08.11.2015 - 12:50 Uhr
Terra
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Terra
Top Rezension
Die Tauerose
nachdem ich mit "Une Rose de Kandahar" schon einen ungewöhnlichen, aber einzigartig schönen Rosenduft von Andy Tauer unter die Nase bekam, war ich gespannt, wie er den vermutlich eher polarisierenden Geruch der Tuberose umsetzt.
Ich bin begeistert, aber auch ein wenig enttäuscht. "Sotto la Luna - Tuberose" hat für mich einen ähnlichen Grundcharakter wie der wunderbare "Une Rose de Kandahar". Der Unterbau der Blüte ist dem Anschein nach vergleichbar zimtig-ambriert-vanillig, nur deutlich steinig-staubiger und mit nicht bemerkbaren Aprikosen-Bittermandelaspekten. Das ist schön, man könnte es als Tauers Handschrift bezeichnen, weniger nett gesagt aber auch als etwas einfallslos.
Dabei ist der Auftakt eine Offenbarung. Die Tuberose ist nicht heruntergedimmt, sondern erstrahlt in voller Pracht mit all ihren Facetten. Ein wenig animalisch, fleischig, dunkel; beinahe medizinisch. Trotzdem wirkt alles unheimlich weich und anschmiegsam. Bisher habe ich noch keinen Duft gerochen, dem es so gut gelungen ist, diese Blumennote derart deutlich und unverstellt im Vordergrund zu behalten und trotzdem zu bändigen, weniger aggressiv wirken zu lassen.
Insgesamt erscheint "Sotto la Luna - Tuberose" weniger Gourmandig als "Une Rose de Kandahar" . Die deutliche Tuberose in der Kopfnote verhindert solche Assoziation. Zudem wirken die ambratischen Noten hier nicht nur cremig, sondern schon von Anbeginn an staubig und steinig; wie ein orientalisch-weicher Tuberosenduft, den man in einem Steinbruch vernimmt, während dort etwas Staub in der Luft liegt.
Im Verlauf verliert die Tuberose die Überhand, bleibt stetig bemerkbar, jedoch eher als Teil des Ganzen. Sotto la Luna wird zu einem vordergründig weichen, würzigen und kuschligen sowie auch weiterhin etwas staubig-steinigen Orientalen, der sich wie eine weiche Decke auf die Haut legt.
Von mir vermutete Duftähnlichkeiten außer Acht gelassen, ist dies für mich die bisherige Tuberosen-Referenz, solange ein ausgewogener, weniger dominant-aggressiver Tuberosenduft gewünscht ist.
Edit: Ich bin mir bei der Bewertung total unsicher. Ich habe schon Düfte mit 90% bewertet, die weniger rund und edel wirken. Doch drängt sich der Vergleich zu Tauers Kandahar-Rose für mich einfach auf, welcher mir noch etwas besser gefiel. Allerdings trage ich Sotto la Luna heute bereits zum zweiten Mal und fühle mich total wohl damit, finde ihn absolut harmonisch und sehr wertig wirkend. Ich hätte mir mehr Eigenständigkeit und Mut bei der Umsetzung gewünscht. Die quasi zu guten oder vielleicht nur zu vergleichbaren Vorleistungen Tauers führen also dazu, dass es doch "nur" 9,5 Punkte gibt. Hätte ich nicht zuvor sein olfaktorisches Rosengebäck getestet, wäre es eine 100% Bewertung.
Ich bin begeistert, aber auch ein wenig enttäuscht. "Sotto la Luna - Tuberose" hat für mich einen ähnlichen Grundcharakter wie der wunderbare "Une Rose de Kandahar". Der Unterbau der Blüte ist dem Anschein nach vergleichbar zimtig-ambriert-vanillig, nur deutlich steinig-staubiger und mit nicht bemerkbaren Aprikosen-Bittermandelaspekten. Das ist schön, man könnte es als Tauers Handschrift bezeichnen, weniger nett gesagt aber auch als etwas einfallslos.
Dabei ist der Auftakt eine Offenbarung. Die Tuberose ist nicht heruntergedimmt, sondern erstrahlt in voller Pracht mit all ihren Facetten. Ein wenig animalisch, fleischig, dunkel; beinahe medizinisch. Trotzdem wirkt alles unheimlich weich und anschmiegsam. Bisher habe ich noch keinen Duft gerochen, dem es so gut gelungen ist, diese Blumennote derart deutlich und unverstellt im Vordergrund zu behalten und trotzdem zu bändigen, weniger aggressiv wirken zu lassen.
Insgesamt erscheint "Sotto la Luna - Tuberose" weniger Gourmandig als "Une Rose de Kandahar" . Die deutliche Tuberose in der Kopfnote verhindert solche Assoziation. Zudem wirken die ambratischen Noten hier nicht nur cremig, sondern schon von Anbeginn an staubig und steinig; wie ein orientalisch-weicher Tuberosenduft, den man in einem Steinbruch vernimmt, während dort etwas Staub in der Luft liegt.
Im Verlauf verliert die Tuberose die Überhand, bleibt stetig bemerkbar, jedoch eher als Teil des Ganzen. Sotto la Luna wird zu einem vordergründig weichen, würzigen und kuschligen sowie auch weiterhin etwas staubig-steinigen Orientalen, der sich wie eine weiche Decke auf die Haut legt.
Von mir vermutete Duftähnlichkeiten außer Acht gelassen, ist dies für mich die bisherige Tuberosen-Referenz, solange ein ausgewogener, weniger dominant-aggressiver Tuberosenduft gewünscht ist.
Edit: Ich bin mir bei der Bewertung total unsicher. Ich habe schon Düfte mit 90% bewertet, die weniger rund und edel wirken. Doch drängt sich der Vergleich zu Tauers Kandahar-Rose für mich einfach auf, welcher mir noch etwas besser gefiel. Allerdings trage ich Sotto la Luna heute bereits zum zweiten Mal und fühle mich total wohl damit, finde ihn absolut harmonisch und sehr wertig wirkend. Ich hätte mir mehr Eigenständigkeit und Mut bei der Umsetzung gewünscht. Die quasi zu guten oder vielleicht nur zu vergleichbaren Vorleistungen Tauers führen also dazu, dass es doch "nur" 9,5 Punkte gibt. Hätte ich nicht zuvor sein olfaktorisches Rosengebäck getestet, wäre es eine 100% Bewertung.
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