Classica

Classica von Sospiro
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6.6 / 10 55 Bewertungen
Ein Parfum von Sospiro für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist würzig-holzig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Holzig
Animalisch
Harzig
Orientalisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
MuskatellersalbeiMuskatellersalbei KopaivabalsamKopaivabalsam kalabrische Bergamottekalabrische Bergamotte
Herznote Herznote
CashmeranCashmeran RoseRose
Basisnote Basisnote
TabakTabak MoosMoos OudOud SandelholzSandelholz AmberAmber
Bewertungen
Duft
6.655 Bewertungen
Haltbarkeit
8.750 Bewertungen
Sillage
8.352 Bewertungen
Flakon
8.053 Bewertungen
Eingetragen von Lilienfeld, letzte Aktualisierung am 11.12.2021.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Yostev

2 Rezensionen
Yostev
Yostev
Hilfreiche Rezension 13  
Die Landpartie des Dschinn
Ganz hinten rechts. Mit jedem Schritt wird es dunkler, die kleinen Fensterluken sind so dreckig, daß sie kaum Licht zulassen. Mit jedem Schritt ist die Tür weiter weg. Ein langer Gang. Traust Du Dich weiter? An den süßen Ferkeln unter ihrer roten Lampe bist du schon vorbei, heute war keins tot, an den lustigen Jungschweinen auch. Jetzt sind da die trägen Sauen, Achtung die beißen haben sie gesagt, und sie fressen alles auf. Was dich natürlich einschließt. Ob sie schon wieder trächtig sind?

Einmal hast Du ihm bei seiner Arbeit zugesehen, wie schafft es dieses riesige Paket aus Fett und Muskeln plötzlich auf die Sau rauf? Gelangweilt sahen sie aus dabei, was vielleicht daran lag, daß ihnen die Ohren vor den Augen baumelten wie jetzt wieder.

Hinten rechts. Es wird dunkler, wärmer, stickiger. Da steht er, kaum erkennbar im Halbdunkel. Ein riesiges Monstrum, dreckig, schwabbelig, alt, und dennoch voller geballter Energie, mit riesigen Klöten. Der Gestank wird erbarmungslos. Er läßt keinen Gedanken mehr zu, dreht sich um Deinen Kopf, wickelt Dich ein wie ein schwerer alter Teppich.

Du bist nicht zimperlich, watest gerne im Stall durch frische Kuhscheiße, magst den stechenden Ammoniakgeruch, wenn Du eine Ecke ausmistest, die wohl ein paar Mal vergessen wurde, den frischen grasigen Hauch, wenn ein dicker warmer Strahl Pisse direkt vor dir auf den Boden spritzt. Oder die Duftsonate, wenn Du den Schubkarren über die Holzplanke auf den Misthaufen balancierst, erst über den alten, gut eingetrockneten, dann den frischeren Mist, vorbei an einer Ladung gärenden Heus bis oben auf dem Haufen tagesaktuell abgekippt wird, eine wackelige Angelegenheit, zumal du dir die Karre genauso voll lädst wie der Onkel, obschon du mit deinen 13 Jahren natürlich weder die Kraft und als Stadtkind auch nicht die Routine hast und deshalb manchmal von der Planke rutschst, gut daß die blauen Gummistiefel so hoch sind.

Nein, zart besaitet bist du nicht, aber jetzt empfängst Du die höheren Weihen, Schweinemist und Eberpisse. Das freßgierige Riesenklötenvieh, die Hitze, die Dunkelheit, ein bißchen Bammel, eine perfide Faszination, eine Ahnung von Zusammenhängen und Abgründen und geheimen Lüsten, kuschelig dieser Teppich…

Schnell wieder zu. Boah ey. Wie heisst das Zeug? Classica? Soll das ein Witz sein? Ist das ein Scherz unter Foristen, sich perverse Fakeproben zu schicken? Versteckte Kamera? Ich schau mich um, aber alles ist wie immer. Die Kollegen hacken in die Tastatur, keiner guckt. Hoffentlich zieht die Klima gescheit nach oben. Nach einem Kaffeeausflug, bei dem ich versuche normal zu wirken, probiere ich es noch mal, aber auf dem Balkon, sperr die Sau ein und siehe da, es kann sich auch ein schweres plüschiges Boudoir auftun, Rosen in letzter Reife, eine Dame in einem raschelnden schwarzen Seidenkleid serviert süßen Kakao, magst Du auch noch etwas Konfekt mein Kleiner? Dem Hund baumeln die Ohren vor den Augen…

„In der orientalischen Erzählwelt verkörpert der Dschinn einen Geist, der sich gegen ranghöhere Geister auflehnte und zur Strafe in einer verschlossenen Flasche eingesperrt wurde, aus der er sich nicht befreien kann. Er ist jedem Menschen zum Dienst verpflichtet, der diese Flasche öffnet und ihn befreit. Sterbliche können sie befreien, indem sie die Flasche öffnen oder sie reiben.“ Wikipedia. „Flaschengeist“

Ist das Kunst oder kann das weg? Mir fällt Yatagans Kommi zu „Bat“ ein, den ein rülpsendes Nilpferd zu der Frage veranlaßt, ob Avantgarde nicht neue Standards definieren sollte (naja, das ist jetzt etwas verkürzt, aber lest halt selbst). Wenn Duft Kunst ist, kann es ja nicht nur um Wohlgeruch gehen. Worum dann? Zur Pyramide ist von Cravache unten alles gesagt, aber was stößt unsere Rezeption an? Duft mobilisiert unbewußte Erinnerungen und ist psychoanalytisch wirksam, erinnern ist heilen sagt Freud. Aber wovon - und wofür? Sind wir selbst das Material der Parfumeure, die Geister in der Flasche, dienstverpflichtet dem Sterblichen, der sich an uns reibt?

„Kunst will das, was noch nicht war, doch alles, was sie ist, war schon“. Adorno

Ob ich noch mal schnuppere?
6 Antworten
9
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Cravache

64 Rezensionen
Cravache
Cravache
Top Rezension 0  
Bauer liebt Sau
Bauer sucht Frau / Bauer sucht Sau / Bauer liebt Frau (und Sau?) / Bauer ist Sau. Classica ist eine Sauerei. Denn Classica gehört wahrlich zu den olfaktorischen Ferkeleien bzw. animalischen Umtrieben. Großartig! Bin ich doch olfaktorischen Ferkeleien nicht ganz abgeneigt.

Classica ist ein durchtrieben animalischer Duft, eigensinnig balsamisch, rauchkrautig, stalldunkel, stallholzig, tabakig, saukräftig. Und strange – irgendwo zwischen genial und verstörend, zwischen frivol und sozialkontaktzerstörend. Classica ist ein Elixier mit heftiger animalischer Potenz. Sexuell aufgeladen, olfaktorische Lüsternheit.

Classica enthält gleich zwei animalische Komponenten: eine herbale (körpergeruchlicher Muskatellersalbei) und eine tierische (fäkal-animalisches Aoud). Bauer sucht Frau / Bauer sucht Sau / Bauer liebt Frau (und Sau?) / Bauer ist Sau. So könnte man diesen animalischen Akkord von Classica zusammenfassen.

Classica eröffnet mit einem Flash von zitrischer, betont herber Bergamotte mit bereits einigen latent animalischen Facetten. Und dann ist dieser animalische Akkord da. Zuerst riecht er nach jungen Schweinchen und nach Stall. Dieser reizvoll schweinische Akkord bildet sich aus Muskatellersalbei, Aoud und hat einige krautige Unternoten. Die herbe Bergamotte verstärkt den Akkord zusätzlich. Eine richtige Ferkelei!

Das Aoud riecht animalisch bis an die Grenze zum Fäkalen, dunkelbraun, erinnert an bestimmungsgemäß genutzten Stallboden. Beim Muskatellersalbei, aromatisch, erotisierend körperlich bis animalisch, krautig, eindringlich bis zudringlich und würzig, fragt man sich, ob der noch duftet oder bereits stinkt. Dieses labile Gleichgewicht zwischen „animalisch duftend“ und „fäkal stinkend“ ist ungemein faszinierend und von ferkeliger Wollust erfüllt.

Nach einigen Minuten tritt eine grüne, leicht pfefferige, bitter-würzige, etwas terpentinige und eher eigensinnige Balsam-Note dazu, die das Krautige des Salbeis etwas zähmt, dem fragilen Gleichgewicht zwischen „duftet noch“ und „stinkt bereits“ aber keinen Abbruch tut.

Nach rund einer halben Stunde wird der Muskatellersalbei wird etwas heruntergedimmt und es tritt eine weiche, warme, holzige Cashmeran-Note hinzu. Wie bei XerJoffs Al Khatt finde ich, dass Cashmeran die aoudig-animalische Note noch verstärkt. Wie ein Booster. Nachhaltig und raumfüllend. Aus den Babyschweinchen wird eine richtige, ausgewachsene, in unplüschiges Cashmeran gehüllte Sau. Sich im Stall wälzend, dem Eber nicht abgeneigt. Eine zarte, holzig-rosige Note gibt etwas Wärme und erinnert in Kombination mit dem Schwein an warmen holzigen Stallboden.

Im weiteren Duftverlauf ist für die nächsten Stunden abwechslungsweise die Muskatellersalbei-Note, dann wieder die Aoud-Note etwas stärker. Gleichzeitig wird der Duft süßlich-holziger und eine eher hintergründige Ambergris-Note gibt ambratisch weiche Wärme. Dies nimmt dem Muskatellersalbei und vor allem dem Aoud ein wenig dieses explizit Schweinisch-Animalische und lenkt den Duft in Richtung aoudig-animalisch.

Zur Basis hin Basisnote gesellt sich farbgebender braun-grüner Tabak und moosiges Moos dazu. Die charakteristische Muskatellersalbei-Note mit einem Hauch Balsam bleibt bis zum Ende des Duftverlaufs erhalten, währenddessen sich das animalische Aoud langsam immer weiter in den Hintergrund zurückzieht.

Classica klingt krautig-grün mit körperlichem Muskatellersalbei und Tabak leicht aoudiert und kaum mehr tierisch-animalisch aus. Auf der Haut hält Classica weit über 24 Stunden resp. es braucht zwei ausgiebige Duschen, bis der Duft weg ist. Ein Sprühstoss auf die Hand lässt die Sau raus. Raumfüllend.

Schnuppert man in Hautnähe, so dominiert der krautige-grüne Akkord von Muskatellersalbei und Balsam. Aus Distanz hingegen dominiert die Sau, die Kombination von animalischem Aoud mit Salbei.

Schaut man sich ein wenig im Netz herum, wie Classica wahrgenommen wird, findet man kaum Kommentare zum Duft. Und die wenigen vorhandenen Kommentare sind sehr widersprüchlich in der Duftwahrnehmung. Woran liegt das? Ich vermute aufgrund der Parfumkommentare hier und bei anderen Portalen, dass die Wahrnehmung von Cashmeran, Aoud und Salbei jeweils sehr individuell ist. Und da Classica gleich von diesen drei Duftnoten dominiert wird, überraschen mich die sehr abweichenden Duftwahrnehmungen nicht.

Auch bei XerJoffs Al Khatt, nehme ich das Aoud in Kombination mit Cashmeran als überaus animalisch bis fäkal wahr. Schaut man sich die Kommentare zu Al Khatt an, reicht die Wahrnehmung von „Gülle/Misthaufen“ über „ziemlich animalisch“, „völlig harmlos“ bis hin zu „ich ersticke am plüschigen Cashmeran“. Muskatellersalbei wird von den einen als angenehm aromatisch und erotisierend, von den anderen als männerschweissig und zudringlich empfunden.

Ferkeleien und animalischen Umtriebe. Wer möchte so riechen? Gemäß Parfumo ein Ire und ich. Wer möchte nicht so riechen? Mein Umfeld ist großteils verstört und nimmt den Duft als unerhört ferkelig bis abscheulich wahr. Banausen. Zarten Seelen sei aber von einem Hauttest abzuraten.

Ich bin begeistert vom Duft, eine solch konsequente olfaktorische Sauerei ist mir noch nie untergekommen. Selbst Hind Al Ouds „S. Abdullah“ ist nicht derart konsequent in der Umsetzung. Es scheint, als hätte der Bauer seine Sau gefunden.
20 Antworten
10
Sillage
7
Duft
Kingyo

6 Rezensionen
Kingyo
Kingyo
Hilfreiche Rezension 7  
Ein Tag auf der Arbeit
Ich habe letztens eine Probe von Classica bekommen und einfach mal mit zur Arbeit genommen.
Wohl wissend das der Duft nicht jedermanns Sache sein wird ging ich kurz vor Feierabend rum und fragte ob jemand mal Lust hätte einen Duft zu testen.

Nun ja, bei den meisten war die Reaktion eher verhalten bis angewidert. Eine Kollegin mochte den Duft und beschrieb ihn meiner Meinung nach Perfekt. Da sind zwei Düfte, einer riecht streng, krautig und einer gefällt mir, der riecht schön männlich.
Jemand roch sogar den Tabak heraus. Da gab's von meiner Seite einen erstaunten Blick.

Als ich den Preis erwähnte gab's nur ungläubige Blicke bzw. ab dann war der Duft erst recht für die meisten unten durch.

Ich für meinen Teil kann mich nicht so recht entscheiden, dieses erdig-krautige mag ich nicht besonders. Ist es das Oud in Verbindung mit dem Salbei?
Aber über dem strengen Geruch schwebt eine tolle Note, die mag ich und die nimmt man auch aus der Entfernung war. Die Sillage ist mächtig.

Es ist als ob zwei Düfte gleichzeitig nebeneinander koexistieren. Der eine ist gefällig, der andere nicht.

Krasses Zeug.
4 Antworten

Statements

7 kurze Meinungen zum Parfum
GandixGandix vor 3 Jahren
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
1
Duft
Heilloses Durcheinander
das sich zu keinem Ganzen fügt
Rose setzt dem die
Salbeikrone auf.
Die ist ne Luftblase
Aus Cashmeran...
16 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 3 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
3
Duft
Ein fougèriger Akkord auf Stinke-Oud ergibt für mich quasi ein olfaktorischer Supergau. Der Rest wird von meiner Nase ausgeblendet. Schaurig
8 Antworten
Grasse1988Grasse1988 vor 7 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
4
Duft
Der Stier ist brünstig und dazu,
gesellt sich eine schwarze Kuh.
Jedoch sind sie nicht ganz allein,
denn nebenan suhlt sich ein Schwein
4 Antworten
TorfdoenTorfdoen vor 5 Jahren
9
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Cremiges Stinkeoud, Bergamottenkäse, ultraklassische Kümmelseife auf abgedunkelten Erdhaufen. Nicholson aus 'Die Hexen von Eastwick'.
3 Antworten
DawgDawg vor 5 Jahren
10
Flakon
8.5
Duft
Am Anfang ein richtiger Angriff! Sehr stark . Schwer zu beschreiben.
Er bleibt auch stark.Ich rieche dann süßliches seifigenTabak Oud.Gut.
0 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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