24.09.2015 - 13:09 Uhr
Minigolf
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Minigolf
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Guter alter englischer "Vintage"-Duft mit Chyprepotential
In nur wenigen Parfumerien gibt es die Düfte von "Floris"". Ich hatte das Glück, dass eine gute Bekannte von mir, die in Frankfurt arbeitet, mir diesen Duft zu einem günstigen Preis zu besorgen. Es war auch noch ein Badeöl-Konzentrat desselben Parfums vorrätig, das sie mir dazu mitbrachte. Der Duft als solcher ist gnadenlos altmodisch, was meine Nase am meisten beglückt hat und zu schätzen weiß. Heutzutage werden solche Düfte kaum noch kreiert, und wenn, dann von sündhaft teuren "Nieschenmarken", die jeder den anderen mit den ausgefallendsten Kreationen übertrumpfen will. Neueste Kreationen, die aber manchmal auf Pseudo- Erfahrung fußen. Viele davon gut. "Floris" setzt bei Edwardian Bouquet auf alte englische Tradition, die eine Dame in den Vordergrund stellt, die gut duften will. Nicht nur nach den damals üblichen "reinen" Blütendüften, sondern für damalige Verhältnisse etwas ausgefallen und Shopiscated in ihrer Art. "Edwardian Bouquet " beginnt klassisch mit Blumen und zitrischen Noten, die Herznote zeigt ein leicht exotisch anmutendes, aber völlig unsüsses, kräutergespicktes Blumenbukett, das raue Elemente aufweist, und gut in die herbstliche Jahreszeit passt. Dann kommen pudrige Anteile zum duften, die sandelig- moosige, äußerst delikate chyprische Duftstoffe hat, obwohl "Chypre" von Coty erst ca. 16 Jahre später eine ganze Duftrichtung prägte, und der Name für noch kein anderes Parfum benutzt wurde. War der "Floris"- Parfumeur 1901 ein Vorreiter für Coty's "Chypre", oder ist es ein Zufall? Herausragend ist "Edwardian Bouquet" allemal, weil es fast "einmalig" ist in unserer Zeit. Ein Duft für "englische Stunden" mit einem gewissen "Miss Marple"- Feeling. Lang anhaltend mit guuter Sillage, ohne zu "röhren wie ein königlicher Hirsch".
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