Heute gibt es das 19.Türchen meines Parfüm-Adventskalenders, seid ihr auch so gespannt wie ich? Na ihr wisst ja schon was drin ist: Zadig & Voltaire – Girls can be Crazy
Nach Girls Can Do Anything und Girls Can Say Anything komplettiert dieser Girls Can Be Crazy nun die Girls Trilogie, aber wer weiß, Zadig & Voltaire schmeißt in den nächsten Jahren vielleicht noch ein paar Girls Irgendwas Düfte mit, sagen wir mal, eher infantilen Namen auf den Markt. Ich bin ja durchaus ein Freund von kreativen Namen, die gerne auch ein bisschen cheeky sein dürfen, aber diese ganzen Girls sind für mich lediglich kindische Zungenbrecher, nicht ganz so schlimm wie die Kilians in den runden Flacons, aber nur eine hauchdünne Peinlichkeitsstufe davon entfernt.
Bevor ich euch meine ersten Eindrücke zu GCBC schildere, erstmal zu den Vorgängern, die ich, um sie wieder in Kopf und Nase zu haben, kürzlich nochmal gesprüht habe. Der erste der Reihe, wenn man sie denn so nennen kann, überzeugt mich fast mit einer frisch-süßen, leicht synthetischen Orangenblüte. Es ist kein hochtrabender Duft, aber er kommt mir durchaus angenehm vor. Ganz im Gegensatz zu GCSA, dieser ist einfach nur quietschig-fruchtig und überdreht. Ihn kann ich nicht lange ertragen, muss ihn sogar abwaschen.
Ich erwartete also nicht allzu viel von diesem neuen Girls-Duft, denn Düfte mit Colanote haben mir bisher noch nie besonders gefallen. Aufgesprüht erinnert er mich im allerersten Moment an das erste Girl, wird dann schnell sehr viel süßer, nicht unangenehm, eher hell freundlich und gefällig. Von Birne keine Spur. Cola eventuell, jedoch keine spritzige, frisch geöffnete Flasche, auf Eis serviert mit einer Zitronenscheibe, sondern vergleichbar mit dem Colasirup für’s Sodastream , der in unserem Küchenschrank steht. Ich nehme eine cremige, fast kokosartige Note wahr, die vermutlich von der Tonkabohne stammt. Soweit meine Aufzeichnungen vom ersten Test.
Ich habe ihn ganz mutig noch einmal getestet und nur für euch zeitgleich alle Gedanken festgehalten:
Der erste Nasenzug ist pudrig-frisch, direkt danach wird es süß. Diese kokosartige Cremigkeit ist direkt da. Ich vermute heute, dass das die Cola sein soll: klebrig, pappig. Leider wieder keine Birne oder eine dermaßen überzuckerte, dass man sie nicht mehr als solche erkennen kann. Irgendeine chemische Note mischt sich mit dazu, wenn man sehr nah dran schnuppert, hat sie fast etwas bittermandeliges, benzaldehydisches. Hier einzelne Duftnoten auszumachen oder gar zu benennen und mit der Duftpyramide in Einklang zu bringen fällt mir schwer, schwerer als bei anderen Düften. Es ist ein süßer Einheitsbrei, wobei mir das Wort Klumpen passender erscheint, denn so kommt mir der Duft gerade vor, ab und zu blitzt hier die eine, dort die andere überzuckerte Spitze heraus, aber ehe ich sie klar greifen, benennen kann, ist sie weg. Dem Drydown, der etwas weniger überzuckert dafür vermehrt cremig erscheint, kann ich etwas synthetisch-apartes abgewinnen.
Ich würde den Duft tendenziell der sehr jungen Zielgruppe zuordnen. Er ist zwar irgendwie auch gefällig und unkompliziert, aber sehr süß und eher synthetisch. Ich würde ihn intuitiv in den Winter ordnen, da mir hier, wie so oft bei süßen Düften, die Kälte als guter Gegenspieler notwendig erscheint. Bei wärmeren Temperaturen könnte er doch sehr klebrig oder gar stickig werden.
In einen Flacon würde ich hier nicht investieren, da mir der erste Teil der Girls Reihe sympathischer erscheint. Wer aber auf süß-synthetisch steht, dem könnte diese Neuerscheinung gefallen.
Vielen Dank für’s Lesen,
Eure Flaconesse