DonVanVliet
Don's Blog
vor 2 Jahren - 07.09.2023
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Das Open-Source-Dilemma: Ein genauer Blick auf „Perfumer Archive“

Das Open-Source-Dilemma: Ein genauer Blick auf „Perfumer Archive“

Die kürzlich gestartete Website perfumerarchive.com hat die Bühne der Parfümwelt still und heimlich betreten. Das Projekt, das sich selbst als "Open-Source-Plattform für die Parfümerie-Community" bezeichnet, steht wohl vor potenziellen rechtlichen Hürden, die ihre Ambitionen in Frage stellen könnten.

„Perfumer Archive“ preist seine Sammlung von Formeln, Akkorden und Basisnoten als einen Segen für die Parfümindustrie an. Dennoch kann man das große ethische Dilemma nicht übersehen, das mit der Verbreitung von im Wesentlichen geschütztem Wissen verbunden ist. Das Vorgehen wirft ähnliche Fragen auf wie die Verbreitung von urheberrechtlich geschützter Musik oder Literatur.

Perfumer Archive Website
Perfumer Archive Website - ein Plattform, die in der Branche für Diskussionen sorgen wird

Die künstlerische Kernfrage

Wir glauben, dass Wissen frei geteilt werden sollte...

perfumerarchive.com

Die Macher von „Perfumer Archive“ haben sich zum Ziel gesetzt, die Kunst der Parfumherstellung zu
„demokratisieren“, indem sie freien Zugang zu Formeln und Akkorden bieten. Auch wenn dieser Ansatz gut gemeint erscheint, banalisiert er ein Handwerk, das eine strenge Ausbildung erfordert. Die vorgefertigten Formeln der Plattform reduzieren die Komplexität der Kunst auf eine Reihe von Anweisungen und untergraben die Kreativität und das Können, die in der traditionellen Parfümerie stecken.

Der Zustrom von Imitationen

Man könnte vermuten, dass die Weitergabe der Formeln den Dupe-Herstellern die Arbeit weiter erleichtern würde, da sie die Formeln nicht mehr selbst entschlüsseln müssten. Dies könnte die bereits bestehende Flut von Nachahmungen auf dem Markt sogar noch verstärken. So wäre es denkbar, dass der Markt noch übersättigter wird und der Wert der handwerklichen Düfte weiter verwässert. Für die Verbraucher und Verbraucherinnen könnte es dann immer komplizierter werden, zwischen authentischen Düften und ihren zahlreichen Kopien zu unterscheiden.

Der Open-Source-Ansatz ist fragwürdig

Die Demokratisierung von Wissen ist zwar ein bewundernswertes Ziel, aber die Besonderheiten der Parfumindustrie machen dies zu einem fragwürdigen Schritt. Parfums lebten schon immer von der Mystik einzigartiger Mischungen und geheimer Formeln. Durch die Enthüllung der Formeln könnte „Perfumer Archive“ zu einer Bedrohung für eine Branche werden, die auf Einzigartigkeit angewiesen ist.

'Vibe Formulas' für beliebte Düfte
"Vibe Formulas" für beliebte Düfte: Demokratisierung der Parfümerie oder Untergrabung des Kunsthandwerks?

Visionär oder Opportunist?

Ziad El-Desoki ist der Kopf hinter dem Projekt. Mit seiner Arbeit in verschiedenen Bereichen des Duftmarketings und der Duftkreation ist El-Desoki kein Fremder in der Welt der Düfte. Die Beweggründe für die Schaffung einer Open-Source-Plattform für Parfumformeln bleiben jedoch unklar. Ist es ein echter Versuch, das Wissen innerhalb der Branche zu demokratisieren oder gibt es ein anderes Ziel? 

Ein Fragezeichen für die Branche

Ist „Perfumer Archive“ also eine bahnbrechende Neuerung oder läuft es Gefahr, das altehrwürdige Handwerk der Parfümerie zu gefährden? Auch wenn die Plattform behauptet, das Wissen über Parfümerie leichter zugänglich zu machen, muss man die Auswirkungen bedenken. Wird der Ansatz die Kunstform der Düfte bereichern oder könnte er zu einer Flut von weiteren Dupes führen?

Quelle: https://perfumerarchive.com

90 Antworten
SebastianMSebastianM vor 2 Jahren
Ich teile ChrisPF Meinung, dass es unnötig ist, die Herstellung überteuerter Massenware als Kunst oder Kunsthandwerk zu veredeln. (Womit ich nicht implizieren will, dass besagte Ware nicht gut röche.) Die Website habe ich mir kurz angesehen. Weit und breit keine Quellenangaben zu den Formeln (obwohl man das googeln kann...). Und warum werden öffentlich zugängliche Artikel nicht direkt verlinkt, statt dass eine PDF-Kopie auf mega.nz hochgeladen wird? Ich finde das hochgradig unseriös.
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
Es geht bei diesem Open Source nicht um "Wissen teilen". Wer glaubt denn so etwas? Es geht ums Geld machen. Ich hinterfrage, was sich die sogenannten "Open Source" -Entwickler davon versprechen?
Wollen sie uns als Heilsbringer klar machen, was wir wirklich zu glauben haben? Was steckt wirklich dahinter?. Uns sind in der Vergangenheit die diejenigen auf den Zwirn gegangen, die mit jeder Rezension uns eintrichtern wollten, welchen synthetischen Mist wir kaufen, lobhudeln, wie schlau sie doch sind, sie aber die Durchblicker + Heilsbringer für die Beurteilung von Parfüm seien. Also wir sind zu dumm, zu verstehen, so ungefähr. Infos + Quellen zu synth.-, chemischen Stoffen gibts genug. In jedem seriösen Parfümworkshop kann man lernen, wie man Parfüms macht, was natürlich und was synthetisch ist. Wir können doch nicht wollen, das die Natur für die Millionen Hektorliter Luxusgut Parfüm geplündert wird. Wir müssen uns mit synth. Stoffen arrangieren oder kein Parfüm konsumieren.
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
1
@ChrisPF: Wir wollen uns nicht über den Tisch ziehen lassen? Manche aber doch. Denn wann je zuvor hatten wir wir so viele Möglichkeiten uns zu informieren. So viele wie hier, zu tauschen, zu testen, Wissenslücken zu schließen, uns auszutauschen, die Meinungen und Wahrnehmungen von anderen zu erfahren, ohne in einem Geschäft zu stehen und immer einen gewissen Zwang zur Entscheidung für oder gegen einen Parfüm treffen zu müssen.- wenn wir das wollen. Wenn wir ein Parfüm kaufen wollen hier, können wir oft das Abfüllungs-/Herstellungsdatum in Erfahrung bringen. Auf jeder Verpackung stehen die allergenen Stoffe, sie auch in natürlichen Ingredienzen enthalten sind. Und z. B. im Wiki suchen, was das wirklich ist. Auch die Fixative, Verstärker etc. stehen auf jeder Verpackung. Aber will das jeder so genau wissen? Wozu steht hier der Menüpunkt: Ähnlichkeit? Es gibt durchaus Düfte, die preiswert sind den ganz teuren in Qualität und Duftcharakter gleich sind. Hier zu suchen+zu testen..
ChrisPFChrisPF vor 2 Jahren
1
Du bemerkst hier einen sehr wichtigen Punkt, es wäre tatsächlich ohne synthetische Substitute unmöglich den Markt zu bedienen, dafür sind die natürlichen Rohstoffe einfach zu rar. Aber, ohne jemanden für blöd verkaufen zu wollen, müssen wir doch ehrlich und transparent bleiben. Wer möchte sich schon gerne über den Tisch ziehen lassen? Da haben wir doch alle ausnahmslos ein gemeinsames Interesse. Über die Details lässt sich streiten, deswegen möchte ich mich hier auch ausdrücklich nicht unbedingt mit dieser "ominösen Website" gemein machen.
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
1
Wenn man so einem Webauftritt macht, bei dem es auf das Reinklicken und Mitmachen, Runterladen, Waren verkaufen, von Interessierten ankommt, bekommt man für jeden Klick da rein Geld, nicht viel, so weit ich weiß, aber immerhin. Meist reicht es nicht und man muss Werbung reinnehmen. Oder/und die Interessierten müssen bezahlen. Aber dann muss man auch liefern.
Biete mal im eBay etwas an: Das kostet richtig Schotter, vor allem, wenn Du noch schlechte Bewertungen hast.
Frag mich bitte nicht, von wem, wieviel und so weiter.
Weil mich das nicht interessiert. Aber auch das Einstellen von Websites kostet Geld.
Schon das abgenagte Stückchen von den verlangten Cookies bringt Geld. Auch wenn wir jetzt zustimmen müssen. Wenn nicht, bekommt man oft nicht alles so angezeigt, wie es vollständig wäre.
So hat mir mein Sohn, er ist Softwareentwickler, es erklärt.
Je bekannter man wird, desto weiter nach vorne kommt man z. B. im Google und da stehen unter Parfüm nun mal wir mit Parfumo.
SebastianMSebastianM vor 2 Jahren
Wieso glaubst Du, dass es ums Geld machen geht? Es gibt auf der Website, soweit ich gesehen habe, weder Werbung noch kostenpflichtigen Inhalt noch Links auf Derartiges. Ich frage mich auch, warum man sowas macht (fehlende Quellenangaben etc.), aber ein finanzielles Motiv ist für mich nicht auf Anhieb erkennbar.
CaligariCaligari vor 2 Jahren
Dahingehend stimme ich Poesiefanny und Bandillius weitgehend und ChrisPF enorm zu. Ich finde es klasse, dass damit einer ganzen Branche, vor allem, aber den Konsumenten der Spiegel vorgehalten wird. "Alter Wein in neuen Schläuchen!" Alleine das ist schon verwerflich, dann aber noch den Leuten das Zehnfache aus der Tasche zu ziehen, weil man das ganze mit einem exklusiven Markennamen etikettiert, potenziert diese Perversion. Uns lässt das kalt, denn diese Mechanismen funktionieren bei echten Artisan-Düften, vor allem wenn sie aus Naturölen bestehen, die man eben nicht in der "Chemiefabrik" produzieren lassen kann, nicht! Und ja, da sind wirkliche "Künstler", "Kreative" und "Handwerker" bei der Arbeit. Hier bekommt man a) einen ungleich besseren und höheren Gegenwert für sein Geld, b) eine enorme emotionale Bindung zum Duft und c) mitunter auch einen persönlichen und direkten Kontakt zum "Kunstschaffenden". Ganz ohne Fabrik, Vertriebsnetz, Marketing, chemische Formeln, Einheitsbrei usw.
ChrisPFChrisPF vor 2 Jahren
Vielen lieben Dank, auch von mir volle Zustimmung. Ich habe zwar auch nicht gerade nur die natürlichsten Düfte in meiner Sammlung, aber ich beschäftige mich immer mehr mit solchen, weil ich mich über die Gesamtsituation ärgere.
AppledocAppledoc vor 2 Jahren
Caligari: Ein bißchen träumen will ich aber doch noch. Manchmal komponiere ich für einen lieben Mitmenschen aus meinen Ölen einen personalisierten Duft. Eine Phiole, unwiederbringlich.
Da habe ich mich vorhin wohl nicht richtig ausgedrückt.
AppledocAppledoc vor 2 Jahren
Schoeibksr, wenn du Dir sicher sein kannst, daß in Deinen Oud- und Ambra-Düften tatsächlich echtes Oud und echte Ambra sind, dann beglückwünsche ich Dich ehrlich. Fantastisch! Wenn Du tatsächlich direkt vergleichen kannst, ist das toll. Aus 1975 habe ich noch 1ml Ambra und hüte es wie einen Schatz. Ebenso die 2 ml Oud. Armani pour Homme aus 1984 und die neue Variante (enttäuschend) kann ich direkt vergleichen. Früher habe ich selbst extrahiert (mit Pentan und Butan) und nur so z. B. Lavendelöl oder Rosenöl erhalten, das man nicht von der Blüte unterscheiden konnte. Habe mir jetzt vorgenommen, nur noch nach der Nase zu urteilen und nicht mehr an die Chemie zu denken, sonst ist das zu frustrierend.
CaligariCaligari vor 2 Jahren
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Tolle, kritische Antworten von den Parfumos. Tatsächlich freue ich mich, dass der "Kannibalismus", wie es Cardea beschrieben hat, weiter voranschreitet. Die Parfümindustrie als "Kunst", "Handwerk" oder "Kunsthandwerk" zu romantisieren amüsiert mich. Verwunderlich und zugleich putzig, wie mache hier vehement die Realität von vor 100 Jahren und deren "Bilderbuchhaftigkeit" in die Gegenwart übertragen. Geht doch einfach mal zu den "Produktionsstätten" vor Ort, und versucht Bestätigungen für euere Bilder im Kopf zu finden. Wir reden hier weit überwiegend um Fabriken, die Millionen und Milliarden von Menschen versorgen müssen. Wir reden hier von Laboren, von Tankanlagen, Fließbändern, Schichtdienst und Massenproduktion. Und es ist leicht herauszufinden, wo die Kreativität "der Nase" endet... nämlich sehr häufig und sehr schnell bei der Marketingabteilung und den Shareholdern. Ja. So unsexy ist das Geschäft, wenn es und Designer-, Mainstream, aber auch Nischenparfüms geht.
AppledocAppledoc vor 2 Jahren
1) Anfangs war ich enttäuscht, weil inzwischen fast alles synthetisch vorliegt (außer ich mische selbst). Aber mal ehrlich: Wer kann zwischem echtem laotischen Oud oder echter Ambra und synthetischen Ersatzprodukten unterscheiden? Und wer könnte die Originale noch bezahlen?
Deshalb hält sich mein Grausen über die "Rezepte" in "Perfumer Archive" in Grenzen.
2) Aber: Wer weiß denn, ob die Rezepte stimmen? In Zeiten von ChatGPT glaube ich nur noch, was ich selber komponiert habe. Und ein erfolgreiches Rezept würde ich nie und nimmer preisgeben.
CaligariCaligari vor 2 Jahren
Dem einzigen Beitrag hier, den ich grundsätzlich und vollständig nicht teile. Denn offenbar hast du keine Ahnung, was Artisanal Düfte mit reinen Botanicals ausmachen. Jeder, der so was herstellt und intensiv konsumiert, entlarvt die synthetischen Plagiate recht schnell.
SchoeibksrSchoeibksr vor 2 Jahren
Also, bis jetzt fand ich kein synthetisches Oud oder Ambra, welche natürliche kopieren konnten. Die Unterschiede sind schon deutlich spürbar 🤷🏻‍♂️
BandillusBandillus vor 2 Jahren
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Sorry, aber wenn ich sowas schon lese... altehrwürdiges Handwerk... Es ist ähnlich wie kochen kein Hexenwerk, und ich bin wirklich froh, dass es Seiten wie Chefkoch und co. gibt, die anderen wissen vermitteln.
Oder Musik. Sollte man das theoretische Wissen nur einer kleinen Elite überlassen!? Nö.
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
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@Bandilus: Haha, wenn man Chefkochrezepte für "Open Source" hält, der kennt nicht die km von Kochbüchern für alles und jedes aus aller Welt. Und nicht die vielen Clips z. B. im YouTube etc.
Deswegen kann man noch lange nicht gut kochen, weil man (nur) Rezepte hat. Dazu gehört praktisches Lernen vom Wasserkochen, und Spiegelei braten, Nudeln kochen, Strukturieren: Planen, Beschaffen, Vorbereiten, Zubereiten...an. Das ist Erfahrung, Üben. Lernen und Intuition und Begabung zusätzlich. Und das gilt auch für gute Parfüms, Formeln und Rezepte allein reichen nicht. Egal ob synthetische Stoffe verwendet werden. Noch mehr gilt das für natürliche Grundprodukte.
Und mit Noten und einem Musikinstrument kann man ohne jahrelanges Lernen niemals gute Musik machen oder etwas davon verstehen, egal um welcher Richtung Musik es sich handelt.
BandillusBandillus vor 2 Jahren
Patente / Urheberrecht sind schon wichtig, aber bei den Grundlagen gebe ich dir Recht.
WalkerWalker vor 2 Jahren
Allgemein sollte Wissen mMn frei zugänglich sein.
Chicco44Chicco44 vor 2 Jahren
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Man erkennt ganz klar, dass die Person die diesen Beitrag erstellt hat, recht wenig Ahnung von der Materie hat. Die meisten Inhalte dienen dem Wissen und lernen. Einzig der Bereich "Vibe Formulas" gibt nahe Zusammensetzungen von Düften die es entweder nicht mehr gibt oder die kaum jemanden interessieren an. Eine 2 ML Probe durch den Gaschromatographen hätte selbiges Ergebnis geliefert. Vor allem der Bereich Accord/Bases ist wirklich hilfreich! Selbiges gilt für die Artikelzusammenstellung. Hier wurde wirklich Arbeit hineingesteckt - nicht um die Handwerkskunst zu entlarven - denn die Rezepte bringen 99% der Menschen gar nichts! Sondern eher um anzuregen. Das in Moleküldüften wie ISO E Super, wirklich nur 20% ISO E Super (ca. 20€/Kg) drin ist und für das 25 fache verkauft wird, ist mittlerweile jedem klar. Mich als Chemiker hat die Seite begeitert, danke fürs teilen!
OeufdeoeufOeufdeoeuf vor 2 Jahren
1
Das wäre ja so als wenn Kochrezepte auch verschlossen bleiben müssten, weil es am andere Nachkochen könnten. Trotzdem hat jedes Gericht seine eigene Individualität und Geschmack. Genauso wie ein Puig Prada L‘Homme Intense anders riecht als ein L‘Oreal.
Der Impact wird insgesamt minimal sein.
Naoh22Naoh22 vor 2 Jahren
Man könnte ja auch ein Rezept für Fugu ins Netz stellen. So abwegig ist der Vergleich dann doch nicht.
OeufdeoeufOeufdeoeuf vor 2 Jahren
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Es ändert sich ja nichts an den gesetzlichen Vorgaben zum Inverkehr Bringen von Kosmetik. Ich gehe jetzt auch nicht davon aus, dass sich Privatleute ihren Aventus selbst zusammen mischen. Es zwingt aber vielleicht die alt eingesessenen wieder mit Kreativität nach vorne zu gehen, statt sich zum x-ten mal selbst zu klonen. Weil Klonen können andere auch (jetzt schon).
LaNezFineLaNezFine vor 2 Jahren
Halte diesen Vergleich für sehr gewagt. Die gesundheitlichen Risiken im Falle verpfuschter Kosmetik sind wesentlich gravierender als bei einem versalzenem Rührei.
MsPerfumeMsPerfume vor 2 Jahren
Sehe ich auch so! Jeder Parfümeur hat sein Talent und gerade bei Düften kann sowas ja viel ausmachen obwohl gleiche oder ähnliche Noten enthalten sind.
MsPerfumeMsPerfume vor 2 Jahren
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Also ich finde es grundsätzlich (ganz unabhängig von dieser Webseite) erst einmal was Gutes, wenn Wissen geteilt wird. Parfümerie ist sicherlich eine Kunst, ich glaube da stimmen mir die meisten hier zu. Genauso wie Malen, Musizieren usw. Wenn auf diversen sozialen Medien geteilt wird, wie ein Ölgemälde entsteht oder wie man einen bestimmten Rhythmus spielt, stört es ja auch niemanden. İch als Parfum- Liebhaberin sehe die Parfümerie als Kunstform und bin dadurch auch interessiert daran, wie Parfum eigentlich entsteht. Das Gegenteil, nämlich auf Krampf daraus ein Mysterium zu machen und das Wissen allen anderen Menschen vorzuenthalten, das finde ich merkwürdig.
Was die Dupes betrifft: auch ohne die Website gibt es genug davon. Reicht, wenn man einmal durch die Großstadt schlendert, da riecht es überall nach Baccarat- Dupes. Es kann sich ja jeder vor dem Parfümkauf schlau machen, was er kauft.
Kenne die Webseite nicht, wollte hier nur eher auf den Ansatz des Beitrags Bezug nehmen.
ChrisPFChrisPF vor 2 Jahren
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Die negative Prognose für die Entwicklung der Parfümwelt dieses Beitrags ist doch schon längst Realität. Wie viele Düfte sind denn heutzutage noch das Produkt von wahrem Kunsthandwerk bzw. wie viele werden unter bestimmten Voraussetzungen zur Wirtschaftlichkeit/Marketing mal schnell am Laptop zusammenformuliert? Wenn man dann noch irgendwas mit Oud draufschreibt, geht der Aromachemiecocktail mal locker für 349€ über die Ladentheke und die Influenzer halten lächelnd den Flakon in die Kamera und schwärmen von Uniqueness und Beast Mode Performance. Da hätten wir uns alle schon viel früher gegen wehren müssen. Diese neue Website sehe ich nicht als Problem, ist doch toll mal zu sehen, wie das ganze Zeug gemacht wird. (Ich bin hier absichtlich etwas zynisch, sorry 😁)
CaligariCaligari vor 2 Jahren
Der bisher beste Beitrag. Offenbar bist du einer, der an dem ganzen BlingBling und Marketinggekreisch bis hinter diese Kulissen vorbeisieht und -hört.
BizzyBizzy vor 2 Jahren
Ich sehe das einfach nur als positiv. Mittlerweile ist doch alles eine Kopie vom anderen.
Naoh22Naoh22 vor 2 Jahren
Mal andersrum gefragt, wer hat eine Horde an Copyright-Anwälten, Disney oder die Leute, die ihre Filme beim Sundance einreichen?
CardeaCardea vor 2 Jahren
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Warum sollte so eine Datenbank das Handwerk der Parfümerie gefährden? Und was ist das Problem an einer möglichen Flut weiterer Dupes?
Bestenfalls kannibalisieren die sich doch gegenseitig, schließlich stehen sie nur untereinander in Konkurrenz und kaum zum Original.
Oder sollte man wirklich glauben, dass niemand mehr den Imagination kauft, nur weil jetzt neben Zara auch noch H&M, Mango und der 1-Euro-Shop um die Ecke einen Abklatsch davon im Sortiment haben?
Verkauft Lacoste keine Shirts mehr, nur weil Kick auch T-Shirts verkauft? Wird LV seine Taschen nicht mehr los, weil beinahe identische Modelle in jeder drittklassigen Einkaufspassage zu bekommen sind?
Ehrlich gesagt kann ich mir sogar vorstellen, dass die Dupes den Status der originalen Düfte erhöhen. Natürlich werden Dupes vekauft - aber die gleichen Menschen haben früher eben zu Cool Water gegriffen. Das ist doch in der Regel nicht die Zielgruppe, die den großen Parfumhäusern verloren geht.
ScentwolfScentwolf vor 2 Jahren
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Wenn geistiges Eigentum (Formulierungen) nun verramscht wird, wer hat dann noch Interesse Großes zu erschaffen?
Das wäre das Ende der Parfümerie.
Schöne neue Welt !!
AxiomaticAxiomatic vor 2 Jahren
Rein rechtlich wäre es mehr als fraglich.
Praktikabel, sprich das Einhalten des Urheberrechts, so gut wie illusorisch.
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
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Wenn du wüsstest, welche Markenparfums eigentlich eine Kopie eines anderen Markenparfums sind, würdest du die Sache entspannter sehen.
ScentwolfScentwolf vor 2 Jahren
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Ich stehe mehr auf Originale als auf Kopien.
Auch bei Düften ;-)
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
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Das ist Quatsch. Selbst die grossen Häuser kopieren sich gegenseitig, denn Formeln sind verfügbar wie Sand am Meer.
Naoh22Naoh22 vor 2 Jahren
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Naja, jetzt wollen wir dem Geschäft mal nicht mehr Kreativität unterstellen, als da ist. Der Großteil ist immer noch melken, melken, melken.
ExUserExUser vor 2 Jahren
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Perfumerarchive ist nun wirklich keiner Aufregung wert und verdient diese Aufmerksamkeit meiner Meinung nach nicht. Es gibt schon lange viele Duft-Formeln, die auch in den Bereich der "Vibes-Formeln" gehen und von den großen Duftstoffherstellern zu Werbezwecken (für Fachpublikum) für neue Duftstoffe ganz legal und in großer Zahl veröffentlicht werden. Zudem finden sich in Patenten ebenfalls unzählige Parfüm-Formulierungen, die auch an bekannte Düfte angelehnt sind. Alles frei im Netz zugänglich, man muss nur danach gezielt suchen. Außerdem gibt es auch Menschen, die selbst erstellte Parfüm-Formeln, die an bekannte Düfte angelehnt sind, zum Kauf anbieten. Die Auswahl von Creative-formulas an aktuellen Düften ist deutlich beeindruckender als das mickrige Sammelsurium von Perfumerarchive...
WalkerWalker vor 2 Jahren
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Ich denke auch, dass hier eigentlich keine wirkliche "Bedrohung" in irgendeiner Form vorliegt. Ein paar dubiose Bastelrezepte unter dem Deckmantel Open Source haben glaube ich, so gut wie keinen Einfluss auf einen kompletten Industriezweig.
WalkerWalker vor 2 Jahren
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Mir ist der Open Source Gedanke per se erstmal sehr sympathisch.
Mit geteiltem Wissen lässt sich Kreativität und Erfindungsgeist fördern und fordern.
Gerade im IT-Bereich bildet Open Source sogar oft eine Grundlage für neue Entwicklungen und Innovationen.
Hier habe ich aber eher den Eindruck, dass man einfach kommentarlos ein paar Bastelanleitungen (woher auch immer sie stammen mögen) hingeklatscht kriegt.
Da geht es weniger um Open Source als um Malen nach Zahlen.
Damit lässt sich vlt. etwas zusammenbrauen, das irgendeinem Vorbild nahe kommt, aber wer sich dem Hobby/Beruf wirklich hingeben mag, wird sich vermutlich nicht mit nachbasteln zufriedengeben.
In der Tat erleichtert das nochmal den Einstieg für Nachahmungen. Ob die Seite selbst nun aber als Einstiegsgelegenheit betrachtet wird, ein Fälschungsunternehmen zu gründen, weiß ich nicht.
WalkerWalker vor 2 Jahren
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Sehe ich auch so, ich glaube nicht, dass ein paar fragwürdige Panscherei Rezepte dazu führen, dass jetzt der Angriff der Klonkrieger bevorsteht. Da wird im Artikel doch ein wenig überdramatisiert, meiner Meinung nach.
Naoh22Naoh22 vor 2 Jahren
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Schon schade, wenn es eigentlich nur ein Rausballern ist. Echtes Open Source hieße ja schon, das zu teilen und dann dran zu arbeiten. Das haben wir aber auf Basenotes sowieso schon.
Sehe aber nicht, wo der Schaden entsteht, denn Klone gibt es jetzt schon wie Sand am Meer und die Firmen dahinter sind wesentlich größer als alles, was jetzt irgendwo in der Badewanne angerührt wird. Wo da die "gesteigerte Übersättigung" entstehen soll, erschließt sich mir nicht.
SpatzlSpatzl vor 2 Jahren
Irgendwie weckt das den Hamster in mir. Noch schnell eindecken, bevor es nur noch Wässerchen gibt.
CaroKossCaroKoss vor 2 Jahren
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Toller Beitrag! Ich persönlich finde es chon wichtig zu wissen, welche Stoffe in meinem Duft drin sind, wenn sie als gesundheitsgefährdend eingestuft werden oder Duftstoffe beinhalten, die ethisch sehr fragwürdig sind (natürliches Moschus, Ambra etc.). Aber wenn es darum geht komplette Formeln Preis zu geben, dann ist das ein No Go für mich. Ich habe damals auch Dupes getragen, aber ich denke, dass diese ganze Branche auch die einige Häuser kaputt machen kann. Geheime Rezepturen sollten auch als auch also solche behandelt und respektiert werden.
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
Aber diese Stoffe stehen offen EU-richtliniengemäß auf jeder Flakonverpackung. Das bedeutet nicht, dass sie nur in synthetischen Stoffen enthalten sind, sondern auch in vielen natürlichen. Dazu brauche ich keine open source for perfumers. Wiki reicht mir. Und auch huer kann man genug erfahren.
Fresh21Fresh21 vor 2 Jahren
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Einfach nur ätzend sowas, hoffe es gibt genug rechtliche Hebel, dem Ganzen so schnell wie möglich ein Ende zu setzen oder es zumindest drastisch einzuschränken.
PoesiefannyPoesiefanny vor 2 Jahren
..., sondern zerstampft Kräuter und Früchte und Gewürze in einem Mörser und nehmt nur den Fixateur aus einer Formelsammlung. = Dies ist die Meinung eines Laien, keines Profis ;-)
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
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@ Polarstern: Oh, ich kann das sehr gut auseinander halten, aber das hier so genau auf zu dröseln sprengt den Rahmen und Platz. Und Don wird schon wissen, was wie wo möglich ist und was zu tun ist. Ich wehre mich gegen die Unterstellung als wäre ich ein dummes Kind. Denn das gesamte Thema ist so komplex. Ich habe schon viel damit zu tun gehabt. Sowohl bezüglich der Musik als auch auf Copyright, Urheberrechte, Persönlichkeitsrecht Zudem das wird bezüglich Parfüm im Buch "Parfüm" sehr genau von J-C. Elléna sehr genau beschrieben.
ExUserExUser vor 2 Jahren
@Seerose Da bin ich anderer Meinung, denn auch im Bereich der Parfümerie gab (und gibt) es die von dir genannte Wertschätzung/Würdigung durch Anlehnung und Weiterentwicklung an ältere Originale. - Ich habe aber den Eindruck, dass Du die Begriffe "Kopie", "Nachahmung" und "Weiterentwicklung" nicht sauber trennst, sondern durcheinander würfelst - sowohl musikalisch wie auch parfümistisch.
SeeroseSeerose vor 2 Jahren
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Zu Bachs Zeiten gab es kein Urheberrecht, keine GEMA, kein Patentrecht. Zudem war die Einstellung zum Parodieren von Musik die, dass man das als Würdigung und Wertschätzung des Urkomponisten verstand. Jedoch bei näherem Wissen sind auch die Originale bis ins 19. Jahrhundert sehr oft Remakes von sehr alter Musik, Volksmusik.
Im Augenblick greift noch der Geheimnisschutz bezüglich der Parfümformeln, so habe ich J-C. Elléna verstanden. Wenn das so kommt, dass jeder das nachahmt, wenn auch nur als Vorlage, dann muss das so kommen wie beim Zitieren von Texten und Spielen und Nachproduzieren, Remakes von Musik: Man muss die Originalquelle auf den Flakon schreiben. Und, wie es bei Musik und Geschriebenem ist: Es muss etwas geben wie die GEMA und die Urheberrechtsgesetze die durch entsprechende Institutionen überwacht werden und Genehmigungen erteilen. Und Nachahmer müssen das deklarieren und an die Urheber zahlen. Warum sollen die so billig davon kommen?
ExUserExUser vor 2 Jahren
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Ich kann Deine ablehnende Haltung gegenüber den technischen Aspekten der Parfümherstellung (hier: Formeln) gut verstehen. Andererseits sind Formeln wirklich notwenig und für jeden Parfümeur unentbehrlich. "Richtig" ausgebildete Parfümeure müssen die wichtigen Klassiker der Parfümgeschichte in ihrer Struktur (Formeln) kennen und diese auch nachbilden können. Das hat nichts mit bloßem Kopieren zu tun. Vielleicht hilft Dir hier ein Vergleich mit Musik-Komponisten weiter: J.S.Bach beispielsweise hatte sich in seinen Jugendjahren zahlreiche Manuskripte anderer (älterer) Komponisten in mühevoller Arbeit abgeschrieben, um sich mit den musikalischen Strukturen und der Kompositionsweise vertraut zu machen. Sein "Wohltemperiertes Klavier" wiederum wurde schon für Haydn, Mozart und Beethoven fester Bestandteil der musikalischen Ausbildung - und Quelle neuer Inspiration. Das Studium von Parfümformeln ist - zumindest für Parfümeure - nichts anderes.
PoesiefannyPoesiefanny vor 2 Jahren
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Sicher ein Ausverkauf bestimmter Werte. Sicher interessant für mache, die selber an Düften basteln. Da in Zukunft sicher vieles durch KI produziert wird und man nur ein automatisches Programm anwerfen muss, um einen neuen Duft - ob trendig oder nach anderen Parametern - zu kreiren, scheint diese Publikation fast schon wieder überholt.
Für mich sind Luxusgegenstände dahingehend elitär, als ich mir gönne, sie selber auszuwählen, zu testen und mir von meinem selbstverdienten Geld auch zu gönnen. Ich bevorzuge dabei ein Parfum, welches von einem menschlichen Gehirn erschaffen wurde und zwar aus seinen Lebenserfahrungen heraus. Formeln sind furchtbar langweilig und abstrakt. Daher bin ich auch kein Parfumeur, sondern ein Rezipient seiner Kunst. Ich blättere lieber eine Printzeitung um, als ein e-book zu lesen. Ich mag sinnliche Wahrnehmung eines Produkts entstanden aus sinnlicher Wahrnehmung. Das ist Elite im besten Sinne. Wenn ihr gutes Parfum herstellen wollt,wälzt keine Formelkataloge,
WalkerWalker vor 2 Jahren
Kommt auf die Formeln an, finde ich :)
In der Naturwissenschaft sind sie nach meinem Empfinden sehr schön und drücken einfach nur in einer weltweit einheitlichen Sprache Zusammenhänge und Verhaltensweisen aus die mit Worten niemals so einfach zu beschreiben wären.
Bei der langweiligen listenartigen Aufzählung von Zutaten wie in obiger Seite stimme ich dir aber völlig zu. Einfach ein langweiliges Kochrezept.
ExUserExUser vor 2 Jahren
Viel Lärm um Nichts! - Ich habe mir einige der Parfümformeln angesehen und kann nur sagen: viel Spaß beim Verschwenden der Zutaten! Was ich erkennen kann, sind diese - vor Schreibfehlern nur so strotzenden - "Formeln" keine Gefahr für die etablierten Originale. Es ist offensichtlich, dass es sich nicht um offizielle "echte" Formeln der Hersteller handelt.
Rechtliche Probleme könnten aber durch die Verwendung originaler Parfüm-/Markennamen entstehen.
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
1
Einverstanden, da steht ja auch "Vibe" und nicht Clone. ;-)
ExUserExUser vor 2 Jahren
Die Akkorde habe ich mir nicht angesehen, nur die Vibe-Formeln. Wenn ich mir beispielsweise die Formeln zu "Diorella" oder "Cool Water" ansehe, bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass es sich um eher minderwertige Formeln handelt, die den Originaldüften nur bedingt nahekommen. Vor allem bei den älteren Düften fällt mir auf, dass die Formeln zahlreiche Duftstoffe angeben, die überhaupt nicht im Original enthalten sind/waren. Andererseits fehlen teilweise wichtige Elemente (z.B. Precyclemone B bei Cool Water). Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es "authentischer" riechende Formeln gibt.
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
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Ich muss meine vorherige Antwort korrigieren. Habe testweise ein paar Akkorde angeschaut. DIe sind alle 1:1 von einem namhaften Hersteller, google hilft in diesem Fall. Die "Vibe Formeln" sehen auf den ersten Blick nicht soo schlecht aus, wahrscheinlich durch GCMS erstellt. Schreibfehler sind garantiert einkalkuliert, darüber würde ich mir keine Sorgen machen. Wer sich intensiv mit der Herstellung beschäftigt, wird dort sicher ganz gut bedient. Immerhin sind die Formeln gratis.
DivingScentsDivingScents vor 2 Jahren
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Feier ich! Danke für den Tipp. Kann man als Hobbyparfumeur viel lernen.🫶🏻
ExUserExUser vor 2 Jahren
@Scentfriends Deine Einschätzung, dass dieser Blogartikel insgesamt überflüssig ist, da das "Phänomen" frei zugänglicher Formeln schon alt ist, kann ich nur unterstreichen. Der Text (und die teils emotionalen) Reaktionen darauf zeigen aber auch, dass es eine große Diskrepanz zwischen "Parfüm als Hobby im Parfumo-Style" und der ernsthaften Beschäftigung mit dem Thema Parfüm gibt.
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
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Fraterworks ist super, es gibt es auch jede Menge anderer Quellen. Am Ende scheiden sich an dem Thema die Geister. Persönlich empfinde ich diesen Blog Artikel jedoch überflüssig. Das Thema ist keinesfalls neu.
ExUserExUser vor 2 Jahren
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Für eine meiner Meinung nach etwas zuverlässigere/seriösere Formel-Quelle empfehle ich den Blick auf die Seite von Jamie Frater (fraterworks), der eine ganze Reihe von historischen und modernen Duftformeln veröffentlicht.
DivingScentsDivingScents vor 2 Jahren
Ich will ja auch keine Parfums nachmachen
ExUserExUser vor 2 Jahren
Da wäre ich mir nicht so sicher. Die Formeln weichen in mehrfacher Hinsicht von Standard-Formeln ab. Problem für Anfänger ist nämlich, überhaupt zu verstehen/erkennen, was bei den Formeln nicht stimmt bzw. abwegig ist.
KaraParfumKaraParfum vor 2 Jahren
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Woher kommt denn die Sammlung an Akkorden und Formeln? Wurden entsprechende Dokumente von den Firmen geklaut oder schreiben die Autoren aus eigener Erfahrung wie man diese oder jene Duftnoten herstellen kann. Es macht ethisch und rechtlich einen gravierenden Unterschied, ob ich auf YT mein Rezept für Cola hochlade oder ob eine Formel aus der Firma Coca Cola klaue und diese ins Netz stelle.
IndigoAlxIndigoAlx vor 2 Jahren
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Mit Gaschromatographie lassen sich beinahe 100% der Inhaltsstoffe bestimmen. Wird im Netz für 600 Dollar / Sample angeboten. Natürlich sind Parfüms Kunst, Chemie und Handwerk, aber keine Mystik oder etwas übernatürliches. Diese Metaphysik ist nur Marketing. Bin da ganz bei Parfümeuren wie Andy Tauer der sich kritisch zu dieser Art der Vermarktung äußert.
ExUserExUser vor 2 Jahren
Die Formeln sind vermutlich weder geklaut noch original, sondern eher wertloser Müll. "Geheimnisse" werden hier ganz sicher nicht gelüftet!
SplitterSplitter vor 2 Jahren
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Gleichzeitig sehen wir da draußen unzählige Menschen in meines Erachtens einfach nur hart überteuerter Kleidung. Ich möchte die Marken gar nicht aufzählen, deren Shirts schon allein das Zehnfache kosten, weil der Markenname klein auf der Brust steht. Und dennoch gilt es irgendwie als Statussymbol. Wer das will, wird sich mit einem Plagiat wohl kaum zufrieden geben.
Wenn Dupes wirklich das Problem sein sollten, sind sie es momentan auch schon. Ob und wie viel getan wird, soll da vermutlich nicht so klar werden. Doch wenn ich mir die schon vorhandenen Diskussionen um den perfekten Batch anschaue, will ich mir gar nicht vorstellen, wie viel drastischer dieses Thema noch werden könnte.
In diesem Sinn: große Marken in allen Ehren, aber hat das wirklich noch mit Kunst zu tun oder ist es teils nur noch absurder Umsatz?
Am Ende kommt Kunst eben doch von Können
CharlAmbreCharlAmbre vor 2 Jahren
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Das mit den T.shirts ist ein gutes Beispiel. Die werden ja auch sowohl nachgemacht als auch gekauft und getragen. Man sieht zwar, dass es schlecht nachgemachtes Zeugs ist, aber es findet trotzdem massenhaft Fans. Das dürften dieselben sein, die auch minderwertige Parfumklone kaufen.
PoesiefannyPoesiefanny vor 2 Jahren
Applaus Applaus!
SplitterSplitter vor 2 Jahren
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Zuletzt fanden wir uns noch in Diskussionen darüber, wie anonym die Parfumkunst doch eigentlich ist und dass die Namen der tatsächlichen Künstler:innen hinter den Namen und Marken der Düfte oft nicht bekannt sind.
Genau das ist Parfum für mich nämlich. Kunst. Und Kunst sollte unabhängig von großen oder teuren Marken funktionieren.
Ab jetzt wird es vielleicht ein bisschen paradox und nicht immer konstant, was ich sage. Aber ich versuche mich.
Das Internet ist voll von Schritt für Schritt Anleitungen zu und von verschiedenen Künstler:innen. Wer will kann mit Bob Ross sein nächsten Kunstwerk kreieren. Oder eben den nächsten Keilrahmen für den Müll, was bei mir der Fall wäre. Und auch trotz zigfacher Nachahmung und Drucken, Kopien und was nicht alles, ein echter Monet oder Picasso wird nicht weniger an Wert oder Beachtung.
An der Stelle ein Appell zur Unterstützung kleiner / lokaler Künstler:innen und einer persönlichen Note, wenn man sich selbst an Kunst wagt.
JoHannesJoHannes vor 2 Jahren
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Bin bei dir (lokale Künstler unterstützen). Dieses ganze Thema hier ist seelenloser Kommerz und das interessiert mich nicht die Bohne. 🍀
IndigoAlxIndigoAlx vor 2 Jahren
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Die Zusammensetzungen kann jeder mit einem Gaschromatographen herausfinden. Das ist nichts neues, siehe hier: https://www.parfumo.de/forum/viewtopic.php?t=45428
Die Zeiten in denen die Inhaltsstoffe in Parfümen einen Geheimnis waren, sind schon längst vorbei. So lange er das mit einem Open Source Gedanken macht, finde ich das in Ordnung. Wenn er damit Geld machen will nicht.
FragFreak666FragFreak666 vor 2 Jahren
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Für mich sind Düfte Kunst. Die Kreativität zählt für mich. Irgendwie erinnert mich diese Seite ein wenig an Warez Seiten von damals... irgendwie das Gleiche, aber nicht Dasselbe. Und wer das gut heißt, muss sich auch selbst hinterfragen, ob er wirklich Liebhaber ist, oder nur Trittbrettfahrer.
ParadonymParadonym vor 2 Jahren
Die Links sind alle mega .nz, die wird man nicht weg bekommen. Für diejenigen die also wirklich Interesse haben würde sich ein Blick auf die Python Bibliothek BeautifulSoup lohnen.
TablaTabla vor 2 Jahren
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Ich denke, das damit auf jeden Fall viele Billigklone den Markt schwemmen würden.
Viele wird das zufrieden stellen, da sie ein bis dahin unerschwingliche Parfums sich so zulegen könnten.
Ich persönlich finde das schrecklich. Für mich ist das Diebstahl von geistigem Eigentum.
DuftFlasherDuftFlasher vor 2 Jahren
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Ein sehr ambivalentes Vorhaben das sich Ziad El-Desoki da ausgesucht hat. Ich bin mal gespannt, ob sich die Items hinter der Paywall in den nächsten Monaten vermehren werden.
Super spannendes Thema, danke für diesen Beitrag! 👏
LorneLorne vor 2 Jahren
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verstehe die Aufregung nicht. Für mich als Parfumeur im Selbststudium, ist es eine ideale Möglichkeit inspirationen für Akkorde und Kompositionen zu bekommen. Außerdem erspart es einiges an Zeit und Rohstoffen... Der Anspruch eines jeden "Künstlers", egal in welchem Bereich, ist wohl nie das kopieren, daher denke ich, dass es den meisten nur als Ausgangsbasis dienen kann.
Wer sich Sorgen um dupes macht, kann ich verstehen, aber es wurde ja auch trotz Raubkopien weitergesungen.. ;)
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
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Tolles Statement, du sprichst mir aus der Seele.
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
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Ob das ganz legal ist oder nicht müssten mal Gerichte klären, es ist m. E. nach die Frage, woher er vor allem die "vibe formulas" denn hat. Selbst erschnüffelt dürfte rechtlich eher unproblematisch sein; bei den Herstellern geklaut natürlich weniger. Diese Sektion finde ich im Bezug auf Nachahmer (Dupe-Hersteller) schon sehr bedenklich.
Die Ordner "demo formulas" und "accords/bases" mögen zu einem gewissen Grad ja noch Dinge enthalten, die Anfängern hilfreich sein können. Da ist halt die Frage, was die Intention der Nutzer dahinter ist, etwas nachzubauen oder sich Anregungen zu holen.
Unabhängig bleibt ein ungutes Gefühl, spätestens wenn bei den einzelnen Links ausgerechnet auf mega.nz verlinkt wird - nicht gerade der Gipfel der Seriosität...
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
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so hört man zumindest, wobei meiner ja gerade wieder kaputt ist... ;-)
Wenn die Formeln so "gewonnen" wurden, wird es juristisch natürlich besonders interessant, da landet man dann wohl bei Copyright und Markenrecht.
SchoeibksrSchoeibksr vor 2 Jahren
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Helfen da nicht Geräte wie Gaschromatographen ?
MerlinMMerlinM vor 2 Jahren
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Von der konkreten Initiative mal abgesehen ... ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Einstellung zur Parfümindustrie teile. Wenn die Industrie maßgeblich nur davon abhängt, dass die Formeln geheim sind (und ich persönlich glaube nicht, dass sie maßgeblich davon abhängt) dann stelle ich mir die Frage, welche Wertschöpfung diese Industrie denn überhaupt erbringt, und ob die hohen Gewinne dem Gemeinwohl tatsächlich so zuträglich sind. Ich glaube, dass freies Wissen (wie gesagt: ob die konkrete Plattform nun dazu geeignet ist, dieses zu verbreiten, sei dahingestellt) die Kunstform eher bereichert, weil der Hestellungsprozess viel mehr Menschen zugänglich ist, die auf Grundlage der bestehender Akkorde neue kreative Düfte schaffen können. Wenn nun die Zulassungsprozesse noch verschlankt würden, könnte viel mehr Geld in Richtung kleinerer Häuser fließen. Die aktuelle Konzentration des Marktes auf einige wenige Konzerne halte ich für der Kreativität nicht sehr zuträglich.
ChrisPFChrisPF vor 2 Jahren
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Finde ich auch, gute Antwort.
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
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Wunderbare Antwort, vielen Dank dafür.
TeslaTesla vor 2 Jahren
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Wenn denn wenigstens einfach nur Wissen vermittelt werden wollen würde. Viel grenzwertiger finde ich den bei 5$ startenden "Pay as you want" Button bei den weiter unten aufgelisteten Düften. Das hat doch dann nichts mehr mit dem frei zugänglich machen von Wissen zu tun.
ParadonymParadonym vor 2 Jahren
Kannst aber auch 1$ eintragen... Echtes Pay What You Want würde aber trotzdem bei 0$ starten und kostenlosen Zugriff gewähren.
TheBladi11TheBladi11 vor 2 Jahren
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Na da hoff' ich doch mal das es bald Klagen regnet!
Die großen Häuser haben genug Cash um die ganz großen Anwaltsfirmen darauf anzusetzen.
"The most important thing about intellectual property vs. creative expression is that copyright law was created not to stifle creativity but to encourage creativity." - S. Fairey
UntermWertUntermWert vor 2 Jahren
Da bin ich auch mal gespannt.
ScentfriendsScentfriends vor 2 Jahren
Das wird garantiert nicht passieren, denn schon die kleinste Veränderung im Promillebereich ergibt rein rechtlich gesehen ein neues Produkt.
JosefkaJosefka vor 2 Jahren
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Oh nein, noch mehr und leichter erzeugbare BR540s. Bitte, bitte nicht. Und bitte Düfte auch nicht im Stream anbieten.

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