16.12.2017 - 02:17 Uhr
RobGordon
59 Rezensionen
RobGordon
Top Rezension
20
High-Rise, der Duft zum Buch/Film!
Die dystopische Buchverfilmung des Schriftstellers James Graham Ballard handelt von einem modernen Hochhaus, dessen Bewohner durch das Vorfinden aller erdenklichen Annehmlichkeit sehr isoliert leben, da sie den Komplex nicht mehr verlassen müssen. Der gesellschaftliche Status wird an der Höhe des Geschosses gemessen. Unten wohnen Menschen niederen Status, die Penthauswohnungen beherbergen die gesellschaftliche Elite. Spannungen sind vorprogrammiert!
Warum bringt mich "Black Gold" zu dieser Einleitung? Ganz einfach, der Duft ist für mich ein Hochhaus, besitzt keine typische Duftpyramide. Und die Zutaten gewinnen mit Fortdauer an Wertigkeit.
Im Erdgeschoss hat sich eine WG aus "Isfarkand" und "Zizan" gebildet, die sich auch nach 22:00h, um einen Heiligenschein aus ISO Holz streiten. Und diese Jungs nerven tierisch. Dieser zitrische Kunstholz-Vibe ist abgelutscht. Transparenz hin oder her.
Die Mandarine scheint in die Dominikanische Republik verzogen. Hat ihr Eigenheim wohl an eine weibliche Orange vermietet, weil sie ist um mindestens 15 Minuten zu spät im Geschehen und kann sich nicht entscheiden ob sie länger verweilen möchte. Diese Zeit nutzt die Rose, die man vielleicht aus "Nawab of Oudh Intensivo" kennt, aus dem Stockwerk darüber für ein kurzes, dafür sehr präsentes Stelldichein.
Bei dieser Hausbesichtigung ist es hilfreich, binnen der ersten 20 bis 40 Minuten , mal den Zerlegemodus sein zu lassen, die Sache distanziert zu betrachten, ergo den Balkon zu betreten und den gediegenen Wacholder-Koniferen-Chor Ausblick zu lauschen, bzw. aufzusaugen. Das ist eine der schönsten Aussichten bei dieser Hausbegehung.
Der Übergang ins nächste Stockwerk ist auch weitaus besser, als der gewonnene Ersteindruck aus der ebenerdigen WG. Die olfaktorische Verbindung, über subtilen Einsatz von Muskatellersalbei, bis man plötzlich einen Blumenladen betritt, ist ein weiteres Highlight. Gartennelke, nicht zu wenig, nicht zu viel, macht sich breit. Die Charakter-Note aus "Égoïste (Eau de Toilette)" deutlich reduziert. Die weiteren genannten Blumennoten aus der Pyramide,wollen mir nicht auffallen.
Darüber wohnt Herr Tauer, ein alter Grisgram, der wohl mit seinem balsamischen Fernster-Kitt, den ihm seine 2te Frau aus einem Urlaub in der marrokanischen Wüste mitgebracht hat, interimistisch einen Wasserrohrbruch beheben möchte. Obwohl mit zunehmender Höhe die Luft gerne dünn wird, macht der Architekt dieses Hochhauses hier eine Ausnahme. Sie wird zunehmend dichter und gehaltvoller. Man merkt bereits, man nähert sich einem teurem Zutaten-Pflaster.
Weil man wohl Sandelholz bester Güte hat einfliegen lassen, offensichtlich war die Zentralheizung defekt. Es dauert aber noch Stunden, bis sich diese von ihrer allerschönsten Seite zeigt. Bis dahin wird sie nämlich mit einer
für mich völlig unpassenden Vetiver-Note verunreinigt. Bei Erreichen des Flachdachs, dann aber der schönste Ausblick auf das intime Finish von Creeds "Royal Oud". Sandelholz, rein, staubig, subtilst vanillig, nicht penetrant, kuschelig, zum Eintauchen.
Der Verzicht auf das Zitat der 2 oben angeführten Ormonde Jayne Düfte zu Beginn, hätte den Duft bei mir wohl etwas besser abschneiden lassen. Dennoch frag ich mich, warum man für so viel Unruhe und Bewegung in einem Duft, so viel Geld in die Hand zu nehmen bereit ist. "Black Gold" ist dennoch gut zu Übungszwecken. Obwohl er auf den ersten Blick nicht einfach zu durchschauen ist, zeigen sich viele Noten zumindest für kurze Zeit im Zuge des Verlaufs deutlich herausgestellt. Abgesehen vom ISO Ausrutscher zu Beginn, eine sehr natürlich wirkende Angelegenheit für Damen, wie für Herren.
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Warum bringt mich "Black Gold" zu dieser Einleitung? Ganz einfach, der Duft ist für mich ein Hochhaus, besitzt keine typische Duftpyramide. Und die Zutaten gewinnen mit Fortdauer an Wertigkeit.
Im Erdgeschoss hat sich eine WG aus "Isfarkand" und "Zizan" gebildet, die sich auch nach 22:00h, um einen Heiligenschein aus ISO Holz streiten. Und diese Jungs nerven tierisch. Dieser zitrische Kunstholz-Vibe ist abgelutscht. Transparenz hin oder her.
Die Mandarine scheint in die Dominikanische Republik verzogen. Hat ihr Eigenheim wohl an eine weibliche Orange vermietet, weil sie ist um mindestens 15 Minuten zu spät im Geschehen und kann sich nicht entscheiden ob sie länger verweilen möchte. Diese Zeit nutzt die Rose, die man vielleicht aus "Nawab of Oudh Intensivo" kennt, aus dem Stockwerk darüber für ein kurzes, dafür sehr präsentes Stelldichein.
Bei dieser Hausbesichtigung ist es hilfreich, binnen der ersten 20 bis 40 Minuten , mal den Zerlegemodus sein zu lassen, die Sache distanziert zu betrachten, ergo den Balkon zu betreten und den gediegenen Wacholder-Koniferen-Chor Ausblick zu lauschen, bzw. aufzusaugen. Das ist eine der schönsten Aussichten bei dieser Hausbegehung.
Der Übergang ins nächste Stockwerk ist auch weitaus besser, als der gewonnene Ersteindruck aus der ebenerdigen WG. Die olfaktorische Verbindung, über subtilen Einsatz von Muskatellersalbei, bis man plötzlich einen Blumenladen betritt, ist ein weiteres Highlight. Gartennelke, nicht zu wenig, nicht zu viel, macht sich breit. Die Charakter-Note aus "Égoïste (Eau de Toilette)" deutlich reduziert. Die weiteren genannten Blumennoten aus der Pyramide,wollen mir nicht auffallen.
Darüber wohnt Herr Tauer, ein alter Grisgram, der wohl mit seinem balsamischen Fernster-Kitt, den ihm seine 2te Frau aus einem Urlaub in der marrokanischen Wüste mitgebracht hat, interimistisch einen Wasserrohrbruch beheben möchte. Obwohl mit zunehmender Höhe die Luft gerne dünn wird, macht der Architekt dieses Hochhauses hier eine Ausnahme. Sie wird zunehmend dichter und gehaltvoller. Man merkt bereits, man nähert sich einem teurem Zutaten-Pflaster.
Weil man wohl Sandelholz bester Güte hat einfliegen lassen, offensichtlich war die Zentralheizung defekt. Es dauert aber noch Stunden, bis sich diese von ihrer allerschönsten Seite zeigt. Bis dahin wird sie nämlich mit einer
für mich völlig unpassenden Vetiver-Note verunreinigt. Bei Erreichen des Flachdachs, dann aber der schönste Ausblick auf das intime Finish von Creeds "Royal Oud". Sandelholz, rein, staubig, subtilst vanillig, nicht penetrant, kuschelig, zum Eintauchen.
Der Verzicht auf das Zitat der 2 oben angeführten Ormonde Jayne Düfte zu Beginn, hätte den Duft bei mir wohl etwas besser abschneiden lassen. Dennoch frag ich mich, warum man für so viel Unruhe und Bewegung in einem Duft, so viel Geld in die Hand zu nehmen bereit ist. "Black Gold" ist dennoch gut zu Übungszwecken. Obwohl er auf den ersten Blick nicht einfach zu durchschauen ist, zeigen sich viele Noten zumindest für kurze Zeit im Zuge des Verlaufs deutlich herausgestellt. Abgesehen vom ISO Ausrutscher zu Beginn, eine sehr natürlich wirkende Angelegenheit für Damen, wie für Herren.
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