26.02.2020 - 06:59 Uhr
Flanker
59 Rezensionen
Flanker
Top Rezension
24
Wer mit den großen Hunden pinkeln will…
…sollte auch das Bein heben können. Bezogen auf die Preisgestaltung der Le Gemme Serie, habe ich zugegeben, ein gewisses Duft-Bild sowie Vorurteile im Kopf:
- Flakons mit Edelsteinen auf dem Deckel
- Hochwertige Ingredenzien
- Viel hilft viel - oft eher opulente Düfte für bestimmte Anlässe
- Schlechte Verfügbarkeit
- Teils mehr (Geld)Schein als sein
Punkt 1 wäre bei der Le Gemme Serie schonmal erfüllt. Zitat: „Malakeos - Der leuchtende Edelstein ist ein Sinnbild für die Pracht und Überfluss…“. Wobei Malachit weder passiv noch aktiv leuchtet und streng genommen nicht zu den Edelsteinen zählt. Schnitzel Wiener Art wird auch nicht mit Kalbfleisch zubereitet, was den Preisunterschied begründet. Somit ist auch Punkt 5 erfüllt, was den Flakon angeht. Nicht zuletzt muss man natürlich nach Bezugsquellen suchen und landet ggf. in einer Bulgari-Boutique. Selbstverständlich mit vorheriger Terminvereinbarung (Punkt 4).
Nachdem man also ein erhebliches Säckchen Goldtaler für eine Probe hingeblättert hat, sinkt das Konto und steigt die Vorfreude. Der Sprühfinger bewegt sich zittrig und ehrfürchtig in Richtung Sprühköpfchen. Nein, stop! Erst an besagter Sprüheinheit schnuppern (da gebrauchte Originalprobe).
Der Ersteindruck besticht durch ein kurzes Ähh, dicht gefolgt von einem langgezogenen Ooooh und gleichzeitigem Misstrauen in der Magengegend. So ganz anders als gedacht.
Ich sprühe, noch immer voller Vorfreude, den Duft auf mein Handgelenk, warte, waaaaarte und Nase dran.
Was meine Nüstern zugleich erreicht, waren die folgenden 2 Eindrücke. 1. Wie, gekippt? 2. Den kennst du doch!
Ich hätte im Auftakt auf Eisenkraut/Moos schwören können. Diese Kombi kenne ich nur aus Irish Tweed und auch hier dachte ich anfangs, dass der Duft gekippt sei. Es weht mir eine grün-bittere Note entgegen, die mich persönlich irritiert, aber nicht vollständig abschreckt. Im Fall von Green Irish Tweed werden anschließend Duftübergänge erkennbar. Im Fall von Malakeos nehme ich keine Übergänge sondern Moschus wahr. Zugegeben ist die Kombination interessant. Moschus finde ich schön. Ich kann jedoch nur wenige moschuslastige Düfte über längere Zeit tragen, da sie mir auf Dauer zu monoton erscheinen. Bei Malakeos verglüht der grüne Auftakt etwas, hält sich jedoch beständig im Hintergrund bis in die Basis. Moschus kommt nach ca. 30 Min. sehr präsent zum Vorschein, wirkt jedoch, aufgrund verschiedener, sehr präsenter Duft-Molecule-Pfeiler, piksig und doch leicht penetrant. Dieser Eindruck macht es mir auch unmöglich, Lavendel im Duftverlauf auszumachen. Und auch bei Malakeos war es das bereits mit dem Duftverlauf für mich. Auch wenn sich dieser Malachit als beständig erweist, ist die Ausstrahlung, zum Glück sehr moderat und das ist gut so.
Mein initialer, positiver Eindruck hatte sich somit relativ schnell in das Gegenteil gewandelt. Ich möchte zudem einen ehrlichen, persönlichen Vergleich ziehen, was den Duftcharakter angeht. Auch wenn ich hier Niemanden kränken möchte. Otto-Kern Signature Men macht aus seiner Synthetik keinen Hehl, kommt ohne Schmuckstein daher und die 50ml kosten unter 15€. Charakterlich ähneln sich beide doch ziemlich in meinen Augen. Mittelfristig kommt uns jedoch das Verpackungsmaterial, welches man für die 21 Otto-Kern-Flakons erhält, sicherlich teurer zu stehen als ein kleiner Malakeos.
Wer also das nötige Kleingeld auf der hohen Kante hat und den Duft mag, bitte ohne schlechtes Gewissen zugreifen und sich daran erfreuen, etwas Besonderes in der Sammlung zu haben! Ich gönne es euch von ganzem Parfumo-Herzen. Ich für meinen Teil habe Geld durch die Probe verloren, aber unter dem Strich an Erkenntnis gewonnen.
- Flakons mit Edelsteinen auf dem Deckel
- Hochwertige Ingredenzien
- Viel hilft viel - oft eher opulente Düfte für bestimmte Anlässe
- Schlechte Verfügbarkeit
- Teils mehr (Geld)Schein als sein
Punkt 1 wäre bei der Le Gemme Serie schonmal erfüllt. Zitat: „Malakeos - Der leuchtende Edelstein ist ein Sinnbild für die Pracht und Überfluss…“. Wobei Malachit weder passiv noch aktiv leuchtet und streng genommen nicht zu den Edelsteinen zählt. Schnitzel Wiener Art wird auch nicht mit Kalbfleisch zubereitet, was den Preisunterschied begründet. Somit ist auch Punkt 5 erfüllt, was den Flakon angeht. Nicht zuletzt muss man natürlich nach Bezugsquellen suchen und landet ggf. in einer Bulgari-Boutique. Selbstverständlich mit vorheriger Terminvereinbarung (Punkt 4).
Nachdem man also ein erhebliches Säckchen Goldtaler für eine Probe hingeblättert hat, sinkt das Konto und steigt die Vorfreude. Der Sprühfinger bewegt sich zittrig und ehrfürchtig in Richtung Sprühköpfchen. Nein, stop! Erst an besagter Sprüheinheit schnuppern (da gebrauchte Originalprobe).
Der Ersteindruck besticht durch ein kurzes Ähh, dicht gefolgt von einem langgezogenen Ooooh und gleichzeitigem Misstrauen in der Magengegend. So ganz anders als gedacht.
Ich sprühe, noch immer voller Vorfreude, den Duft auf mein Handgelenk, warte, waaaaarte und Nase dran.
Was meine Nüstern zugleich erreicht, waren die folgenden 2 Eindrücke. 1. Wie, gekippt? 2. Den kennst du doch!
Ich hätte im Auftakt auf Eisenkraut/Moos schwören können. Diese Kombi kenne ich nur aus Irish Tweed und auch hier dachte ich anfangs, dass der Duft gekippt sei. Es weht mir eine grün-bittere Note entgegen, die mich persönlich irritiert, aber nicht vollständig abschreckt. Im Fall von Green Irish Tweed werden anschließend Duftübergänge erkennbar. Im Fall von Malakeos nehme ich keine Übergänge sondern Moschus wahr. Zugegeben ist die Kombination interessant. Moschus finde ich schön. Ich kann jedoch nur wenige moschuslastige Düfte über längere Zeit tragen, da sie mir auf Dauer zu monoton erscheinen. Bei Malakeos verglüht der grüne Auftakt etwas, hält sich jedoch beständig im Hintergrund bis in die Basis. Moschus kommt nach ca. 30 Min. sehr präsent zum Vorschein, wirkt jedoch, aufgrund verschiedener, sehr präsenter Duft-Molecule-Pfeiler, piksig und doch leicht penetrant. Dieser Eindruck macht es mir auch unmöglich, Lavendel im Duftverlauf auszumachen. Und auch bei Malakeos war es das bereits mit dem Duftverlauf für mich. Auch wenn sich dieser Malachit als beständig erweist, ist die Ausstrahlung, zum Glück sehr moderat und das ist gut so.
Mein initialer, positiver Eindruck hatte sich somit relativ schnell in das Gegenteil gewandelt. Ich möchte zudem einen ehrlichen, persönlichen Vergleich ziehen, was den Duftcharakter angeht. Auch wenn ich hier Niemanden kränken möchte. Otto-Kern Signature Men macht aus seiner Synthetik keinen Hehl, kommt ohne Schmuckstein daher und die 50ml kosten unter 15€. Charakterlich ähneln sich beide doch ziemlich in meinen Augen. Mittelfristig kommt uns jedoch das Verpackungsmaterial, welches man für die 21 Otto-Kern-Flakons erhält, sicherlich teurer zu stehen als ein kleiner Malakeos.
Wer also das nötige Kleingeld auf der hohen Kante hat und den Duft mag, bitte ohne schlechtes Gewissen zugreifen und sich daran erfreuen, etwas Besonderes in der Sammlung zu haben! Ich gönne es euch von ganzem Parfumo-Herzen. Ich für meinen Teil habe Geld durch die Probe verloren, aber unter dem Strich an Erkenntnis gewonnen.
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