12.01.2017 - 01:33 Uhr
Pluto
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Pluto
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64
Wäre der Tag ein Fisch, ich würde ihn wieder ins Wasser werfen...
Achtung, das ist ein „das gehört hier nicht her“ Kommi, danke DaveGahan101, für diese humorvollen Kommi Kategorien…:o)
Gestern war einer dieser grauen Tage. Besuch beim Vater im Heim, der will unbedingt nach Hause, was soll er hier, ständig schreibt man ihm vor, was er zu tun hat, das kann man mit ihm nicht machen. An solchen Tagen ist es schwierig, beruhigend einzuwirken, Gott sei Dank ist er nicht immer so. Die hutzelige, zahnlose Frau U. beschimpft alle in Fäkalsprache im Aufenthaltsraum, zum Schluss auch mich und die Sozialarbeiterin. Sonst ist sie lieb und ruhig und will oft von mir ihre Hände gestreichelt haben, „die sind so kalt“. „Meine Tochter beleidigen sie nicht, so geht das nicht, man kann doch nicht sagen, was man will.“ Bei Beleidigungen wird mein Vater fuchtig. Frau U. rollt näher und schimpft weiter, will ihn schubsen, mein Vater ballt die Faust im Rollstuhl… ich gehe dazwischen und vermittel, versuch es. Herr B., der nur noch brabbeln kann, steht dicht neben mir und verfolgt alles mit Interesse, seine Hose ist voll, das ist kein Geheimnis. Frau T. will jetzt endlich Aufmerksamkeit und blökt die Schwester im Kommandoton an, „haben sie mich vergessen, ich will meinen Kaffee, aber ein bisschen plötzlich..“ Was für ein harmonischer Nachmittag, ich bin froh, als ich raus bin, zurzeit bin ich ein wenig dünnhäutig. Mir fiel der Kalenderspruch ein, „wäre der Tag ein Fisch, ich würde ihn wieder ins Wasser werfen..“ Draußen Regen und stürmische Böen…, Kapuze auf und ab zur Bahn. Vielleicht noch ein Abstecher ins Kaufhaus, ich will mir jetzt was gönnen.
Nichts lockte mich, nicht meine Größe, falsche Farbe, gut, dann in die kleine Parfümerie, auch dort gab es nichts für mich und jetzt wollte ich auch nur noch nach Hause auf die Couch. Die Verkäuferin fragte im Rausgehen, „darf ich etwas von Boucheron aufsprühen, eher fürs Frühjahr, aber ein wirklich hübscher Duft.“ Sie durfte, na klar wen wundert's, es war Place Vendome, den hab ich schon…
Place Vendome zu Hause aus dem Schrank geholt, noch einen Sprüher aufgelegt, warm und frisch zugleich, der Auftakt zart fruchtig, dann steht eine pudrige Rose im Vordergrund mit einer Spur Jasmin. Der Duft ist lieblich, hat so was Adrettes, leicht süß, aber nicht klebrig, eher pikant. Eine leicht pfeffrige Note gibt einen Frischekick, zum Ende dominiert eine saubere Moschusbasis. Nun weiß ich wieder, warum ich den gekauft habe. Ein spritziger Florale mit guter Alltagstauglichkeit. Eher für die warmen Monate und für Kerle nur bedingt, sie sollten Puder mögen. Sillage und Haltbarkeit sind mittel, der geriffelte Glasflakon ist handlich und schlicht, mir gefällt er. Düfte können graue Tage nicht in sonnige umwandeln, aber sie können sie schon ein wenig erträglicher machen.
Gestern war einer dieser grauen Tage. Besuch beim Vater im Heim, der will unbedingt nach Hause, was soll er hier, ständig schreibt man ihm vor, was er zu tun hat, das kann man mit ihm nicht machen. An solchen Tagen ist es schwierig, beruhigend einzuwirken, Gott sei Dank ist er nicht immer so. Die hutzelige, zahnlose Frau U. beschimpft alle in Fäkalsprache im Aufenthaltsraum, zum Schluss auch mich und die Sozialarbeiterin. Sonst ist sie lieb und ruhig und will oft von mir ihre Hände gestreichelt haben, „die sind so kalt“. „Meine Tochter beleidigen sie nicht, so geht das nicht, man kann doch nicht sagen, was man will.“ Bei Beleidigungen wird mein Vater fuchtig. Frau U. rollt näher und schimpft weiter, will ihn schubsen, mein Vater ballt die Faust im Rollstuhl… ich gehe dazwischen und vermittel, versuch es. Herr B., der nur noch brabbeln kann, steht dicht neben mir und verfolgt alles mit Interesse, seine Hose ist voll, das ist kein Geheimnis. Frau T. will jetzt endlich Aufmerksamkeit und blökt die Schwester im Kommandoton an, „haben sie mich vergessen, ich will meinen Kaffee, aber ein bisschen plötzlich..“ Was für ein harmonischer Nachmittag, ich bin froh, als ich raus bin, zurzeit bin ich ein wenig dünnhäutig. Mir fiel der Kalenderspruch ein, „wäre der Tag ein Fisch, ich würde ihn wieder ins Wasser werfen..“ Draußen Regen und stürmische Böen…, Kapuze auf und ab zur Bahn. Vielleicht noch ein Abstecher ins Kaufhaus, ich will mir jetzt was gönnen.
Nichts lockte mich, nicht meine Größe, falsche Farbe, gut, dann in die kleine Parfümerie, auch dort gab es nichts für mich und jetzt wollte ich auch nur noch nach Hause auf die Couch. Die Verkäuferin fragte im Rausgehen, „darf ich etwas von Boucheron aufsprühen, eher fürs Frühjahr, aber ein wirklich hübscher Duft.“ Sie durfte, na klar wen wundert's, es war Place Vendome, den hab ich schon…
Place Vendome zu Hause aus dem Schrank geholt, noch einen Sprüher aufgelegt, warm und frisch zugleich, der Auftakt zart fruchtig, dann steht eine pudrige Rose im Vordergrund mit einer Spur Jasmin. Der Duft ist lieblich, hat so was Adrettes, leicht süß, aber nicht klebrig, eher pikant. Eine leicht pfeffrige Note gibt einen Frischekick, zum Ende dominiert eine saubere Moschusbasis. Nun weiß ich wieder, warum ich den gekauft habe. Ein spritziger Florale mit guter Alltagstauglichkeit. Eher für die warmen Monate und für Kerle nur bedingt, sie sollten Puder mögen. Sillage und Haltbarkeit sind mittel, der geriffelte Glasflakon ist handlich und schlicht, mir gefällt er. Düfte können graue Tage nicht in sonnige umwandeln, aber sie können sie schon ein wenig erträglicher machen.
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