09.10.2020 - 05:24 Uhr
NuiWhakakore
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NuiWhakakore
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19
Leben in den Wäldern
Es ist ein kühler Tag als ich meine Kemenate im Wald beziehe. Der vorherige Bewohner hat feinsten Laminat verlegt und diesen prächtig mit Zitronen geputzt. Na ja, schnell die Fenster öffnen und die kühle Waldluft hereinlassen. Denn die Luft ist unbeschreiblich klar und belebend und obwohl das Thermometer Kälte anzeigt herrscht eine subtilere und reinere Wärme als im Sommer. Unter der Veranda gedeihen grüne Kräuter, sie kriechen durchs Gebälk.
Schlicht ist diese Kammer, aber sie wird genügen. Ich will das Leben neu erfahren, dem wirklichen Leben nähertreten, dabei aber keine Entsagung üben, außer, es ist absolut unumgänglich. Daher habe ich nicht viel mitgebracht, nur ein paar Gewürze, Pfeffer, Muskat und Vanille. So stehe ich am Fenster, schieße die Augen und atme tief ein.
Durch die Fugen im Boden quillt süßes Gras nach oben. Grüne Schwaden würzigen Duftes erfüllen die Kammer, überwuchern alles künstliche und bringen den Geist zur Ruhe. Zedern sprießen und schießen in die Höhe in nie gesehener Geschwindigkeit. Ich verweile mit geschlossenen Augen mehrere Stunden und genieße die Stille, ungestört selbst durch die eigenen Gedanken.
„Wir müssen lernen, wieder wach zu werden und uns wach zu erhalten, ... durch das unaufhörlich Erwarten des Sonnenaufgangs, welches uns nicht verlassen darf im tiefsten Schlaf.“ *
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Um eines vorweg zu sagen, ich kenne The One nicht und Le Male habe ich nur einmal vor ewigen Zeiten gerochen, hier also keine Vergleiche von meiner Seite.
Der Quatre pour Homme Absolu de Nuit startet mit süßer Zitrone unterlegt mit Lavendel und etwas Salbei. Recht schnell wird das von einer weichen, holzigen Note verdrängt und auch Vanille nehme ich wahr. Das ist wohl das Akigalawood®. Duftstoffe mit einem ® machen mich erst einmal skeptisch und ja, das riecht schon etwas künstlich, ist aber in Ordnung (sehr viel angenehmer als z. B. Cashmeran).
Im weiteren Verlauf wird der Duft dann würziger (Pfeffer, Muskat) und bekommt dann noch eine feine grüne Komponente aus Vetiver und Patch. Dazu dann noch die Zeder. So gefällt mir der Duft ausgesprochen gut. Ganz am Ende kommen dann wieder das Akigalawood® und die Vanille zum Vorschein, aber nur noch recht hautnah.
Das Vergnügen hält auf der Haut 5-6 Stunden, auf Textil 7-8.
So ganz einfach ist der Quatre pour Homme Absolu de Nuit nicht einzuordnen: einerseits langweilige Kunstholz-Vanille, andererseits schöne grün-würzige Zeder. Alles recht glatt, ohne Ecken und Kannten, da wäre sicher noch viel mehr drin gewesen. Aber eben auch ein schöner, warmer No-Brainer für die kältere Jahreszeit.
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* aus Walden von Henry David Thoreau
Schlicht ist diese Kammer, aber sie wird genügen. Ich will das Leben neu erfahren, dem wirklichen Leben nähertreten, dabei aber keine Entsagung üben, außer, es ist absolut unumgänglich. Daher habe ich nicht viel mitgebracht, nur ein paar Gewürze, Pfeffer, Muskat und Vanille. So stehe ich am Fenster, schieße die Augen und atme tief ein.
Durch die Fugen im Boden quillt süßes Gras nach oben. Grüne Schwaden würzigen Duftes erfüllen die Kammer, überwuchern alles künstliche und bringen den Geist zur Ruhe. Zedern sprießen und schießen in die Höhe in nie gesehener Geschwindigkeit. Ich verweile mit geschlossenen Augen mehrere Stunden und genieße die Stille, ungestört selbst durch die eigenen Gedanken.
„Wir müssen lernen, wieder wach zu werden und uns wach zu erhalten, ... durch das unaufhörlich Erwarten des Sonnenaufgangs, welches uns nicht verlassen darf im tiefsten Schlaf.“ *
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Um eines vorweg zu sagen, ich kenne The One nicht und Le Male habe ich nur einmal vor ewigen Zeiten gerochen, hier also keine Vergleiche von meiner Seite.
Der Quatre pour Homme Absolu de Nuit startet mit süßer Zitrone unterlegt mit Lavendel und etwas Salbei. Recht schnell wird das von einer weichen, holzigen Note verdrängt und auch Vanille nehme ich wahr. Das ist wohl das Akigalawood®. Duftstoffe mit einem ® machen mich erst einmal skeptisch und ja, das riecht schon etwas künstlich, ist aber in Ordnung (sehr viel angenehmer als z. B. Cashmeran).
Im weiteren Verlauf wird der Duft dann würziger (Pfeffer, Muskat) und bekommt dann noch eine feine grüne Komponente aus Vetiver und Patch. Dazu dann noch die Zeder. So gefällt mir der Duft ausgesprochen gut. Ganz am Ende kommen dann wieder das Akigalawood® und die Vanille zum Vorschein, aber nur noch recht hautnah.
Das Vergnügen hält auf der Haut 5-6 Stunden, auf Textil 7-8.
So ganz einfach ist der Quatre pour Homme Absolu de Nuit nicht einzuordnen: einerseits langweilige Kunstholz-Vanille, andererseits schöne grün-würzige Zeder. Alles recht glatt, ohne Ecken und Kannten, da wäre sicher noch viel mehr drin gewesen. Aber eben auch ein schöner, warmer No-Brainer für die kältere Jahreszeit.
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* aus Walden von Henry David Thoreau
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