10.06.2014 - 18:06 Uhr
Inger
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Inger
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25
Ruth .......
Zur Zeit ist Brasilien ja in aller Munde. Fußball interessiert mich jedoch nicht so.
In Brasilien war ich noch nie, ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht oder wie es dort riecht.
Als Estee Lauder Kundin werden mir natürlich alle Duftneuerscheinungen gezeigt und so wurde ich vor einigen Jahren mit Brasil Dream besprüht. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, daß ich einige Komplimente an diesem Tag erhielt für meinen Wohlgeruch.
Brasil Dream ist ein fruchtig frischer Duft, der Urlaubsstimmung verbreitet. Die exotischen Früchte haben einen holzigen und bitteren Beigeschmack. Das duftet sehr besonders und erfrischend-würzig. Die Ananas und die Orange kann ich sehr deutlich erkennen, die zitrischen Noten ebenso. Auch der Blumenteil mit Jasmin und
Gardenie, die den Duft süßlich machen, hat ebenfalls diesen leicht holzig-bitteren Unterton. Ich kenne keinen Duft, der so bitter ist wie Brasil Dream. Die Haltbarkeit ist gut, der Duft ist sehr eigenwillig doch überhaupt nicht aufdringlich.
Ob es so in Brasilien duftet? Ich weiß es nicht.
Als Kind verbrachte ich mehrere Wochen der Sommerferien in Peter Roseggers Waldheimat. Ein ehemaliges Bergarbeiterhaus wurde zu Ferienwohnungen umgebaut. Die Hausmeisterin war eine sehr energische Frau und wohnte im Parterre. Ihre Schwiegertochter verbrachte diesen Sommer bei ihr. Ruth war aus Rio De Janeiro und hatte dort den Sohn der Hausmeisterin kennengelernt und ihn geheiratet. Mit ihrer Schwiegermutter konnte sie sich nicht verständigen, denn die sprach kein Englisch. Ruth war nur ein paar Jahre älter als ich und mit meinem Schulenglisch war es mir möglich, mich mit ihr zu unterhalten. Ihr Mann war wieder bei der Arbeit als Monteur irgendwo auf der Welt unterwegs und Ruth war sehr einsam. Wir freundeten uns an. Sie bewohnte das ehemalige
Kinderzimmer ihres Gatten. Ihre gesamte Habe war in einer Reisetasche verstaut. Auf ihrem Bett thronte ein grell-oranger Plüschtieger - ein Geschenk ihrer Geschwister. Sie erzählte mir viel von Brasilien und von ihrer Familie. Ruth hatte großes Heimweh.
Wir beide haben alle Attraktionen genossen, die die Waldheimat damals zu bieten hatte. Wir gingen im Wald spazieren, pflückten Schwarzbeeren und verspeisten sie anschließend und hin und wieder marschierten wir den staubigen Weg hinunter nach St. Kathrein am Hauenstein ins Schwimmbad.
Wir beide hätten unterschiedlicher nicht sein können. Ruth, die dunkle zierliche Brasilianerin und ich, das helle damals spindeldürre Geschöpf. Und doch war das damals der Grundstein für eine lange (Brief)Freundschaft.
Zum Abschied hat sie mir den Plüschtieger geschenkt.
Ihre Ehe wurde geschieden, sie zog wieder nach Brasilien, hat wieder geheiratet und irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren.
Den kleinen Plüschtieger habe ich noch immer. Er schläft im hinteresten Winkel meines Kleiderschrankes. Bei größeren Räumarbeiten wird er aufgeschüttelt und gestreichelt. In den fast vierzig Jahren habe ich es nicht übers Herz gebracht ihn wegzugeben.
Wenn ich Brasil Dream trage, muß ich an Ruth denken.
Ich war noch nie in Brasilien, ich weiß nicht wie es dort aussieht oder wie es dort riecht. Aber ich habe Ruth gekannt!
In Brasilien war ich noch nie, ich habe keine Ahnung, wie es dort aussieht oder wie es dort riecht.
Als Estee Lauder Kundin werden mir natürlich alle Duftneuerscheinungen gezeigt und so wurde ich vor einigen Jahren mit Brasil Dream besprüht. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, daß ich einige Komplimente an diesem Tag erhielt für meinen Wohlgeruch.
Brasil Dream ist ein fruchtig frischer Duft, der Urlaubsstimmung verbreitet. Die exotischen Früchte haben einen holzigen und bitteren Beigeschmack. Das duftet sehr besonders und erfrischend-würzig. Die Ananas und die Orange kann ich sehr deutlich erkennen, die zitrischen Noten ebenso. Auch der Blumenteil mit Jasmin und
Gardenie, die den Duft süßlich machen, hat ebenfalls diesen leicht holzig-bitteren Unterton. Ich kenne keinen Duft, der so bitter ist wie Brasil Dream. Die Haltbarkeit ist gut, der Duft ist sehr eigenwillig doch überhaupt nicht aufdringlich.
Ob es so in Brasilien duftet? Ich weiß es nicht.
Als Kind verbrachte ich mehrere Wochen der Sommerferien in Peter Roseggers Waldheimat. Ein ehemaliges Bergarbeiterhaus wurde zu Ferienwohnungen umgebaut. Die Hausmeisterin war eine sehr energische Frau und wohnte im Parterre. Ihre Schwiegertochter verbrachte diesen Sommer bei ihr. Ruth war aus Rio De Janeiro und hatte dort den Sohn der Hausmeisterin kennengelernt und ihn geheiratet. Mit ihrer Schwiegermutter konnte sie sich nicht verständigen, denn die sprach kein Englisch. Ruth war nur ein paar Jahre älter als ich und mit meinem Schulenglisch war es mir möglich, mich mit ihr zu unterhalten. Ihr Mann war wieder bei der Arbeit als Monteur irgendwo auf der Welt unterwegs und Ruth war sehr einsam. Wir freundeten uns an. Sie bewohnte das ehemalige
Kinderzimmer ihres Gatten. Ihre gesamte Habe war in einer Reisetasche verstaut. Auf ihrem Bett thronte ein grell-oranger Plüschtieger - ein Geschenk ihrer Geschwister. Sie erzählte mir viel von Brasilien und von ihrer Familie. Ruth hatte großes Heimweh.
Wir beide haben alle Attraktionen genossen, die die Waldheimat damals zu bieten hatte. Wir gingen im Wald spazieren, pflückten Schwarzbeeren und verspeisten sie anschließend und hin und wieder marschierten wir den staubigen Weg hinunter nach St. Kathrein am Hauenstein ins Schwimmbad.
Wir beide hätten unterschiedlicher nicht sein können. Ruth, die dunkle zierliche Brasilianerin und ich, das helle damals spindeldürre Geschöpf. Und doch war das damals der Grundstein für eine lange (Brief)Freundschaft.
Zum Abschied hat sie mir den Plüschtieger geschenkt.
Ihre Ehe wurde geschieden, sie zog wieder nach Brasilien, hat wieder geheiratet und irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren.
Den kleinen Plüschtieger habe ich noch immer. Er schläft im hinteresten Winkel meines Kleiderschrankes. Bei größeren Räumarbeiten wird er aufgeschüttelt und gestreichelt. In den fast vierzig Jahren habe ich es nicht übers Herz gebracht ihn wegzugeben.
Wenn ich Brasil Dream trage, muß ich an Ruth denken.
Ich war noch nie in Brasilien, ich weiß nicht wie es dort aussieht oder wie es dort riecht. Aber ich habe Ruth gekannt!
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