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8.1 / 10 481 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Xerjoff für Herren, erschienen im Jahr 2007. Der Duft ist würzig-ledrig. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
Vergleich
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Duftrichtung

Würzig
Ledrig
Holzig
Rauchig
Harzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte ZitroneZitrone Grasse-EstragonGrasse-Estragon OrangeOrange MandarineMandarine sri-lankischer Ingwersri-lankischer Ingwer
Herznote Herznote
Grasse-LavendelGrasse-Lavendel madagassische Gewürznelkemadagassische Gewürznelke florentinische Schwertlilieflorentinische Schwertlilie
Basisnote Basisnote
AtlaszederAtlaszeder SandelholzSandelholz RoseRose AmberAmber Bourbon-VetiverBourbon-Vetiver LedernotenLedernoten

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.1481 Bewertungen
Haltbarkeit
8.6458 Bewertungen
Sillage
8.2451 Bewertungen
Flakon
9.1460 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
5.9369 Bewertungen
Eingetragen von Chemist, letzte Aktualisierung am 04.11.2025.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion 17/17 Stone Label.

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Rezensionen

26 ausführliche Duftbeschreibungen
9Duft 8Haltbarkeit 7Sillage
Meggi

1018 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 33  
Am Ende ist es eine Zehntel-Frage
Bald nach dem Auftragen durfte ich mich all denen anschließen, die deutliche Parallelen zwischen Homme und Knize Ten ziehen. Das rief natürlich nach einem Direktvergleich. Na dann:

Homme bietet einen chemisch-stechenden Start, ich denke allermindestens an bitteren Birkenteer. Mühsam schälen sich Gewürze frei, zeigen primär ihre bitteren Anteile; dazu eine auf ihre Essenz verdichtete Bergamotte. Die ist nicht einmal mehr pelzig-adstringierend, die ist bloß noch – bitter. Binnen fünf Minuten wird klar, wohin die Reise geht: In einen Duft, der wohl so maskulin sein soll, wie ich glaube, dass ihn Italiener überhaupt nur ersinnen können. In seiner Intensität erinnert mich Homme in dieser Phase nun nicht allein an Knize Ten, sondern überraschenderweise zudem an Epic Man.

Zehn Minuten später nehme ich einen Hauch von Rose wahr. Die Iris ist ebenfalls - abermals das Wort - bitter und sorgt ihrerseits für kühle Distanz. Sogar eine Beteiligung von Johannisbeer-Grün ist vorstellbar, denn nach einer halben Stunde zeigt sich eine Benzin-Note, die sich nahtlos einfügt. Johannisbeere und Birkenteer. Bitter - mir fällt einfach kein vernünftiger Alternativ-Begriff ein. Gleichzeitig seifig-sauber mit einem zitrischen Rest. Dies die Homme-Zwischenbilanz zum Ende von Stunde eins. Puh.

Knize Ten ist von Beginn an milder und lässt mehr Gewürz zu. Nix Benzin. Rasch zeigt sich, dass Knize zwar der derbere und kantigere, freilich auch der wärmere Duft ist. Homme wirkt in der unmittelbaren Gegenüberstellung geradezu kathedralenhaft wuchtig. Im Gegensatz zur zurückhaltenden Homme-Rose lässt Knize Ten im Fortgang der Nelke Raum, um eine charakterlich kräftige, herb-florale Anmutung zu erzeugen. Ein echter gemeinsamer Nenner ist die Iris mit ihrer luftigen Kühle. Doch der Altvordere zeigt schon zum Ende der Auftakt-Stunde einen ersten Anflug von Vanille und ist damit wiederum wärmer.

Nach eineinhalb Stunden entschwebt der Homme-Leder-Grundlage Luftiges. Rose und Lavendel kommen am ehesten in Frage, mögen allerdings nicht recht passen. Jedenfalls nicht allein. Da bleibt etwas Rätselhaftes.

Zur selben Zeit spielt Knize Ten mit dem Animalischen und Süßen. In der dritten Stunde zieht schließlich der XerJoff in puncto abrundender Vanille nach. Das ist eine weitere, Übereinstimmung: Der behutsame und gelungene Einsatz von mildernder Vanille.

Trotzdem hält sich Homme grundsätzlich knarzig-teerig (und sauber) sowie iris-luftig. Lediglich nahe der Haut sorgt nunmehr auch im Jüngeren Nelkenartiges für einen verblüffend ähnlichen Charakter der beiden Kandidaten; dem Homme springt bloß eine säuerliche Ledernote bei, während Knize mehr Gewürz durchlässt und das Leder aromatischer hält, nicht derart betont teerig.

In der fünften Stunde ist Homme direkt auf der Haut bitter-holzig. Darüber jener ledrig-dezentvanillige Überbau, der bereits bekannt ist. Allmählich schiebt sich ab jetzt das Holz in die oberen Schichten. Birke geht meinetwegen in Ordnung; auf jeden Fall wirkt das Holz intensiver und konzentrierter als die außerdem genannte Zeder.

Damit geht die Schere endgültig auf, Holz bietet Knize Ten nämlich nicht. Der bleibt vielmehr hinfort bei seinen Leisten, sprich: Leder. Und macht das selbstverständlich prima. Ende Knize. Ein langes Ende.

Für Homme ist in der achten Stunde Vetiver plausibel. Doch es ordnet sich ebenso dem angevanillten Teer-Leder unter. In jenem könnte man mittlerweile eine gewisse Halspastilligkeit diagnostizieren. Flankiert wird das Ganze weiterhin von der eleganten Melange feinen Holzes. Das hat schon mächtig Stil. In der neunten Stunde ist der XerJoff praktisch verschwunden, bis auf einen sauber-balsamischen Rest; Sandel und Vetiver vielleicht.

Fazit: Ein eindeutiges Unentschieden. Homme ist fraglos der vornehmere, Knize Ten zweifelsfrei der herzlichere Duft. Am Ende eine Frage des Geschmacks. Und des Geldbeutels; diesbezüglich sozusagen eine Zehntel-Frage, denn immerhin kostet der XerJoff bummelig das Zehnfache. Knize Ten kann obendrein mit einer tollen Auswahl an Buddel-Größen punkten: von der Fünfjahresplan-Menge (bei ‚The Different Scent‘ in Berlin habe ich einen Ein-Liter-Bembel gesehen) bis zum löblichen, weil für überbordende Sammlungen geeigneten 15ml-Reise-Fläschchen. In der B-Note hat der Klassiker mithin definitiv die Nase vorn.

Uff, das war anstrengend.

Ich bedanke mich bei Tiara für die Probe.
15 Antworten
7Duft 10Haltbarkeit 9Sillage
FabianO

1008 Rezensionen
FabianO
FabianO
Top Rezension 21  
Die Spitze des (Pr)eisbergs? 610 Euro teures rauchig-seifiges Brausepulver-Leder
XerJoff. Man sieht diese Horrorpreis-Monolithen in natura selten bis gar nicht, aber dank Marc32R komme ich nun doch mal in den Genuss eines Duftes, für dessen Gegenwert eines Flakonerwerbs ich mir ebensogut eine Premiumlederjacke (für den Rest meines Lebens) oder einen Querschnitt renommierter Topweine oder eine Woche Urlaub in der Toskana leisten könnte.

Mein Vorredner Meggi bringt einen sehr treffenden Vergleich bereits ins Spiel, indem er auf Knizes "Ten" verweist, der tatsächlich mit einer vergleichbaren kräuterigen Rasierwasserseifenledrigkeit aufwartet. Bei XerJoff mischt sich noch eine gewisse Traubenzuckerartigkeit bzw. Brausepulverigkeit hinein, die zunächst von einer etwas strengen öligen Petroligkeit begleitet wird, die zugleich die Wertigkeit der Bestandteile anzudeuten vermag.

"Homme" kommt insgesamt mit einer aromatischen Verwobenheit daher, die die einzelnen Bestandteile oben nur schwer auseinanderzufrieseln möglich macht. Mandarine, Gewürznelke und Kümmel sind fraglos dabei, eine durchaus schwere hesperide Öligkeit vereint sich mit winterlich angehauchter Würzigkeit.

Recht ausgeprägt kommt im Mittelteil eine etwas holzig-grüne Birke dazu, die sehr wuchtig von einer Ledrigkeit geprägt ist, die dem berühmten Knize auf dem Fuße folgt. Vanille als gewisser süßlicher Tupfer - der mir indes mehr wie besagter Traubenzucker bzw. etwas Brausepulver vorkommt, verschiebt das Birkenledrige in etwas orientalischer Gefilde.

Ein durchaus einprägsamer Duft, der indes in seiner Wucht und Opulenz nach meiner Wahrnehmung schnell etwas zu viel werden könnte (und ich habe schon sparsamst dosiert). Handwerklich gut gemacht, am Ende fraglos niemals 610 Euro wert (vielleicht gefühlte 150...) und ein bisschen anstrengend.
6 Antworten
9Duft 8Haltbarkeit 8Sillage
Oldfactive

66 Rezensionen
Oldfactive
Oldfactive
Top Rezension 22  
Der 600€ Leder-Benchmark
Wir starten heute ganz plakativ. 600€ für einen Duft. Da kauft manch anderer einen Gebrauchtwagen oder macht Urlaub. Kann das ein Duft wert sein, der sich ganz klar von einer preiswerten Alternative in Form von Knize Ten inspirieren lassen hat? Ich denke das finden wir heute zusammen raus.

Xerjoff als Haus dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein. Keine andere Marke hat sich in den letzten Jahren im hochpreisigen Nischenbereich so etabliert wie die Marke aus Italien. Man möchte mich exklusiven und luxuriösen Düften, hochwertig verarbeiteten Flakons und Prestige punkten.

In verschiedenen Kollektionen (Shooting Stars, Oud Stars, Stonelabel usw.) bietet man dabei für jeden Geschmack und auch jedes Budget den passenden Duft. Und während mich der Alexandria II zwar mit seiner weichen und warmen Ausstrahlung begeistern konnte, sieht das bisher beim restlichen Portfolio von Xerjoff anders aus. Hier konnte mich bisher kein Duft so richtig aus den Socken schießen. Entweder zu süß, zu verspielt oder einfach zu belanglos wirkten da viele der von mir getesteten Düfte. Einen Duft den ich aber schon immer auf meiner Merkliste hatte, war der Homme.

Als ich deshalb vor 2 Wochen in Berlin war und den Parfum-Salon in der Nähe des Kurfürstendamms besucht habe, nutzte ich die Möglichkeit und probierte den Homme aus. An dem Tag verließ ich den Laden zwar nur mit einem Etruscan Water und Bowmakers, der Entschluss zum Kauf des Homme stand aber fest.

Disclaimer. Dieser Duft wurde mir freundlicher Weise von absolut NIEMANDEM zur Verfügung gestellt. Warum dieser Vermerk? Aktuell habe ich auf Youtube das Gefühl das jeder entweder einen Naxos oder 10 Flaschen von Erba Pura verlost und der Name Xerjoff sowie der des deutschen Distributors in jedem zweiten Satz fällt. Ich arme Wurst musste mir den Duft aber selber kaufen und mein eigens verdientes Geld dafür ausgeben. Jedenfalls steht hinter mir niemand mit 2 Kartons an Flakons von Xerjoff die verlost werden können und dabei sicherlich die eine oder andere Wahrnehmung von Düften unbewusst beeinflusst.

Der Homme ist 2007 entstanden und stammt aus der kreativen Feder von Jacques Flori, der für viele der Düfte der Shooting Stars Reihe zuständig war und auch für Etro einige Düfte erschaffen hat.
Der Homme startet auf meiner Haut herb, frisch mit einer gehörigen Portion an bitter-herben zitrischen Tönen. Die Zitrone und den Ingwer würde ich hier im Opening als tonangebend bezeichnen. Der Kümmel ergänzt die frischeren Noten mit etwas Biss, driftet dabei aber im Vergleich zu Kreuzkümmel niemals ins "schwitzige" oder muffige ab. Dieser Frischekick verweilt nicht lange und dann setzt sich die Tonangebende Komponente vom Homme durch. Das Leder. Hier ein sehr sauberes, nicht abgelebtes Leder das aber trotzdem sehr scharf umrissen ist und absolut authentisch wirkt. Nicht in Form z.B. eines altes Pferdesattels sondern eher ein richtig teures Ledersofa oder Interieur eines Oldtimers. In dieser Phase des Duftes kommt dann noch eine Note hinzu, die mich absolut fasziniert und für mich den Reiz des Homme ausmacht. Wir haben hier eine fast schon zähfließende Note die mich an Motorenöl erinnert. Als stünde man in einer KFZ-Werkstatt wo auf der Hebebühne gerade ein Sportwagen steht. Von weitem kann man den Geruch des abgelassenen Öls riechen. Schwer, schwarz und stellenweise etwas an Petroleum erinnernd. Wer den Garage von Comme des Garcons kennt, der wird hier eine ähnliche "Werkstatt" DNA finden. Die vom Homme ist dabei aber noch authentischer und wirkt rauer und ruppiger. Im späteren Drydown bekommt das Leder dann noch eine seifige Komponente zur Seite gestellt. Der Dreck der Werkstatt wird hier also auch olfaktorisch "gereinigt" und das Leder wird etwas gezähmt. So bleibt der Duft dann bis zum Ende. Ein absolut hochwertiges und mit Seife gewaschenes Leder, dass immer noch Ecken und Kanten hat, aber die Wucht und den Dreck der ersten Phase hinter sich gelassen hat.

Die Haltbarkeit vom Homme lässt keine Wünsche offen. Die ersten 3 Stunden strahlt der Duft ziemlich stark und potent von der Haut ab und wird erst danach etwas leiser und beginnt dann hautnah zu werden. Ich konnte den Duft auch noch 10 Stunden noch problemlos wahrnehmen.

Der Flakon ist auf typischem Xerjoff Niveau. Sehr hochwertig und schön in der Hand. Hier wie alle Düfte der Stonelabel Kollektion mit eine Stein auf der Vorderseite. Sprüher gewohnte und sehr gute Xerjoff Qualität. Fein dosierbar und auch "halbe" Sprühstöße sind möglich.

Bei der Verpackung lässt sich Xerjoff ebenfalls nicht lumpen. Hier fühlt man zu jeder Zeit das man ein Luxusprodukt in der Hand hält.

Der Preis von 600€ ist eine Ansage. Bei 6€/ml hört bei mir die Freundschaft auf. Man bekommt den Duft aktuell in der 50ml Variante für ungefähr 320€. Ich habe für meinen 100ml Flakon knapp 440€ bezahlt. Die UVP von Xerjoff halte ich für maßlos überzogen. Aber auch eine Rolex für 8000€ ist maßlos überteuert. Wir befinden uns hier im hochpreis-Segment wo das Preis/Leistungsverhältnis eigentlich keine Rolle mehr spielt. Wer den Duft will, muss deutlich in die Tasche greifen. Ob einem das Wert ist, kann nur jeder für sich entscheiden.

Eine Alternative wäre mit Sicherheit der Duft, der Pate für den Homme stand. Der Knize Ten ist dem Homme auf dem ersten Blick relativ ähnlich. Auch hier haben wir einen absolut markanten und maskulinen Lederduft, der durch seifige Aspekte aufgebrochen wird. Und jetzt kommt die gleiche Leier wie immer. Der Xerjoff riecht einfach von der Komposition hochwertiger (und das nicht einmal auf die einzelnen Komponenten bezogen). Hier wirkt einfach alles stimmiger, besser ineinandergreifend und speziell diese "Werkstatt Phase" des Duftes mit dem Geruch von Motorenöl bzw. Petroleum fehlt dem Knize Ten. Wer aber das Budget für den Homme nicht aufbringen will / oder kann, der "fährt" (sic) mit dem Knize Ten auch gut. Das gleiche gilt für den Russisch Juchten von Harry Lehmann, der wie der Knize Ten auch in diese Richtung von seifigem Leder geht.

Als Fazit bleibt mir zu sagen, dass ich im Homme den Lederduft gefunden habe, den ich insgeheim immer gesucht habe. Als Fan von herben, stark maskulinen Düften erfüllt der Homme für mich alle Voraussetzungen an einen Duft. Die "dreckige" Motorenöl bzw. Petroleum Note in der Mitte des Duftes ist dann für mich als Fahrenheit Fan die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
12 Antworten
9Duft 10Haltbarkeit 9Sillage
NevSNomiS

4 Rezensionen
NevSNomiS
NevSNomiS
29  
Testosteron im Flakon
Auf der Suche nach einem wirklich maskulinen Duft stieß ich auf Homme von Xerjoff. Da der Duft ziemlich teuer ist, bestellte ich erst einmal eine Probe direkt bei Xerjoff. Nach nur wenigen Tagen traf die Probe ein, nice! Also ab ins Badezimmer. Ich zog mein Shirt aus und drückte mehrfach den Abzug des kleinen Flakons bis sich der erste, richtige Schuss löste. Boom, was zum Teufel? Der Flakon verwandelte sich augenblicklich in flüssiges Testosteron, das meinen schmächtigen Körper wie ein gnadenloser Schlag traf. Mein Gehirn erstarrte und mein Verstand verlor die Orientierung. Das Testosteron übernahm die Kontrolle im Raum und ich ballerte mir zwei weitere Sprüher auf meinen Hals. WTF, was für ein Duft.
Leicht taumelnd verlor ich mich in der Duftwolke. Doch Xerjoff war noch nicht fertig mit mir, zwei weitere Sprüher trafen meinen bereits tauben Körper. Endstation! Mein Körper begann heftig zu reagieren, meine dünnen Arme schwollen an und deutliche Adern traten an meinen Unterarmen hervor. Mein Brustkorb blähte sich auf und meine Schultern zogen sich nach hinten. Verdammt, ich fühlte mich plötzlich wie Brock Lesnar, Welt, geh mir bloß aus dem Weg! Eine seltsame Euphorie durchströmte mich und ich wurde schon etwas geil auf mich selber. Haare sprossen plötzlich aus meiner einst hühnerbrüstigen Figur, durch fünf Sprüher hatte ich mich in eine männliche Urgewalt verwandelt.

An dieser Stelle möchte ich der Firma Xerjoff meinen ausdrücklichen Dank aussprechen. Ihr Duft "Homme" hat mich auf eine einzigartige olfaktorische Reise mitgenommen und mir eine Facette der Parfumwelt gezeigt, von der ich bisher nicht wusste, dass sie existiert. Ich habe noch nie etwas gerochen, das so unglaublich männlich duftet wie Homme. Männlichkeit 12/10, ernsthaft! Obwohl er sicherlich keine Komplimente bringt, ist er für mich dennoch ein echter Ego-Booster. Ich möchte mich abschließend bei allen bedanken, die diesen Moment hier und jetzt mit mir geteilt haben und wissen, dass man nicht jedes Wort ernst nehmen muss
11 Antworten
10Duft 8Haltbarkeit 8Sillage
RockabillyD

17 Rezensionen
RockabillyD
RockabillyD
28  
The Stylin', profilin', limousine riding, jet flying, kiss-stealing, wheelin' n' dealin' son of a gun!
Das war eines der berühmtesten Zitate Ric Flairs. Wer ihn nicht kennt: Ric Flair war Profi- Wrestler. Er war Entertainer. In der goldenen Zeit des Wrestlings, den 80ern und 90ern, hat er seinen Charakter des Luxusliebenden "Nature Boys" zur Perfektion gebracht und ist für seine ausschweifenden Reden und den damit verbundenem Style in und um den Ring zur Legende geworden.

Wenn "Homme | XerJoff" eine Person wäre, wäre er Ric Flair. Und wenn ein Duft für diesen Mann wie die Faust aufs Auge passt, dann wäre es "Homme | XerJoff" .

Und in dieser Rezension erkläre ich euch, warum.
Ich schreibe nicht alltäglich Rezensionen. Wenn dann sind es aber Düfte, welche mir meist etwas bedeuten bzw. etwas in mir auslösen. Was diesen Duft aber von all meinen anderen Rezensionsdüften unterscheidet, ist die Tatsache, dass alle Düfte "Situationsdüfte" sind. Alle außer "Homme | XerJoff".
Homme ist anders. Ich habe mir jetzt etwas mehr als drei Monate seit meinem ersten Mal Homme Zeit gelassen. Aber bereits bei diesem ersten mal war mir klar, dass ich diese Rezension schreiben muss und jeden Tag, an dem ich es nicht tat, wuchs der Drang es endlich zu tun. Aber vorher wollte ich diesen Duft entschlüsseln, ihn genau verstehen und ....

Spoiler: Hat nicht wirklich geklappt.

Aber jetzt, nach fast vier Monaten und fast täglichen Überdosen "Homme | XerJoff" ist es so weit. Jetzt werde ich versuchen euch zu erzählen, was diesen Duft für mich nicht nur besonders, sondern zum "Heiligen Gral" macht.
Also schallt euch in eurer Limousine oder euerem Privatjet an und gebt mir ein Ric Flair würdiges : "Whoooooooo!!!!!!"
HOMME

Den Hintergrung zur 17/17 oder auch Stonelabel- Reihe habe ich bereits in meiner "Pikovaya Dama | XerJoff" Rezension ausführlich beleuchtet. Was "Homme | XerJoff" allerdings noch besonderer als diese ohnehin in meinen Augen schon einzigartige Reihe macht, ist der Umstand, dass Homme der erste war.
Richtig, er war nicht nur in der ersten Duftserie dieses inzwischen doch "halbwegs" bekannten Dufthauses, er war der allererste!
Der Legende nach schuf Jaques Flori 2007 diesen Duft für sich selbst. Einer weiteren Legende nach schuf er diesen Duft, damit ca.18 Jahre später ein einsamer Ritter auf der Suche nach seinem "Heiligen Duft Gral" sein Ziel erreicht.
Die Historie meiner Duftreise war immer geprägt von der Suche nach "Dem einen". Ihr wisst schon: Ein Duft für alles, ein Duft sie zu knechten, Sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Naja, so oder so ähnlich, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine. Über die Jahre kamen und gingen viele, bei denen ich glaubte, genau diesen gefunden zu haben. Aber im Endeffekt war "Der eine" dann doch nie dabei. Viele blieben und ich liebe sie sehr, aber alle sind wie oben beschrieben "Situationsdüfte". Ich trage sie ein paar Tage oder zu speziellen Ereignissen, aber dann reicht es mir auch erstmal wieder. Natürlich, anfangs ist es immer der "Hype". Der neue Duft wird natürlich häufiger getragen. Aber beim "Homme | XerJoff" ist es anders. Auch nach diesen fast vier Monaten flacht der Hype nicht ab und jeden Tag, an dem ich einen anderen Duft trage, sehne ich mich wieder nach meinem "Homme | XerJoff".
Dabei hatte ich eigentlich schon mit Xerjoff abgeschlossen. Wie bei vielen von euch wahrscheinlich auch begann meine "Nischenreise" damals mit Xerjoff. Ich habe viele besessen, etliche getestet und die meisten verließen irgendwann meine Sammlung wieder. Keiner war schlecht, aber im Laufe der Reise entwickelten sich meine Duftvorlieben anders und die Richtung ging eher tiefer in die Nische.

"Homme | XerJoff" stand schon lang auf meiner Merkliste, da alles, was ich über ihn hörte, sehr ansprechend war. Klassische Düfte sind mein absolutes fable und genau das sollte er laut Hörensagen sein. Er versank aber über die Jahre in der Vergessenheit, weil ich nie die Chance hatte ihn zu testen. Bis er Anfang Januar 2025 auf einmal in einer Parfümerie vor mir stand.
Also Chance genutzt und direkt auf die Haut.
Der Rest war wie ein Fiebertraum und meine Erinnerung bruchstückhaft:
Ein paar Minuten später war ich plötzlich 600 Euro ärmer... Verkaufte einige Düfte, um dann doch nicht ganz so arm zu enden... Tauschte und handelte wie ein Verrückter auf Parfumo...

... Und jetzt sitze ich hier vor drei 100ml Flakons "Homme | XerJoff" wie ein Süchtiger vor seiner Selbsthilfegruppe und erzähle euch von dieser wilden Reise!
Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, seit ihr entweder genauso irre, schadenfroh, interessiert, oder einfach gelangweilt. Egal was es ist, Respekt! Und als Belohnung geht es jetzt auch endlich mal um das Thema:
WIE RIECHT ER DENN?

Als fachlich anerkannter Duftnoten-Dilettant würde ich es folgendermaßen beschreiben:

Opening:
Das Opening als zitrisch zu bezeichnen ist sehr unbefriedigend, aber wahrscheinlich das, was es am ehesten trifft. Die verschiedenen Zitrusnoten und der Ingwer fügen sich zu einem Gesamtwerk zusammen, welches aus jeder einzelnen Note die Spitzen nimmt und eine dichte und sehr spezielle DNA formt, welche Ihresgleichen sucht. Es riecht sehr klassisch, aber mMn auch nicht zu altbacken, sondern eher vornehm. Ich habe oft gelesen, dass gerade dieses opening vielen nicht gefällt. Was mich betrifft: Ich liebe es. Ein wenig grün wird es tatsächlich auch.

Verlauf:
Im Verlauf treten die zitrischen Noten immer mehr in den Hintergrund und Nelke, Lavendel, Rose und vor allem Leder nehmen ihren Platz an der Front ein. Jetzt kommt die Besonderheit dieses Duftes ins Spiel: Ab hier nimmt man auf einmal eine Art "Motoröl" Note wahr.
Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an welchem wir noch die oben genannte "Zitrik" mit einer "Motorölnote" und einem "Seifigen Leder" erleben. Und das ist genau der Moment, an dem "Homme | XerJoff" für mich absolut unerreicht und unübertroffen im Vergleich zu allem, was ich je gerochen habe ist.

Drydown:
Gegen Ende bleibt das seifige Leder und alles andere wird heruntergefahren. Ganz am Ende nehme ich gelegentlich noch eine Art sehr leichter Süße wahr, welche wahrscheinlich Sandelholz, Amber und Vanille geschuldet sind.
Aber das ist tatsächlich erst das, was ist bis dato entschlüsselt habe. "Homme | XerJoff" ist für mich ein sehr komplexer Duft und meiner Meinung nach nur sehr schwer in Worte zu fassen. Gerade das Opening.

Wer trägt ihn?
Auch wenn ich beim Thema Nische immer ein Unisex Verfechter bin, dieser Duft ist deutlich männlich. Ich mein ok... er heißt auch nicht ohne Grund ...
Aber im Ernst, "Homme | XerJoff" ist männlich und will es auch sein.
Heute wird Männlichkeit vielleicht anders interpretiert als vor einigen Jahren noch. Und das ist auch ok, da soll jeder für sich seine Definition finden.
Aber Homme ist männlich auf eine sehr klassische Art. Hier geht es um vornehme Sauberkeit gepaart mit Ledersitzen des V8 Sportwagens der vor Motoröl nur so trieft.

Und da sind wir wieder bei Ric Flair. Stellt ihn euch im Ledersitz in seinem Privatjet vor, die Champagnerflasche in der Hand, während der Geruch des Motoröls seines Jaguars noch in der Luft liegt.
Ich bin kein Ric Flair. Im Gegenteil. Aber Homme passt für mich wie kein anderer Duft. Hier ist meine Liebeserklärung an "Homme | XerJoff".
Ich kann bei weitem nicht beurteilen, ob es der beste Duft aller Zeiten ist. Aber für MICH ist er es.

Altersempfehlung: 30+. Aber ob jung oder alt, Mann, Frau, tragt das, was EUCH Glücklich macht! (Außer Megamare )
2 Antworten
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125 kurze Meinungen zum Parfum
46
83
Erst herbzitrische Gewürzseife
Dann öffnet sich
rauchig-teerölig, nelkenwarm, lavendelkrautig & weiches Gentlemanleder
Einer der besten XJ's
83 Antworten
20
9
Klare Parallelen zu Knize Ten, hier aber mehr Birkenteer, mehr Gewürze, dadurch weniger warm, eher erdig, maskuliner: der beste Xerjoff.
9 Antworten
17
15
Der Auftakt vom 600 Euro Duft ist recht Zitrisch. Verfliegt rasch und das Leder kommt mehr in den Vordergrund. Deutlich und kräftig!*
15 Antworten
vor 4 Jahren
16
10
Seifiges, leicht zitrisches Leder. Wird immer intensiver, auch das Leder. Summa summarum das Leder alter Schule in die Neuzeit gebracht.
10 Antworten
vor 4 Jahren
13
6
Ich wollte ihn wirklich mögen. Doch diese Haarspray-Vibes gehen mir auf die Eier...
...und von denen habe ich definitiv mehr als Ihr Kerle
6 Antworten
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