Eau de Caron 1980

Eau de Caron von Caron
Flakondesign Federico Restrepo
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8.2 / 10 22 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Caron für Damen und Herren, erschienen im Jahr 1980. Der Duft ist blumig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
Aussprache
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Duftrichtung

Blumig
Würzig
Chypre
Zitrus
Harzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AldehydeAldehyde BasilikumBasilikum BergamotteBergamotte grüne Notengrüne Noten MandarineMandarine MuskatellersalbeiMuskatellersalbei ZitroneZitrone
Herznote Herznote
GartennelkeGartennelke JasminJasmin OrangenblüteOrangenblüte OrchideeOrchidee ThymianThymian ZedernholzZedernholz
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra BenzoeBenzoe EichenmoosEichenmoos LederLeder MyrrheMyrrhe PatchouliPatchouli VanilleVanille

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.222 Bewertungen
Haltbarkeit
7.421 Bewertungen
Sillage
6.921 Bewertungen
Flakon
8.126 Bewertungen
Eingetragen von Coriolon, letzte Aktualisierung am 26.04.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Preis
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Axiomatic

101 Rezensionen
Axiomatic
Axiomatic
Top Rezension 35  
Trügerisches Wasser
Das vorliegende Wasser ist wie eine Gratwanderung entlang der weiblichen und männlichen Geruchsgewohnheiten vergangener Jahrzehnte.
Trügerisch in der Aussage, was dieses Chypre sein möchte, bis es sich angeblich endgültig wandelt.
Und hier liegt auch die Gefahr des Duftes.
Denn nichts ist so wie es scheint.

Zisch!

Was soll ich sagen?
1980 konnte Caron grandios die Tradition des Hauses bewahren und mit herrlichen Hesperiden begrüßen.
Und diese sind zahlreich auszumachen, hier stimmt die Angabe der Duftpyramide.
Als da wären:
Sehr konzentrierte Bergamotte, helle Zitrone und eine wunderbar fruchtige Mandarine.
Sie alle werden nach Art des Hauses mit spielerischen Aldehyden in die Lüfte gehoben, während sie Schatten auf die ziemlich herben grünen Kräuter werfen.

Der Basilikum erinnert mich an so manch schöne Herrenerfrischung und wird durch den Muskatellersalbei noch markanter.

Leise pocht die süßlich harzige Basis wie ein stilles Herz, welches auf die Entwicklung hinweisen möchte.
Doch niemand hört auf die Warnung.
Typisch, man lässt sich von der Dramatik Pariser Eleganz blenden.
Ah, der Laufsteg der Schönen!

Eine blumige Gaze an Blüten, gleich dem Musselin bei den Vorentwürfen eines Kleids in der Haute Couture, drapiert die anfänglichen Kräutern, ohne viel verändern zu wollen.
Als wären die Blumen noch in der Stufe der Ideen verhaftet.

Und genau an dieser Stelle macht sich ein Akkord bemerkbar, welcher 1980 bei Dior für Furore sorgen sollte:
Gartennelke, Jasmin und Zeder zusammen mit dem Basilikum.
Jules stolziert selbstsicher durchs Bild, der eitle Gockel.
Hier allerdings muss der Lude aber etwas von seinem Getöse einbüßen und sich durch sanftere Blüten bändigen lassen.
Doch noch bezirzt er verführerisch gaunerhaft mit einem sehr mediterranen Thymian, Killergrinsen inklusive.
Die Wärme an dieser Stelle des Duftverlaufs ist kongenial, hier pocht die reine Fleischeslust!
Man möchte geradezu flehen: Augenblick, so verweile doch!
Der kleine Tod halt…
Pardon, ich drifte ab.
Unverbesserlich!

Leider hat aber unser Julchen die Rechnung ohne die Blüten gemacht.
Und so überdecken sie immer mehr den Macker. Er erfährt von den Schneiderinnen des hohen Hauses edler Schnitte einen Crash Kurs in Drapage à la Toile.
Monsieur übt sich in Manierismen.

Dass manche Orchideen riechen, machte sich Gerard Lefort zu Nutze.
Rosig vanillig duftet diese seltene Blüte in ihrer Beschaffenheit und er überlässt ihr nachsichtig das Steuer im Duftverlauf.
Es geht in Richtung ledrige Harze.

Und ehe wir uns versehen, haben wir das Marais-Viertel in Paris verlassen und sind nun in irgendeiner der feinen Boutiquen der Avenue Montaigne.

Die edle Basis des Duftes duftet exquisit bien comme il faut.
Ein paar Pinselstriche Eichenmoos, eine Schattierung vanilliger Harze hier, ein Hauch kosmopolitisches Patchouli da.
Dazu noch hochwertiges Leder, sanft und geschmeidig.
Die Ambra schafft hier die „je ne sais quoi Geste“ und rundet entzückend betörend ab.
Die feine Dame kann sich sehen lassen, Kostüm, Canotier und Kellytasche sitzen wie angegossen.
Jetzt auf zum obligatorischen Sehen und Gesehen Werden im Café Flore auf der anderen Seite der Seine. Husch husch!

Aber, aber, die Gefahr des Duftes macht sich erst jetzt bemerkbar.

Denn so eindeutig ist die Basis nicht, genau so wenig wie der vorherige Verlauf.
Da schwingt doch etwas herb Burschikoses mit bei den lieblichen Harzen.

Gut, ganz so deftig ist es nicht.
Etwas vom Thymian wird Madame dennoch in den Kopf steigen und sie resoluter stimmen.

Wer aber hier unsere genervte, am Taxistand der Avenue Montaigne stehende Schönheit im melodramatischen Kontrollverlust erwarten würde, wird leider enttäuscht werden.
Also, ich meine, sie wird sich nicht gerade deftig räuspern und auf die Straße spucken, weil kein Taxi in Sicht ist.
Und sollte ihr jemand das Fortbewegungsmittel vor der Nase weg schnappen, wird sie mit Sicherheit nicht den inneren Bauarbeiter raushängen lassen.
Sätze wie:
„Va te faire BIEB! Sale fils de BIEB!“
werden ihr nicht leicht über die adrett geschminkten Lippen gehen.

So ein:
„Espèce d´imbécile!“
wäre allerdings schon drin.
Ich meine, es ist menschlich.
Passiert jedem und kommt auch in den besten Familien vor.

Tja, wie sähe es denn beim Julchen aus?
Hier wird es dank der Blumen und Harze brenzliger, geradezu gefährlich.

Er, der König des Trou d´Enfer in der dunkelsten und berüchtigtsten Gasse des Marais, wäre nach ein paar Sprüher vielleicht versucht, sich im Kreise seiner Macker folgenden Fauxpas zu leisten.

„Écoute mon vieux, pas des clopes ce soir!
Ich bestelle mir heute eine dieser reizenden Religieuses zum Café Crème. Oder doch lieber die vortrefflichen Macarons à la double Framboise Virginie?“

Gut, gut, Julchen wird sich da noch etwas erklären müssen bei seinen Halbseidigen, wenn er wieder hochgepäppelt und aus der Narkose geweckt wird.
Ich meine, in der Notaufnahme werden sicherlich die Herzen jener Halunken erweichen, wenn sie ihr Oeuvre im grellen Lichte näher betrachten, die Prellwunden ihres Anführers an herrlich sanften Harzen.

Und wer weiß?
Vielleicht wirkt ja dieses Wässerchen von Caron zivilisierend?

Wie heißt es so schön, Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Auch in der Stadt der Liebe.
58 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Samtkleid

67 Rezensionen
Samtkleid
Samtkleid
Hilfreiche Rezension 9  
Für die Achtzigerjahre ganz ungewöhnlich sanft...
... so erinnere ich mich an diesen Duft.
Damals trugen "wir" Opium, Poison, Cinnabar, Patchouly. Na ja, "Janine D." ging auch gerade noch.

Jedenfalls ich: Es konnte nicht krachig genug sein.

Und dann bekam ich "Eau de Caron" geschenkt.

So richtig konnte ich damals weder mit dem Duft noch mit dem Flacon, geschweige denn mit "Caron", etwas anfangen.

Für meine damalige Duftnase war er einfach zu "schwach", da er nicht krawummsig, nicht schwülstig, nicht opulent "genug" roch.Ich hatte keine Ahnung von Duftkompositionen - wobei ich nicht behaupten will, ich hätte diese nunmehr.
Kurzum - so im Nachhinein erinnere ich diesen Duft als ein olfaktorisches Dufterleben. Ein Chypre der ganz besonderen Art.
Ein Hauch von Kopfnoten der frischeren Art.
Nur kurz - wie ich es mag.
Dann eine sinnige Verschmelzung der Herz- und Basisnoten, eine Melange, aus der kein einzelner Duftstoff hervortritt. Es bleibt ein Duft, der leicht grünig-moosig- benzoehaft anmutet, tief und doch nicht tief.
Anders kann ich diesen Duft aus der Erinnerung heraus nicht beschreiben.
Auch der Flacon gefiel mir ausnehmend gut.
Gäbe es ihn heute noch, ich würde mir sofort einen Bunkervorrat anlegen.
Habe gerade ein Dejàvuerlebnis.
6 Antworten

Statements

12 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 15 Tagen
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Das Chypre Wasser der zwei Gesichtern.
Macker krautig viril.
Elegant blumig anmutig.
Vereint in ledrigen Harzen.
Androgyn *
45 Antworten
YataganYatagan vor 10 Monaten
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ein weicher, sehr runder, moosgrüner Chypre: Aldehyde und Hesperidien im Auftakt, florales Herz und wächserne, etwas würzige Basis: fein!
35 Antworten
PlutoPluto vor 4 Monaten
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8.5
Duft
Tiefwürziger, floraler Chypre
Muskatellersalbei + Gewürznelke gut vernehmbar. Zart ledrig rauchig. Mein Gusto.
28 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 22 Tagen
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Was für ein wunderschönes Chypre im Colognestil. Frischer Zitrus-Start mit ordentlich frischem Grün, ein edelherber Blütenmix, auf ...
50 Antworten
ParfumAholicParfumAholic vor 16 Stunden
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Super harmonisches Zusammenspiel aus erfrischendem Grün, saftigen Zitrusnoten und geballter Blumigkeit auf würziger und super edler +
16 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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