Le Mimosa 2011

Le Mimosa von Goutal
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7.0 / 10 168 Bewertungen
Le Mimosa ist ein Parfum von Goutal für Damen und erschien im Jahr 2011. Der Duft ist blumig-fruchtig. Es wurde zuletzt von Amore Pacific / 아모레퍼시픽 vermarktet. Der Name bedeutet „Die Mimose”.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Fruchtig
Frisch
Pudrig
Süß

Duftnoten

MimoseMimose PfirsichPfirsich weißer Moschusweißer Moschus AnisAnis SandelholzSandelholz IrisIris

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.0168 Bewertungen
Haltbarkeit
5.7123 Bewertungen
Sillage
4.9115 Bewertungen
Flakon
7.7118 Bewertungen
Eingetragen von Carrie, letzte Aktualisierung am 24.07.2022.

Rezensionen

17 ausführliche Duftbeschreibungen
10
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Gaukeleya

109 Rezensionen
Gaukeleya
Gaukeleya
Top Rezension 44  
Erinnerungen eines Grosstadtmädchens an einen Jugendsommer
Le Mimosa ist ein Zufallskauf. Eine kleine inhabergeführte Parfümerie in Hamburg hatte neulich grossen Sale, und welche Parfumo kann da schon dran vorbeigehen, ohne sich mal durchzuschnuppern? Vielleicht lag es am kalten, grauen Winterwetter, dass ich am Ende meines Raubzuges zu Le Mimosa griff, denn Mimose wirkt fast immer auf mich wie ein vollmundiger Sommertag, warm, sonnig, gelb, üppig ohne Schwere.

Meine Haut war leider schon mit vielen anderen Testkandidaten benetzt (und in der Tasche lag bereits ein anderes eingekauftes Düftchen), so dass für Mimosa nur der Teststreifen übrigblieb, und der offenbarte mir zunächst einmal etwas sehr mädchenhaft Blumiges, jedenfalls etwas, was ich für mich irgendwie unpassend fand, da „zu jung“. Doch ich nahm den Streifen mit und gegentestete den ganzen Tag lang immer mal zwischendurch.

Und was soll ich sagen: er zog mich in den Bann. Und so musste ich leider nochmal zurück in den Laden und Mimosa ohne einen weiteren Hauttest kaufen ;-).

*********************

Und das passiert mit mir, wenn ich Le Mimosa auf die Haut gebe:

Der wunderbare Sommer 1982 steigt in meine Nase. Ich war 14 damals, die Fussballweltmeisterschaft lief (Deutschland verlor im Endspiel gegen Italien 1:3), ich hatte mir die Haare wie Kim Wilde schneiden lassen und war bereit für Manches. Wir machten Urlaub bei meiner Oma in einem küstennahen friesischen Dorf. Neue Nachbarn waren dort eingezogen: zwei Schwestern, eine 15, eine 16 Jahre alt.
Über den Gartenzaun hinweg kamen wir schüchtern in Kontakt, und dann folgte ein zauberhafter Landsommer mit einer Reihe endloser sonniger Tage, lauer Abende hinterm Haus, Besuche im Freibad samt harmloser, aber für uns damals unsäglich aufregender Flirts mit den dortigen Schwimmmeistern, abendelange Phantasien über romantische Momente mit den jungen Herren, ebenso endlose, gemeinsame Analysen über Zeichen ihrer Zuneigung (möglicherweise), und am Ende ein paar Tage Herzschmerz, als der Sommerurlaub vorbei war.

Alles war untermalt von dem Duft der warmen Erde im Gemüse- und Obstgarten der Nachbarmädels, aus der wir die jungen Karotten einfach so herauszogen und nach kurzem Abwaschen unter dem rostigen alten Wasserhahn am Schuppen verspeisten, Erdbeeren pflückten und verdrückten, den Duft der wogenden Kornfelder ringsum einsogen und dem Sommerwind lauschten, der ausser gelegentlichem Möwengeschrei, Kuhgemuh und mal einer ratternden Landmaschine nur ein wohliges Flüstern mit sich brachte und uns sanft streichelte.

Die Sonne brannte uns dunkelbraun, und die Haut roch nach Jungmädchenhaut, leicht versengter, aber eben doch süsser, warmer, zarter Jungmädchenhaut. Um unsere Chancen bei den Schwimmmeistern zu erhöhen, hatten wir in der dörflichen Drogerie Lipglosse eingekauft, die hellrosa glitzernd nach Pfirsich und Aprikose duftend sich in diese olfaktorisch reiche Teenagerwelt einblendeten.

An all das muss ich denken, wenn ich Le Mimosa nun trage, und ich komme mir seltsamerweise gar nicht albern oder teeniehaft oder „zu jung“ für diesen Duft vor. Vielleicht, weil er sich so natürlich in meine Vita einfügt, weil dieser Sommer nicht nur einen Sommer lang tanzte, oder sondern weil meine Freundschaft mit den beiden Schwestern noch heute besteht und wir uns jedes Jahr einmal im Sommer ;-) treffen und unter Obstbäumen im Garten Tee trinken und Obstkuchen, Eis und Melone essen.

*
Und wie ist der Duft nun selbst?

Der Einstieg ist erstaunlich kraftvoll, Anis, Anis, Anis, dazu ein Hauch zarter Blüten, etwas grün gar, und schnell dazukommend: die saftige Süsse von Pfirsich. Es riecht „ländlich“, nach Stroh, Heu, süssen, tropfenden, sonnenwarmen Aprikosen und Pfirsichen, die scharfsüss angewürzt sind durch Anis. Diese Note hält sich erstaunlich lange, bis sie schliesslich den leicht kuhdunghaften Landlufteindruck hinter sich lässt und sich die Sonnenfrucht mit ihrer Süsse durchsetzen kann.
Die Süsse ist angenehm und feindosiert, Le Mimosa behält trotz der immer weiter zunehmenden Pudrigkeit und Süsse eine gewisse Leichtigkeit, Luminosität und Natürlichkeit, wirkt nicht zugestopft oder „dick“, und von Opulenz gar zu sprechen, wäre völlig fehl am Platze.
Sicher ist dieses auch durch die eher schwache Sillage bedingt, ich selbst rieche mich zwar durchaus auch ohne mit der Nase an die Haut zu gehen, aber von einer Wolke, die hinter mir herzieht, kann nicht die Rede sein, eher ist es ein sehr zarter Schleier. Das muss man wollen, und das muss zu einem passen — zu mir passt es durchaus, und deshalb empfinde ich es nicht unbedingt als Manko.

Die zarte Mimose leuchtet fein und goldgelb von der Haut, sie ist so freundlich, so warmherzig, so natürlich, so unaufdringlich, aber doch präsent. Eine leise, aber intensive Präsenz, gestärkt durch die Anisnote, die den Duft den gesamten Verlauf über wahrnehmbar begleitet (jedenfalls an mir). Das gibt der Harmlosigkeit etwas Freches, fast schon Störrisches, aber gerade nur soviel, als dass die reine fruchtige Blumigkeit und Lieblichkeit nicht zu langweilig daherkommt.

Am Ende verbleibt cremiges Sandelholz und skinniger, weicher Moschus auf meiner Haut, wunderschön, so liebe ich das! Die Haltbarkeit ist eher im mitteleren Bereich anzusiedeln, doch mag das im Sommer anders sein, und ich schwöre, ich werde das ausgiebig testen und damit auch gleichzeitig den Zauber des Sommers 1982 und den Schmelz meiner Jugend noch einmal intensiv atmen.

Für Ina & Petra aus Z.
24 Antworten
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 32  
Uta, woher hast Du das gewusst?
Im Jahr 2011 erschien eine Video-Werbung des Vierbuchstab-Möbelhauses, in der ein Mädchen – wahlweise eine sehr junge Frau - verbale…äh…Unmutsäußerungen durch intensive Beanspruchung diverser beweglicher Teile der Kücheneinrichtung unterstreicht.

Hat bestimmt jeder gesehen. Witzig, oder? Meine Frau und ich haben reichlich gequält gelächelt. Kam uns nämlich nur allzu bekannt vor. Mit einem kleinen Unterschied: Das Mädchen im Spot war fünfzehn Jahre alt. Unsere Tochter ist neun. Heute!!! Nicht, dass wir nicht vorgewarnt gewesen wären. Das Kind war gerade wenige Wochen auf der Welt, da sagte die Hebamme: „Mit der werdet ihr eure Freude haben und das nicht erst in der Pubertät…” Woher hatte sie das gewusst? Es muss die Erfahrung nach vielen hundert, womöglich mehr als tausend Geburten und Nachsorgen in einer Kleinstadt gewesen sein. Fragen können wir leider nicht mehr, Uta ist vor einigen Jahren weit vor der Zeit an einem schlimmen Infekt plötzlich verstorben.

Bald nach der Geburt unseres Sohnes – gut zwei Jahre später - ereignete sich übrigens ein bemerkenswerter Fall von nobel-bewusster Selbst-Geschäfts-Schädigung. Uta meinte vorsichtig: „Ich weiß ja nicht, ob ihr noch ein drittes wollt, aber überlegt euch das gut, denn das wird bestimmt genau so’n Turbo-Kind wie die beiden anderen.”

Wir haben zwei Kinder.

Nun ja, unsere Tochter. Unser beider Phantasie hatte nicht ausgereicht, uns trotz des hinreichend deutlichen Hinweises angemessen auf die vorpubertär-kapriziösen… ja was: Marotten? Zickereien? Mimositäten? Alles zusammen! dieses Mädchens vorzubereiten. Und was hätten wir auch tun sollen? „Die Drüsen...”, ist inzwischen zum lapidar-resigniert-humoristischen Kommentar dafür geworden, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn es uns angebrachterweise gelingt, ruhig zu bleiben. Früh dran ist sie, zum Glück noch nicht in jeder Hinsicht... Aber bereits recht anspruchsvoll nicht bloß bezüglich ihres optischen (darauf achten die meisten Mädchen doch praktisch ab Geburt), sondern ebenso bezüglich des geruchlichen Erscheinungsbildes. Mehrere Flakons nennt sie mittlerweile ihr Eigen. Zudem gibt es zwischen meiner Frau und ihr so eine Art Allmende, zu der unter anderem Le Mimosa gehört.

Ähnlich wie Goutals Petite Chérie ist LM einfach ein Duft, der gut zu ihr passt. Schon der neckische, gepunktete Schal um das Fläschchen weist in die richtige Richtung. Der Duft selbst wird in meiner Nase vom Pfirsich dominiert, der allerdings nicht wie ein saft-triefendes Gebrauchs-Obst daherkommt, sondern zunächst durch Iris, später durch den speziellen Moschus ins Luftige, Bildhafte, ein klein wenig gar ins Idealisierte gehoben wird. Dieser Pfirsich ist kein Nahrungsmittel, der ist eine Nascherei.

Während des Duftverlaufs wird der Pfirsich langsam unwichtiger. Ab der vierten Stunde scheint mir Sandelholz Herr des Geschehens. Dennoch bleibt durchweg eine Rest-Frucht dabei, die mich zunehmend an diese farblich gelb-rot geviertelten Fruchtgummi-„Pfirsiche“ erinnert, wenngleich weniger süß. Schlimm finde ich das trotzdem nicht. Nascherei nochmal anders halt.

Im Laufe der sechsten Stunde ist der Duftverlauf dann in einer Mixtur aus Pflanzensaft, ein bisschen Holz und einem Rest Frucht - insgesamt umcremt von etwas Moschus - angelangt und bald im Wesentlichen beendet. Finde ich O. K. für diese Art von Parfüm. Und geht allemal völlig in Ordnung für eine teil-frühreife Neunjährige. Da wird sogar die schwache Sillage zum Vorteil. Töchterchen hat es nämlich noch nicht so mit der richtigen Dosierung. Da wird der Sprüh-Knopf gerne zu oft betätigt und bei ihren Comptoir-Düften verschlägt einem das Ergebnis buchstäblich den Atem. Neulich hat sie Aloha Tiaré als Raumduft eingesetzt. Der Kinderflur war tagelang verseucht. Hiermit kann derlei nicht so leicht passieren.

Ich bin ziemlich sicher, dass „Nennen-wir-es-La-Pêche“ über kurz oder lang den Weg von der Allmende zu meiner Tochter nehmen wird. Nicht, weil ich mir den Duft an erwachsenen Frauen nun nicht vorstellen könnte, sondern, weil er meiner Tochter schlichtweg besser steht.

Fazit: Ein unkomplizierter Sommerduft, der geradeheraus und einigermaßen erfrischend daherkommt. Ich finde ihn sehr feminin und eher jugendlich.

PS: Diesen Kommi widme ich MisterE! Du weißt Bescheid...
25 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Inger

112 Rezensionen
Inger
Inger
Top Rezension 34  
Für Feen und andere zauberhafte Wesen
Fröstelnd zog sie die zarten Schultern hoch.
Das dünne Kleidchen passt für warme Sommertage, ist aber viel zu kühl für herbstliche Temperaturen.
Traurig senkt sie den Kopf. So lange dauert es, bis der Sommer wieder ins Land zieht.

Verträumt läßt sie den Blick über den herbstlichen Garten schweifen.
Geißblatt und Rosen stehen noch in voller Blüte, die Sonnenblumen neigen schon die schweren Köpfe.
Die lila Astern wiegen sich im Wind.

Alles recht und schön. Doch sie liebt den Sommer!
Sie mag das samtige Violett der Iris, deren Duft sie so verzaubert.
Frühmorgens tänzelt sie schon über die Blätter, betrachtet ihr Spiegelbild in den Tautropfen. Das Haar wird gebürstet, die Flügelchen gestreckt, das zarte spinnwebenfeine Kleidchen glattgestrichen.

Doch am allerliebsten schaukelt sie auf den Mimosen, wenn sie in voller Blüte stehen.
Abfangen, Versteckspiel oder einfach nur auf den dunkelgrünen Blättern auszuruhen, den Kopf an eine fluffige Blüte gelehnt.
Schon der Gedanke daran läßt sie ein wenig lächeln. Dieses satte, fröhliche, sommerliche Gelb ist doch ihre Lieblingsfarbe.
Wenn sie ganz fest daran denkt, dann kann sie die zarte Mimose sogar riechen.

Und diese saftigen Pfirsiche - frisch vom Baum ...
Sie kommt ins Schwärmen.

Ein kalter Luftzug reißt sie aus ihren Träumen und erinnert sie unsanft, daß der Sommer vorüber ist.

Zwei Tränchen, wie kleine Perlen, gleiten über ihre Wangen. "Ich mag nicht, daß es kalt wird - Winter, Eis und Schnee ...".
Um die Mittagszeit sind die Fenster weit geöffnet und da fliegt sie immer wieder einmal ins Haus und sieht sich dort ein wenig um.
Vor einigen Tagen hat sie etwas Wunderschönes entdeckt.
Ein geriffelter Flakon - riesengroß. Er steht dort auf der Kommode.
Doch das Schönste daran ist die große, gelbe Masche mit den schwarzen Punkten.
Wenn sie sich auf diese Masche setzt, dann kann sie die feine Mimose riechen, süßlich, zart und doch so allerliebst und fein.
Fast kommt ihr vor, als ob die Pfirsiche nebenan am Baum hängen.
Ein wenig Sandelholz duftet so sinnlich, lullt sie ein und läßt sie träumen.

Den großen schweren Stöpsel könnte sie nie alleine öffnen.
Gottlob verwendet Inger diesen Duft so gerne und danach kann sie sich an den Flakon schmiegen und einige Stunden lang diesen schönen Sommerduft genießen.

Diesen Winter wird sie nicht verschlafen. Diesen Winter wird sie im Haus verbringen.
Und wenn keiner im Zimmer ist, wenn sie niemand sieht, wird sie zum Flakon fliegen, sich auf die gelbe Masche setzen, mit den Zehen wippen, die Flügelchen spreitzen und vom Sommer träumen.
23 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Serenissima

1053 Rezensionen
Serenissima
Serenissima
Top Rezension 14  
Schwestern im Duft: Mimose und Akazie
Ein typischer Sonntagmittag im Juli in Rom. Auf der Piazzale Napoleone I versammeln sich sonntäglich gekleidete römische Familien und natürlich Touristen.
Diese sind nicht nur an den diversen Kameras zu erkennen; der Sonntag spielt in ihrer sommerlich legeren Kleidung keine Rolle. Wie schade!
Für Römer ist diese große Terrasse auch oft ein Ort, an dem sie ihre Familienfeste feiern. So berichtete mir ein Parfumista schon vor Jahren, dass er dort einmal einen bunten und südländisch lauten Kindergeburtstag miterleben durfte.
Unter dieser Terrasse am Monte Pincio liegt die Piazza del Popolo - der bekannte Obelisk in deren Mitte ist nicht zu übersehen.
Von hier aus hat man allerdings auch den bekanntesten und schönsten Blick auf die Peterskirche. Ein Blick, der bei Sonnenauf- und -untergang unvergesslich ist!
Aber auch in der Mittagssonne liegt die Stadt eindrucksvoll zu Füßen der vielen Betrachter. Groß, laut und doch mit so viel Schönheit!

Man wandelt im Schatten großer alter Laubbäume, die den hinteren Teil der Terrasse bedecken.
Der Baumbestand der "Sieben Hügel" ist immer wieder beeindruckend; wohl auch, weil er doch in dieser Fülle nicht erwartet wird.
Zahlreiche Wege führen über den Hügel; die Natur ist eine reine Augenweide. Sie lässt den nahen Verkehr der großen Stadt, den Schmutz, den Lärm ganz vergessen.
Einer dieser Wege führt zum Parco Borghese mit der gleichnamigen Villa - eigentlich mein Ziel an diesem Sonntag. Ich entdecke an diesem Weg einen unerwarteten Zauber: Unmengen blühender Akazienbäume!
Den kleinen gelben Kugeln der Blüten entströmt ein Aroma, das die verwandtschaftliche Nähe zur Mimose bestätigt.
Die Nase wird umschmeichelt vom herben, reichen Duft, der den Wunsch nach mehr erweckt. Auch das dunkle, wie gelackt wirkende Laub scheint zu duften.
Ich ertappe mich dabei, dass ich immer wieder durch diesen "Duftweg" flaniere: wurde ich süchtig?
Ich konnte mich von diesem Weg einfach nicht trennen.
An diesem Sonntag kam ich nicht mehr zu Villa Borghese; das nur nebenbei.

Natürlich sind die Mimosen, die im Frühjahr, fast gemeinsam mit den Kamelien blühen, sehr viel fragiler und heller im Laub.
Aber doch verraten die schweren Duftwolken, die beide Pflanzenarten so großzügig verschwenden, die große Nähe zwischen ihnen.

In einem dieser handschmeichelnden Flacon von Annick Goutals "Le Mimosa" ist für mich diese römische Duftimpression eingefangen: Sonnenschein, der herbe, ein wenig erdige Duft der Mimosen/Akazien sowie die Würze von Anis.
Dazu passt sehr gut die vornehme-edle Iris, die das etwas rustikale Duftgemisch adelt!
Besonders erfreulich ist auch die Begegnung mit sonnengereiften Pfirsichen; dicke reife Pfirsiche, deren Saft fast Sirup ähnelt und genauso sämig duftet.
Moschus umschlingt diese Duftmischung sehr warmherzig. Wer hätte ihn hier erwartet?
Aber gerade gemeinsam mit dieser etwas bodenständige Art von "Le Mimosa", ergibt sich ein verlockender Sommerduft!
Damit dieses Duftgemälde nicht so schnell verfliegt, wurde es auf Sandelholz "gegründet".
Ganz rund wird dadurch diese Komposition.
Die sonst bekannte Flüchtigkeit der Annick Goutal Düfte wird durch Sandelholz haltbarer, stabilisierter.
Das ist aber kein Grund, auf wiederholtes Sprühen zu verzichten.

"Le Mimosa" wird nie Liebling der Massen sein; dazu ist es zu speziell. Ich denke, nicht grundlos wird dieser Duft bevorzugt in Frankreich vertrieben.
In Deutschland ist er deshalb leider nur noch in Restbeständen erhältlich.
Das ist schade, denn für mich ist "Le Mimosa" ein rundherum gelungener Hochsommerduft, der eben auch sehr viel Erinnerungen in sich trägt!
7 Antworten
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Louce

132 Rezensionen
Louce
Louce
Top Rezension 0  
Louce/Le Mimosa = Jungfrau/Kind
Auf ungeahntem Weg fand „Le Mimosa“ zu mir.
Ein heller Blümchenduft … falsche Adresse, dachte ich mir und war auch nach dem ersten Sprüher überzeugt, dass mein Vorurteilsmisstrauen der riechenden Realität vollkommen entspricht: Sehr schön, aber eben ein heller Blümchenduft mit einer ordentlichen Portion Frucht und weißem Moschus.
Auch nach dem zweiten Sprüher war ich noch sicher.
Und nach dem dritten, vierten, fünften u.s.w…
Heute, nach dem x-ten Sprüher bin ich mir gar nicht mehr sicher.
„Le Mimosa“ ist so geradlinig und schnörkellos schön, so frappant strahlend und beinahe blendend hell, dass er es geschafft hat, mich zu gewinnen und ich genieße diesen Duft, der so gar nicht meinem Duftprofil entspricht, immer mehr.

Zuerst wuuuscht die strahlkräftige Helligkeit mit imposanter Brillanz und einem energischen (aber deshalb nicht schweren) Schwung in die Nase. Anis ist zu riechen (sehr hell) und gleich zu Beginn sind Pfirsich und Mimose auszumachen, allerdings noch reichlich gepudert und gedimmt, wie in Watte gepackt.
Die beiden arbeiten sich dann immer klarer und fassbarer hervor. Dann blinken sie nebeneinander: Eine lautere, zarte Mimose und ein kristallklar-fruchtiger Pfirsich. Der Duft ist voller Licht und Glanz und – sehr Goutal-typisch – transparent. Die eigene Haut schimmert gewissermaßen hindurch und diese Durchlässigkeit bedingt, dass „Le Mimosa“ nicht die ultimative Haltbarkeit und Projektion hat. Gut so! Das Blümelig-Fruchtige würde mich bei einem nur minimal plakativer funktionierenden Duft schnell nerven. So aber bin ich ganz entzückt von der aparten, leichten und hellen Anmut dieses Duftes.
Schon ab der späten Mitte wird der Moschus immer mehr zum eigentlichen Hauptdarsteller und Mimose und Pfirsich zu Akzentgebern. Ein klein bisschen Sandelholz gibt einen Hauch Süßschwere dazu, damit das Ganze mit der Basis nicht zu luftig abgehoben rumschwebt, sondern einen Boden hat. Das, was dann bleibt, ist nur noch eine leichte, moschushelle Ahnung von einem verschmolzenen Blumen-Frucht-Ton. Die hält sich aber durchaus lange.

Der liebe Schenker, der hier im Text ungenannt bleiben wird, liest ihn vielleicht und erfährt so von meinem Weg zum strahlenden „Le Mimosa“.
Vielen Dank für die wunderbare Dufterfahrung und diesen kostbaren Tropfen!
6 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

16 kurze Meinungen zum Parfum
IngerInger vor 9 Jahren
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Le Mimosa nimmt dem Herbst die Kühle und läßt die Sommersonne ins Herz hinein! Ein süßlich-blumig, fruchtiger Verführer - zart und fein!
0 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
So kann ich Mimose gut ertragen: Durch markante Pfirsichfrucht ausbalanciert, mit hellem Moschus weich gebettet. Eleganter Damenduft.
6 Antworten
Puderduft18Puderduft18 vor 6 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Süße, aromatische Pfirsiche mit einer Prise Anis, so duftet es herrlich fruchtig für lange Zeit. Dann Sandel und cremiger Moschus. Fein!
3 Antworten
AzuraAzura vor 6 Jahren
7.5
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Es war als hätt Mimosa den Pfirsich still geküsst, dass sie im Blütenschimmer von ihm nun träumen müsst...
Frühling pur
Winter? Was ist das?
2 Antworten
RuesselchenRuesselchen vor 5 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Warmer Sommerduft, bei dem die Mimose sich so richtig räkelt und den Pfirsich genießt. Schöne Würze trägt zum Tragekomfort bei: Sommerfreude
0 Antworten
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