29.01.2024 - 04:24 Uhr
Sugarspun
4 Rezensionen
Sugarspun
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Die Tatsächlichkeit der Illusionen
Hier sitze ich nun, in selbstgewählter Corona-Einzelhaft, und versuche, eine Illusion zu erfassen und greifbar zu machen. Ehrgeizig? Traumtänzerin? Oder ein Ding der Unmöglichkeit, mit gefühlt zubetonierter Nase über einen Duft zu schreiben?
Das Bedürfnis, genau Letzteres zu tun, entstand aus der Erkenntnis, dass genau diese Nase eine neue Facette an diesem Duft erscheinen ließ. Nach einem Wochenende in Jogginghose und Selbstmitleid wollte ich mich wieder vorzeigbarer fühlen, mir erwas Gutes tun, und wählte diesen wohlfühligen fein-cremigen Vanilleduft, den ich bis dato für seine vornehme Zurückhaltung und die kühl-melancholische Vanille schätzte, die nicht direkt dieses laktoseunverträgliche Unbehagen weckt wie eine frisch gekochte Schüssel Vanillepudding, sondern sanft zwischen Hölzern und einer märchenhaft anmutenden Tinte hervorlugt und dem Duft eine wohltuende Weichheit verleiht.
Die neue Facette, die neue Erkenntnis der Schnupfennase: Die Vanille hat sich verändert! Sie ist plötzlich dunkler und rauchiger, umhüllt mich wie eine warme Decke und flüstert mir zu, dass am Ende alles gut wird.
Ich bin gespannt, ob sich die Vanille noch in anderen Gewändern zeigen wird, aber bereits jetzt meine ich, die Illusion ein wenig besser verstanden zu haben: An einem kühlen Wintermorgen wandere ich durch einen vernebelten Märchenwald, natürlich habe ich den Wald aus Cornelia Funkes Tintenherz vor Augen, und die Vanille ist immer ein Stückchen Heimat, ein Stück Geborgenheit, das ich vor mir her trage wie eine altmodische kleine Laterne.
Haltbarkeit und Sillage sind eher privat gehalten, es sei denn, man sprüht den Duft großzügig auf Schal und Kleidung, dann wandert man in einer Wolke und es regnet Komplimente, das scheint mir zu dem Duft aber nicht zu passen.
Wie es sich für eine Illusion gehört, stellt mich auch der Flakon vor neue Fragen: Wäre da nicht dieses wunderschöne, sanfte, leicht mystische Blau, käme mir der Duft nicht anders vor? Wäre er in einem warmen Altrosa ein viel eindeutigerer Gourmand?
Der schmale Grat zwischen Rezension und Spekulation, es ist Zeit, zu einem weltlichen Fazit zu kommen. Ich mag den Duft sehr, er drängt sich nicht auf, er ist warm, er ist modern und doch ein wenig nostalgisch, er behält sich seine kleinen Geheimnisse. Das ist mein Zugeständnis an den Vanilletrend und ich bin sehr zufrieden.
Disclaimer: Tippfehler und Logikunreinheiten sind allein Corona zuzuschreiben, nicht der Verspultheit der Rezensentin! ;)
Das Bedürfnis, genau Letzteres zu tun, entstand aus der Erkenntnis, dass genau diese Nase eine neue Facette an diesem Duft erscheinen ließ. Nach einem Wochenende in Jogginghose und Selbstmitleid wollte ich mich wieder vorzeigbarer fühlen, mir erwas Gutes tun, und wählte diesen wohlfühligen fein-cremigen Vanilleduft, den ich bis dato für seine vornehme Zurückhaltung und die kühl-melancholische Vanille schätzte, die nicht direkt dieses laktoseunverträgliche Unbehagen weckt wie eine frisch gekochte Schüssel Vanillepudding, sondern sanft zwischen Hölzern und einer märchenhaft anmutenden Tinte hervorlugt und dem Duft eine wohltuende Weichheit verleiht.
Die neue Facette, die neue Erkenntnis der Schnupfennase: Die Vanille hat sich verändert! Sie ist plötzlich dunkler und rauchiger, umhüllt mich wie eine warme Decke und flüstert mir zu, dass am Ende alles gut wird.
Ich bin gespannt, ob sich die Vanille noch in anderen Gewändern zeigen wird, aber bereits jetzt meine ich, die Illusion ein wenig besser verstanden zu haben: An einem kühlen Wintermorgen wandere ich durch einen vernebelten Märchenwald, natürlich habe ich den Wald aus Cornelia Funkes Tintenherz vor Augen, und die Vanille ist immer ein Stückchen Heimat, ein Stück Geborgenheit, das ich vor mir her trage wie eine altmodische kleine Laterne.
Haltbarkeit und Sillage sind eher privat gehalten, es sei denn, man sprüht den Duft großzügig auf Schal und Kleidung, dann wandert man in einer Wolke und es regnet Komplimente, das scheint mir zu dem Duft aber nicht zu passen.
Wie es sich für eine Illusion gehört, stellt mich auch der Flakon vor neue Fragen: Wäre da nicht dieses wunderschöne, sanfte, leicht mystische Blau, käme mir der Duft nicht anders vor? Wäre er in einem warmen Altrosa ein viel eindeutigerer Gourmand?
Der schmale Grat zwischen Rezension und Spekulation, es ist Zeit, zu einem weltlichen Fazit zu kommen. Ich mag den Duft sehr, er drängt sich nicht auf, er ist warm, er ist modern und doch ein wenig nostalgisch, er behält sich seine kleinen Geheimnisse. Das ist mein Zugeständnis an den Vanilletrend und ich bin sehr zufrieden.
Disclaimer: Tippfehler und Logikunreinheiten sind allein Corona zuzuschreiben, nicht der Verspultheit der Rezensentin! ;)