Paris 1983 Eau de Toilette

Paris (Eau de Toilette) von Yves Saint Laurent
Flakondesign Pierre Dinand
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7.7 / 10 406 Bewertungen
Paris (Eau de Toilette) ist ein beliebtes Parfum von Yves Saint Laurent für Damen und erschien im Jahr 1983. Der Duft ist blumig-pudrig. Es wurde zuletzt von L'Oréal vermarktet.
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Duftrichtung

Blumig
Pudrig
Frisch
Süß
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
grüne Notengrüne Noten BergamotteBergamotte HyazintheHyazinthe KassiaKassia MimoseMimose OrangenblüteOrangenblüte RosengeranieRosengeranie WeißdornWeißdorn große Kapuzinerkresse
Herznote Herznote
RoseRose VeilchenVeilchen IriswurzelIriswurzel JasminJasmin LilieLilie MaiglöckchenMaiglöckchen Ylang-YlangYlang-Ylang LimettenblüteLimettenblüte
Basisnote Basisnote
MoschusMoschus HeliotropHeliotrop IrisIris SandelholzSandelholz ZedernholzZedernholz AmberAmber EichenmoosEichenmoos

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.7406 Bewertungen
Haltbarkeit
7.9284 Bewertungen
Sillage
7.5286 Bewertungen
Flakon
7.3303 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.149 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 22.03.2024.

Rezensionen

35 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Preis
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
MisterRossi

24 Rezensionen
MisterRossi
MisterRossi
Top Rezension 77  
Krebs ist ein A****loch
Achtung. Es wird persönlich.
Dies wird keine Duftanalyse, kein Beschwören der Vergangenheit. Es ist nur das, was ich fühle und erlebe:

Paris war einer meiner Signature-Düfte über viele, viele Jahre hinweg. Ich wage daher zu behaupten, dass ich mich auch mit den älteren Versionen gut auskenne. Bis weit in die frühen 2000er Jahre habe ich ihn geliebt, zudem ich aufgrund meiner damaligen Stellung schier unendlichen Nachschub bekam. Ich habe es verbraucht, als gäbe es kein morgen. Die 125er Buddels waren schneller leer als mein Haarspray. Beides im doppelten und dreifachen Wortsinn nicht unbedingt umweltfreundlich.

Noch heute befinden sich fast alle Varianten irgendwo in den Tiefen meiner Sammlung, wobei ich das Eau de Toilette immer am meisten mochte. Das Eau de Parfum war mir zu cremig, zu schwer, zu üppig und vanille-lastig. Im Eau de Toilette fühlte ich mich wohl: spritzig, ohne wirklich leicht zu sein. Gehaltvoll, aber mit einer guten Prise Humor und Esprit. Tages- und Jahreszeitunabhängig, mit einer Haltbarkeit und Silage, die es locker mit langen Arbeitstagen aufnehmen konnte.

Irgendwann geriet Paris in Vergessenheit. Überlebt, über-gesprüht. Vorbei – dachte ich.

Heute, in einer Welt von Knochenmetastasen, Angst, Pflegebetten, Toilettenstühlen und Bettpfannen, begegnete Paris mir wieder. Meine Mutter, in angstvoller Not und Veränderungsdruck, mistete aus und beförderte nicht enden wollende Mengen an Vergangenheits-Devotionalien aus den Tiefen ihrer Schränke, Schubladen und Kommoden. Darunter eine Schar von Miniaturen der letzten 30 Jahre. Mitsamt einem kleinen, randvollen Mini-Paris in völlig intakter Original-Formulierung aus der Mitte der 90er. Mitgenommen. Aufgetragen. Verzaubert.

Da waren sie wieder: all die Erinnerungen und all die Zeiten, die so lange vergangen schienen. Leuchtend, strahlend, wunderschön. Fast so wie real.

Diese, scheinbar kleine Wendung des Lebens war es also, die mir Paris in der aktuellen Version (Batch Oktober 2021, in der Kartonage mit schwarzem Sockel) wieder ins Haus spülte. Geshoppt. Gesprüht. Im ersten Moment enttäuscht. Denn: Paris ist nicht mehr das, was es einmal war. Trotzdem ist es immer noch das, was es immer schon war. Klingt absurd? Ist es auch.

Die aktuelle Version ist leiser, manche würden sagen: verdünnter, verblasster. Trotzdem ist sie immer noch Paris, unverkennbar. Selbst die Haltbarkeit liegt, bei hautnaher Projektion, bei mir deutlich im Bereich von 10 Stunden. Die loréalisierte Version wartet sogar noch mit gelistetem Evernia furfuracea auf.
Es ist mir völlig egal, ob es sich verändert hat. Es interessiert mich nicht, ob L´oreal es als Cash-Cow benutzt. Ich freue mich, dass es immer noch existiert.
Irgendwann wird es wegrationalisiert werden, sterben. Bis dahin will ich mich einfach daran erfreuen, dass es noch da ist. Den Moment geniessen, und im kurzen Lichtschein des verglühenden Funkens sehen, wie wundervoll es ist.

Dies wird kein Einstimmen in den Choral derjenigen, die das Vergangene und Ersetzte lebenslang betrauern. Denn so ist das Leben nun einmal. Ich möchte mich erfreuen an dem, was da ist. Denn das ist es wert. Nur das ist es wert.

Mein Vater ist ein sehr nüchterner, pragmatischer, sachlicher Mensch. Er kennt Paris nicht. Aber er kennt das Leben.

Was ich olfaktorisch in Paris erlebe, hat eine Parallele zu dem, was ich fühle wenn ich mir heute unser letztes gemeinsames Bild aus der Klinik genau ansehe:

Er hat immer noch die selben Augen, die selbe Seele. Ich kann ihn sehen.

Wenn ich Papa das nächste Mal besuche, werde ich Paris tragen. Einfach, weil es noch da ist.

Und Papa.
17 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Top Rezension 38  
Liberté. Toujours.
'Liberté toujours' - 'Freiheit (für) immer' so wirbt der amerikanische Konzern Imperial Tobacco (ja, es sind tatsächlich Amerikaner, man mag es beinahe nicht glauben) für Gauloises Blondes, die - neben Gitanes - wohl gallischsten unter den Zigaretten. Als ich geraucht habe als Schüler damals - angefangen ganz stilecht während eines Schüleraustauschs in Burgund - waren es meistens Gauloises, die (stärkeren) blauen noch lieber als die (milderen) roten. Und ich kam mir immer ein bisschen französisch vor dabei - wie ein Student in seiner Künstlerklause hoch über den Dächern von Montmartre.

Freiheit für immer. Yves Saint Laurents Paris ist seit jeher der Duft einer freien, selbstbewussten, intellektuell wie physisch selbstbestimmten Frau - nicht unbedingt einer ganz jungen, Fanny Ardant in ihren Vierzigern oder die gereifte Emmanuelle Béart. Er ist ein kräftiger, sehr akzentuierter Duft bzw. 'ein Parfum' (selten passte der Begriff 'Parfum' besser zu einem Produkt), das die Opulenz der Rosen in den Tuilerien und dem Jardin du Luxembourg kombiniert mit dem feinen Handschuhleder der Damen auf der Faubourg-Saint-Honoré und an der Place Vendôme. Er ist die Weichheit des Wassers der Seine unter dem Pont Neuf, das grelle Make Up das Huren am Pigalle und der zarte Flügelschlag der Amseln auf dem Champs de Mars. Ist die Stille zwischen den Gräberfeldern von Père Lachaise und der Lärm und das Leben aus dem Boulevard Saint-Michel, die Süße der bunten Macarons in der Auslage von Fauchon und die frische Salzigkeit der Austern in der Grande Épicerie. Er ist sexy und lebhaft, damen- und divenhaft zugleich und manchmal vulgär, ist zart und leise, weich und spröde und erzählt von ganz viel Leben - und ist zu Unrecht fast vergessen in den unteren Regalen der Parfümerien. Ein wunderbarer, vielgestaltiger Duft für eine wunderbare, vielgestaltige Person. Für eine Frau, die selbstbestimmt ist und dennoch verletzlich geblieben. Sinnlich. Kapriziös. Und frei.

Fazit: Liberté. Toujours.
9 Antworten
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Fabistinkt

29 Rezensionen
Fabistinkt
Fabistinkt
Top Rezension 29  
Dunkelgrüner Rosentee
Aufmerksam auf Paris wurde ich erstmals durch Persolaise – mein Vize-Parfümgott auf YouTube, seit Katie Puckrik von der Bildfläche verschwunden ist. Er nennt es den schönsten Rosenduft überhaupt. Als relativer Parfümneuling mit lediglich 5 Jahren Erfahrung habe ich noch nicht besonders viele Rosendüfte erschnuppert. Von den wenigen ist er allerdings tatsächlich der Schönste. Meine allererste Assoziation, als ich ihn in der Parfümerie testete, war „Eistee.“ Im Nachhinein muss diesem Eindruck das "Eis" genommen werden – Paris sind teure Rosenteeblätter, noch nicht aufgegossen und gänzlich ohne Zucker.

Seit ein paar Wochen besitze ich meinen eigenen Flakon, aus dem Souk unserer lieben "Näschen". Er durfte mit in den Urlaub und kam dort ausgiebig zum Einsatz.
Paris beginnt ziemlich grün und scharf. Ich meine zudem Aldehyde zu riechen, die sind allerdings nicht gelistet. Die grüne Schärfe erinnert an ein weiteres Werk von Sophia Grojsman: die vintage Variante von "Vanderbilt" von Gloria Vanderbilt. Ihre Kopfnoten teilen sich Bergamotte, Orangenblüte und eben die „grünen Noten“ - wahrscheinlich sind die für das Beißen in der Nase verantwortlich. Ansonsten haben die beiden Grojsmans nur wenige Gemeinsamkeiten, Vanderbilt ist viel üppiger und blumiger, wenn auch ähnlich pudrig.
Die Schärfe weicht bald dem genannten pudrigen Eindruck, für den möglicherweise die Iriswurzel sorgt. Zudem kristallisiert sich die Rose immer weiter heraus, die im Gedränge der Kopfnoten bisher etwas untergegangen ist. Es ist eine sehr klassisch anmutende Rose – sanft, unaufdringlich und sehr angenehm. In dieser Phase sorgt der Duft für verschiedene Assoziationen: wie anfangs beschrieben Tee bzw. Teeblätter, aber auch hochwertige Potpourris kommen mir in den Sinn und eine ganz bestimmte Seife, die ich als Kind besaß: die gab es bei „Ihr Platz“ (kennt das noch jemand?), war quadratisch mit abgerundeten Kanten, in rotes Papier eingeschlagen und steckte zum Schutz in einer zweiteiligen Plastikdose. Dieses Stück Seife trägt wahrscheinlich die Schuld an meiner Sympathie für dieses Parfüm.
Im weiteren Verlauf ändert sich nicht mehr viel, ich nehme allenfalls nach einiger Zeit noch etwas Moschus wahr, der sich zur dunkelgrünen Rose gesellt. Sämtliche anderen blumigen Noten aus der Pyramide kann ich leider nicht riechen, dazu fehlt noch die Übung.

Was mir insgesamt so gut an Paris gefällt, ist seine Trockenheit. Kein Gramm Zucker ist darin zu finden, wodurch er sich an lauen Sommerabenden phantastisch tragen lässt. Keine laute 80er-Jahre-Bombe, vielmehr eine fast zurückhaltende und klassisch schöne Erscheinung.
6 Antworten
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Peanut

218 Rezensionen
Peanut
Peanut
Top Rezension 32  
Zyniker bitte draußen bleiben: Paris duftet herrlich und "Paris" duftet nach Paris!
Nachdem ich Stiefschwester "Parisienne" durch den Kakao gezogen habe, möchte ich "Paris" nun meine bescheidene Liebeserklärung machen.

Vorab muss ich gestehen: Eigentlich bin ich eine bitterböse Zynikerin. Ganz im Sinne von Oscar Wilde: "A cynic is a (wo)man who knows the price of everything and the value of nothing." Könnte -zumindest zeitweilig- so in meinem Steckbrief stehen.

Aaaaber ich kann auch anders. Ich bin romantisch, verträumt und GANZ DOLL FRANKOPHIL. Meine erste unglückliche Liebe war ein glutäugiger Franzose aus Paris, meine erste Reise ohne Eltern ging (mit Rainbow-Tours ;o)) nach Paris, ich hatte im Abi 15 Punkte ergo 1+ in Französisch (Mann, war ich stolz!) und ich habe -last but not least- seit ewigen Jahren ein Ecoute-Abo am Hals. Frankophil kann man also, denke ich doch, gelten lassen.

Und ich liebe "YSL Paris" aus tiefster Seele. Der Zyniker in mir hat da einfach wenig Chancen auf Gehör. Er meldet sich zwar und argumentiert sich einen Wolf. Aber es bleibt nur bei Argumenten. Meiner Liebe zu Paris und "Paris" kann das nichts anhaben.

Denn: Paris duftet herrlich und "Paris" duftet nach Paris. Nach guter alter Romantik, wie sie nur in Paris anzutreffen ist. Nach den Rosen eines über beide Ohren verliebten Amants. Nach der handgeschnitzten französischen Luxusseife, die die Angebetete vor dem Randezvous (nicht Date!) benutzt. Nach dem Frühlingslüftchen, das die Verliebten im Jardin des Tuileries auf Schritt und Tritt begleitet. Und nach dem champagnerfarbenem Licht, wie es nur in Paris und nur zur Frühlingszeit auf glückliche und lebenshungrige Menschen niederprasselt.

Der Zyniker poltert mir gerade entgegen: So´n Blech! Paris duftet doch bestenfalls nach staubigem Sandstein, schlimmstenfalls nach Gosse, aber meistens nach Autoabgasen, Hundedreck und Mäusekot. "Paris" wiederum ist ein leicht museales Retro-Düftchen, das nach Omas Rosen-Gästeseife, Weichspüler und Rotkäppchen-Sekt müffelt.

Ich sage da nur: Hé mec, tais-toi! Du hast keine Ahnung und ich weiß was ich weiß. Paris und "Paris" sind ein Lebensgefühl und ein Geschenk an die Menschheit. Kein Ort und kein Duft für Zyniker. Basta!!
12 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Pinkdawn

68 Rezensionen
Pinkdawn
Pinkdawn
Hilfreiche Rezension 20  
Die modrige Süße verwelkter Rosen auf Trauerkränzen
Paris von YSL ist ein Duft, bei dem sich mir immer eine Frage stellt: Was hat die Hauptstadt der Franzosen - und natürlich im Besonderen der Französinnen – mit diesem Parfum von Yves Saint Laurent zu tun?
Ich kenne Paris. Nicht sehr gut. So, wie man die Stadt eben als Gast kennen lernt. Ich besuchte Paris im August, jenem Monat also, in dem die Einheimischen, wenn sie es sich leisten können, aus der Metropole flüchten und sie den Touristen überlassen.
Immerhin. In den Parks und Gärten blühte es – in den schönsten Farben des Sommers. Auch Rosen waren dabei. Im Jardin du Luxembourg, in den Tuilerien, im Jardin Anne-Frank und vor allem im Roseraie du Parc de Bagatelle.
Ich stelle mir vor, dass Yves Saint Laurent in den frühen 80er Jahren dort spazieren gegangen ist und sich von üppigen Damaszener Rosen, Teerosen oder blaßrosa Bourbonrosen, wie sie einst in Josephines Malmaison blühten, zu seinem Parfum inspirieren ließ.
Das ist natürlich eine naive Vorstellung. Ist doch die Parfümeurin des Dufts die Russin Sophia Grojsman, die Düfte wie Eternity, Beautiful und Trésor kreiert hat. Aber vielleicht ist ja sie in den Rosengärten von Paris gesessen und hat ihre Düfte genossen.
Paris gilt als „Rosenduft“. Das war auch der Grund, weshalb ich mich für dieses Eau de Toilette interessiert habe. Ich liebe Rosenduft.
Der charakteristische Flakon aus geschliffenem Glas mit seinem schwarz-pinken Verschluss hat mich sofort angesprochen.
Der Duft startet gleich nach dem Aufsprühen sehr süß, mir fast schon zu süß. Von der zitrischen Bergamotte merke ich wenig. Grüne Noten sind hingegen anfangs deutlich vorhanden. Auch Blüten mischen sehr bald mit. Die Rose ist von Anfang an präsent und bleibt es. In der Herznote beginnt der Duft etwas pudrig zu werden. Die heiteren Klänge von Grün und Bergamotte sind nun komplett verschwunden. Das EdT bietet keinerlei Frische mehr, nur eine schwere, fast an Honig erinnernde etwas stechende Süße, die zuletzt von Sandelholz noch verstärkt wird. Dazu werden auch Schwergewichte wie Amber und Moschus bis zum Abwinken aufgefahren.
Paris – ich meine das Parfum - hat mich seinerzeit überzeugt, was ich heute nicht mehr nachvollziehen kann. Ich habe mir den Eau de Toilette Spray gekauft und ihn gern in der Sommerzeit verwendet.
YSL nennt den Duft verführerisch. Er soll eleganten, fröhlichen Damen mit erlesenem Geschmack stehen. Beschrieben wird das Parfum als romantisch, sehr feminin und delikat.
Dass ich noch einen halb gefüllten Flakon davon besitze, hat natürlich seine Gründe. Irgendwie hat mir der Duft früher viel mehr zugesagt. Heute empfinde ich ihn als zu süß, zu schwer – selbst als Eau de Toilette – und auch, ja, irgendwie altmodisch.
Es ist das Dufterlebnis das man möglicherweise hat, wenn man eine alte Truhe auf dem Dachboden findet, sie öffnet und darin den vergilbten Brautschleier der Ururgroßmutter findet, in dem sich ein Parfum von anno dazumal festgesetzt hat.
Ich würde mir wünschen, dass die Rosen frischer duften, und der gesamte Duft leichter, spritziger und nicht gar so dunkel und streng wäre. Aber tatsächlich hat er eine samtige Schwere, die für mich fast etwas Melancholisches hat. Von der versprochenen Fröhlichkeit merke ich nichts. Ich kann mir bestenfalls vorstellen, dass eine attraktive, gepflegte Dame in Schwarz mit rot lackierten Fingernägeln ihn zum Begräbnis ihres Gatten trägt.
Ich mag pudrige Düfte. Aber hier begegnet mir eher staubiges Pathos als ein fröhlicher Rosenpuderduft.
Ich vermag heute nicht mehr erkennen, was mir einmal an diesem Duft so gefallen hat. Derzeit kann ich mich nicht mit ihm identifizieren und außer Begräbnissen wüsste ich kaum eine Gelegenheit, bei der ich ihn tragen würde.
Romantisch? Nein. Verführerisch? Schon gar nicht. Feminin? Bestenfalls, wenn es sich dabei um ältere Damen handelt. Man braucht schon eine gewisse Persönlichkeit, um diesen dominanten Duft zumindest abends tragen zu können, ohne von ihm erdrückt zu werden. Sillage und Haltbarkeit sind hier für ein Eau de Toilette fast unglaublich intensiv!
Mit der lebendigen Weltstadt an der Seine, der Stadt der Liebe und der Künstler hat dieser schwerblütige Duft meiner Meinung nach allerdings nichts zu tun. Sie hätte sich eine bessere bzw. passendere Kreation verdient. Etwas Leichtes, Blumiges, mit Charme und Esprit, raffiniert, aber anmutig und lieblich.
Doch Paris, der Duft, hat von all dem so überhaupt nichts.
In Wien haben wir eine Weiße Frau, die in der Hofburg umgeht. Angeblich handelt es sich um Kunigunde, die unglückliche Witwe Premysil Ottokars II., König von Böhmen, der 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld von Rudolf I. von Habsburg besiegt wurde und fiel. Rudolf stellte den Leichnam des glücklosen Königs übrigens danach 30 Wochen in Wien zur Schau.
Gern gesehen ist der ruhelose Geist der Königin nicht. Kündigt ihr Erscheinen doch sicheres Unheil an. Ich bin ihr zum Glück noch nie begegnet. Sollte ich es einmal, bin ich jedoch sicher, ihr Parfum sofort zu erkennen: dieser morbide Duft verwelkter Rosen auf Trauerkränzen, diese modrige, schwere Süße …
8 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

48 kurze Meinungen zum Parfum
AxiomaticAxiomatic vor 11 Monaten
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Der schönste Rosenduft der 1980er. Komplex, mehrschichtig, leichte Chypre-Anklänge.
Zart pudrig, tiefgründig und unbeschwert.
Éclat féminin!
37 Antworten
Greenfan1701Greenfan1701 vor 2 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Vorsichtig dosiert ein wahres Blütenwunder,sehr feminin, geliebt seit 40 Jahren, leider nicht oft getragen, Rose im Vordergrund, minimalgrün
11 Antworten
AndrulaAndrula vor 4 Jahren
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Blumiger Veilchenchampagner
tropft von Schneeweißchen´s Rosenlippen
auf gepudertes Frühlingsblatt .
Der Bärenkönigssohn lächelt .
12 Antworten
Edda32Edda32 vor 5 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Eiffelturmhohe 80er Pyramide mit filigranen Anbauten. Man fällt allerlei weißfloral beflügelt in ein warmholz-moosiges Rosenbett. Classy.
5 Antworten
HeikesoHeikeso vor 5 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Unendlich anmutige Rosenpracht, federleichter Puder auf Zitrusschalen und cremigem Sandelholz. Selbstbewusst, seifig, leicht altbacken.
7 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

Diskussionen zu Paris (Eau de Toilette)

ExUser in Damen-Parfum
Habe ein Foto finden können: Diese ist die aktuelle "Eau de Cologne Version" (verdünnte) und die "verschlimm verbesserte Version", eines einst so wundervollen...
Toshkova in Damen-Parfum
Scorpio, die untere Verpackung gibt es aber auch schon recht lange. Bereits im Jahre 2005 habe ich Paris in dieser Kartonage gekauft und auch damals hielt...
ExUser in Damen-Parfum
Ich würde mir an Deiner Stelle diese Düfte nur noch als Mini kaufen.

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