30.01.2019 - 08:24 Uhr
Candila
27 Rezensionen
Candila
Hilfreiche Rezension
4
Nach Weißblüher-Detonation wird durchgelüftet
Den Auftakt bilden an mir kräftige Orangenblüten mit ihrer leicht herben Süße, rasch gefolgt von einem ebenso kräftigen Mix aus Jasmin, Tuberose und Gardenie.
Für 2-3 Stunden zeigt sich „Scandal“ an mir als richtige Blumenbombe. Sehr weißcremig und blumig-süß, aber leider auch schwülstig, da sowohl leicht vernehmliche indolische Akzente mitschwingen als auch die Blütencreme insgesamt sehr, sehr warm wird, was für mich den gesamten Duft an die Grenze zu überwarm bzw. schwül drängt.
Zu meinem Leidwesen scheinen einige Parfümeure Weiblichkeit häufig mit dem Duft indolischer Weißblüher gleich zu setzen; das ist mir nicht nur bei den Supreme-Düften von YSL wie „Supreme Bouquet“ schon negativ aufgefallen, sondern bei so einigen anderen als ultraweiblich bezeichneten Parfüms, und so auch bei diesem Duft hier, der zwar zu 90% angenehm blumig ist, vor allem durch die Tuberose sehr feminin wirkt, aber doch diese unsaubere Note mit transportiert, die mich an ungelüftete Boudoirs oder überschminkte Damen in wuchtigen Pelzmänteln denken lässt (obwohl dieser Duft hier nicht annähernd so deutlich indolisch wie der „Supreme Bouquet“ ist).
Nach ca. 2 Stunden wird’s aber besser; es wird ordentlich durchgelüftet! Ist die schwüle Phase überstanden, melden sich frischere Blumennoten in Form von Freesie, einer sauberen Rose und frischem Maiglöckchen. Mit ihrer Hilfe verwandelt sich der etwas zu warme Blumenduft in einen sanft-blumigen und lieblichen Begleiter mit einer süßen, aber sauberen Tuberose, warmem Jasmin, einer würzigen Freesie und einer frisch und sauber duftenden Rose (die ich aber nur ganz schwach als Abrundung vernehme).
Klarer Lavendel und sauberer Moschus dürften als zusätzliche „Durchlüfter“ fungieren, während samtiges Sandelholz und pudrige, leicht holzige Iris für eine sehr willkommene, luftige Pudrigkeit sorgen, die sich über die cremigen Blumennoten legt und den dichten Duft damit auflockert.
Fazit: Von einem lauten Auftakt in Form eines äußerst dicht geflochtenen Kranzes aus Tuberose, Gardenie und Jasmin über einen etwas zu opulenten, überwarmen und „madamig“ wirkenden Weißblüherduft bis hin zu einem sanften, sauberen und, wie ich finde, eleganten femininen Blumenduft, der in der zweiten Hälfte des Drydowns noch immer ein üppiges Blumenbukett bietet, das dann aber bunt-blütiger, abwechslungsreicher und gleichzeitig luftiger und weniger drückend wirkt.
„Jardins de Bagatelle“ von Guerlain empfinde ich als ähnlich blumenschwer und dicht cremig, allerdings ist der Guerlain für mich von Beginn weg angenehmer, da nicht indolisch, insgesamt frischer und luftdurchfluteter, obwohl er auch nicht gerade ein Leichtgewicht ist, und unangestrengter zu tragen.
Für 2-3 Stunden zeigt sich „Scandal“ an mir als richtige Blumenbombe. Sehr weißcremig und blumig-süß, aber leider auch schwülstig, da sowohl leicht vernehmliche indolische Akzente mitschwingen als auch die Blütencreme insgesamt sehr, sehr warm wird, was für mich den gesamten Duft an die Grenze zu überwarm bzw. schwül drängt.
Zu meinem Leidwesen scheinen einige Parfümeure Weiblichkeit häufig mit dem Duft indolischer Weißblüher gleich zu setzen; das ist mir nicht nur bei den Supreme-Düften von YSL wie „Supreme Bouquet“ schon negativ aufgefallen, sondern bei so einigen anderen als ultraweiblich bezeichneten Parfüms, und so auch bei diesem Duft hier, der zwar zu 90% angenehm blumig ist, vor allem durch die Tuberose sehr feminin wirkt, aber doch diese unsaubere Note mit transportiert, die mich an ungelüftete Boudoirs oder überschminkte Damen in wuchtigen Pelzmänteln denken lässt (obwohl dieser Duft hier nicht annähernd so deutlich indolisch wie der „Supreme Bouquet“ ist).
Nach ca. 2 Stunden wird’s aber besser; es wird ordentlich durchgelüftet! Ist die schwüle Phase überstanden, melden sich frischere Blumennoten in Form von Freesie, einer sauberen Rose und frischem Maiglöckchen. Mit ihrer Hilfe verwandelt sich der etwas zu warme Blumenduft in einen sanft-blumigen und lieblichen Begleiter mit einer süßen, aber sauberen Tuberose, warmem Jasmin, einer würzigen Freesie und einer frisch und sauber duftenden Rose (die ich aber nur ganz schwach als Abrundung vernehme).
Klarer Lavendel und sauberer Moschus dürften als zusätzliche „Durchlüfter“ fungieren, während samtiges Sandelholz und pudrige, leicht holzige Iris für eine sehr willkommene, luftige Pudrigkeit sorgen, die sich über die cremigen Blumennoten legt und den dichten Duft damit auflockert.
Fazit: Von einem lauten Auftakt in Form eines äußerst dicht geflochtenen Kranzes aus Tuberose, Gardenie und Jasmin über einen etwas zu opulenten, überwarmen und „madamig“ wirkenden Weißblüherduft bis hin zu einem sanften, sauberen und, wie ich finde, eleganten femininen Blumenduft, der in der zweiten Hälfte des Drydowns noch immer ein üppiges Blumenbukett bietet, das dann aber bunt-blütiger, abwechslungsreicher und gleichzeitig luftiger und weniger drückend wirkt.
„Jardins de Bagatelle“ von Guerlain empfinde ich als ähnlich blumenschwer und dicht cremig, allerdings ist der Guerlain für mich von Beginn weg angenehmer, da nicht indolisch, insgesamt frischer und luftdurchfluteter, obwohl er auch nicht gerade ein Leichtgewicht ist, und unangestrengter zu tragen.
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