06.04.2019 - 10:58 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
15
ich glaube es fast nicht!
Heute ist einer dieser Tage, an denen sich "laute" Arbeiten nicht lohnen: ich erwarte den Zusteller von Hermes.
Im Gegensatz zu DHL, wo schon einmal Benachrichtungen ca. 30 Meter vor der Haustür geschrieben werden, liefern die "Hermes-Jungs" aus, bis ihre Tour abgeschlossen haben (hoffentlich beschreie ich es jetzt nicht!).
Da sie zum Stützpunkt nach Oranienburg zurückkehren müssen, ist der Spätnachmittag oder sogar der frühe Abend "Hermes-Zeit"; es sei denn, die Tour beginnt entgegen dem üblichen "Hermes-Rhythmus".
So also um Staubsaugen und Reinigungsarbeiten auf dem Balkon gebracht und immer mit einem Ohr an der Klingel, kramte ich mehr oder weniger herum.
Aber bekanntlich "macht auch Kleinvieh Mist"!
Bei eine ziemlich undurchdachten Badsanierung im vergangenen Jahr ging sehr viel Platz verloren: schließlich dürfen Rohre nur noch auf und nicht mehr in den Wänden verlegt werden.
Die Bäder wurden kleiner und es entstanden durch die Rigipsauflagen an den unglaublichsten Stellen Vorsprünge, die nur schlecht zu nutzen sind. So auch unter dem Oberlicht, ca. 50 cm unter der Decke.
Dort befindet sich ein gut fünf Zentimeter breiter Sockel über die gesamte Breite des Badezimmers.
"Verschenkter Platz!" murmelt die Zicke in mir.
Aber nicht einmal eine ältliche Blondine wie ich stellt dort etwas ab, das regelmäßig gebraucht wird; Kletterpartien auf den Badewannenrand sollten nicht alltäglich werden.
Aber dieser Vorsprung lockt und so fand sich eine typisch weibliche Lösung: dort oben werden überflüsige Schönheiten beheimatet!
So z.B. schöne leere Gläser von Duftkerzen mit Teelichtern bestückt; die leeren Lippenstifthülsen von YSL - wahre Schmuckstücke und zum Wegwerfen einfach zu schade, und natürlich einige leere Kunstwerke aus Glas:
Parfumflacons genannt!
Als erstes fiel mir die sog. Voyage-Version von "Panthère de Cartier" als Parfum de Toilette in die Hände.
Nachdem ich Ende der achtziger Jahre einen dieser Prunk-Flacons des Parfums mit geschliffener nachfüllbarer Bleikristallkugel und von den beiden Panthern flankiert in der roten Lederbox kaufte, musste auch die "Reise-Version" angeschafft werden.
Der aufwendige Parfum-Flacon ist noch heute eine Augenweide; eignet sich aber zum Reisen nicht allzu gut.
Und Wunder über Wunder:
Es befindet sich noch etwas mehr als bloßer Bodensatz im ebenfalls fein geschliffenen, aber sehr viel praktischeren Flacon des EdPs.
Und da ein Wunder selten allein kommt: der Duft ist nach fast dreißig Jahren noch einwandfrei!
(Wer kann das nach so vielen Jahren noch von sich sagen?)
Und natürlich musste ich sprühen: Sensibelchen hin oder her!
Die Straße der Nostalgie öffnete sich mir mit einer unerwarteten Opulenz, die ich schon vergessen hatte:
Welche Macht, welcher Charme, welche Verführung liegt allein schon in diesem Eau de Parfum!
Bereits hier wurde aus dem Vollen geschöpft und die Schätze aus Ali Babas Duft-Zauberhöhle wurden ohne Punkt und Komma angewandt!
Ein Entrée von fruchtiger Frische, die durch Ingwer und Pfeffer weit wenig harmlos ist, als angenommen und durch eine gehörige Portion Labdanum (Zistrose, wie liebe ich Dich!) noch etwas machtvoller wird!
Schon jetzt gilt der Satz: "Das ist nichts für kleine Mädchen!"
Die Blüten- und Aromafülle eines übervollen Duftherzens wird hier mit Muskat gewürzt und mit Ylang-Ylang strahlend schön durchflochten.
Wenn nun diese Schöpfung in der Tiefe der Höhle zu den wahren Kostbarkeiten der Duftwelt vordringt, gibt es überhaupt kein Halten mehr: je mehr, desto besser.
Das könnte katastrophal enden, aber Cartier hat hier einem Kenner und wahren Künstler die Duftbühne überlassen: "Panthère de Cartier" ist auch als "bloßes" Eau de Parfum umwerfend!
(Und vielleicht gerade deshalb, im Vergleich zum Parfum, etwas "alltagstauglicher".)
Eichenmoos und Zeder würzen und erden nicht gerade zaghaft die bisherige blütenreiche, reife Duft-Macht.
Amber und Patchouli strahlen um die Wette; Sandelholz, Moschus und Vanille/Tonkabohne wärmen - verlocken deutlich. Aphrodite singt: "Komm, lass Dich verführen!"
Weihrauch betört die Sinne - gibt es noch ein Zurück?
Nein, Zibets animalische Kraft führt in einer die Sinne berauschende Sackgasse.
Diese geschmeidige Schleichkatze schnurrt nicht, sie grummelt bereits ...
Es gibt nur noch eine Möglichkeit: die der Hingabe!
Wenn ich bedenke, dass wir damals diese Duft-Explosionen ganz normal tagsüber auch im Büro trugen, dann merke ich erst, wie verschwenderisch diese Ära war.
Nicht nur an diesen gewaltigen Düften, auch an einem Reichtum der Farben und der Stoffe!
In meinem Eau de Parfum "Panthère de Cartier" bleibt dieser Zauber, dieser Traum gefangen.
Denn eines ist sicher: reformuliert wurde hier noch nichts!
Das ist ursprüngliche Magie, dem Weibe zur Verfügung gestellt, um eventuell eine Menge Aufregung und Unruhe ins Leben zu bringen.
Lassen wir uns verführen! Selbst an einem gewöhnlichen Samstagnachmittag!
Und das Duft-Teufelchen lacht dazu von Ohr zu Ohr: folge mir!
Im Gegensatz zu DHL, wo schon einmal Benachrichtungen ca. 30 Meter vor der Haustür geschrieben werden, liefern die "Hermes-Jungs" aus, bis ihre Tour abgeschlossen haben (hoffentlich beschreie ich es jetzt nicht!).
Da sie zum Stützpunkt nach Oranienburg zurückkehren müssen, ist der Spätnachmittag oder sogar der frühe Abend "Hermes-Zeit"; es sei denn, die Tour beginnt entgegen dem üblichen "Hermes-Rhythmus".
So also um Staubsaugen und Reinigungsarbeiten auf dem Balkon gebracht und immer mit einem Ohr an der Klingel, kramte ich mehr oder weniger herum.
Aber bekanntlich "macht auch Kleinvieh Mist"!
Bei eine ziemlich undurchdachten Badsanierung im vergangenen Jahr ging sehr viel Platz verloren: schließlich dürfen Rohre nur noch auf und nicht mehr in den Wänden verlegt werden.
Die Bäder wurden kleiner und es entstanden durch die Rigipsauflagen an den unglaublichsten Stellen Vorsprünge, die nur schlecht zu nutzen sind. So auch unter dem Oberlicht, ca. 50 cm unter der Decke.
Dort befindet sich ein gut fünf Zentimeter breiter Sockel über die gesamte Breite des Badezimmers.
"Verschenkter Platz!" murmelt die Zicke in mir.
Aber nicht einmal eine ältliche Blondine wie ich stellt dort etwas ab, das regelmäßig gebraucht wird; Kletterpartien auf den Badewannenrand sollten nicht alltäglich werden.
Aber dieser Vorsprung lockt und so fand sich eine typisch weibliche Lösung: dort oben werden überflüsige Schönheiten beheimatet!
So z.B. schöne leere Gläser von Duftkerzen mit Teelichtern bestückt; die leeren Lippenstifthülsen von YSL - wahre Schmuckstücke und zum Wegwerfen einfach zu schade, und natürlich einige leere Kunstwerke aus Glas:
Parfumflacons genannt!
Als erstes fiel mir die sog. Voyage-Version von "Panthère de Cartier" als Parfum de Toilette in die Hände.
Nachdem ich Ende der achtziger Jahre einen dieser Prunk-Flacons des Parfums mit geschliffener nachfüllbarer Bleikristallkugel und von den beiden Panthern flankiert in der roten Lederbox kaufte, musste auch die "Reise-Version" angeschafft werden.
Der aufwendige Parfum-Flacon ist noch heute eine Augenweide; eignet sich aber zum Reisen nicht allzu gut.
Und Wunder über Wunder:
Es befindet sich noch etwas mehr als bloßer Bodensatz im ebenfalls fein geschliffenen, aber sehr viel praktischeren Flacon des EdPs.
Und da ein Wunder selten allein kommt: der Duft ist nach fast dreißig Jahren noch einwandfrei!
(Wer kann das nach so vielen Jahren noch von sich sagen?)
Und natürlich musste ich sprühen: Sensibelchen hin oder her!
Die Straße der Nostalgie öffnete sich mir mit einer unerwarteten Opulenz, die ich schon vergessen hatte:
Welche Macht, welcher Charme, welche Verführung liegt allein schon in diesem Eau de Parfum!
Bereits hier wurde aus dem Vollen geschöpft und die Schätze aus Ali Babas Duft-Zauberhöhle wurden ohne Punkt und Komma angewandt!
Ein Entrée von fruchtiger Frische, die durch Ingwer und Pfeffer weit wenig harmlos ist, als angenommen und durch eine gehörige Portion Labdanum (Zistrose, wie liebe ich Dich!) noch etwas machtvoller wird!
Schon jetzt gilt der Satz: "Das ist nichts für kleine Mädchen!"
Die Blüten- und Aromafülle eines übervollen Duftherzens wird hier mit Muskat gewürzt und mit Ylang-Ylang strahlend schön durchflochten.
Wenn nun diese Schöpfung in der Tiefe der Höhle zu den wahren Kostbarkeiten der Duftwelt vordringt, gibt es überhaupt kein Halten mehr: je mehr, desto besser.
Das könnte katastrophal enden, aber Cartier hat hier einem Kenner und wahren Künstler die Duftbühne überlassen: "Panthère de Cartier" ist auch als "bloßes" Eau de Parfum umwerfend!
(Und vielleicht gerade deshalb, im Vergleich zum Parfum, etwas "alltagstauglicher".)
Eichenmoos und Zeder würzen und erden nicht gerade zaghaft die bisherige blütenreiche, reife Duft-Macht.
Amber und Patchouli strahlen um die Wette; Sandelholz, Moschus und Vanille/Tonkabohne wärmen - verlocken deutlich. Aphrodite singt: "Komm, lass Dich verführen!"
Weihrauch betört die Sinne - gibt es noch ein Zurück?
Nein, Zibets animalische Kraft führt in einer die Sinne berauschende Sackgasse.
Diese geschmeidige Schleichkatze schnurrt nicht, sie grummelt bereits ...
Es gibt nur noch eine Möglichkeit: die der Hingabe!
Wenn ich bedenke, dass wir damals diese Duft-Explosionen ganz normal tagsüber auch im Büro trugen, dann merke ich erst, wie verschwenderisch diese Ära war.
Nicht nur an diesen gewaltigen Düften, auch an einem Reichtum der Farben und der Stoffe!
In meinem Eau de Parfum "Panthère de Cartier" bleibt dieser Zauber, dieser Traum gefangen.
Denn eines ist sicher: reformuliert wurde hier noch nichts!
Das ist ursprüngliche Magie, dem Weibe zur Verfügung gestellt, um eventuell eine Menge Aufregung und Unruhe ins Leben zu bringen.
Lassen wir uns verführen! Selbst an einem gewöhnlichen Samstagnachmittag!
Und das Duft-Teufelchen lacht dazu von Ohr zu Ohr: folge mir!
7 Antworten