29.10.2013 - 18:06 Uhr
Palonera
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Palonera
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17
Einen letzten Tropfen...
...hatten sie mir übrig gelassen, meine Vorkommentatoren – eine winzige Menge flüssigen Bernstein, dunkelgolden kaum den Boden der Phiole bedeckend und leise Versprechen murmelnd von wohliger Wärme und schützender Behaglichkeit angesichts des gegen mein Fenster prasselnden Regens und der sich bedrohlich im Sturm neigenden Baumwipfel.
Fast hätte ich ihnen geglaubt, fast konnte ich die Umhüllung des honigfarbenen dichten Samtes spüren, fast – wären da nicht meine bisherigen Begegnungen mit Ellen Coveys Düften gewesen, die mich gelehrt hatten, daß Frau Covey es sich und mir selten leicht macht und Überraschungen in dieser oder jener Form ganz offensichtlich zum Konzept gehören.
Was also mochte geschehen, wenn jener eine, jener letzte Tropfen meine Haut berührte...?
Rauchwolken steigen auf - düster, streng und knarzig stellt mich der Auftakt auf die Straßen von "Salamanca", die ich schon einmal mit Ellen Covey beschritten habe, mitten hinein in den Geruch nach heißem Asphalt und angeschmortem Gummi.
Das riecht nicht gut, nicht an mir – doch ich weiß, daß ich ein wenig Geduld haben muß, daß der Augenblick vorübergehen und "Olympic Amber" die Krallen einziehen, sein wahres Gesicht zeigen wird, sicherlich, hoffentlich...
Und tatsächlich lichten sich nach einigen Minuten die Rauchschwaden, entfaltet "Olympic Amber" eine sich aufklarende, freundliche Wärme auf jener für alle bisher getesteten Düfte der Olympic Orchids typischen, leicht ölig anmutenden Basis, die die Atmosphäre in einem Dritte-Welt-Laden einfängt, ohne sie sich zu eigen zu machen.
Wie die berühmte "Guerlinade" die großen Schöpfungen dieses Hauses kennzeichnet, so scheint auch Ellen Covey ihren Düften einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt zu haben, der sich wenige Minuten nach dem Auftragen bemerkbar macht und sich durch den gesamten weiteren Duftverlauf zieht.
Mehr und mehr tritt der Rauch-Gummi-Akkord in den Hintergrund, ohne freilich ganz zu verschwinden, während ein trotz der Mikrodosierung erstaunlich kraftvoller Amber ebenso klare wie sanfte Wärme verströmt.
Nichts wird hier schwülstig – die stets latent wahrnehmbare Rauchigkeit verhindert eine allzu deutliche Ausprägung der für Amberdüfte oft typischen Süße und macht "Olympic Amber" ohne weiteres auch für einen Mann gut tragbar.
In diesem Stadium verharrt der Duft einige Stunden lang, ehe er behutsam nachzudunkeln beginnt – erdige, trockene Patchoulinoten treten ein in einen langsamen, wechselvollen Tanz mit glimmenden, warmen Akzenten, einander über lange Zeit hinweg in vielerlei Facetten umkreisend, bis "Olympic Amber" nach guten acht Stunden schließlich in herbtrockener Patchouli-Dominanz die letzten Takte jenes einen Tropfen verhaucht.
Fast hätte ich ihnen geglaubt, fast konnte ich die Umhüllung des honigfarbenen dichten Samtes spüren, fast – wären da nicht meine bisherigen Begegnungen mit Ellen Coveys Düften gewesen, die mich gelehrt hatten, daß Frau Covey es sich und mir selten leicht macht und Überraschungen in dieser oder jener Form ganz offensichtlich zum Konzept gehören.
Was also mochte geschehen, wenn jener eine, jener letzte Tropfen meine Haut berührte...?
Rauchwolken steigen auf - düster, streng und knarzig stellt mich der Auftakt auf die Straßen von "Salamanca", die ich schon einmal mit Ellen Covey beschritten habe, mitten hinein in den Geruch nach heißem Asphalt und angeschmortem Gummi.
Das riecht nicht gut, nicht an mir – doch ich weiß, daß ich ein wenig Geduld haben muß, daß der Augenblick vorübergehen und "Olympic Amber" die Krallen einziehen, sein wahres Gesicht zeigen wird, sicherlich, hoffentlich...
Und tatsächlich lichten sich nach einigen Minuten die Rauchschwaden, entfaltet "Olympic Amber" eine sich aufklarende, freundliche Wärme auf jener für alle bisher getesteten Düfte der Olympic Orchids typischen, leicht ölig anmutenden Basis, die die Atmosphäre in einem Dritte-Welt-Laden einfängt, ohne sie sich zu eigen zu machen.
Wie die berühmte "Guerlinade" die großen Schöpfungen dieses Hauses kennzeichnet, so scheint auch Ellen Covey ihren Düften einen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt zu haben, der sich wenige Minuten nach dem Auftragen bemerkbar macht und sich durch den gesamten weiteren Duftverlauf zieht.
Mehr und mehr tritt der Rauch-Gummi-Akkord in den Hintergrund, ohne freilich ganz zu verschwinden, während ein trotz der Mikrodosierung erstaunlich kraftvoller Amber ebenso klare wie sanfte Wärme verströmt.
Nichts wird hier schwülstig – die stets latent wahrnehmbare Rauchigkeit verhindert eine allzu deutliche Ausprägung der für Amberdüfte oft typischen Süße und macht "Olympic Amber" ohne weiteres auch für einen Mann gut tragbar.
In diesem Stadium verharrt der Duft einige Stunden lang, ehe er behutsam nachzudunkeln beginnt – erdige, trockene Patchoulinoten treten ein in einen langsamen, wechselvollen Tanz mit glimmenden, warmen Akzenten, einander über lange Zeit hinweg in vielerlei Facetten umkreisend, bis "Olympic Amber" nach guten acht Stunden schließlich in herbtrockener Patchouli-Dominanz die letzten Takte jenes einen Tropfen verhaucht.
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