01.07.2018 - 04:15 Uhr
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Wenn Namen Schall und Rauch sind und auch das Auge nicht mitisst.
Seit ich bei Parfumo bin muss ich aufpassen, nicht zum Gesellschaftsschreck zu werden. Nicht nur weil ich immer anders und vielleicht komisch rieche, nein, ich zeige Züge einer eingeengten Weltsicht.
Das, was mir an anderen manchmal negativ auffällt, also an frischgebackenen Eltern, Hunde- oder auch Autobesitzern, die kein Gesprächsthema mehr kennen als die detailversessene Schilderung der kleinsten Nichtigkeiten, ihren Liebling betreffend; bekennenden Hobbysportlern, die ihr Leben und das Leben anderer nur noch unter Fitness- und Wettkampfgesichtspunkten betrachten, bishin zu Ernährungsfreaks, deren Gedanken und Worte ausschließlich um Essen kreisen - Züge solcherlei Verschrobenheiten beginne ich schleichend selbst an den Tag zu legen:
Ich habe mir angewöhnt, zu Einladungen bei Freunden eine Auswahl von Düften zum Ausprobieren mitzubringen. Damit ich nicht 5 bis 10 Flakons mitschleppen muss, nehme ich in der Regel neutrale Taschenzerstäuber.
Letztes Wochenende, als unter den zu Testenden auch Monoï Eau des Vahinés von Yves Rocher war, traf mich die Erkenntnis: Diese neutralen Taschenzerstäuber, auf denen in meiner schwer leserlichen Schrift nur der Name des Duftes steht, machen die Tests für meine Gastgeber zu Blindtests.
Außer Monoï Eau des Vahinés hatte ich sechs oder sieben andere Düfte dabei, ausschließlich deutlich teurere, teils Nischenmarken.
Und was war das Ergebnis? Der Gastgeber hatte Imitation Woman von Amouage an Platz 1 gesetzt und wollte den Duft gern für seine Frau kaufen, nicht wissend, was dieser ihn kosten würde. Die Frau jedoch, mochte Imitation nicht und fand Courtesan von Worth am besten für sich. Den mochte er wiederum nicht an ihr. So wollten sie dann den Duft nehmen, den sie beide am zweitbesten fanden: Monoï Eau des Vahinés von Yves Rocher.
Sie fanden ihn beide wohltuend weich und warm, ohne zu schwülstig zu sein, wohlaustariert, blumig und sommerlich, ohne künstlich oder plakativ zu wirken, gleichzeitig etwas Besonderes, das sich von vielen alltäglichen Düften abhebt, dennoch nicht aufdringlich. Ein Duft der seiner Trägerin Natürlichkeit, Fröhlichkeit und gleichzeitig Klasse verleiht.
So ähnlich empfinde ich ihn auch: Tiaré, eine Blüte, die mir oft zu schwülstig inszeniert wird, steht hier auf angenehme Art im Vordergrund. Ich kannte den älteren Tiaré-Duft von Yves Rocher, der aber mit Kokos war und ein intensives Südseefeeling hervorbrachte, das einerseits großartig war, mir aber nach einer Zeit zu viel wurde. Hier nun ist Tiaré weniger traditionell mit Vanille in Szene gesetzt und das gefällt mir wesentlich besser. Auch nach langem Tragen nervt mich nun nichts mehr und der Duft ist von einem reinen Freizeitduft zu einem Duft mit dem Flair von Klasse geworden.
Das liegt nicht zuletzt auch an der Art der Vanille, die sich sehr gut mit Tiaré und Ylang-Ylang verbindet, eine Vanille, die eher leicht und nicht zu süß ist, auch wenn Monoï Eau des Vahinés insgesamt schon ein eher süßer Duft ist. Noch etwas ist besonders an diesem Duft: Er ist auf eine ganz eigene Art cremig. Mich schreckt das Wort "cremig" in Duftbeschreibungen immer ab, entpuppt sich die Ursache in meiner Nase doch meist als Moschus der modernen, langweiligen und stickigen Art. Hier scheint es die Tiaréblüte selbst zu sein, die den Eindruck von Creme bewirkt und sie macht den Duft wundersam sanft. Die Haltbarkeit ist gut, mindestens 8 Stunden, der Verlauf eher linear. Die Sillage ist recht ordentlich, besonders in den ersten Stunden.
Meinen Freunden gab ich dann die Auflösung. Welche Überraschung: Kein Duft von Chanel oder Bvlgari, sondern ein Yves Rocher.
Und was für eine Freude: Der Preisunterschied zwischen Platz eins und zwei beträgt zu Imitation Woman etwa 250,00 €, zu Courtesan etwa 45,00 €.
Ich freue mich für meine Freundin. Und ich frage mich: Wie wäre der Test verlaufen, wenn ich anstelle der Taschenzerstäuber die Originalflakons mitgebracht hätte?
Das, was mir an anderen manchmal negativ auffällt, also an frischgebackenen Eltern, Hunde- oder auch Autobesitzern, die kein Gesprächsthema mehr kennen als die detailversessene Schilderung der kleinsten Nichtigkeiten, ihren Liebling betreffend; bekennenden Hobbysportlern, die ihr Leben und das Leben anderer nur noch unter Fitness- und Wettkampfgesichtspunkten betrachten, bishin zu Ernährungsfreaks, deren Gedanken und Worte ausschließlich um Essen kreisen - Züge solcherlei Verschrobenheiten beginne ich schleichend selbst an den Tag zu legen:
Ich habe mir angewöhnt, zu Einladungen bei Freunden eine Auswahl von Düften zum Ausprobieren mitzubringen. Damit ich nicht 5 bis 10 Flakons mitschleppen muss, nehme ich in der Regel neutrale Taschenzerstäuber.
Letztes Wochenende, als unter den zu Testenden auch Monoï Eau des Vahinés von Yves Rocher war, traf mich die Erkenntnis: Diese neutralen Taschenzerstäuber, auf denen in meiner schwer leserlichen Schrift nur der Name des Duftes steht, machen die Tests für meine Gastgeber zu Blindtests.
Außer Monoï Eau des Vahinés hatte ich sechs oder sieben andere Düfte dabei, ausschließlich deutlich teurere, teils Nischenmarken.
Und was war das Ergebnis? Der Gastgeber hatte Imitation Woman von Amouage an Platz 1 gesetzt und wollte den Duft gern für seine Frau kaufen, nicht wissend, was dieser ihn kosten würde. Die Frau jedoch, mochte Imitation nicht und fand Courtesan von Worth am besten für sich. Den mochte er wiederum nicht an ihr. So wollten sie dann den Duft nehmen, den sie beide am zweitbesten fanden: Monoï Eau des Vahinés von Yves Rocher.
Sie fanden ihn beide wohltuend weich und warm, ohne zu schwülstig zu sein, wohlaustariert, blumig und sommerlich, ohne künstlich oder plakativ zu wirken, gleichzeitig etwas Besonderes, das sich von vielen alltäglichen Düften abhebt, dennoch nicht aufdringlich. Ein Duft der seiner Trägerin Natürlichkeit, Fröhlichkeit und gleichzeitig Klasse verleiht.
So ähnlich empfinde ich ihn auch: Tiaré, eine Blüte, die mir oft zu schwülstig inszeniert wird, steht hier auf angenehme Art im Vordergrund. Ich kannte den älteren Tiaré-Duft von Yves Rocher, der aber mit Kokos war und ein intensives Südseefeeling hervorbrachte, das einerseits großartig war, mir aber nach einer Zeit zu viel wurde. Hier nun ist Tiaré weniger traditionell mit Vanille in Szene gesetzt und das gefällt mir wesentlich besser. Auch nach langem Tragen nervt mich nun nichts mehr und der Duft ist von einem reinen Freizeitduft zu einem Duft mit dem Flair von Klasse geworden.
Das liegt nicht zuletzt auch an der Art der Vanille, die sich sehr gut mit Tiaré und Ylang-Ylang verbindet, eine Vanille, die eher leicht und nicht zu süß ist, auch wenn Monoï Eau des Vahinés insgesamt schon ein eher süßer Duft ist. Noch etwas ist besonders an diesem Duft: Er ist auf eine ganz eigene Art cremig. Mich schreckt das Wort "cremig" in Duftbeschreibungen immer ab, entpuppt sich die Ursache in meiner Nase doch meist als Moschus der modernen, langweiligen und stickigen Art. Hier scheint es die Tiaréblüte selbst zu sein, die den Eindruck von Creme bewirkt und sie macht den Duft wundersam sanft. Die Haltbarkeit ist gut, mindestens 8 Stunden, der Verlauf eher linear. Die Sillage ist recht ordentlich, besonders in den ersten Stunden.
Meinen Freunden gab ich dann die Auflösung. Welche Überraschung: Kein Duft von Chanel oder Bvlgari, sondern ein Yves Rocher.
Und was für eine Freude: Der Preisunterschied zwischen Platz eins und zwei beträgt zu Imitation Woman etwa 250,00 €, zu Courtesan etwa 45,00 €.
Ich freue mich für meine Freundin. Und ich frage mich: Wie wäre der Test verlaufen, wenn ich anstelle der Taschenzerstäuber die Originalflakons mitgebracht hätte?
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