gerechten nach dem Tod. Jedoch die Spekulation über dessen geographische Lage auf Erden wurde vermieden. Das ist auch konsequent. Denn das Judentum weigert sich, sowohl den Ort des Paradieses, den Berg der Offenbarung, den Berg Sinai und anderes genau festzulegen, um die Gefahren der Anbetung, Anrufung, des Kultus der Pilgerung, wie der Verehrung heiliger Stätten oder einen Götzendienst zu vermeiden. Immerhin wird selbst der Name Gottes nur sehr zurückhaltend gebraucht. Das Judentum kennt keine Sünden, die vererbt werden könnten.
Im Islam wird die Vertreibung von Adam und Eva auch als eine Art Neubeginn betrachtet. Das christliche Konzept eines Sündenfalls wird ausdrücklich zurückgewiesen. Durch die Vertreibung aus dem Paradies wurde laut dem Islam die Beziehung zwischen Adam und Allah nicht gestört. Adam gilt den Muslimen als erster Muslim und zugleich auch als erster Prophet des Islams. Der islamischen Überlieferung nach wurden Adam und Eva zwar an verschiedenen Punkten auf der Erde ausgesetzt und mussten erst über eine gewisse Zeit hinweg auf der Erde auf der Suche zueinander umherwandern. Deshalb wird im Islam die Geschichte von Adam und Eva auch als eine besondere Liebesgeschichte dargestellt. Der Überlieferung nach sollen an allen Plätzen auf der Erde, an denen Adam sich bei seiner Suche nach Eva zum Schlafen legte, später große Städte entstehen. Nach islamischem Glauben fanden sich Adam und Eva erst nach langer Suche am Berg Arafat (im heutigen Saudi-Arabien) wieder, wo sie sich umarmten und dabei Allah priesen.
Puh, nach so viel Wissens-Vermittlung muss ich jetzt erst einmal ruhen. Und wo ginge das besser als unter einem schattigen Feigenbaum. Dafür muss ich auch nicht weit laufen, denn unser heutiger Testkandidat "Armani Privé - Figuier Eden (2012) " von Christine Nagel verspricht ja bereits dem Namen nach, dass sich dieser Feigenbaum im Garten Eden befinden soll. Ein kurzer Sprühstoß aus dem gewohnt edlen Flakon und schon macht sich erste Erfrischung breit: Eine zarte Bergamotte, Hand in Hand mit einer saftigen Mandarine. Nur ein sanfter fruchtiger Hauch begrüßt uns hier. Wie ein zitrischer Schleier legen sich diese beiden Früchte um uns. Sie sind nicht süß oder gar vollreif. Nein, nur frisch, natürlich und edel. Und auch etwas würzig. Man spürt eine leicht scharfe Pfeffer-Würze. Nicht unangenehm. Kaum traue ich mir, das Wort "würzig" in den Mund zu nehmen. Denn dieser Pfeffer in der Kopfnote dient einzig und alleine dazu, den Früchten eine zurückhaltende weitere Komponente zu verleihen.
Doch dann sind wir bereits an unserem Feigenbaum angelangt: Eine sehr natürliche grüne Feige erwartet uns. Sie ist nicht sauer, sondern einfach nur erfrischend köstlich. Aber: Eben auch nur ein Hauch von ihr. Ebenso wie vorhin unsere Zitrusfrüchte. Sie ist jedoch nicht alleine gekommen: Nein, der Eindruck einer grünen -und damit erfrischenden- Feige wird durch eine grün-grasige Note verstärkt. Sie, und auch ein leichter Tee-Hauch, sorgen dafür, dass diese Feige stets erfrischend bleibt. Nie wird sie zu süß werden. Stets wird sie in der löblichen Absicht, unseren von einem anstrengenden Tag erschöpften Körper erfrischen zu wollen, uns umschmeicheln. Und so umgarnt sie uns -locker leicht-, umtänzelt und umspielt uns. Genauer gesagt: Sie "umhaucht" uns. Wie ein zartes Lüftchen, das von einer unweit benachbarten mediterranen Feigen-Plantage an einem heißen Sommertag wohltuend erfrischend herüber weht. Mal mehr, mal weniger. Doch nie ganz fort. Stets ein erfrischendes Lüftchen. Und meint man, es wäre urplötzlich windstill, so ist es auf einmal wieder da. Sagt "Hallo" und nimmt sein erfrischendes Tagwerk wieder auf. Den ganzen langen lieben Tag.
Doch auch unser Tag findet einmal sein Ende. Die Sonne geht unter und die Nacht bricht herein. Was zurückbleibt ist die von der unbarmherzigen Tagessonne aufgeheizte Erde unter unseren Füßen. Eine warme Erde. Eine angenehme Erde. Wärmender Amber vermittelt uns diesen Eindruck einer aufgeheizten Erde im Sonnenuntergang. Amber, umspielt mit einem Hauch Feige.
Mein Fazit:
Wäre mir als Eva eine Feige in Form dieses Duftes von der Schlange angeboten worden, dann hätte ich zugegriffen. Es muss ja nicht immer nur ein Apfel sein ...
Es heißt im Ersten Buch Mose (Genesis), Kapitel 2,10–14:
„Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert; dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. Der eine heißt Pischon; er ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo es Gold gibt. Das Gold jenes Landes ist gut; dort gibt es auch Bdelliumharz (Guggul) und Karneolsteine (Onyx). Der zweite Strom heißt Gihon; er ist es, der das ganze Land Kusch umfließt. Der dritte Strom heißt Tigris; er ist es, der östlich an Assur vorbeifließt. Der vierte Strom ist der Eufrat.“
Der "Garten Eden" wird in der griechischen Übersetzung des Tanach als "Paradies" bezeichnet. Man findet ihn im 1. Buch Mose (Genesis) der Bibel, das ihn im 2. Kapitel beschreibt und im 3. Kapitel von der Vertreibung des Menschen nach dem "Sündenfall" daraus erzählt. „Eden“ bezeichnete im Sumerischen die Steppe. Es gab als weitere Erwähnung den Landstrich „Himmlisches Eden“, einen Ort, der fruchtbar zu sein schien, später aber unfruchtbar wurde. Diese Beschreibung trifft historisch auf die Änderung der Verhältnisse zu, wie sie laut Feststellung der Klimaforschung am Ende der letzten Eiszeit in der Levante erfolgten: Die ehemals grüne Steppe trocknete aus und gab somit den Menschen Anlass zum Ackerbau. Dieser wird auch in Bezug auf die Vertreibung aus dem Paradies als neue Ernährungsbasis benannt.
Als "Sündenfall" bezeichnet die christliche Theologie ein symbolisches Ereignis, das in der Bibel als der Verzehr der "verbotenen Frucht des Baums der Erkenntnis" durch das erste Menschenpaar (Adam und Eva) beschrieben wird ("Ursünde"). Die damit in Gang gesetzte Unheilsgeschichte wird "Erbsünde" -als einzige von einem Menschen auf einen anderen übertragbare Sünde- genannt. Diese bedeutet, dass jeder Mensch als Nachkomme Adams in diese Geschichte „hineingeboren“ und damit in seiner eigenen Freiheitsgeschichte vorbelastet ist.
In der jüdischen Tradition wurde der Name "Gan Eden" zum Sammlungsort der Gerechten nach dem Tod. Jedoch die Spekulation über dessen geographische Lage auf Erden wurde vermieden. Das ist auch konsequent. Denn das Judentum weigert sich, sowohl den Ort des Paradieses, den Berg der Offenbarung, den Berg Sinai und anderes genau festzulegen, um die Gefahren der Anbetung, Anrufung, des Kultus der Pilgerung, wie der Verehrung heiliger Stätten oder einen Götzendienst zu vermeiden. Immerhin wird selbst der Name Gottes nur sehr zurückhaltend gebraucht. Das Judentum kennt keine Sünden, die vererbt werden könnten.
Im Islam wird die Vertreibung von Adam und Eva auch als eine Art Neubeginn betrachtet. Das christliche Konzept eines Sündenfalls wird ausdrücklich zurückgewiesen. Durch die Vertreibung aus dem Paradies wurde laut dem Islam die Beziehung zwischen Adam und Allah nicht gestört. Adam gilt den Muslimen als erster Muslim und zugleich auch als erster Prophet des Islams. Der islamischen Überlieferung nach wurden Adam und Eva zwar an verschiedenen Punkten auf der Erde ausgesetzt und mussten erst über eine gewisse Zeit hinweg auf der Erde auf der Suche zueinander umherwandern. Deshalb wird im Islam die Geschichte von Adam und Eva auch als eine besondere Liebesgeschichte dargestellt. Der Überlieferung nach sollen an allen Plätzen auf der Erde, an denen Adam sich bei seiner Suche nach Eva zum Schlafen legte, später große Städte entstehen. Nach islamischem Glauben fanden sich Adam und Eva erst nach langer Suche am Berg Arafat (im heutigen Saudi-Arabien) wieder, wo sie sich umarmten und dabei Allah priesen.
Puh, nach so viel Wissens-Vermittlung muss ich jetzt erst einmal ruhen. Und wo ginge das besser als unter einem schattigen Feigenbaum. Dafür muss ich auch nicht weit laufen, denn unser heutiger Testkandidat "Armani Privé - Figuier Eden (2012) " von Christine Nagel verspricht ja bereits dem Namen nach, dass sich dieser Feigenbaum im Garten Eden befinden soll. Ein kurzer Sprühstoß aus dem gewohnt edlen Flakon und schon macht sich erste Erfrischung breit: Eine zarte Bergamotte, Hand in Hand mit einer saftigen Mandarine. Nur ein sanfter fruchtiger Hauch begrüßt uns hier. Wie ein zitrischer Schleier legen sich diese beiden Früchte um uns. Sie sind nicht süß oder gar vollreif. Nein, nur frisch, natürlich und edel. Und auch etwas würzig. Man spürt eine leicht scharfe Pfeffer-Würze. Nicht unangenehm. Kaum traue ich mir, das Wort "würzig" in den Mund zu nehmen. Denn dieser Pfeffer in der Kopfnote dient einzig und alleine dazu, den Früchten eine zurückhaltende weitere Komponente zu verleihen.
Doch dann sind wir bereits an unserem Feigenbaum angelangt: Eine sehr natürliche grüne Feige erwartet uns. Sie ist nicht sauer, sondern einfach nur erfrischend köstlich. Aber: Eben auch nur ein Hauch von ihr. Ebenso wie vorhin unsere Zitrusfrüchte. Sie ist jedoch nicht alleine gekommen: Nein, der Eindruck einer grünen -und damit erfrischenden- Feige wird durch eine grün-grasige Note verstärkt. Sie, und auch ein leichter Tee-Hauch, sorgen dafür, dass diese Feige stets erfrischend bleibt. Nie wird sie zu süß werden. Stets wird sie in der löblichen Absicht, unseren von einem anstrengenden Tag erschöpften Körper erfrischen zu wollen, uns umschmeicheln. Und so umgarnt sie uns -locker leicht-, umtänzelt und umspielt uns. Genauer gesagt: Sie "umhaucht" uns. Wie ein zartes Lüftchen, das von einer unweit benachbarten mediterranen Feigen-Plantage an einem heißen Sommertag wohltuend erfrischend herüber weht. Mal mehr, mal weniger. Doch nie ganz fort. Stets ein erfrischendes Lüftchen. Und meint man, es wäre urplötzlich windstill, so ist es auf einmal wieder da. Sagt "Hallo" und nimmt sein erfrischendes Tagwerk wieder auf. Den ganzen langen lieben Tag.
Doch auch unser Tag findet einmal sein Ende. Die Sonne geht unter und die Nacht bricht herein. Was zurückbleibt ist die von der unbarmherzigen Tagessonne aufgeheizte Erde unter unseren Füßen. Eine warme Erde. Eine angenehme Erde. Wärmender Amber vermittelt uns diesen Eindruck einer aufgeheizten Erde im Sonnenuntergang. Amber, umspielt mit einem Hauch Feige.
Mein Fazit:
Wäre mir als Eva eine Feige in Form dieses Duftes von der Schlange angeboten worden, dann hätte ich zugegriffen. Es muss ja nicht immer nur ein Apfel sein ...
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