05.08.2022 - 10:52 Uhr
Leimbacher
2762 Rezensionen
Leimbacher
Top Rezension
19
Aus einem anderen Reich
Kennt ihr diese täglichen, kaum erklärbaren, ganz persönlichen Verbindungen, Deja Vus oder „Zufälle“ auch? Es passiert nicht jeden Tag, an manchen passe ich vielleicht nicht gut genug auf. Oder es gibt sie einfach nicht jeden Tag. Oder es ist eh ein Hirngespinst von mir. Dennoch: diese kleinen Connections und Winke des Schicksals, wenn das Leben dir zeigt: hör zu, alles ist gut, das passt schon. Alles ist verbunden. Oder es ist zumindest alles so, wie es sein soll. Negatives wie Positives.
Wenn man morgens mit einem Kumpel über seinen Lieblingsfilm spricht und er abends plötzlich im Fernsehen läuft? Wenn man bei Facebook ein Meme sieht und genau diese Szene zwei Stunden später in der heutigen Folge der Serie vorkommt, die du gerade guckst? Wenn du morgens ohne Grund an Erdbeeren denkst und dich deine Frau dann abends mit einem Erdbeereisbecher überrascht? Wenn du im Radio ein Lied über Ägypten hörst und später am Tag dort ein Attentat passiert? Wenn du an einer Werkstatt vorbei fährst, auf Holz klopfst weil dein Auto schon so lange problemlos fährt und zwanzig Kilometer später ein Reifen platzt? Wenn du in der Straßenbahn eine Anzeige für mexikanischen Tequila siehst und später am Tag von Arbeitskollegen mit Tequila als Ausstandsschnaps überrascht wirst? Oder wie heute: wenn du von der Beerdigung deines Opas kommst, der dir als Kind immer Johannisbeeren aus dem Garten gepflückt und in einem Pott mit Milch zerknautscht hat - und du dann zuhause in deine Probenkiste greifst und „Byzance“ testest…
Das mag alles Einbildung sein, bringt mir aber immer ein gutes zugleich mysteriöses Gefühl und Schmunzeln. Und „Byzance“ natürlich im sehr traurigen wie zugleich schönen Sinne. Ein Abschiedsgruß. Alles wird gut. Denk an die guten Zeiten. Ich werde da sein. Die Johannisbeere sei mit dir. Oder so ähnlich ;). Jedenfalls ist „Byzance“ von Ormonde Jayne ein Ausnahmeparfum. Auch ohne jegliche Sentimentalitäten und unsichtbaren Seile unserer Welt. „Tuscan Leather“ mit Johannisbeerherz. „Baccarat Rouge“ in fruchtiger und rosaner. Aber dennoch, vor allem durch sein tiefbraunes Leder, alles andere als girly. Einfach himmlisch, milchig und lecker. Verrucht, straight, nie kotzig oder sauer. Das ist immer schnell das Ding bei Milchdüften. Hier nicht. „Byzance“ hat eine Aura, hat etliche Alleinstellungsmerkmale, hat Charisma und Charakter. Und er hätte meinen Opa bestimmt gut gefallen.
Flakon: ziemlich gut zum Auge
Sillage: durch seine ledrigen Ecken durchaus durchsetzungsfähig
Haltbarkeit: 7 Stunden, die Basis hat Sitzfleisch
Fazit: eines der ungewöhnlichsten, tiefsten und schönsten Früchtchen am Markt. Oder einer der spielerischsten und weiblichsten Lederdüfte. Wie man's sehen will. In jedem Fall: schöne Grüße von Opa!
Wenn man morgens mit einem Kumpel über seinen Lieblingsfilm spricht und er abends plötzlich im Fernsehen läuft? Wenn man bei Facebook ein Meme sieht und genau diese Szene zwei Stunden später in der heutigen Folge der Serie vorkommt, die du gerade guckst? Wenn du morgens ohne Grund an Erdbeeren denkst und dich deine Frau dann abends mit einem Erdbeereisbecher überrascht? Wenn du im Radio ein Lied über Ägypten hörst und später am Tag dort ein Attentat passiert? Wenn du an einer Werkstatt vorbei fährst, auf Holz klopfst weil dein Auto schon so lange problemlos fährt und zwanzig Kilometer später ein Reifen platzt? Wenn du in der Straßenbahn eine Anzeige für mexikanischen Tequila siehst und später am Tag von Arbeitskollegen mit Tequila als Ausstandsschnaps überrascht wirst? Oder wie heute: wenn du von der Beerdigung deines Opas kommst, der dir als Kind immer Johannisbeeren aus dem Garten gepflückt und in einem Pott mit Milch zerknautscht hat - und du dann zuhause in deine Probenkiste greifst und „Byzance“ testest…
Das mag alles Einbildung sein, bringt mir aber immer ein gutes zugleich mysteriöses Gefühl und Schmunzeln. Und „Byzance“ natürlich im sehr traurigen wie zugleich schönen Sinne. Ein Abschiedsgruß. Alles wird gut. Denk an die guten Zeiten. Ich werde da sein. Die Johannisbeere sei mit dir. Oder so ähnlich ;). Jedenfalls ist „Byzance“ von Ormonde Jayne ein Ausnahmeparfum. Auch ohne jegliche Sentimentalitäten und unsichtbaren Seile unserer Welt. „Tuscan Leather“ mit Johannisbeerherz. „Baccarat Rouge“ in fruchtiger und rosaner. Aber dennoch, vor allem durch sein tiefbraunes Leder, alles andere als girly. Einfach himmlisch, milchig und lecker. Verrucht, straight, nie kotzig oder sauer. Das ist immer schnell das Ding bei Milchdüften. Hier nicht. „Byzance“ hat eine Aura, hat etliche Alleinstellungsmerkmale, hat Charisma und Charakter. Und er hätte meinen Opa bestimmt gut gefallen.
Flakon: ziemlich gut zum Auge
Sillage: durch seine ledrigen Ecken durchaus durchsetzungsfähig
Haltbarkeit: 7 Stunden, die Basis hat Sitzfleisch
Fazit: eines der ungewöhnlichsten, tiefsten und schönsten Früchtchen am Markt. Oder einer der spielerischsten und weiblichsten Lederdüfte. Wie man's sehen will. In jedem Fall: schöne Grüße von Opa!
4 Antworten