La myrrhe 1995

La myrrhe von Serge Lutens
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7.1 / 10 98 Bewertungen
Ein Parfum von Serge Lutens für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1995. Der Duft ist harzig-würzig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Harzig
Würzig
Orientalisch
Süß
Holzig

Duftnoten

AldehydeAldehyde AnisAnis MoschusMoschus MyrrheMyrrhe SandelholzSandelholz AmberAmber

Parfümeure

Bewertungen
Duft
7.198 Bewertungen
Haltbarkeit
7.971 Bewertungen
Sillage
6.872 Bewertungen
Flakon
8.774 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.311 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 26.04.2024.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
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Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
BeJot

71 Rezensionen
BeJot
BeJot
Top Rezension 15  
Bitter wie das Leben …
„Sollte es in deinem Leben nicht nur Gold und Weihrauch geben, sondern Leid und Bitterkeit, wie die Myrrhe prophezeit, fügt die Welt dir Schmerzen zu, fühl ich es wie du.“ Mich erinnert der Duft an diese Zeilen aus dem Musical „Bethlehem“, von Dieter Falk.
Myrrhe ist eine Herausforderung. Sie ist bitter, herb, krautig-grün, scharf, harzig. In diesem Duft mit hoher Präsenz die Hauptdarstellerin. Die anderen Komponenten unterstreichen die verschiedenen Facetten ein wenig, lassen der Myrrhe aber ihre Dominanz. Für mich spiegelt der Duft damit die dunklen Momente des Lebens. Wenn ich mich darauf einlasse, ist er genau dort, in den Phasen die ich am liebsten überspringen möchte, ein unerschrockener Begleiter. Und genau darin liegt tiefer Trost. Die Myrrhe geht mit hinein in den Schmerz, schaut nicht weg, bleibt an meiner Seite. Sie bleibt kühl, wird aber ganz langsam etwas weicher. Im Annehmen der Bitterkeit, hilft sie nicht zu verbittern.

In anderen Situationen erscheint mir der Duft weicher, freundlicher. Aber gerade diese Facette, die ich als schmerzlich empfinde, gibt den tiefen Trost und macht den Duft so besonders.

Herzlichen Dank, liebe Marieposa, für dieses faszinierende Dufterlebnis!
21 Antworten
10
Flakon
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Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Marieposa

70 Rezensionen
Marieposa
Marieposa
Top Rezension 21  
Ein Balsam, der Fühler hat und beißt
Als die drei Weisen aus dem Morgenland in Monty Pythons Klassiker „Das Leben des Brian“ ihre Aufwartung machen, erwecken Gold und Weihrauch recht schnell die Gastfreundschaft von Brians sagen wir mal „eher spröden“ Mutter. Der Myrrhe dagegen begegnet sie mit ähnlich großer Skepsis wie zuvor dem hohen Besuch. Auch die Erklärung, dass es sich um einen wertvollen Balsam handelt, kann sie nicht wirklich überzeugen. So etwas könne ja ansteckend sein und sie habe von Bazillen gehört, die Fühler haben und beißen. Die Herrschaften dürften gern jederzeit auf einen Sprung vorbeikommen und Gold und Weihrauch da lassen, aber die Myrrhe sollten sie sich nächstes Mal lieber in die Haare schmieren.

Während ich an meinem großzügig mit Serge Lutens La Myrrhe bedufteten Handgelenk schnuppere, wird mir bewusst, dass es mir ganz ähnlich geht wie Brians Mutter: Klar kann ich mir unter Gold etwas vorstellen und den Duft von Weihrauch kann ich sowohl in Form von Harz als auch von Rauch problemlos aus dem olfaktorischen Gedächtnis abrufen. Myrrhe dagegen ist mir ein großes Rätsel. Ich habe mir angelesen, dass es sich um ein Baumharz handelt, das vor allem in Somalia vorkommt und das als Harz oder Öl zu zeremoniellen und medizinischen Zwecken verwendet wird. So viel zur Theorie. Aber wie duftet denn Myrrhe nun?

Serge Lutens Myrrhe liefert mir zunächst keine Antwort, ich kann nur sagen, dass dieser Balsam wirklich beißt. Was ich mir auf die Haut getupft habe, riecht nämlich erst einmal ausschließlich nach Haarspray von der schlimmsten Sorte. Ich spreche von dem Zeug, das es schon seit Jahrzehnten nicht mehr zu kaufen gibt, weil es die Erdatmosphäre zerstört, und das ich nur kenne, weil meine Oma immer noch Restbestände auch dem Dachboden bunkert. Verantwortlich dafür ist eine gesalzene Portion Aldehyde, die ich in dieser Konzentration nicht einmal von Chanel No 5 kenne. Circa fünfzehn Minuten und der aldehydische Meteoritenhagel hat sich gelegt, fünf weitere Minuten und ich wage es wieder, mein Handgelenk zur Nase zu führen – und was für eine Belohnung wartet da auf mich! Eisgekühlte, luftige Anisplätzchen, aromatisiert mit einem Hauch von Bittermandelöl schweben mir entgegen, gepaart mit einem zirtischen Leuchten. Lasse ich mich von der orangen Farbe des Parfums beeinflussen, oder rieche ich wirklich Mandarine?

Der Duft ist kühl und würzig und seidig. Ein goldenes Glühen geht von ihm aus, als würde man bei einem Spaziergang in einer eisigen Winternacht in der Ferne unverhofft ein Lagerfeuer glimmen sehen, ohne seine Wärme zu spüren. Na schön, wenn Myrrhe so duftet, dürfen die drei Weisen ihre Bestände, die Brians Mutter verschmäht hat, jederzeit bei mir deponieren! Ich kann nicht aufhören, an meinem Handgelenk zu schnuppern. La Myrrhe ist betörend! Aber auch fordernd, komplex, kompromisslos und so kontrastreich, dass sich sein Zauber bestimmt nicht jedem erschließt.

Würde ich La Myrrhe öfter tragen? O ja! Ständig sogar. Ein paar Minuten Haarspraykopfschmerzen nehme ich für diesen Duft gern in Kauf. Ich möchte nur lieber nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn man den fatalen Fehler macht und sprüht, statt zu tupfen.
14 Antworten
9
Duft
Kasmodiah

12 Rezensionen
Kasmodiah
Kasmodiah
Hilfreiche Rezension 13  
Vergebt ihm,denn er weiss nicht was er tut
Endlich habe ich ihn.Da war ich schon die ganze Zeit sowas von scharf drauf.
Gab es dieses edle Gebräu eigentlich jemals in einem "ordentlichen" Sprühflakon ?
Nun gut,bestellt,5 Tage später war er da.Zittrig öffnete ich das vollkommen in Schwarz verkleidete Päckchen,sehr stylisch das Ganze.
Gefühlte 100 Serge-Pröbchen lagen beigepackt in einem kleinen schwarzen Duft-Täschen.Alles mit Liebe gemacht und unzählige Visitenkarten vom Shop in Frankreich.Da merkt man,von wo das alles herstammt.
Dann wurde der kleine blau-brombeerfarbene Duftkarton ausgepackt und hervor trat ein leicht abgerundeter,edler Splashflakon mit einem Glaskopfverschluss.Ich wusste ja schon vorher,dass es kein Vaporisateur war,der den Inhalt "beschützte".Aber nachdem ich eine Nase voll von dem optisch schon leckeren Inhalt nahm,trat diese Tatsache dann doch etwas in den Hintergrund.
Eine Duftexplosion jagt die Nächste und ich stelle fest,dass hier weiss Gott noch mehr edle Zutaten enthalten sind,als oben in der Duftpyramide beschrieben stehen.Omnipräsent natürlich die Myrrhe,darauf Sandelholz und darauf ein Bouquet aus krautig-süsslichen Blüten.Einfach nur lecker.Ich werde noch eine Weile brauchen,bis ich herausgefunden habe,was denn nun alles so im Detail hier drinsteckt.
Einzig und allein der Preis ist etwas abschreckend,150 Euronen plus 12,50 Versandkosten.Aber gut,was man alles nicht macht,um an seine Wunschdüfte zu kommen.Und einen Flakon in Schwarz,für den Kerl passend,habe ich bei "Aus Liebe zum Duft" erstanden,damit der edle Saft nicht ständig mit der Haut in Berührung kommt und ihn so vor vorzeitiger Zersetzung zu schützen

Vergebt diesem Duft,denn er weiss nicht was er tut
4 Antworten
9
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Yatagan

396 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 56  
Bekenntnisse eines Kommentarschreibers
Unkommentierte Düfte No. 19

Es wird mal Zeit für das eine oder andere Geständnis: Erstens bin ich seit vielen Jahren ein großer Fan von Serge Lutens. Daran wäre ja gar nichts Verwerfliches. Dennoch hat das Ganze einen kleinen Haken. Wer in meine Sammlung blickt, dem wird auffallen, das ich gar nicht so viele Düfte der Marke besitze, derzeit sogar nur zwei. Bei den Abfüllungen sieht es jedoch schon ganz anders aus und getestet habe ich gar alle. Auch das ist ja eigentlich noch nicht verwerflich, abgesehen vom Geld, das derart viele Testmuster und Abfüllungen verschlungen haben. Tatsächlich begann meine Leidenschaft bei einem viele Jahre zurück liegenden Test in einer exklusiven Parfümerie meiner Heimatstadt, die damals bereits mit einer Vielzahl von Serge Lutens-Düften bestückt war. Nischendürfte waren noch nicht in aller Munde, Parfüm-Aficionados verehrten Serge Lutens, Creed, Maitre Parfumeur et Gantier und L‘Artisan. Das war es auch schon so ziemlich. Damals wuchs diese stille Liebe zu den Düften des Meisters in den klassisch schlichten Flakons und hat mich nie mehr verlassen. Und nun zu meinem Geständnis im engeren und eigentlichen Sinne. Ich kann gar nicht anders: Wenn ich Düfte von Serge Lutens teste, dann neige ich dazu, sie zu gut zu bewerten. Ich schätze so um die 10%. Damit ist es raus und ihr wisst Bescheid. Wenn ihr also künftig einen Kommentar von mir zu einem Duft von Serge Lutens lest, dann dürft ihr fürderhin immer 10% von meiner Bewertung abziehen, um meine wahrhaftige und wirkliche Einschätzung des Parfums zu erfahren. Wenn es euch interessiert. Wenn nicht, könnt ihr großzügig darüber hinwegsehen.

Nun wird es Zeit für ein weiteres Bekenntnis: Ich bin ein großer Fan von Luca Turin. Ich weiß, dass das hier gar nicht gerne gesehen wird. Die Meinung eines Einzelnen, sei sie auch noch so berufen, kann ja nie und nimmer die Objektivität einer Mehrheitsmeinung ersetzen. Stimmt ja auch. Trotzdem meine ich, dass Luca Turin und seine Muse Tania Sanchez vor allem im englischen Original (die deutsche Übersetzung ist recht gut, aber wegen des nonchalanten Tons der beiden nicht annähernd so lustig wie das Original) unglaublich komisch schreiben können, ja ein Talent für lässig-originelle Formulierungen haben, die vielleicht manchmal über das Ziel hinaus schießen, vielleicht manchmal sogar etwas albern wirken, aber in ihren besten Momenten große Duftliteratur sind. Da lasse ich auch nicht mit mir drüber reden. Hinzu kommt, und das ist der eigentliche Teil des Bekenntnisses, dass ich mich so oft in den Beschreibungen und Bewertungen von Luca Turin wieder fand, dass ich - ernsthaft - ganz enttäuscht bin, wenn der Meister der duftenden Worte mit seinem Urteil ganz und gar neben dem meinen liegt. Das ist keine Hybris, sondern ganz im Gegenteil die Enttäuschung, offenbar das Genie einer Komposition nicht so würden zu können wie er. Genug der Beweihräucherung von LT. Das ist sonst so gar nicht meine Art, aber es war mal fällig.

Die Einleitung ist auch deshalb so lang geworden, weil ich natürlich in irgend einer Weise rechtfertigen muss, warum meine eigene Bewertung so weit von der der Mehrheit hier auf Parfumo abweicht - und die Mehrheit, das sind im vorliegenden Falle immerhin - oder auch nur - 38 User/innen. Ich selbst schwanke dagegen zwischen 80 und 90% (ihr wisst schon: 10% abziehen) und weiß mich somit in meiner Bewertung von Luca und Tania verstanden, die dem Duft in ihrem Magnum Opus (PERFUMES. the A - Z guide) die Höchstwertung von 5 Sternen verpasst haben. Danke ihr beiden!

Tania! Luca! Habt ihr mich nun vollständig beeinflusst? War ich noch zu einem objektiven Urteil in der Lage, insbesondere bei einem Serge Lutens-Duft?

Der Versuch einer Annäherung: Zunächst einmal mag ich Myrrhe. Und um dieses Gewächs herum ist der ganze Duft aufgebaut. Gleichzeitig ist da aber auch etwas Cremig-Wächsernes, das traditionellen Damendüften so häufig eigen ist: Luca Turin vergleicht es mit der alten Formel von Guerlains Shalimar. Da mag etwas dran sein. Und gleichzeitig hat La Myrrhe, ich zitiere nochmals „a pure, clear, unearthly tone with beauty and force, as if the fragrance could sing a clean high C as high as heaven...“ Angesichts dieser Formulierung wurde mir schlagartig klar, was mich an diesem Duft und generell an Düften von Serge Lutens fasziniert: Es ist der helle Ton: weniger dunkel-schwülstig, weniger weich, eher mit dem Kopf komponiert als mit dem Bauch. Ein intellektueller Duft. Die Basis von Sandelholz wirkt niemals süßlich, der Amber ebenfalls nicht; dafür sorgt vielleicht die Myrrhe und der Anis, beides zwei Komponenten, die ein Gegengewicht zu den weichen, warmen Tönen bilden. Die blumig-fruchtige Grundierung könnte von den Aldehyden herrühren, die oftmals für diesen Ton verantwortlich sind. Hier erscheint mir der Grundgeruch fast ein wenig wie eine süße, saftige Orange, obwohl diese Komponente ja gar nicht angegeben ist.

Der Duft balanciert damit fast perfekt zwischen dem balsamisch-würzigen Duft der Myrrhe, deren biblisch-theologische, medizinische und erotische Bedeutung hier nur mehr angedeutet werden kann und eine duftende Würdigung verdient, und einem blumig-fruchtigen, hellen Akzent, der ihm alles Orientalisch-Süße nimmt. Das würde für mich auch die schlechte Bewertung von La Myrrhe auf Parfumo erklären, da die meisten orientalischen Düfte jüngeren Datums eher weich, warm, sinnlich, süß ausfallen und einen Duft wie La Myrrhe zur Herausforderung für heutige Nasen machen.

Abschließend möchte ich nur noch ergänzen, dass ich ganz erstaunt und auch beglückt war, dass zu diesem Edelduft noch kein Kommentar verfasst wurde und ich mir deshalb auch die Freiheit genommen habe, etwas weiter auszuholen. Ganz gegen meine Gewohnheit...
36 Antworten

Statements

18 kurze Meinungen zum Parfum
MarieposaMarieposa vor 7 Monaten
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Aldehydefrost zergeht
zu Aniswölkchen,
goldenes Gleißen
ferner Myrrhefeuer
in einer Winternacht

Lass mich
Deine Wärme
spüren
47 Antworten
PollitaPollita vor 5 Monaten
8
Sillage
8
Haltbarkeit
6.5
Duft
Ein Lutens, der mir leider nicht liegt. Aldehyde und würzig kühle Harze. Bei mir weder Wärme, noch Balsam noch Süße. Für eiskalte Engel.
36 Antworten
ChizzaChizza vor 3 Jahren
8
Flakon
4.5
Duft
Objektiv viel Aldehyde, sehr süßlicher Myrrhe, kein Rauch, leicht amberartig. Subjektiv süße Plörre und unangenehm seifig.
15 Antworten
AzuraAzura vor 2 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
No 5, surreal.
Vertraut, traumverzerrt:
Aldehyde, groß wie unterm Mikroskop,
verschwimmen zu kühlen Blüten
hinter grüngoldenem Anisschleier.
10 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 4 Jahren
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ich mag das Gros der Marke und der hier wäre was für meine Sammlung. Aldehyd-seifig, würzig, ein Hauch Anis auf cremig unterlegter Myrrhe.
7 Antworten
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Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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