19.12.2023 - 08:23 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
Hilfreiche Rezension
12
Die Vielzahl der Düfte, ...
… die im Laufe der Jahre im Namen des Hauses Estée Lauders erschienen sind, ist schon beeindruckend.
Hat doch diese Amerikanerin mit ungarischen Wurzeln (Geburtsname: Josephine Esther - Rufname: Etsy) im Schatten der beiden die Welt der Kosmetik auch durch deren "Grabenkämpfe" beherrschenden „Drachen“ Helena Rubinstein und Elizabeth Arden ein immer noch sehr bekanntes Imperium begründet.
Begonnen hat ihre Reise ins Reich der Düfte bereits 1953 mit dem großartigen, noch immer so eindrucksvollen „Youth Dew“; von dort aus führt eine breitgefächerte Duftspur bis hin zu der aktuellen modernen und leichten Serie.
Meistens entsprechen alle Düfte dem jeweiligen Zeitgeist.
Wohl um einem Trend unserer Zeit zu folgen, wurden wohl auch im Jahr 2015 die beiden bekannten Kompositionen „Aliage“ und „Spellbound“ neu editiert und aufgelegt.
Sie wurden von vielen eventuell Allergien auslösenden Stoffen befreit und dabei leider auch ihrer vorherigen herrlichen Opulenz beraubt.
So schön und gelungen sie nun auch daherkommen, es fehlt meinem Gefühl nach der „Resonanzboden“, der bei den Vorgängerinnen die einzelnen Duftnoten gemeinsamen und so harmonischen Schwingen und Klingen brachte.
Jedenfalls trifft das auf „Aliage“ zu; „Spellbound“ konnte ich in der neuen Variante noch nicht testen.
So ist „Alliage“ von 1972 dunkler, erdiger und holzig-harziger, ein typischer sogenannter „Grüner Chypre-Duft“, voller Reichtum und mit allen notwendigen „Ecken und Kanten“ ausgestattet, über die seine klassischen Basisnoten nun einmal verfügen.
Die moderne Duftkreation ist weniger gewaltig, allein schon durch das zitrisch-blumige Entrée mit reicher sinnlicher Jasmin-Garnitur, wobei hier die charakteristische sämige, manchmal ein wenig klebrige Süße reifer Pfirsiche fehlt, die so speziell die Wärme des reichen Sommers vermittelt.
So kommt dieses anmutige Duftwesen schon zu Beginn beschwingter und jünger, aber nicht weniger liebenswert daher.
Diese „jüngere Schwester im Duft“ verfügt über ein mit Beifuß und Muskatnuss ungewöhnliches, aber sehr geschmackvoll gewürztes Herz aus vollerblühten duftenden Rosen, das mit zunehmendem Hautkontakt auf eindrucksvolle Art vibriert und somit leicht in Richtung der Orientalen tendiert.
Eichenmoos wurde auch hier in der Wirkung etwas kupiert, kuscheliger Moschus und die Myrrhe mit ihren harzigen Widerhaken verschwanden; sie wurden durch das silbern-seidige Zedernholzaroma stilvoll ersetzt: Alles wurde etwas "geglättet"!
Nur der Duftnotenklassiker Vetiver wurde beibehalten und so entstand eine für viele sicher zugänglichere Komposition, die trotz allen Veränderungen ihren Namen „Aliage“ zurecht trägt.
Diese Leichtigkeit macht sich natürlich in Sillage und Haltbarkeit bemerkbar, womit ich wieder beim vorher erwähnten „Resonanzboden“ wäre: Von Nichts kommt eben nichts!
Die Namensgleichheit der beiden Schwestern zwingt mich dazu etwas zu tun, was mir sonst fremd ist: Ich muss vergleichen!
Aber ich muss nicht entscheiden, welche Variante schöner oder tragbarer ist.
Das ist zum Glück Geschmackssache und der jeweiligen Gelegenheit angepasst.
Charmant und elegant sind sie beide, wobei die ältere Version natürlich etwas „aufgebrezelter“ daherkommt: Sie ist ein echtes Kind ihrer Zeit!
Es lohnt sich allerdings auch immer wieder, in die Duftwelt der Estée Lauder einzutauchen und diese näher zu entdecken.
Enttäuscht wurde ich bisher noch nicht.
Hat doch diese Amerikanerin mit ungarischen Wurzeln (Geburtsname: Josephine Esther - Rufname: Etsy) im Schatten der beiden die Welt der Kosmetik auch durch deren "Grabenkämpfe" beherrschenden „Drachen“ Helena Rubinstein und Elizabeth Arden ein immer noch sehr bekanntes Imperium begründet.
Begonnen hat ihre Reise ins Reich der Düfte bereits 1953 mit dem großartigen, noch immer so eindrucksvollen „Youth Dew“; von dort aus führt eine breitgefächerte Duftspur bis hin zu der aktuellen modernen und leichten Serie.
Meistens entsprechen alle Düfte dem jeweiligen Zeitgeist.
Wohl um einem Trend unserer Zeit zu folgen, wurden wohl auch im Jahr 2015 die beiden bekannten Kompositionen „Aliage“ und „Spellbound“ neu editiert und aufgelegt.
Sie wurden von vielen eventuell Allergien auslösenden Stoffen befreit und dabei leider auch ihrer vorherigen herrlichen Opulenz beraubt.
So schön und gelungen sie nun auch daherkommen, es fehlt meinem Gefühl nach der „Resonanzboden“, der bei den Vorgängerinnen die einzelnen Duftnoten gemeinsamen und so harmonischen Schwingen und Klingen brachte.
Jedenfalls trifft das auf „Aliage“ zu; „Spellbound“ konnte ich in der neuen Variante noch nicht testen.
So ist „Alliage“ von 1972 dunkler, erdiger und holzig-harziger, ein typischer sogenannter „Grüner Chypre-Duft“, voller Reichtum und mit allen notwendigen „Ecken und Kanten“ ausgestattet, über die seine klassischen Basisnoten nun einmal verfügen.
Die moderne Duftkreation ist weniger gewaltig, allein schon durch das zitrisch-blumige Entrée mit reicher sinnlicher Jasmin-Garnitur, wobei hier die charakteristische sämige, manchmal ein wenig klebrige Süße reifer Pfirsiche fehlt, die so speziell die Wärme des reichen Sommers vermittelt.
So kommt dieses anmutige Duftwesen schon zu Beginn beschwingter und jünger, aber nicht weniger liebenswert daher.
Diese „jüngere Schwester im Duft“ verfügt über ein mit Beifuß und Muskatnuss ungewöhnliches, aber sehr geschmackvoll gewürztes Herz aus vollerblühten duftenden Rosen, das mit zunehmendem Hautkontakt auf eindrucksvolle Art vibriert und somit leicht in Richtung der Orientalen tendiert.
Eichenmoos wurde auch hier in der Wirkung etwas kupiert, kuscheliger Moschus und die Myrrhe mit ihren harzigen Widerhaken verschwanden; sie wurden durch das silbern-seidige Zedernholzaroma stilvoll ersetzt: Alles wurde etwas "geglättet"!
Nur der Duftnotenklassiker Vetiver wurde beibehalten und so entstand eine für viele sicher zugänglichere Komposition, die trotz allen Veränderungen ihren Namen „Aliage“ zurecht trägt.
Diese Leichtigkeit macht sich natürlich in Sillage und Haltbarkeit bemerkbar, womit ich wieder beim vorher erwähnten „Resonanzboden“ wäre: Von Nichts kommt eben nichts!
Die Namensgleichheit der beiden Schwestern zwingt mich dazu etwas zu tun, was mir sonst fremd ist: Ich muss vergleichen!
Aber ich muss nicht entscheiden, welche Variante schöner oder tragbarer ist.
Das ist zum Glück Geschmackssache und der jeweiligen Gelegenheit angepasst.
Charmant und elegant sind sie beide, wobei die ältere Version natürlich etwas „aufgebrezelter“ daherkommt: Sie ist ein echtes Kind ihrer Zeit!
Es lohnt sich allerdings auch immer wieder, in die Duftwelt der Estée Lauder einzutauchen und diese näher zu entdecken.
Enttäuscht wurde ich bisher noch nicht.
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