First
Firsts Blog
vor 5 Jahren - 06.09.2019
31 45

Stolperfalle Restinhalt

Hallo zusammen!

Ich habe hin und her überlegt, ob ich dieses Thema im Forum poste oder im Blog. Thematisch wäre es besser im Forum aufgehoben, aber dort wird es vermutlich nicht so viele von Euch erreichen. Mir liegt das Thema aber am Herzen und deshalb schildere ich es doch hier.

Es geht mir um Inhaltsangaben von Restflakons.

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass Fehlschätzungen fast immer höher liegen als der vermutlich wahre Inhalt. Das kann für die Person, die den Restflakon erhält, dann sehr frustrierend sein.

Ich habe selbst schon solche Restflakons mit Fehlschätzungen geschickt bekommen und dachte bislang immer, das seien zufällige Ausnahmen und es ging da auch nicht um viel. Aber in letzter Zeit sehe ich viele Fotos hier in den Angeboten, die zeigen, dass auch da die Restinhalte zu hoch geschätzt werden.

Meistens liegt es offensichtlich daran, dass der Hohlraum des Flakons nicht genau angeschaut wird.

Problem 1:

Viele Flakons haben einen dicken Boden, während das Glas oben dünn abschließt. Da darf man natürlich nicht mal grob die Flakonhöhe mit Augenmaß halbieren und wenn die Fülllinie etwa in der Mitte ist, sagen, es sei noch die Hälfte drin. Legt man den Flakon quer, also auf die Seite und hält ihn dann waagerecht, sieht das oft schon ganz anders aus. Je nach Dicke des Bodens ist viel weniger drin als die Hälfte. Ganz besonders fies ist das bei undurchsichtigen Flakons, bei denen man mit Tricks die Fülllinie sichtbar machen kann, aber oftmals nicht die Dicke des Bodens - wenn man denn überhaupt auf den Boden achtet.

Problem 2:

Es gibt eine Reihe von Flakons, deren Hohlraum sich nach unten verjüngt. Manche davon sind auch außen unten schmaler, dann ist die Gefahr etwas geringer, dass das übersehen wird. Aber bei anderen ist es von außen auf den ersten Blick nicht zu sehen. Beispiele dafür sind etwa die Flakons von Jul et Mad oder manche Flakons von Juliette has a Gun.

Bei dem Flakon von Liquid Illusion sieht man beide Phänomene, die ich hier beschreibe, sehr gut. Es gibt Flakons, da ist der Unterschied im Hohlraum noch viel extremer, aber bei diesem Flakon macht der farbliche Kontrast zwischen farblosem Glas und intensiver Farbe des Inhaltes es besonders gut sichtbar. Wäre der Flakon opaque, rauh und in ähnlicher Farbe wie der Inhalt, wäre es ein typischer Kandidat für eine zu hohe Schätzung.

Gerade wenn der Restinhalt nur noch gering ist und der Duft teuer, macht es schon etwas aus, ob man z.B. wie angegeben wirklich 15ml erhält oder dann aufgrund einer solchen Fehlschätzung doch nur 10.


Dies hier ist keine Beschwerde, ich war mit meinen Tauschs und Käufen immer zufrieden, aber ich achte auch vorab auf diese Dinge oder frage nach, wenn es sich um besonders teure Düfte handelt.

Und genau weil ich auf so etwas achte, sehe ich in letzter Zeit viele dieser für mich offensichtlichen Fehlschätzungen.

Es würde mich freuen, wenn ich Eure Aufmerksamkeit für diese typischen Fehlerquellen schärfen konnte.

Liebe Grüße

First


P.S.: Bei nicht rechteckigen und auch nicht zylindrischen Flakons, ist das Schätzen in der Tat viel schwieriger, wie FrauLohse unten bemerkt. Es gibt aber nur wenige Flakons, die gar keine Symmetrie haben. Oft macht es Sinn, den Flakon so zu legen, dass der Flüssigkeitsspiegel parallel zur Symmetrieachse liegt und möglichst nah dran. Bei meinem First wäre das z.B., ihn flach hinzulegen und dann möglichst waagerecht zu halten. Seitlich wäre auch eine Symmetrieachse, aber das ist schwerer zu schätzen, weil weniger nah an der Mitte dran.


31 Antworten

Weitere Artikel von First