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vor 7 Jahren - 28.07.2017
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Es muss nicht immer Nische sein

Nein, ich möchte sie nicht weiter befeuern, die Diskussion Nische vs. Mainstream. Ich fand und finde es eher überflüssig darüber zu streiten was nun besser oder schlechter sein soll. Da soll Jeder nach seiner Fasson glücklich und niemand genötigt werden sich zu einer Duftrichtung zu bekennen.

Was soll nun meine Überschrift?

Ich habe vor gut drei Wochen von einer guten Freundin eine prall gefüllte Tüte mit ausschließlich Mainstream-Duftproben bekommen. Da sie um mein Hobby weiß, meinte sie, ich könne doch bestimmt was damit anfangen, auch wenn ich ja eher ausgefallene Düfte tragen würde. Außerdem würde ich die Teile bestimmt loswerden.

Da stand sie nun, die Tüte des eventuellen Grauen und wartete darauf, dass ich mir ihrer annehme.

Was soll´s, dachte ich mir, im schlimmsten Fall kann man das Zeug abwaschen und machte mich ans Testen.

Überraschung, ich habe es überlebt. :D

Zu meinem Erstaunen waren sogar einige Düfte dabei, die ich noch nicht unter der Nase hatte. Andere wiederum hatte ich schon Jahre nicht mehr gerochen und das war die Gelegenheit, Dufteindrücke wieder in Erinnerung zu bringen, Meinungen zu bestätigen oder zu revidieren.

Wie es sich gehört, habe ich alle Tests zumindest mit Statements versehen.

Lustig fand ich auch, dass sich eine liebe Parfuma wunderte, was ich so teste, wohl weil ich mittlerweile eher in der Nischenparfümerie schwelge. Mindestens drei weitere Parfumos müssen nun ebenfalls ran und ich bin schon gespannt, was dabei rumkommen wird. Denke aber mal, es wird weniger wohlwollende Urteile geben als in meinem Fall. :)))

Mein Fazit nach diesem ausgiebigem Testausflug in die "Niederungen" des Duftkosmos fällt deutlich positiver aus, als es ich und wohl so mancher hier erwartet hätte.

Man findet immer noch sehr schöne und vor allem tragbare Düfte in diesem Marktsegment und man muss nicht ein Vermögen ausgeben, um sich in eine angenehme Duftaura zu hüllen. Natürlich muss man seine Erwartungen bezüglich Komplexität oder Einfallsreichtum bei den Kompositionen drosseln. Die Düfte sollen in erster Linie eine breite Kundenschicht zufriedenstellen. Und, man muss wohl mehr Testen, bis man fündig wird.

Ich persönlich hatte auch den Eindruck, dass die Düfte neueren Datums sich untereinander immer stärker ähneln als es noch vor gut 10 Jahren der Fall war. Insgesamt haben mir die Damendüfte dann auch etwas besser gefallen als die Herrendüfte, die für mein Duftempfinden oftmals einen negativ synthetischen Vibe hatten und gerade die neueren wirkten auf mich eher austauschbar.

Mir hat der Testdurchlauf viel Spaß gemacht und gezeigt, es muss nicht immer Nische sein. Ab und zu einfach mal gut und unkompliziert duften kann auch mal ganz angenehm sein.

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