05.08.2017 - 04:07 Uhr
Serenissima
1049 Rezensionen
Serenissima
Sehr hilfreiche Rezension
9
Torna a Sorriento
Ja, der Titel des neapolitanischen Liedes von Ernesto de Curtis bietet sich als Einstieg in meinen Kommentar einfach an. So wäre es einfach nur dumm, diesen nicht zu benutzen.
Ein Schlager, ein Gassenhauer, ein Ohrwurm: all das passt ausgezeichnet zu diesem Song.
Von den Gondoliere in Venedig mindestens genauso häufig geschmettert, wie "O Sole mio" und "Funiculi, funicula". Obwohl doch alle drei in und um Neapel beheimatet und dort längst zum Volksgut geworden sind.
Vielleicht geschieht dies, um das allgemeine Touristenfeeling nach "Italian Life" zufriedenzustellen.
Chi sa?
Ich weiß, dass "Torna a Sorriento" die Sehnsucht eines ausgewanderten Italieners nach der Heimat beschreibt, seinen Traum zurückzukommen, die Familie und die Freunde vorzufinden. Einen Traum, der sich nicht erfüllen wird.
Für mich verkörpert dieses Lied immer die Heimkehr der Fischer in die Bucht von Neapel, den Blick auf die Stadt Neapel, gekrönt vom Vesuv, die Insel Capri - also einfach auf ein wunderschönes Panorama.
Oder die Rückkehr nach Sorrent von einem Ausflug an die Amalfiküste, eine Fahrt über die "Strada Amalfitana", wie sie kurz genannt wird, mit diesen spektakulären Ausblicken.
Dies alles enthält "Sorrentina" im ersten Moment.
Bei näherer Bekanntschaft entwickelt dieser Duft sich zu einem wahren Spaziergang auf einem der Höhenwege an der Amalfiküste entlang.
Er enthüllt den unvergleichlichen Blick auf den Golf von Salerno. Erinnert an sonnenbeschienene Wege, schattige Plätzchen unter Feigenbäumen, die schwer an der Last der reifen Früchte tragen. Die so saftig und erfrischend gegen den Durst sind, auch wenn das Pflücken nicht gern gehen wird.
Der Duft der Süße der reifen Feigen ergänzt sich mit dem des etwas herben, ledrigen Laubes: eine Wohltat nach dem Weg in der Sonne. Die Sinne werden sofort neu belebt.
"Sorrentina" enthält ebenfalls den Duft der vielen, neben den Wegen zu findenden Pflanzen: den des wilden Alpenveilchens, des Maiglöckchens, ein Hauch von Veilchenblatt und natürlich Heliotrop.
Auch die Magnolienblüte, immer ein bisschen synthetisch duftend, mischt sich ein. Dazu kommt das harzige Aroma von sonnenbeschienen Zedern. Es bringt den Gesang der Zikaden und das leise Läuten der Glöckchen einer entfernten Ziegenherde mit sich!
Unser Weg führt natürlich auch durch sogenannte Limonerien: einige, sogar recht große kultivierte Zitronenplantagen.
Denn natürlich enthält "Sorrentina" auch den Duft dieser Gärten: von Zitrone und Bergamotte.
Beides gehört dort zusammen.
An den zum Meer hin steilen Abhängen liegend, ist die Ernte der Früchte zu einer wahren Kunst geworden.
Familiäre Geschicklichkeit und häufig regionales Ingenieurwesen zeigen viele Wege auf, um diese gelben, prächtigen Früchte zu ernten.
Früchte, wie sie hier selten im Handel zu finden sind. Deren wahren Zauber wir oft nur im "Limoncello di Sorrento" entdecken können.
Unter deren schattigem Laub häufig ein kleiner Imbiss angeboten wird: ein bisschen Brot, Käse und Wein. Manchmal auch eine Portion Pasta. Immer wieder überraschende Gastfreundschaft, die mich ein wenig sprachlos zurücklässt.
All diese sonnigen, sommerlichen Impressionen einer Landschaft, eines Lebensgefühls wurden hier in einem Flacon eingefangen.
Ein klarer Glasflacon, nicht besonders raffiniert, mehr glatt und schon allein durch die Farbe des Inhalts reizvoll.
Er liegt gut in der Hand, schmiegt sich in die Handfläche - vermittelt ein gewisses Wohlbehagen.
Dieser Flacon wird bereits bei "Fleur de Kyoto" und "Jardin d'Andalousie", ebenfalls von ID Parfums/Isabelle Derroisné, verwendet.
"Sorrentina" ist kein großer, kein spektakulärer Duft. Er vermittelt einfach nur die Leichtigkeit eines idealen Sommertages, ein Wohlbehagen, das für einige Stunden aus dem Alltag entführt.
Durch eine mehr als mittelmäßige Haltbarkeit und anhaltender Duftfülle (jedenfalls bei mir), ist dieses italienische Sommermärchen eine Bereicherung meiner Sammlung.
"Sorrentina" ist eine Reise ohne Kofferpacken, ohne Staus auf der Autobahn - eine Reise zu einer Wohlfühloase, die jeder für sich selbst schaffen kann.
Allein schon deshalb verdient "Sorrentina" einen Kommentar.
Auch wenn dieser nicht von Torquato Tasso, einem der Söhne der Stadt ist, sondern nur von einer Frau, die eine immerwährende Italien-Sehnsucht in sich trägt.
Ich bitte dies, bei einem eventuellen Vergleich unserer literarischen Leistungen zu entschuldigen.
Ein Schlager, ein Gassenhauer, ein Ohrwurm: all das passt ausgezeichnet zu diesem Song.
Von den Gondoliere in Venedig mindestens genauso häufig geschmettert, wie "O Sole mio" und "Funiculi, funicula". Obwohl doch alle drei in und um Neapel beheimatet und dort längst zum Volksgut geworden sind.
Vielleicht geschieht dies, um das allgemeine Touristenfeeling nach "Italian Life" zufriedenzustellen.
Chi sa?
Ich weiß, dass "Torna a Sorriento" die Sehnsucht eines ausgewanderten Italieners nach der Heimat beschreibt, seinen Traum zurückzukommen, die Familie und die Freunde vorzufinden. Einen Traum, der sich nicht erfüllen wird.
Für mich verkörpert dieses Lied immer die Heimkehr der Fischer in die Bucht von Neapel, den Blick auf die Stadt Neapel, gekrönt vom Vesuv, die Insel Capri - also einfach auf ein wunderschönes Panorama.
Oder die Rückkehr nach Sorrent von einem Ausflug an die Amalfiküste, eine Fahrt über die "Strada Amalfitana", wie sie kurz genannt wird, mit diesen spektakulären Ausblicken.
Dies alles enthält "Sorrentina" im ersten Moment.
Bei näherer Bekanntschaft entwickelt dieser Duft sich zu einem wahren Spaziergang auf einem der Höhenwege an der Amalfiküste entlang.
Er enthüllt den unvergleichlichen Blick auf den Golf von Salerno. Erinnert an sonnenbeschienene Wege, schattige Plätzchen unter Feigenbäumen, die schwer an der Last der reifen Früchte tragen. Die so saftig und erfrischend gegen den Durst sind, auch wenn das Pflücken nicht gern gehen wird.
Der Duft der Süße der reifen Feigen ergänzt sich mit dem des etwas herben, ledrigen Laubes: eine Wohltat nach dem Weg in der Sonne. Die Sinne werden sofort neu belebt.
"Sorrentina" enthält ebenfalls den Duft der vielen, neben den Wegen zu findenden Pflanzen: den des wilden Alpenveilchens, des Maiglöckchens, ein Hauch von Veilchenblatt und natürlich Heliotrop.
Auch die Magnolienblüte, immer ein bisschen synthetisch duftend, mischt sich ein. Dazu kommt das harzige Aroma von sonnenbeschienen Zedern. Es bringt den Gesang der Zikaden und das leise Läuten der Glöckchen einer entfernten Ziegenherde mit sich!
Unser Weg führt natürlich auch durch sogenannte Limonerien: einige, sogar recht große kultivierte Zitronenplantagen.
Denn natürlich enthält "Sorrentina" auch den Duft dieser Gärten: von Zitrone und Bergamotte.
Beides gehört dort zusammen.
An den zum Meer hin steilen Abhängen liegend, ist die Ernte der Früchte zu einer wahren Kunst geworden.
Familiäre Geschicklichkeit und häufig regionales Ingenieurwesen zeigen viele Wege auf, um diese gelben, prächtigen Früchte zu ernten.
Früchte, wie sie hier selten im Handel zu finden sind. Deren wahren Zauber wir oft nur im "Limoncello di Sorrento" entdecken können.
Unter deren schattigem Laub häufig ein kleiner Imbiss angeboten wird: ein bisschen Brot, Käse und Wein. Manchmal auch eine Portion Pasta. Immer wieder überraschende Gastfreundschaft, die mich ein wenig sprachlos zurücklässt.
All diese sonnigen, sommerlichen Impressionen einer Landschaft, eines Lebensgefühls wurden hier in einem Flacon eingefangen.
Ein klarer Glasflacon, nicht besonders raffiniert, mehr glatt und schon allein durch die Farbe des Inhalts reizvoll.
Er liegt gut in der Hand, schmiegt sich in die Handfläche - vermittelt ein gewisses Wohlbehagen.
Dieser Flacon wird bereits bei "Fleur de Kyoto" und "Jardin d'Andalousie", ebenfalls von ID Parfums/Isabelle Derroisné, verwendet.
"Sorrentina" ist kein großer, kein spektakulärer Duft. Er vermittelt einfach nur die Leichtigkeit eines idealen Sommertages, ein Wohlbehagen, das für einige Stunden aus dem Alltag entführt.
Durch eine mehr als mittelmäßige Haltbarkeit und anhaltender Duftfülle (jedenfalls bei mir), ist dieses italienische Sommermärchen eine Bereicherung meiner Sammlung.
"Sorrentina" ist eine Reise ohne Kofferpacken, ohne Staus auf der Autobahn - eine Reise zu einer Wohlfühloase, die jeder für sich selbst schaffen kann.
Allein schon deshalb verdient "Sorrentina" einen Kommentar.
Auch wenn dieser nicht von Torquato Tasso, einem der Söhne der Stadt ist, sondern nur von einer Frau, die eine immerwährende Italien-Sehnsucht in sich trägt.
Ich bitte dies, bei einem eventuellen Vergleich unserer literarischen Leistungen zu entschuldigen.
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