Gunpowder Cologne 2014

Gunpowder Cologne von Urban Scents
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7.4 / 10 133 Bewertungen
Ein Parfum von Urban Scents für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2014. Der Duft ist grün-frisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Zitrus
Holzig
Blumig

Duftnoten

BergamotteBergamotte grüner Teegrüner Tee helle Hölzerhelle Hölzer MoschusMoschus LavendelLavendel

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.4133 Bewertungen
Haltbarkeit
5.8107 Bewertungen
Sillage
5.4110 Bewertungen
Flakon
7.1100 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
5.326 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 19.04.2024.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Gaukeleya

109 Rezensionen
Gaukeleya
Gaukeleya
Top Rezension 36  
Das olfaktorische weisse Lieblings-T-Shirt
... und zwar ein ganz besonders gut sitzendes. DAS weisse T-Shirt. Das, welches man eigentlich (fast) immer anziehen möchte. Es hat die perfekte Stoffqualität, das perfekte Weiss, den perfekten Schnitt. Es legt sich geschmeidig um den Körper, labbert nicht, engt nicht ein.
Anziehen und vergessen, dass man es angezogen hat. Anziehen, und dann mit dem Leben weitermachen, was eben gerade so ansteht, unabgelenkt, ungestört.

Es passt zu nahezu jeder Gelegenheit. Von seriös bis casual, je nachdem, wie man es kombiniert. Für Sie & Ihn. Reinschlüpfen und wohlfühlen. Sich attraktiv fühlen, ja, auch das. Etwas pathetisch ausgedrückt: sich frei fühlen. Das alles kann dieses T-Shirt.

Genau das macht Gunpowder Cologne auch. Ich sprühe den Duft auf und fühle mich sofort wohl. Hier haut mich nichts um, hier rauscht mir nicht das Blut in den Adern, aber ich merke gleich: dieses Duftshirt ist besser als all die anderen weissen Duft-Shirts, die auch ich in meiner Sammlung habe. Dieser Duft sitzt einfach perfekt, umgibt mich mit einer hellen, freundlichen Aura, die nicht aufregt, sondern zufrieden macht, vielleicht auch ein Stück Sicherheit und Trost in anstrengenden Momenten des Alltags und des Lebens gibt.

Helle, frische Teedüfte existieren wie Sand am Meer, besonders im Sommer trage ich sie gern, diese herbe, weiche Frische, die mich lächelnd und freundlich stimmt. Doch Gunpowder setzt nochmal einen obendrauf:

die Frische ist herrlich soft und lieblich, aber nicht zu süss. Zunächst mit einem Anflug von deliziöser Bergamotte gespritzt, verströmt Gunpowder bald schon das Aroma von weichen, hellen Hölzern, der sanften Blumigkeit von Lavendel; und dann natürlich: der aromatische, feine Tee zusammen mit dem pudrigen Moschus. Alles rund und eben ... perfekt sich anschmiegend. Mit dem Gewissen Etwas, das andere Düfte dieser Kategorie nicht haben.

Der Gesamteindruck hat etwas Grünes, aber nicht zu stark oder zu grasig: eher wie sanfte Sonne, welche die zarten Nebelschleier über der Wiese durchdringt, weichgezeichnet. Diese Stelle knapp *über* der Wiese, nicht die Wiese selbst, so ist Gunpowder auch für mich.
Und es gibt auch keine Überraschungen: lediglich etwas softer und runder wird der Duft in seinem Verlaufe, so wie das perfekte T-Shirt sich eben auch nach dem Anziehen mehr und mehr erwärmt und sich jeder Körperfalte und Bewegung anpasst, ohne dass man es spürt. Genauso vermilzt auch Gunpowder mit der Haut und dem Ich.

Ich liebe diesen Duft, der trotz seines sommerlichen Sanfte-Frische-Charakters durchaus präsent ist und von mittlerer Haltbarkeit. Klar, eine Hammersillage hat er nicht, das würde auch nicht zum ihm passen. Für ein Cologne haben wir hier aber insgesamt eine nicht zu unterschätzende Performance.

Was ich bei diesem Preis allerdings auch erwarte. Noch hadere ich mit mir, ob ich Gunpowder "brauche". Das stimmige und einfach gute Gefühl, welches er in mir hinterlässt, wenn ich ihn trage, legt es mir nahe, auch seine universelle Einsatzmöglichkeit. Der berühmte Immergeher: ganz sicher ist er es, und wenn meine Probe dereinst mal leer sein wird, gönne ich mir das perfekte weisse T-Shirt, glaube ich. Jedenfalls das olfaktorische.
23 Antworten
6
Preis
9
Flakon
4
Sillage
3
Haltbarkeit
8.5
Duft
FvSpee

323 Rezensionen
FvSpee
FvSpee
Top Rezension 26  
Neukölln 24 - Un soupçon de rien
Gunpowder Cologne aus dem Hause Urban Scents ist, so viel sei vorausgeschickt, ein wunderschöner, federleichter, überaus wertiger, ja vornehmer, Frühlings- und Sommerduft, dessen Test ich gerade in dieser Jahreszeit jeder Freundin und jedem Freund derartiger Wässerchen bedenkenfrei ans Herz legen kann.

Er gehört zu den Düften, die den Begriff 'Cologne' ausdrücklich im Eigennamen führen, um deutlich zu machen, welche Stilrichtung, welche olfaktorische Gattung den Träger erwartet, dann aber durch den einordnenden Untertitel deutlich machen, dass es sich im Sinne der Duftkonzentration gerade nicht um ein Eau de Cologne handeln soll. So bei "Sunday Cologne Eau de Parfum" von Byredo, einem ausgezeichneten Duft, der sich auch in meiner Sammlung befindet, und so auch bei diesem, von der Duftrichtung her ganz anders gestrickten, "Gunpowder Cologne Eau de Parfum" (auf dem Bild bei Parfumo steht noch "Eau de Toilette" auf dem Flakon, aber das trifft auf die neueren Chargen nicht mehr zu).

Darüber hinaus gehört Gunpowder Cologne gehört auch zur Gruppe der (dies scheint mir gerade eine moderne Angelegenheit zu sein) leichten Sommerdüfte, die ihre spezifische Frischenote durch eine Anmutung von Tee gewinnen. In diesem Fall handelt es sich um Gunpowder-Tee, einen chinesischen Tee, dessen Blätter bzw. Blattspitzen in Form kleiner (an Schießpulver erinnernder) Kügelchen gerollt getrocknet, verkauft und gebrüht werden. Meist wird Oolong-Tee so aufbereitet, eine leicht rauchige Zwischenstufe in der Mitte von grünem und schwarzem Tee. Wer diese Tee-Frischewässer noch nicht kennt, findet das perfekte Testset in der fünfteiligen (von fünf verschiedenen Parfumeuren) Bulgari-Reihe Eau parfumée au thé... (bleu/vert/blanc/noir/rouge). Diese ist dem schwarzen, grünen und weißen Tee, dem Rotbuschtee (rouge) und den Oolong (bleu) gewidmet. Mir gefällt dort die von Daniela Andrier geschaffene Bleu-Variante am besten, sie hat den Weg in meine Sammlung ebenfalls gefunden. Jener Oolong ist wieder dieser Urban Scents mit Lavendel versehen. Der wesentlich preiswertere Bulgari ist allerdings deutlich rauchiger und markanter und weist mit Veilchen und Shiso noch einmal eine ganz andere Richtung auf. Der hier vorgestellte Duft ist dagegen unendlich filigraner und zarter, weniger rauchig und und deutlich zitrischer.

In meinem schon etwa zwei Jahre alten Statement hatte ich den Duft als "Helle Zitrik, perfekter Grüntee und ein Hauch Schampus. Heiter, prickelnd, liebenswert" charakterisiert, und dabei bleibe ich. Soweit in den Duftnotenangaben Lavendel und Moschus angegeben ist, sind diese Komponenten für mich allenfalls zu erahnen; eine tragende Rolle spielen sie nicht. Im Kern nehme ich hier ein fast schon überirdisch heiteres Bergamotte-Tee-Duo wahr, das in typischer Marie-Le-Fèbvre-Manier ohne Exzesse, Klamauk und Überspanntheiten liebevoll in allen Details ausgearbeitet und so lange geschliffen worden ist, bis es wie ein Brillant funkelt. Die originelle Duftnotenangabe "helle Hölzer" stimmt plausibel mit meinen Dufteindrücken zusammen, interessanterweise eher am Anfang als am Ende (wo holzige Noten ja sonst meist auftreten). Vielleicht geht es ein wenig in Richtung Zeder, im Übrigen, ja, tatsächlich, so eine Kiefernholzplanke ist kein Edelholz, riecht aber trotzdem gut.

Ohne die anderen (ebenfalls lesenswerten - und allesamt von exzellenten Autoren stammenden, ich begebe mich also heute in eine vornehme Gesellschaft) Rezensionen diskriminieren zu wollen, lege ich denjenigen, die auf diesen Duft neugierig geworden sind, ganz besonders die formidablen Kommentare Parmas und Gaukeleyas ans Herz, die aus meiner Sicht diesem wundervollen Duft besonders gut gerecht werden.

Wenn ich Gaukeleya, was ich äußerst ungern tue, an zwei Punkten nicht ganz folgen kann, dann ist es einmal die blitzweiße T-Shirt-Assoziation (da würden sich mir eher aldehydische, moschüssige Kompositionen wie, nomen est omen, Chemise Blanche, aufdrängen) und zum anderen die Charakterisierung als 'beachtlich haltbar'.

Zwar verzeihe ich den Urban-Scents-Düften generell fast alles an Underperformance, da ich erstens finde, dass eine lange Haltbarkeit nicht zur schwebend-leichten DNA der ganzen Marke passt und zweitens der Meisterin ohnehin geneigt bin alles zu verzeihen. Sogar die minimale Haltbarkeit bei dem noch teureren In Between nehme ich hin (und habe mir den Duft sogar gekauft). In diesem Fall allerdings ist bei mir die Grenze überschritten; der Duft ist auf meiner Haut wirklich nur ein Hauch von Nichts: Um eine echte Duftwirkung zu erzielen, müsste ich zwanzig, dreißig mal Sprühen, und das schiene mir bei 180 Euro je 100 ml inadäquat. Daher vergebe ich, obwohl bekennender Urban-Scent-Aficionado, einen halben Punkt weniger als Parma und Gaukeleya und werde mir das Schießpulver voraussichtlich nicht zulegen.
21 Antworten
8
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
9
Duft
Parma

260 Rezensionen
Parma
Parma
Top Rezension 19  
Grüntee und Earl Grey auf samtigen Moschusbett
Auf der Suche nach einer halbwegs geeigneten Überschrift fielen mir auch folgende ein:

They shoot horses, don‘t they?

Schießen Sie bitte nicht auf den Pianisten!

Gunpowder ist ein Grüntee!

Klassischer Barbershopduft in modernem Gewand

Das hatte damit zu tun, dass ich erst nicht wusste, dass Gunpowder der Name eines chinesischen Grüntees ist, dessen Blätter zu kleinen Kügelchen zusammengerollt und dann so getrocknet werden. Dadurch halten sie besser ihr Aroma und sehen aus wie kleine Schrotkugeln.
Was ich in der letztendlich ausgewählten Überschrift nicht untergebracht habe ist, dass er trotz des eindeutigen Teeeinschlags eine Reminiszenz an klassische Barbershopdüfte für Herren a la Rive Gauche darstellt.
Der Eindruck ist ein leicht distanziert frischherb-seifigsauberer und eher unauffälliger, der in die klassische Richtung weist, aber nicht dated wirkt.

Duftbeschreibung:
Der Duft eröffnet mit einer erfrischenden, minimal zitrisch angehauchten, leicht bitteren Grünteenote, die sehr schnell von einer sauber-cremigen und leicht seifig wirkenden Note unterstützt und umhüllt wird. Ich kann hier keine einzelnen Noten unterscheiden, denke aber, dass es die Kombination aus Lavendel und Moschus ist, wobei der Moschus dominant ist. Eventuell spielen sandelholzähnliche Töne mit hinein. Diese sind aber nur sehr dezent vertreten. Die Teenote wandelt sich dabei schleichend in den typischen, leicht graubitteren Charakter eines Earl Grey. Dadurch erhält der Duft seine leichte Kühle und Distanziertheit. Diese Herbheit wird durch die beschriebene schmeichelnde Kombination aus Lavendel und Moschus perfekt aufgefangen, so dass eine schöne Balance zwischen leichter Schroffheit und Sanftheit existiert. Dadurch ist der Duft weder zu soft, noch zu herb.
Die saubere, durch den Tee angewürzte Seifigkeit lässt den Duft klar in Richtung Barbershop tendieren. Wer die wundervoll ausbalancierte würzige Seifigkeit eines Rive Gauche kennt, wird diesem Duft sicher auch etwas abgewinnen können. Der Gunpowder ist aber heller, leichter, wirkt moderner und ist deutlich zurückhaltender. Man kann sagen, dass er die gepflegte Erscheinung eines Mannes auf subtile Weise unterstützt.

Wie an der Beschreibung und den hier ersichtlichen Bestandteilen zu sehen, ist es ein eher wenig komplexer und linearer Duft, der aber durch seine fein wirkenden Zutaten und die sehr gelungene Abstimmung trotzdem einen sehr runden und „vollen“ Eindruck macht.

In der Urban Scents-Broschüre beschreibt die Parfumeurin Marie Le Febvre den Duft als „(e)ine moderne Interpretation langanhaltender Frische mit einem belebenden olfaktorischen Aufguss aus grünem Tee, italienischer Bergamotte-Essenz und Lavendel, gefolgt von leichten Holznoten und einem samtigen Moschus-Abgang.“

Haltbarkeit und Sillage:
Die in der Broschüre proklamierte „langanhaltende Frische“ stellt sich auf meiner Haut leider nicht ein. Ich kann ihn nur etwa 2 Stunden gut wahrnehmen. Die Abstrahlung ist in der ersten knappen Stunde sehr moderat und zieht sich dann schnell auf Hautniveau zurück.

Einsatzgebiet:
Im Prinzip ist er für sehr viele Situationen und Anlässe geeignet, da er sehr zurückhaltend und unauffällig wirkt. Für Büro, Freizeit, formellere Anlässen und selbst beim Sport sehe ich ihn als passend an. Sein Charakter wirkt aufgrund der Qualität eher vornehm, allerdings ist er auch ohne jede Bedenken casual zu tragen.
Er passt aufgrund seiner Frische und Leichtigkeit eher in die Frühlings- und Sommerzeit. Im Sommer kommt v.a. die erfrischende Teenote besonders gut zum Tragen. In den kalten Monaten wird er sicherlich deutliche Performanceschwierigkeiten haben.

Flakon:
Alle Urban Sents-Düfte sind in dem gleichen dunkelblauen Glasflakon mit dem typischen Propeller-Symbol abgefüllt, welches auf die Leidenschaft der beiden Geschäftsinhaber, dem Ehepaar Urban und Le Febvre, fürs Fliegen (Piloten) zurückgeht. Er ist sehr gut handhabbar. Die vernickelte Messing-Kappe, handgedreht in Italien, ist sehr schwer und hält bombenfest. Der Zerstäuber arbeitet recht ordentlich, allerdings hält er dem Vergleich z.B. zu Creed-Sprayern nicht stand. Der Flakon ist ebenfalls handgemacht, diesmal in einer Glasmanufaktur im Norden Frankreichs. Er wirkt insgesamt als schöne, leicht zurückhaltende Kombination aus Tradition und Moderne, die sich passend in jede Umgebung einfügt und gut zum Duftcharakter passt.

Hintergrundinfos:
Diese Mischung ist auch das Anliegen von Marie Le Febvre bei der Erstellung der Düfte. Sie möchte sie in der Tradition klassischer, zeitloser, wohl durchkomponierter und eher zurückhaltender Düfte a la Edmond Roudnitska (Erschaffer des z.B. Eau Sauvage, Eau Fraiche, Diorella und Diorissimo, Moustache, Miss Dior etc.) erschaffen, sie aber modern interpretieren. Marie spricht in diesem Zusammenhang auch von „reduzierter Opulenz“. Übrigens ist die Verbindung zu Roudnitska kein Zufall, sondern bewusst gewählt, was z.B. daran ersichtlich wird, dass die Rohstoffe ihrer Düfte im ehemaligen, von Roudnitska gegründeten Dufthaus bei Grasse hergestellt werden.
Ihr Vorhaben gelingt ihr aus meiner Sicht sehr gut. Alle ihre Düfte aus der 2014er Reihe z.B. haben eine besondere Eigenständigkeit, die sie von Designer-, aber auch anderen Nischendüften absetzt. Sie wirken zeitlos, leicht zurückgenommen und qualitativ hochwertig.

Der Name Urban Scents setzt sich, wie durch die Erwähnung des Namens des Ehemanns wahrscheinlich schon erkannt, aus eben jenem Nachnamen und der Leidenschaft der beiden für Düfte zusammen und passt natürlich in der englischen Übersetzung auch sehr gut, hat damit aber mit "städtisch" nichts zu tun. Marie Le Febvre stammt ursprünglich aus Versailles und lernte ihr Handwerk in dem dort ansässigen Institut Ispica. Anschließend arbeitete sie als Parfumeurin in Paris, wo sie ihren Mann kennen lernte, einen Duftstoffhändler aus Wien. Beide leben mittlerweile in Berlin und haben dort in der Bleibtreustraße, einer Seitenstraße des Kurfürstendamms in Berlin-Charlottenburg, ein sehr nettes, kleines Geschäft, indem auch das Labor von Marie untergebracht ist.
Ursprünglich befand sich ihr erstes Ladengeschäft in der Eisenacherstraße in Berlin-Schöneberg.

Fazit:
Dieser Duft vermittelt eine herbe Grüntee/Earl Grey-Frische auf seifig-sauberem Lavendel/Moschus und verweist auf klassische Barbershopdüfte. Er ist zeitlos modern, unauffällig und unterstützt perfekt den gepflegten Eindruck. Ich mag ihn sehr, da er so schön unparfümig daherkommt. Von daher ist er auch eine gute Wahl für Leute, die sich nicht so gerne einparfümieren, aber trotzdem zu gewissen Anlässen zurückhaltend gepflegt duften möchten, abseits vom üblichen Mainstream.
13 Antworten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
DaveGahan101

535 Rezensionen
DaveGahan101
DaveGahan101
Top Rezension 17  
Cooler Name der richtig gut passt!
Irgendwie ein saulässiger Name für einen Duft, eben von einer ziemlich lässigen und vorallem hochwertigen Marke!
Gunpowder Cologne ist nicht nur marketingtechnische Kreativität, sondern er passt ziemlich gut zum Duft selber, zumindest in weiten Teilen! Denn GC startet zwar herrlich ätherisch grün-krautig-zitrisch durch eine extrem authentische Bergamotte, hier muss ich wieder mal den Vergleich mit der Earl Grey-Teedose bemühen, extrem clean, belebend, leicht ölig, wie wenn man aus dem Kräutergarten einzelen Blätter oder Nadeln aus dem Wald, zwischen den Händen zerreibt..Natur pur. Aber schnell kommt eine metallische Note durch, die mit dem (Bergamotte-)Tee im Rampenlicht steht. Das erinnert gerne und schnell an Amour Nocturne(gibts ja nicht so viel Düfte mit Schiesspulver-Note), ähnlich scharf und stechend wie bei L'Artisans aussergewöhnlichem Duft, der aber auf Dauer etwas genervt hat bzw. etwas anstregend zu tragen war.
Hier ist es einfach nur spannend und seeeeehr aussergewöhnlich..das ist wieder mal Nische par excellence..keine ausgetretenen Pfade, extrem natürlich wirkende Inhaltsstoffe, jede Note problemlos herauszuriechen..so gefällt mir das!!! Den Verursacher der metallischen Note konnte ich nicht ausfindig machen, vielleicht ist es das Zusammenspiel der einzelnen Noten oder die Summe aus Bergamotte, Lavendel und Moschus. Gerade der Moschus kommt nach einer halben Stunden prächtig zum Vorschein..steh ja voll auf Moschus, nicht erst seit den wunderschönen Creed-Basen, ja scharf und leicht kratzig ist diese Ausführung..aber sie trifft ziemlich genau meine Vorlieben.
Alles zusammen, ergibt einen sehr intensiven und aromatischen Duft im Extrait-Stil, also alles andere als "Cologne"...trotz fühlt sich der Duft leicht an..intensiv ja, aber nicht anstregend...und trotzdem nix für jeden Tag.
Ich glaube, der ist von beiden Geschlechtern gleichermassen gut zu tragen, auch wenn er in der zweiten Hälfte etwas maskuliner wird, er wird nämlich gleichzeitig etwas pudrig..passt ja auch irgendwie zum Parfumname. Cooler Name...tolles Ergebnis..Dich werde ich sicherlich im Auge behalten. Wieder einmal ein sehr interessanter und sehr wertiger Duft von Urban Scents!
11 Antworten
8
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
DonJuanDeCat

2033 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Top Rezension 8  
Cowboys trinken vor dem High-Noon Duell erst einmal Grünen Tee!
Gunpowder. Schießpulver. Aus irgendwelchen Gründen muss ich hier bei dem Begriff nicht einfach an allgemeine Schusswaffen denken, sondern mehr an das Wilde Westen, ich weiß auch nicht wieso. Vielleicht, weil derzeit eines der am meisten erwarteten Wild-West-Videospiele (Red Dead Redemption 2) bald endlich erscheinen soll? Na, vielleicht! Abgesehen davon ist der Wunsch, ein Cowboy zu sein, ja ohnehin tief bei Männern verwurzelt, da dies eines der häufigsten Kinderwünsche überhaupt ist und dies später anscheinend weiterhin noch bleibt, auch wenn man es nicht zugeben würde :DD

Jedenfalls aber denkt man beim Begriff „Gunpowder“ auch gleich mal an Düfte, die eine eher „spezielle“ Duftnote haben könnten, etwas, was man nicht alltäglich riecht und das entweder ganz interessant und toll ausfallen kann, oder höchst abartig… tja das wird man ja sehen! Denn ihr wisst ja, wie das meist so ist: Alle Parfumas und Parfumos wollen stets „etwas Neues“ unter der Nase haben, etwas nie Dagewesenes. Doch bekommt man dann tatsächlich etwas komplett Neues zu riechen, dann riecht es plötzlich abartig anders und zum davonlaufen :D
Ob es nun Duftnoten wie Blut, Sperma… (gibt es auch, siehe Le Parfum – Orgie von Thierry Mugler) oder angelaufenes Metall (Demeter – Tarnish), man oder frau ist nie zufrieden :D

Wie auch immer, interessant ist der Name „Gunpowder“ aber auf jeden Fall und erweckt auch die Neugier!

Der Duft:
Oooh! Der Duft fängt so an, wie ich es sehr mag: schön zitrisch und schön nach (grünem) Tee duftend! Absolut lecker! Eine leichte Lavendelnote sorgt für eine herben „Geschmack“ und gibt dem Duft mehr tiefe (und verhindert so eventuell, dass die beiden ersten Duftnoten sich zu schnell verduften, da sie oftmals ohnehin so kurzlebig sind).
Der Hintergrund ist leicht seifig, es riecht so wie hochwertige feste Seifen mit einem tollen Zitronenduft und leichten Pflanzensäften. Das seifige Gefühl bleibt allerdings nicht so lange bestehen.
Etwas später wird der Grüne Tee unerwartet stärker und riecht recht authentisch, fast schon mit diesem halskratzenden Gefühl, wenn man viel von diesem Tee trinkt (kennt ihr das? So ein leicht kratziges Gefühl ist da manchmal beim Genuss von grünem Tee!). Olfaktorisch aber duftet es himmlisch toll :D
In der Basis kommen noch Hölzer dazu, sowie Moschus, der allerdings recht schwach ist und der Duft daher eher unsüß wirkt. Und auch in der späten Basis riecht man noch sehr gut den tollen und leicht herben, grünen Tee, der nun natürlich auch immer weiter abschwächt, aber ich finde es irgendwie überraschend, dass der Tee solange anhält.

Die Sillage und die Haltbarkeit:
Wie bei allen solchen Düften ist auch hier die Sillage eher nur Mittelmaß bis schwächlich. Für einen selber wird er eine Weile gut zu riechen sein, andere werden ihn nur eher kurz aus der Nähe riechen können.
Die Haltbarkeit ist für so einen Duft ganz okay, ich konnte ihn fünf bis sechs Stunden lang riechen.

Der Flakon:
Der dunkelblaue Flakon ist rechteckig und hat abgeschrägte Kanten. Auf der Vorderseite sieht man ein durchsichtiges Etikett (bzw. ist der Name direkt auf dem Flakon gedruckt,… das kann ich von hier aus nicht genau sagen) mit einem Doppelrahmen, den Namen des Duftes und einem stilisierten Propeller, der das Logo der Marke darstellt. Der Deckel ist verchromt und geht leicht trapezartig nach oben. Ist ganz nett, das Ganze.

Hm… also entweder habe ich etwas an dem Namen „Gunpowder“ nicht verstanden, oder der Hersteller, da der Duft so gar nichts mit Schießpulver zu hat. Denn der Duft ist weder rauchig, noch hat er einen Pulverartigen Geruch. Stattdessen riecht er fröhlich zitrisch und grün mit herben Noten und vor allem mit tollem und auch lang anhaltendem Grünem Tee. Damit ist er ein einfacher, aber toller Begleiter im Sommer, den man auch an sehr sehr heißen Tagen benutzen kann.

Viel erwarten sollte man zwar nicht, da er von der Ausstrahlung her schwach ist und andere ihn nicht wirklich riechen werden, aber eventuell sieht die Ausstrahlung an den wirklich heißen Tagen ja etwas anders aus. Bei Chanels Allure Homme Édition Blanche verflog er an heißen und schwülen Tagen bei mir beispielsweise deutlich langsamer als an „normal warmen“ Tagen.

Wie dem auch sei, ich finde, dass der Duft im Sommer sehr empfehlenswert ist und man ihn mal testen sollte. Vor allem natürlich Tee-verrückte wie ich sollten sich diesen Duft mal auf jeden Fall anschauen! :D

Und wieder muss ich nun an Cowboys denken, eventuell Cowboys der kultivierten (englischen) Sorte, die zu Beginn einer Schießerei schnell noch einen Tee trinken und den Gegner höflich grüßen… bevor sie ihre Gegner anschließend niederschießen :DD
5 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

40 kurze Meinungen zum Parfum
SchoeibksrSchoeibksr vor 9 Monaten
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Angenehmer Zitrusduft mit toller Teenote. Moschus & Holz in der Basis kommt hin. Bei der schlechten H/S bleibe ich aber bei Imagination.
20 Antworten
GoldGold vor 6 Monaten
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Schwacher Aufguss grünen Tees erstickt in süßem Moschus. Nicht besonders frisch u. nicht besonders besonders...
13 Antworten
YataganYatagan vor 6 Jahren
7
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Klassischer Grüner-Tee-Duft mit hellen zitrischen Akzenten, die den angenehmen Eindruck weiter abrunden: sympathisch sommerlich heiter.
4 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 6 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein rundum gelungener Teeduft. Spritzig-säuerlich, herb-floral anmutende Teenote, unterschwellig trocken würzige Holznote, cremiger Moschus.
7 Antworten
Rieke2021Rieke2021 vor 3 Monaten
5
Flakon
3
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Moschusgeseift genießen wir eine Tasse zarten Tees mit Zitrone auf der Holzterrasse + blicken übers Lavendelfeld. Unisex. H/S leider mau.
9 Antworten
Weitere Statements

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