
Marron
96 Rezensionen

Marron
Sehr hilfreiche Rezension
12
Die Faszination des Bösen
Woher mag die Faszination kommen, sich Dingen zuzuwenden, die nicht angenehm sind? Sei es das Hinschauenmüssen bei Unfällen, auch als Gaffertum bezeichnet, das Psychologen als gar nicht so verwerflich einordnen, das Knibbeln an kleinen Verletzungen, die man einfach nicht in Ruhe lassen kann, oder, wie hier, das Riechen an Duftstoffen, die angenehm unangenehm sind.
Als Kind mochte ich gern den Geruch von chemischer Reinigung und kein frisch imprägnierter Holzzaun war vor meiner Nase sicher. Boisé erinnert mich daran und läßt mich auch nach Stunden unentschlossen zurück. Mag ich das, oder nicht?
Kümmel spielt bei diesem Duft die Hauptrolle.
Das hat ja erstmal was, ich mag ihn gern gut dosiert im Essen oder eben als Kümmelbrötchen. Parfumo listet 459 Düfte mit Kümmel, darunter einige sehr bekannte aus dem Haus Comme des Garcons, Amouage und auch den Dauerbrenner Le Mâle, doch ist er dort nur akzentuierendes Beiwerk.
Boisé, holzig, ist hier nur das Gefäß, in dem der Kümmel aufbewahrt wird. Vom ersten Moment an übernimmt er die Führung und läßt sie sich bis zur Zielgeraden auch nicht mehr nehmen. Freesie und Veilchen werden allenfalls im Hintergrund vorbeigetragen, sie haben nicht die geringste Chance auf Beachtung.
Vielleicht auch besser so, ich mag mir blumigen Kümmel gar nicht vorstellen.
Eine leichte Gumminote gesellt sich dazu, industrielle Verpackungen, Erinnerungen an das ELdO-Testpaket kommen hoch, auch das wieder ein ambivalentes Vergnügen.
Zur Basis streift sich der Duft dann ein indisches Gewand über, wagt ein wildes Tänzchen zur Sitar und ruft seinen Namensvetter Kreuzkümmel hinzu. Es wird heller, aber auch leicht schweißig und leider finden sich weder Moschus noch Palisander zum Finale ein.
Boisé hält nicht was sein Name verspricht, sticht aber deutlich aus der Masse heraus, auch wenn er vielleicht besser Carvié hieße.
Als Kind mochte ich gern den Geruch von chemischer Reinigung und kein frisch imprägnierter Holzzaun war vor meiner Nase sicher. Boisé erinnert mich daran und läßt mich auch nach Stunden unentschlossen zurück. Mag ich das, oder nicht?
Kümmel spielt bei diesem Duft die Hauptrolle.
Das hat ja erstmal was, ich mag ihn gern gut dosiert im Essen oder eben als Kümmelbrötchen. Parfumo listet 459 Düfte mit Kümmel, darunter einige sehr bekannte aus dem Haus Comme des Garcons, Amouage und auch den Dauerbrenner Le Mâle, doch ist er dort nur akzentuierendes Beiwerk.
Boisé, holzig, ist hier nur das Gefäß, in dem der Kümmel aufbewahrt wird. Vom ersten Moment an übernimmt er die Führung und läßt sie sich bis zur Zielgeraden auch nicht mehr nehmen. Freesie und Veilchen werden allenfalls im Hintergrund vorbeigetragen, sie haben nicht die geringste Chance auf Beachtung.
Vielleicht auch besser so, ich mag mir blumigen Kümmel gar nicht vorstellen.
Eine leichte Gumminote gesellt sich dazu, industrielle Verpackungen, Erinnerungen an das ELdO-Testpaket kommen hoch, auch das wieder ein ambivalentes Vergnügen.
Zur Basis streift sich der Duft dann ein indisches Gewand über, wagt ein wildes Tänzchen zur Sitar und ruft seinen Namensvetter Kreuzkümmel hinzu. Es wird heller, aber auch leicht schweißig und leider finden sich weder Moschus noch Palisander zum Finale ein.
Boisé hält nicht was sein Name verspricht, sticht aber deutlich aus der Masse heraus, auch wenn er vielleicht besser Carvié hieße.
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