30.01.2017 - 06:09 Uhr
Azahar
16 Rezensionen
Azahar
Sehr hilfreiche Rezension
7
Heinrich der Löwe
Ich habe ein wenig mit mir gerungen, ob ich zu diesem Duft noch etwas schreiben soll, denn, was die Duftbeschreibung angeht trifft meiner Ansicht nach Paloneras Kommentar unten „den Nagel genau auf den (Holz-)Kopf“, weshalb ich hier nur auf ihn verweisen kann.
Aber ein Wenig aus der Rubrik „Geschichte und Geschichten“ kann ich, für den der's mag, noch beisteuern.
Was mich zu diesem Duft zog war der Klang des Namens, da musste ich doch nachfragen und bekam die Geschichte des Unternehmens erzählt.
Die Marke spricht man schön spanisch (jede Silbe einzeln) aus, aber der Gründer war Heinrich Loewe (ausgesprochen wie der Löwe) aus Deutschland, der sich nach seinen Umzug nach Spanien Enrique Loewe (Lo-e-we) nannte.
Als er zusammen mit seinen spanischen Kompagnons aus der gemeinsamen Madrider Lederwerkstatt ein neues Leder- (und später Luxus-) Unternehmen gründete, entschieden sich die drei für den exotischen Namen des Deutschen als Marke.
Damit es auch irgendjemand aussprechen konnte allerdings sinnvollerweise spanisiert, nein wie heißt das, hispanisiert.
Aire Sensual kann man, auf eine nicht so ganz wort- aber eher sinngetreue Art, als „Sinnliche Ausstrahlung“ übersetzen.
Er ist scheinbar eine Abwandlung des spanischen Klassikers „Aire“, (laut Verkäuferin der erste „Frische-Duft“ aus Spanien), auch wenn ich die Verwandtschaft noch nicht erriechen konnte.
(EDIT: Doch, Paralelltests haben inzwischen eine Verwandschaft in der Basis ergeben. Original-Aire ist allerdings nicht frisch, sondern leicht puderig, ich hätte in Unkenntnis der Pyramide auf Chypre getippt.)
Für mich ist es der Duft mit den drei Gesichtern:
Zuerst „Aire“. In den ersten 20 Minuten singt der immer Lucilectric bei mir ("Ich bin so froh das ich ein Mädchen bin, das ich ein Mä-hä-hä-dchen bin"). Oft hab ich Spaß mit der federleichten Luftnummer, manchmal rufe ich aber auch innerlich „Aire, Aire“ und reiße erst mal das Fenster auf.
Dann kommt aber direkt „Sensual“, und bleibt auch die ganze Zeit da, Sinnlichkeit mit Sinn dabei. „Erwachsen, selbstbewußt und sinnlich , dabei freundlich, unkompliziert und frei von allen Allüren“, ja genau.
Und zum Schluss schaut immer auch Heinrich-Enrique rein. Setzt sich zu mir und erzählt mir etwas aus seiner Lederwerkstatt mit den gut riechenden Holzmöbeln und von den dort benutzten Werkzeugen, von Streicheisen und Punzierwerkzeug bis Halbmondmesser.
Und tauscht sich mit mir aus, über das Leben als Deutsche/r in Spanien.
Er ist mir sehr angenehme Gesellschaft.
P. S. Den Duft an einem Mann fände ich dennoch mutig, aber, auch wenn ich da selber nicht frei von bin: die Einteilung der Düfte in männlich und weiblich scheint mir letztlich vor Allem eine unnötig einschränkende gesellschaftliche Konditionierung, daher unterstütze ich hiermit ausdrücklich jeden Versuch dieses Forums und ganz allgemein, diese Konditionierung aufzubrechen.
Aber ein Wenig aus der Rubrik „Geschichte und Geschichten“ kann ich, für den der's mag, noch beisteuern.
Was mich zu diesem Duft zog war der Klang des Namens, da musste ich doch nachfragen und bekam die Geschichte des Unternehmens erzählt.
Die Marke spricht man schön spanisch (jede Silbe einzeln) aus, aber der Gründer war Heinrich Loewe (ausgesprochen wie der Löwe) aus Deutschland, der sich nach seinen Umzug nach Spanien Enrique Loewe (Lo-e-we) nannte.
Als er zusammen mit seinen spanischen Kompagnons aus der gemeinsamen Madrider Lederwerkstatt ein neues Leder- (und später Luxus-) Unternehmen gründete, entschieden sich die drei für den exotischen Namen des Deutschen als Marke.
Damit es auch irgendjemand aussprechen konnte allerdings sinnvollerweise spanisiert, nein wie heißt das, hispanisiert.
Aire Sensual kann man, auf eine nicht so ganz wort- aber eher sinngetreue Art, als „Sinnliche Ausstrahlung“ übersetzen.
Er ist scheinbar eine Abwandlung des spanischen Klassikers „Aire“, (laut Verkäuferin der erste „Frische-Duft“ aus Spanien), auch wenn ich die Verwandtschaft noch nicht erriechen konnte.
(EDIT: Doch, Paralelltests haben inzwischen eine Verwandschaft in der Basis ergeben. Original-Aire ist allerdings nicht frisch, sondern leicht puderig, ich hätte in Unkenntnis der Pyramide auf Chypre getippt.)
Für mich ist es der Duft mit den drei Gesichtern:
Zuerst „Aire“. In den ersten 20 Minuten singt der immer Lucilectric bei mir ("Ich bin so froh das ich ein Mädchen bin, das ich ein Mä-hä-hä-dchen bin"). Oft hab ich Spaß mit der federleichten Luftnummer, manchmal rufe ich aber auch innerlich „Aire, Aire“ und reiße erst mal das Fenster auf.
Dann kommt aber direkt „Sensual“, und bleibt auch die ganze Zeit da, Sinnlichkeit mit Sinn dabei. „Erwachsen, selbstbewußt und sinnlich , dabei freundlich, unkompliziert und frei von allen Allüren“, ja genau.
Und zum Schluss schaut immer auch Heinrich-Enrique rein. Setzt sich zu mir und erzählt mir etwas aus seiner Lederwerkstatt mit den gut riechenden Holzmöbeln und von den dort benutzten Werkzeugen, von Streicheisen und Punzierwerkzeug bis Halbmondmesser.
Und tauscht sich mit mir aus, über das Leben als Deutsche/r in Spanien.
Er ist mir sehr angenehme Gesellschaft.
P. S. Den Duft an einem Mann fände ich dennoch mutig, aber, auch wenn ich da selber nicht frei von bin: die Einteilung der Düfte in männlich und weiblich scheint mir letztlich vor Allem eine unnötig einschränkende gesellschaftliche Konditionierung, daher unterstütze ich hiermit ausdrücklich jeden Versuch dieses Forums und ganz allgemein, diese Konditionierung aufzubrechen.
2 Antworten