12.04.2025 - 07:58 Uhr

Goldie
17 Rezensionen

Goldie
1
Eine flüchtige nicht minder eindrucksvolle Begegnung
Nachdem dieser Unisex-Duft insgesamt bisher eher wenig Rezensionen erhalten hat, diese zudem von Männern stammten, und ich gleichzeitig mein „Dankeschön“ für die Teilnahme an einem Tiziana und Paolo Terenzi-Wanderbrief darreichen möchte, bot sich hier eine Gelegenheit, nach langer Zeit mal wieder einen Duft zu kommentieren.
Als Italophone ebenso wie „selbstredend“ Italophile hatte ich die Terenzi-Düfte schon länger im Visier. Umso mehr freute mich die unverhofft positive Antwort auf eine „Bewerbung“ zur Teilnahme bei o.g. Duftbrief, denn an den mir zugänglichen Stellen, bekomme ich keine Terenzi-Düfte unter die Nase.
Während bisher alles aus dem Set getesteten Tiziana-Terernzi-Kreationen für mein Empfinden zwar nett aber nicht umwerfend waren, sprachen mich die Werke ihres Bruders sofort wesentlich intensiver an. Zu Beginn umfängt mich eine angenehme, süßliche, leicht an einen Orangenlikör erinnernde Zitrik. Die Herznote ist bereits ist schon zu Beginn recht transparent in ihrer Blumigkeit, wobei ich nicht eine der zahlreichen genannten Blumen herausriechen kann. Aber das muss man auch nicht, bzw. ist für mich kein Kriterium für gelungene Parfümeurskunst.
Dabei fällt mir ein und auf, was möglicherweise hier auch schon öfters moniert worden ist: diese auch hier bemühte Originalität in den Blumennamen bzw. die Herkunft der Blumen. Rose, Jasmin, Lavendel, Orangenblüte, Maiglöckchen, Flieder (als allgemeine Beispiele für Duftnoten bzw. duftende Blüten) haben sicherlich einen Wohlgeruch, welchen man mehr oder weniger schätzt. Aber die Narzisse zum Beispiel habe ich – und gerade vor einigen Tagen unabhängig von einander auch einige Familienmitglieder – als extrem stinkend wahrgenommen. Irgendetwas zwischen Erbrochenem und Verwesung. Und als Kind bin ich mit meinem Vater durch die süddeutschen Wälder gewandert, an deren Wegesrand er mir den Storchenschnabel zeigte. Er roch definitiv nach nichts, ebenso die Veilchen.
Verzeihung für diesen Exkurs. Nun habe ich also diese mediterrane, spätmittagliche Wunderduftblume von Giambellino an der Kuppe meines linken Ringfingers (eine Grandedame der Rhein-Main-Parfümerien-Szene – ihr wundervolles, persönliches Geschäft hat sie vor vielen Jahren hochbetagt und schweren Herzens geschlossen – bestand darauf, zum Testen immer eine Fingerkuppe zur verwenden; war der Duft schließlich in den Besitz des Käufers übergegangen, empfahl sie das Aufsprühen auf den Bauch, im Bereich des Magens). Es ist etwas Braves und dennoch Tiefgründiges für mich in diesem Geruch. In keiner Weise langweilig – eher wie eine aufgeräumte Seifenschatulle, die aber vielleicht Fetzen von Tagebucheinträgen preisgibt. Nennt die Reihe sich doch auch "anime del castello", was ja eine gewisse Unausgesprochenheit des raunenden Ahnens impliziert.
Im Drydown kommt dann eine milchig, nur ganz wenig süße Verabschiedung, wobei das ganze Wunder auf meiner Haut nach maximal drei Stunden vorüber. Daher werde ich Giambellino , welches ich in meiner ersten Begeisterung auf die Wunschliste gesetzt habe, schweren Herzens wieder von der Auflistung runternehmen.
Als Italophone ebenso wie „selbstredend“ Italophile hatte ich die Terenzi-Düfte schon länger im Visier. Umso mehr freute mich die unverhofft positive Antwort auf eine „Bewerbung“ zur Teilnahme bei o.g. Duftbrief, denn an den mir zugänglichen Stellen, bekomme ich keine Terenzi-Düfte unter die Nase.
Während bisher alles aus dem Set getesteten Tiziana-Terernzi-Kreationen für mein Empfinden zwar nett aber nicht umwerfend waren, sprachen mich die Werke ihres Bruders sofort wesentlich intensiver an. Zu Beginn umfängt mich eine angenehme, süßliche, leicht an einen Orangenlikör erinnernde Zitrik. Die Herznote ist bereits ist schon zu Beginn recht transparent in ihrer Blumigkeit, wobei ich nicht eine der zahlreichen genannten Blumen herausriechen kann. Aber das muss man auch nicht, bzw. ist für mich kein Kriterium für gelungene Parfümeurskunst.
Dabei fällt mir ein und auf, was möglicherweise hier auch schon öfters moniert worden ist: diese auch hier bemühte Originalität in den Blumennamen bzw. die Herkunft der Blumen. Rose, Jasmin, Lavendel, Orangenblüte, Maiglöckchen, Flieder (als allgemeine Beispiele für Duftnoten bzw. duftende Blüten) haben sicherlich einen Wohlgeruch, welchen man mehr oder weniger schätzt. Aber die Narzisse zum Beispiel habe ich – und gerade vor einigen Tagen unabhängig von einander auch einige Familienmitglieder – als extrem stinkend wahrgenommen. Irgendetwas zwischen Erbrochenem und Verwesung. Und als Kind bin ich mit meinem Vater durch die süddeutschen Wälder gewandert, an deren Wegesrand er mir den Storchenschnabel zeigte. Er roch definitiv nach nichts, ebenso die Veilchen.
Verzeihung für diesen Exkurs. Nun habe ich also diese mediterrane, spätmittagliche Wunderduftblume von Giambellino an der Kuppe meines linken Ringfingers (eine Grandedame der Rhein-Main-Parfümerien-Szene – ihr wundervolles, persönliches Geschäft hat sie vor vielen Jahren hochbetagt und schweren Herzens geschlossen – bestand darauf, zum Testen immer eine Fingerkuppe zur verwenden; war der Duft schließlich in den Besitz des Käufers übergegangen, empfahl sie das Aufsprühen auf den Bauch, im Bereich des Magens). Es ist etwas Braves und dennoch Tiefgründiges für mich in diesem Geruch. In keiner Weise langweilig – eher wie eine aufgeräumte Seifenschatulle, die aber vielleicht Fetzen von Tagebucheinträgen preisgibt. Nennt die Reihe sich doch auch "anime del castello", was ja eine gewisse Unausgesprochenheit des raunenden Ahnens impliziert.
Im Drydown kommt dann eine milchig, nur ganz wenig süße Verabschiedung, wobei das ganze Wunder auf meiner Haut nach maximal drei Stunden vorüber. Daher werde ich Giambellino , welches ich in meiner ersten Begeisterung auf die Wunschliste gesetzt habe, schweren Herzens wieder von der Auflistung runternehmen.
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