20.04.2019 - 15:38 Uhr
Dustymusky
15 Rezensionen
Dustymusky
Top Rezension
7
Herausforderung angenommen!
Manceras Wind Wood war für mich wirklich kein einfaches Parfum. Ich war auf der Suche nach einem Nachfolger für meinen langjährigen Paradeduft - Ralph Lauren’s Polo Explorer. Den gibt es schon eine Weile nicht mehr. Als mein Flakon sich dem Ende zuneigte, fing ich an, im Netz nach Ersatz zu suchen. Auf Fragrantica stieß ich auf wenig Ähnlichkeiten, aber es gab ein paar (2) Stimmen, die den Explorer mit Wind Wood gleich setzten - sonst nix.
Ich stand vor der Wahl, 150 Tacken für einen Restposten Explorer auszugeben, oder es mit dem Wind Wood zu versuchen. Es ergab sich, dass er verbilligt im Angebot im Netz zu finden war - 120 ml für knapp 75 Euro. Also gut, wer nichts wagt, der nichts gewinnt - gekauft! - aufgetragen! - und... na also, wer von euch kennt den englischsprachigen Begriff „cloying“ ? Es war warm, ich war vorsichtig - zwei Sprüher auf die Brust unter das Hemd. Mannometer! - blieb mir die Luft weg! Agressiv-grasig (grüne Noten und Vetiver) mit stickigem (cloying) Veilchen. Im Schockzustand hab ich mir dann doch den Resterampen-Explorer für 150 Teuros bestellt.
Dauerte aber eine Weile, bis der Explorer da war (kam aus Spanien). Bis dahin, dachte ich, geb ich dem 75 Euro Würgreiz nochmal eine Chance! War wieder heiß. Ein einziger zaghafter Sprüher auf die Brust - Hemd zugeknöpft. Würg! Aber dann, nach 2-3 Stunden paralysiert auf dem Sessel weht aus den Tiefen meines Ausschnitts ein wider Erwarten faszinierender kühler Hauch durch den Steppenwald (mein Dreitagebart). Wind Wood in der Tat! Gar nicht mal so übel. Plötzlich war es Stunden später! All right - was dazu gelernt. Der Parfumeur (Pierre Montale) weiß, was er tut! Fürs Archiv: die einzige Ähnlichkeit ist die Mandarine, die bei beiden aber nach fünf (oder so) Sekunden verfliegt. Das Leder wäre da noch - aber das ist weder beim Einen noch beim Anderen riechbar.
Erwartungen sind in der Düftewelt das große Selbsttäuschungsmanöver. Kaufrausch übrigens auch - denk mal an eine Abfüllung aus dem Souk oder einschlägigen Händlern! Aber, wenn man man sich etwas erarbeiten kann, und nicht gleich beim ersten unerwarteten Dunst im Neuland zum Flughafen zurück rennt, dann findet man auch was Neues - Explorer eben! Seitdem ist es bei mir mit dem Wind Wood von Mancera wie ein Marsch durch die Savanne zur Quelle. Bin zwar noch nicht ganz angekommen, aber habe mir dadurch eine Tür zur vormals gehassten floralen Duftwelt geöffnet. Sei Nicht Zu Voreingenommen! Wage auch mal etwas! Falls es dann doch nicht geht, gibt es ja noch den Souk auf dieser Seite.
Nachtrag: Nun bin ich tatsächlich bei diesem Duft angekommen. EIne kühle, veilchengrüne Frische mit leichtem Echo aus dem trockenen Gehölz. Der ist was für wärmere Tage und er hält durch. Ich bin froh, dass ich das Wagnis eingegangen bin - und meine bessere Hälfte auch.
Ich stand vor der Wahl, 150 Tacken für einen Restposten Explorer auszugeben, oder es mit dem Wind Wood zu versuchen. Es ergab sich, dass er verbilligt im Angebot im Netz zu finden war - 120 ml für knapp 75 Euro. Also gut, wer nichts wagt, der nichts gewinnt - gekauft! - aufgetragen! - und... na also, wer von euch kennt den englischsprachigen Begriff „cloying“ ? Es war warm, ich war vorsichtig - zwei Sprüher auf die Brust unter das Hemd. Mannometer! - blieb mir die Luft weg! Agressiv-grasig (grüne Noten und Vetiver) mit stickigem (cloying) Veilchen. Im Schockzustand hab ich mir dann doch den Resterampen-Explorer für 150 Teuros bestellt.
Dauerte aber eine Weile, bis der Explorer da war (kam aus Spanien). Bis dahin, dachte ich, geb ich dem 75 Euro Würgreiz nochmal eine Chance! War wieder heiß. Ein einziger zaghafter Sprüher auf die Brust - Hemd zugeknöpft. Würg! Aber dann, nach 2-3 Stunden paralysiert auf dem Sessel weht aus den Tiefen meines Ausschnitts ein wider Erwarten faszinierender kühler Hauch durch den Steppenwald (mein Dreitagebart). Wind Wood in der Tat! Gar nicht mal so übel. Plötzlich war es Stunden später! All right - was dazu gelernt. Der Parfumeur (Pierre Montale) weiß, was er tut! Fürs Archiv: die einzige Ähnlichkeit ist die Mandarine, die bei beiden aber nach fünf (oder so) Sekunden verfliegt. Das Leder wäre da noch - aber das ist weder beim Einen noch beim Anderen riechbar.
Erwartungen sind in der Düftewelt das große Selbsttäuschungsmanöver. Kaufrausch übrigens auch - denk mal an eine Abfüllung aus dem Souk oder einschlägigen Händlern! Aber, wenn man man sich etwas erarbeiten kann, und nicht gleich beim ersten unerwarteten Dunst im Neuland zum Flughafen zurück rennt, dann findet man auch was Neues - Explorer eben! Seitdem ist es bei mir mit dem Wind Wood von Mancera wie ein Marsch durch die Savanne zur Quelle. Bin zwar noch nicht ganz angekommen, aber habe mir dadurch eine Tür zur vormals gehassten floralen Duftwelt geöffnet. Sei Nicht Zu Voreingenommen! Wage auch mal etwas! Falls es dann doch nicht geht, gibt es ja noch den Souk auf dieser Seite.
Nachtrag: Nun bin ich tatsächlich bei diesem Duft angekommen. EIne kühle, veilchengrüne Frische mit leichtem Echo aus dem trockenen Gehölz. Der ist was für wärmere Tage und er hält durch. Ich bin froh, dass ich das Wagnis eingegangen bin - und meine bessere Hälfte auch.