07.09.2020 - 10:42 Uhr
Flaconesse
87 Rezensionen
Flaconesse
Top Rezension
40
Ein Duftvergleich zwischen Burberry Her, Her Intense und BR540
Mit böser Zunge könnte man behaupten Großmeister Francis Kurkdjian hat sich hier lediglich selbst kopiert und einen Duftzwilling zu seinem beliebten Baccarat Rouge 540 Eau de Parfum (im Folgenden als BR540 abgekürzt) erschaffen. Dazu später mehr, erst einmal zu den Burberrys.
Her kam 2018 auf den Markt, als der bislang süßeste, vielleicht auch jüngste der Burberry Düfte.
Her Intense folge 2019, ebenfalls erschaffen von Francis Kurkdjian. Beide gelten als Duftzwillinge sowohl zueinander, als auch zu BR540. Soweit die „Fakten“.
Bevor ich das beurteilen kann, schnuppere ich mich durch die Duftverläufe.
Burberry Her startet erdbeerig-süß, leicht künstlich und erinnert mich, ohne überhaupt an einem der anderen Düfte gerochen zu haben in der Kopfnote sehr an Baccarat Rouge, eben aufgrund dieser überbordenden Süße. Er wird, sobald der erste Zuckerschock überwunden ist, schnell milder, fruchtiger, die dunklere Beeren treten hervor. Ich habe hier so eine girly, sehr junge und freche Assoziation, vielleicht bin ich aber auch beeinflusst von dessen Werbegesicht Cara Delevingne. Im weiteren Verlauf gesellen sich florale Noten zur Frucht. Die Veilchen wirken kandiert, Jasmin kann ich kaum ausmachen.
Her ist für mich einer dieser Jahrmarktdüfte, der an: Zuckerwatte, Gummibärchen und Veilchenpastillen erinnert.
Her Intense riecht durch die Brombeeren, die hier auch Heidelbeeren sein könnten, dunkler, ja fast lila. Benzoe gibt caramellartige, fast bitterzarte Untertöne. Dieser kommt nicht ganz so süß und quietschig daher wie der Originalduft, aufgrund der fehlende Erdbeernote. Im Herzen kann ich hier gut die Jasminblüten erkennen, die blumig und im erträglichen Rahmen dezent indolisch wirken. Her Intense gefällt mir auf Anhieb besser, ich fühle mich mit ihm wohler und empfinde ihn als für mich tragbarer. Hier würde ich auch keinen Parallelen zu BR540 sehen, da die Süße zwar zuckrig ist, aber etwas dunkler. So ist dieser Duft für mich ein Dessertduft: dunkle Beeren an Creme Caramel, der etwas erwachsener daherkommt.
Untereinander verglichen kann ich sagen: Duftzwillinge sind sie nicht. Auch wenn sie sich im Drydown gefährlich annähern, würde ich Burberry Her als Erdbeer-Zuckerwatte-Jahrmarktduft beschreiben und Her Intense als gourmandigen Brombeer-Creme-Caramel Dessertduft.
Kommen wir nun zur anfänglichen Behauptung und dem Vergleich mit BR540.
BR540 und Burberry Her verbindet diese überbordende, helle Süße im Kopf. Her entwickelt sich anschließend in die fruchtigere Richtung weiter, während bei BR540 sehr prägnante und aromatische Noten von Safran und Zedernholz hinzukommen. Im Drydown auf Papier nähern sich beide wieder an. Ich würde hier jedoch nicht von Duftzwillingen sprechen, sondern davon, dass sich der Großmeister F.K. lediglich selbst inspiriert hat, mit einem gewissen Duftcharakter, der in der Nischenwelt, genauso wie in der Designerwelt im Moment sehr gut funktioniert. Und Burberry Her ist zumindest näher mit BR540 verwandt als Ariana Grande –Cloud.
Zur Haltbarkeit kann ich sagen, dass Burberry Her Intense auf meiner Haut am besten gehalten hat: an einem sehr schwülen Sommertag um die 7 Stunden, Burberry Her ging etwa einer Stunde früher die Luft aus. BR540 steht hier außer Konkurrenz, er klebt an meiner Haut bis zum nächsten Tag.
Mein Fazit: Burberry Her und Her Intense sind zwei süßfruchtige Düfte, bei denen man selbst entscheiden muss, ob man lieber den Jahrmarkt oder das Dessert wählt. Sie funktionieren beide sogar bei schwülheißen Sommertemperaturen, sind keine echten Duftzwillinge zu BR540, auch wenn Her etwas mehr von diesem Nischenduft inspiriert zu sein scheint, als Her Intense. Müsste ich mich für einen entscheiden, würde ich die Intense-Variante wählen. Prinzipiell, wenn es um Süßigkeitendüfte geht, würde ich aber meistens die Prada Candy Reihe bevorzugen.
Vielen Dank für’s Lesen.
Eure Flaconesse
(Video folgt..)
Her kam 2018 auf den Markt, als der bislang süßeste, vielleicht auch jüngste der Burberry Düfte.
Her Intense folge 2019, ebenfalls erschaffen von Francis Kurkdjian. Beide gelten als Duftzwillinge sowohl zueinander, als auch zu BR540. Soweit die „Fakten“.
Bevor ich das beurteilen kann, schnuppere ich mich durch die Duftverläufe.
Burberry Her startet erdbeerig-süß, leicht künstlich und erinnert mich, ohne überhaupt an einem der anderen Düfte gerochen zu haben in der Kopfnote sehr an Baccarat Rouge, eben aufgrund dieser überbordenden Süße. Er wird, sobald der erste Zuckerschock überwunden ist, schnell milder, fruchtiger, die dunklere Beeren treten hervor. Ich habe hier so eine girly, sehr junge und freche Assoziation, vielleicht bin ich aber auch beeinflusst von dessen Werbegesicht Cara Delevingne. Im weiteren Verlauf gesellen sich florale Noten zur Frucht. Die Veilchen wirken kandiert, Jasmin kann ich kaum ausmachen.
Her ist für mich einer dieser Jahrmarktdüfte, der an: Zuckerwatte, Gummibärchen und Veilchenpastillen erinnert.
Her Intense riecht durch die Brombeeren, die hier auch Heidelbeeren sein könnten, dunkler, ja fast lila. Benzoe gibt caramellartige, fast bitterzarte Untertöne. Dieser kommt nicht ganz so süß und quietschig daher wie der Originalduft, aufgrund der fehlende Erdbeernote. Im Herzen kann ich hier gut die Jasminblüten erkennen, die blumig und im erträglichen Rahmen dezent indolisch wirken. Her Intense gefällt mir auf Anhieb besser, ich fühle mich mit ihm wohler und empfinde ihn als für mich tragbarer. Hier würde ich auch keinen Parallelen zu BR540 sehen, da die Süße zwar zuckrig ist, aber etwas dunkler. So ist dieser Duft für mich ein Dessertduft: dunkle Beeren an Creme Caramel, der etwas erwachsener daherkommt.
Untereinander verglichen kann ich sagen: Duftzwillinge sind sie nicht. Auch wenn sie sich im Drydown gefährlich annähern, würde ich Burberry Her als Erdbeer-Zuckerwatte-Jahrmarktduft beschreiben und Her Intense als gourmandigen Brombeer-Creme-Caramel Dessertduft.
Kommen wir nun zur anfänglichen Behauptung und dem Vergleich mit BR540.
BR540 und Burberry Her verbindet diese überbordende, helle Süße im Kopf. Her entwickelt sich anschließend in die fruchtigere Richtung weiter, während bei BR540 sehr prägnante und aromatische Noten von Safran und Zedernholz hinzukommen. Im Drydown auf Papier nähern sich beide wieder an. Ich würde hier jedoch nicht von Duftzwillingen sprechen, sondern davon, dass sich der Großmeister F.K. lediglich selbst inspiriert hat, mit einem gewissen Duftcharakter, der in der Nischenwelt, genauso wie in der Designerwelt im Moment sehr gut funktioniert. Und Burberry Her ist zumindest näher mit BR540 verwandt als Ariana Grande –Cloud.
Zur Haltbarkeit kann ich sagen, dass Burberry Her Intense auf meiner Haut am besten gehalten hat: an einem sehr schwülen Sommertag um die 7 Stunden, Burberry Her ging etwa einer Stunde früher die Luft aus. BR540 steht hier außer Konkurrenz, er klebt an meiner Haut bis zum nächsten Tag.
Mein Fazit: Burberry Her und Her Intense sind zwei süßfruchtige Düfte, bei denen man selbst entscheiden muss, ob man lieber den Jahrmarkt oder das Dessert wählt. Sie funktionieren beide sogar bei schwülheißen Sommertemperaturen, sind keine echten Duftzwillinge zu BR540, auch wenn Her etwas mehr von diesem Nischenduft inspiriert zu sein scheint, als Her Intense. Müsste ich mich für einen entscheiden, würde ich die Intense-Variante wählen. Prinzipiell, wenn es um Süßigkeitendüfte geht, würde ich aber meistens die Prada Candy Reihe bevorzugen.
Vielen Dank für’s Lesen.
Eure Flaconesse
(Video folgt..)
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