BFellmeden
Sehr hilfreiche Rezension
23
Einfach mal 5we gerade sein lassen!
Da meine Sammlung neben einer inzwischen erklecklichen Menge Nischendüfte eine noch größere Menge an Designerdüften enthält, bemühe ich mich darum, auch diese einigermaßen regelmäßig aufzulegen.
Dabei stelle ich immer wieder fest, dass auch diese, augenscheinlich von einigen Communitymitgliedern zutiefst verachteten Düfte, durchaus ihren Sinn und zumindest meine Sympathien haben.
Heute habe ich, vielleicht zum dritten Mal seit ich ihn habe, BVLGARI MAN WOOD ESSENCE aufgelegt. Und ja, es gibt einen Unterschied zwischen diesem Duft und beispielsweise einem teuren TOM FORD, aber das rechtfertigt aus meiner Sicht nicht, dass „man“ so gnadenlos auf Düfte wie diesen und tatsächlich in erheblichem Maße auf genau diesen einprügelt, ihn als Plörre bezeichnet und sich allen Ernstes fragt, was der Parfümeur sich dabei gedacht hat.
Ich selbst habe nicht die Nase, jeden Bestandteil eines Duftes herauszuriechen und erst recht nicht das harmonische Spiel zweier Nuancen zu beurteilen. Hier aber in der Community scheint es unzählbare Nebenberufsparfümeure zu geben, die das können und Urteile fällen, die noch sehr viel schärfer ausfallen als die von Joachim Lambi.
Nun, ich habe an anderer Stelle schon einmal geschrieben, dass es mir im Grunde völlig egal ist, welche Inhaltsstoffe ein Parfüm enthält, solange ich mich damit wohlfühle, was selbstverständlich assoziiert, dass er mir persönlich gefällt.
Und so fällt nun auch mein Urteil zum BMWE aus. Die zitrische Note im Kopf stelle sogar ich fest, aber das ist natürlich nicht alles. In der Beschreibung steht, dass in der Kopfnote auch Koriander enthalten ist, so steht zu vermuten, dass es das ist, was ich rieche. Ich muss bei Gelegenheit mal an dieser Pflanze riechen, um mich zu vergewissern.
Mir jedenfalls gefällt der Duft schon in der Kopfnote. Ich empfinde ihn als zitrisch frisch mit einer leicht dunkleren Note als Beifahrerin. Insgesamt ist er zurückhaltend, nie störend und vermittelt mir auch jetzt nach gut 5 Stunden ein Gefühl von Sauberkeit und Frische.
Später bilde ich mir ein, auch Vetiver herauszuriechen, denn hierzu habe ich einen Vergleichsduft. Den Duft einer Zypresse habe ich nicht in der Nase. Auch jetzt wabert der Duft angenehm im Hintergrund und riecht für mich immer noch gut.
Später dann rieche ich auch den Wald, woraus auch immer er sich zusammensetzt. Meine Nase vermittelt mir ein „grünes Gefühl“, ein ganz klein wenig Modrigkeit, aber nicht eine verwesende Modrigkeit, sondern eher die von feuchtem Moos oder auch den Duft, der entsteht, wenn man im Wald feuchtes Laub aufwirbelt.
Langer Rede kurzer Sinn, ich kann die ganz schlechten Bewertungen nicht so wirklich nachvollziehen, gehe aber davon aus, dass „man“ sich manchmal einfach zu so etwas hinreißen lässt. Sorry an alle, die BMWE tatsächlich so schlecht bewerten, ich will niemandem seine diesbezügliche Kompetenz absprechen. Und noch weniger möchte ich jemandem eine Meinung vorgeben, denn das steht mir nun wahrlich nicht zu.
Abschließend sei gesagt, dass auch ich ihn nicht überragend bewerte, aber einen guten Durchschnitt möchte ich ihm schon aus voller Überzeugung zusprechen.