17.07.2023 - 12:06 Uhr
loewenherz
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Die Rückkehr der Alsterschwäne
Obschon auf öffentlichen Gewässern und in den benachbart liegenden Garten- und Parkanlagen eigentlich überall beliebt, kommt Schwänen doch in kaum einer anderen Stadt eine vergleichbare Bedeutung zu wie in Hamburg. Seit über vierhundert Jahren hegt und pflegt man sie hier schon mit Hingabe - sie zu verletzen oder auch nur zu beleidigen ist bei Strafe untersagt - prophezeit die Legende doch, dass die Stadt Hamburg ihren Status als Freie Stadt verlieren wird, sollten die Schwäne die Alster je verlassen. Und das kann und darf natürlich niemals geschehen.
Um es den Schwänen also nett zu machen, beschäftigt das Hamburger Bezirksamt den sogenannten Schwanenvater. Dieser betreut und überwacht das Wohlergehen der Tiere und - das ist in Hamburg tatsächlich eine Art Event - fängt sie im Spätherbst ein und bringt sie ins sogenannte Winterquartier auf den eigens eisfrei gehaltenen Eppendorfer Mühlenteich. Im März oder April geleitet er sie dann zurück - in Hamburg ist der Tag der Wiederkehr der Alsterschwäne traditionell so etwas wie das offizielle Winterende - wohnt ihm doch Aufbruch inne. Lyrik. Jugend.
Aufbruch, Lyrik und Jugend mögen auch die Impulse gewesen sein, die Pate standen für Tom Fords blassroséfarbensten unter seinen drei Rosendüften - mehr noch als die namengebende Rose und die Küste südlich von Neapel selbst. Er hat Anklänge von Babypuder und das feine Zitat eines Gourmands - gesüßte Sahne oder ganz blonden Toast - jenseits erwachender, zarter Blüten - ein Bote des Frühlings, fast kindlich in seiner Neugierde und Unschuld. Zärtlich ist er wie die Umarmung einer Mutter - asexuell und völlig unfrivol, wenn es ein solches Wort denn gibt.
Und inmitten dieser juvenilen Weichheit und Süße liegt Erwachen, liegt ein sanftes Drängen - kurz hesperidisch-keck, nicht Mandarine oder Bergamotte oder doch? - den weißen Schwänen gleich, die nach den langen Wintermonaten, gedrängt auf einen Weiher, zurück auf die Fleete und Kanäle schwärmen, zur freien Alster hin, zum Licht. Rose d'Amalfi ist ein Duft für den Frühling, in schwerelosen Mädchenfarben komponiert - lieblich und pudrig wie eine Skizze in Pastell - einer für die Tage wiedererwachender Wärme, für einen neuen Anfang, unbeschwert und jung.
Fazit: wer je die Schwäne aus ihrem Winterquartier zurück zur Alster drängen sah, der hat erkannt, was Frühling ist. Für alle anderen gibt es diesen leichten und jugendlichen Duft.
Um es den Schwänen also nett zu machen, beschäftigt das Hamburger Bezirksamt den sogenannten Schwanenvater. Dieser betreut und überwacht das Wohlergehen der Tiere und - das ist in Hamburg tatsächlich eine Art Event - fängt sie im Spätherbst ein und bringt sie ins sogenannte Winterquartier auf den eigens eisfrei gehaltenen Eppendorfer Mühlenteich. Im März oder April geleitet er sie dann zurück - in Hamburg ist der Tag der Wiederkehr der Alsterschwäne traditionell so etwas wie das offizielle Winterende - wohnt ihm doch Aufbruch inne. Lyrik. Jugend.
Aufbruch, Lyrik und Jugend mögen auch die Impulse gewesen sein, die Pate standen für Tom Fords blassroséfarbensten unter seinen drei Rosendüften - mehr noch als die namengebende Rose und die Küste südlich von Neapel selbst. Er hat Anklänge von Babypuder und das feine Zitat eines Gourmands - gesüßte Sahne oder ganz blonden Toast - jenseits erwachender, zarter Blüten - ein Bote des Frühlings, fast kindlich in seiner Neugierde und Unschuld. Zärtlich ist er wie die Umarmung einer Mutter - asexuell und völlig unfrivol, wenn es ein solches Wort denn gibt.
Und inmitten dieser juvenilen Weichheit und Süße liegt Erwachen, liegt ein sanftes Drängen - kurz hesperidisch-keck, nicht Mandarine oder Bergamotte oder doch? - den weißen Schwänen gleich, die nach den langen Wintermonaten, gedrängt auf einen Weiher, zurück auf die Fleete und Kanäle schwärmen, zur freien Alster hin, zum Licht. Rose d'Amalfi ist ein Duft für den Frühling, in schwerelosen Mädchenfarben komponiert - lieblich und pudrig wie eine Skizze in Pastell - einer für die Tage wiedererwachender Wärme, für einen neuen Anfang, unbeschwert und jung.
Fazit: wer je die Schwäne aus ihrem Winterquartier zurück zur Alster drängen sah, der hat erkannt, was Frühling ist. Für alle anderen gibt es diesen leichten und jugendlichen Duft.
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