09.02.2022 - 23:56 Uhr
Serenissima
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Serenissima
Top Rezension
16
üppig und endlich zugänglich
Anfang der achtziger Jahre – ach, wie fühlte ich mich großartig und bildete mir ein, ich könnte die Welt verstehen, ließe man mich nur.
Welche Überheblichkeit!
Denn jetzt stellt sich heraus, dass ich nicht einmal das gleichnamige Eau de Toilette verstand.
Ich stand einer sinnlich warmen Duftwelle gegenüber, die mich in meiner Jugend auch prompt überrollte, überforderte.
Zierlich und klein, hatte ich dieser Duftschönheit nichts entgegenzusetzen und lief lieber davon.
Nur den hübschen Flacon im Minaturformat erinnert an diese Erfahrung.
Durch eine liebe Parfuma erhielt ich ein Beutelchen mit diversen Extrait-Abfüllungen dieser lang vergessenen Duft-Ära.
Die Düfte kenne ich in anderen Konzentrationen und wusste also sofort:
Dieses Testen wird spannend!
„Cléa“ von Yves Rocher war damals ein sehr beliebter Damenduft; beliebt auch weil sich edle Duft-Bestandteile mit einem vernünftigen Preis zusammenfanden.
Hier wurde ein tragbarer Gegenpol zu den neuen Designerdüften gefunden: edel in den Duftnoten, geschmackvoll zu einer sehr weiblichen Duftkomposition vereint.
Neugierig tupfe ich also die ersten Tropfen auf meine Haut und befinde mich plötzlich inmitten eines Duftfeuerwerkes:
Eine Blütenpracht, passend zur Ausstattung eines der alten Hollywood-Films umschließt mich; diese Duftwelle trägt mich davon, heraus aus dem dunklen Februarmorgen: weiter und immer weiter geht die Reise auf diesem dichtgewebten Duftteppich.
Auf einer kleinen Bank im verwunschenen, geheimen Garten eines Serails lande ich schließlich: hell und friedlich, warm und heiter ist es hier.
Wasser plätschert in zahlreiche Becken, leise Musik liegt in der Luft; irgendwo lachen Frauen.
Große Gardenienbüsche in voller Blüte bilden eine natürliche Grenze; ihr Duft ist kräftig und edel, passend zur Schönheit ihrer Blüten.
Für wie viele Ansteckblüten mussten sie schon herhalten; besonders edel sind sie als Knopflochblume am Abendanzug eines Herren, ein klassischer Begleiter zum Ball.
Hier sind sie alle, die bezaubernden Wesen der Blumenwelt: Maiglöckchen und Jasmin sorgen vereint für den schweren, überbordenden Duft mit dem leichten Hauch der Vergänglichkeit, den Meggi gern als „stinkig“ bezeichnet, wenn er ihm zu heftig wird.
Ich aber liebe gerade dieses etwas Überreife und genieße deshalb diese Duftexplosion.
Rabatten herrlicher Rosen mit ihren schweren Blütenköpfen gehören natürlich auch in diese besondere Welt; sie geben ihren reifen Duft großzügig an die sommerlich warme Trägheit ab.
Nur ab und zu sind die kleinen Vögel in ihren goldenen Käfigen zu hören, die in den Zweigen der schattenspendenden Bäume hängen; es herrscht wohlduftende Stille.
Ylang-Ylang klettert und rank und ist somit mit seinem freundlichen Wesen und dem herrlichen Aroma duftend überall zu finden.
Eine Mischung voll sinnlicher Blütenopulenz entsteht, die durch einen Hauch von würzigem Ingwer warm und noch verlockender erscheint.
Fehlt nur noch die klassische Basis, um diesen, voll Kraft und Freude duftenden Blumenchypre gekonnt zu vollenden.
Und hier kommen sie auch schon: Sandelholz, Patchouli und Vetiver – ein Dreiklang, ohne den Parfumgeschichte gar nicht geschrieben werden könnte.
Dieses reichhaltige Zusammenspiel der unterschiedlichen und doch so klassischen Duftnoten wird gekrönt durch eine kräftige Vanillezugabe.
So nimmt mich „Cléa“ bei meinem späten Versuch einer Annäherung weich in ihre opulent duftende Arme.
Sinnlich, warm und verlockend weiblich erblüht ihre Duftpersönlichkeit auf meiner Haut, richtet sich zu einem längeren Aufenthalt ein und hüllt mich großzügig in einen wertvollen Umhang, der aus einem kunstvollen Gewebe geschickt angeordneter Duftnoten besteht.
Kurz taucht die Frage auf:
War ich damals zu jung, um die Schönheit des Eau de Toilette wahrzunehmen oder ist einfach jetzt die richtige Zeit zum Kennenlernen der ausgewachsenen, großzügigen Duftdiva in starker Konzentration gekommen?
Eine Antwort darauf möchte ich eigentlich gar nicht suchen; mir gefällt der Zustand des „Jetzt“: eingehüllt in eine Duftkomposition, die den frühen Morgen ganz besonders macht und mich auch noch ein Stückchen in den Tag hinein begleiten wird.
Dann sehen wir weiter: Schritt für Schritt und ohne Eile!
Und ehe ich es vergesse: Guten Morgen, Ihr Lieben; bleibt duftvoll behütet!
Welche Überheblichkeit!
Denn jetzt stellt sich heraus, dass ich nicht einmal das gleichnamige Eau de Toilette verstand.
Ich stand einer sinnlich warmen Duftwelle gegenüber, die mich in meiner Jugend auch prompt überrollte, überforderte.
Zierlich und klein, hatte ich dieser Duftschönheit nichts entgegenzusetzen und lief lieber davon.
Nur den hübschen Flacon im Minaturformat erinnert an diese Erfahrung.
Durch eine liebe Parfuma erhielt ich ein Beutelchen mit diversen Extrait-Abfüllungen dieser lang vergessenen Duft-Ära.
Die Düfte kenne ich in anderen Konzentrationen und wusste also sofort:
Dieses Testen wird spannend!
„Cléa“ von Yves Rocher war damals ein sehr beliebter Damenduft; beliebt auch weil sich edle Duft-Bestandteile mit einem vernünftigen Preis zusammenfanden.
Hier wurde ein tragbarer Gegenpol zu den neuen Designerdüften gefunden: edel in den Duftnoten, geschmackvoll zu einer sehr weiblichen Duftkomposition vereint.
Neugierig tupfe ich also die ersten Tropfen auf meine Haut und befinde mich plötzlich inmitten eines Duftfeuerwerkes:
Eine Blütenpracht, passend zur Ausstattung eines der alten Hollywood-Films umschließt mich; diese Duftwelle trägt mich davon, heraus aus dem dunklen Februarmorgen: weiter und immer weiter geht die Reise auf diesem dichtgewebten Duftteppich.
Auf einer kleinen Bank im verwunschenen, geheimen Garten eines Serails lande ich schließlich: hell und friedlich, warm und heiter ist es hier.
Wasser plätschert in zahlreiche Becken, leise Musik liegt in der Luft; irgendwo lachen Frauen.
Große Gardenienbüsche in voller Blüte bilden eine natürliche Grenze; ihr Duft ist kräftig und edel, passend zur Schönheit ihrer Blüten.
Für wie viele Ansteckblüten mussten sie schon herhalten; besonders edel sind sie als Knopflochblume am Abendanzug eines Herren, ein klassischer Begleiter zum Ball.
Hier sind sie alle, die bezaubernden Wesen der Blumenwelt: Maiglöckchen und Jasmin sorgen vereint für den schweren, überbordenden Duft mit dem leichten Hauch der Vergänglichkeit, den Meggi gern als „stinkig“ bezeichnet, wenn er ihm zu heftig wird.
Ich aber liebe gerade dieses etwas Überreife und genieße deshalb diese Duftexplosion.
Rabatten herrlicher Rosen mit ihren schweren Blütenköpfen gehören natürlich auch in diese besondere Welt; sie geben ihren reifen Duft großzügig an die sommerlich warme Trägheit ab.
Nur ab und zu sind die kleinen Vögel in ihren goldenen Käfigen zu hören, die in den Zweigen der schattenspendenden Bäume hängen; es herrscht wohlduftende Stille.
Ylang-Ylang klettert und rank und ist somit mit seinem freundlichen Wesen und dem herrlichen Aroma duftend überall zu finden.
Eine Mischung voll sinnlicher Blütenopulenz entsteht, die durch einen Hauch von würzigem Ingwer warm und noch verlockender erscheint.
Fehlt nur noch die klassische Basis, um diesen, voll Kraft und Freude duftenden Blumenchypre gekonnt zu vollenden.
Und hier kommen sie auch schon: Sandelholz, Patchouli und Vetiver – ein Dreiklang, ohne den Parfumgeschichte gar nicht geschrieben werden könnte.
Dieses reichhaltige Zusammenspiel der unterschiedlichen und doch so klassischen Duftnoten wird gekrönt durch eine kräftige Vanillezugabe.
So nimmt mich „Cléa“ bei meinem späten Versuch einer Annäherung weich in ihre opulent duftende Arme.
Sinnlich, warm und verlockend weiblich erblüht ihre Duftpersönlichkeit auf meiner Haut, richtet sich zu einem längeren Aufenthalt ein und hüllt mich großzügig in einen wertvollen Umhang, der aus einem kunstvollen Gewebe geschickt angeordneter Duftnoten besteht.
Kurz taucht die Frage auf:
War ich damals zu jung, um die Schönheit des Eau de Toilette wahrzunehmen oder ist einfach jetzt die richtige Zeit zum Kennenlernen der ausgewachsenen, großzügigen Duftdiva in starker Konzentration gekommen?
Eine Antwort darauf möchte ich eigentlich gar nicht suchen; mir gefällt der Zustand des „Jetzt“: eingehüllt in eine Duftkomposition, die den frühen Morgen ganz besonders macht und mich auch noch ein Stückchen in den Tag hinein begleiten wird.
Dann sehen wir weiter: Schritt für Schritt und ohne Eile!
Und ehe ich es vergesse: Guten Morgen, Ihr Lieben; bleibt duftvoll behütet!
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