30.06.2017 - 14:35 Uhr
Meggi
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Meggi
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17
Backfisch-Haselnüsse
Grüne, also unreife Mandel? Irgendwas (Bitter)-Mandelmäßiges vielleicht für eine Sekunde. Anschließend riecht es erstmal nach Benzin. Mit einer Spur Süße darin. Das Benzinartige geht sicherlich auf die Hyazinthe zurück, eine der floralen Chef-Stinkerinnen. Eine halbe Minute später bricht sich Jasmin Bahn. Sofort deutet sich auch seine aasige Seite an und mischt sich …äh… äußerst originell mit dem Benzin-Eindruck.
Lindenblüte? Die ist hier keineswegs sommerlich-freundlich, sondern bis ins Bittere überdreht. Heu – schon mehrfach erwähnt – passt gleichermaßen prima. Dennoch scheint mir vor allem der honighafte Part der Linde nach wenigen Minuten gut wahrnehmbar. Nahbarer wird es obendrein.
Zunächst dringt freilich nach zwei, drei Minuten eine grüne Note durch, die tatsächlich (ich lasse mich von der Ansage gern mitziehen!) an unreife Schalenfrucht erinnern mag. Mandeln hin oder her: Als Kinder vom Dorf sind wir im Sommer in den Knicks herumgekrochen und haben dann und wann eine Haselnuss vom Strauch gepult, ob die Dinger wohl endlich mal reif sind. Gut möglich, dass die ähnlich gerochen haben, mein Geruchs-Gedächtnis jedenfalls nickt beifällig. Vermutlich ist an dieser grün-saftig-cremigen Anmutung bereits Moschus beteiligt, der zum Abschluss den Duft dominieren wird.
Was in einer wirbelnden Kako-Osmie begann, fügt sich allmählich zusammen. Der Heu-Lindenblüten-Fasthonig schluckt den Jasmin-Stink, der Weißblüher-Rest verlegt sich stattdessen – und damit offenbart er ebenfalls eine Nähe zum Als-ob-Honig – auf’s Metallische. Die Hyazinthe geht in der grünen Nuss auf. Ein anspruchsvoller Start kommt zur Ruhe. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
In Berlin. Und zwar Unter den Linden. Binnen einer halben Stunde schält sich nämlich der Linden-Part deutlicher hervor. Ganz behutsam driftet der Duft ins Liebliche. Nicht schwülstig-süßlich, sondern im besten Sinne lieblich. Eine kokette Duftigkeit, ein romantischer Mix aus nun endgültig mehr honig- als heuhafter Lindenblüte, mittlerweile sauberem Jasmin in einer Vor-Moschus-Stufe und jenem Grün, das „Backfisch-Haselnüssen“ (bitte geruchlich nicht wörtlich nehmen!) eigen sein mag. Herr Heeley bleibt seinen Auftakt-Gedanken treu.
So viel zum Inzwischen-Geschehen auf der Haut. Aus einiger Entfernung – wenn der Duft dort überhaupt noch zu bemerken ist – dürfte das wie „Creme-Duft, die 1000ste“ wirken, zumal sich ab dem späten Vormittag mit rasch zunehmender relativer Dominanz (sprich: Das Übrige weicht zurück) besagte Moschus-Note zeigt. Mithin ein Duft für den Träger oder doch eher die Trägerin, die sich mit allenfalls einem individuellen Hauch von Extravaganz in die Umgebung einfügen möchte. Der es genügt, sich selbst, sich allein des Ungewöhnlichen bewusst zu werden. Mir ist klar, dass das recht positiv formuliert ist und sich der zügige Abschied auch in vergrätztere Worte fassen ließe.
Ohnehin scheinen mir die Heeleys – der Cardinal stellt da wohl eine Ausnahme dar – von nicht allzu üppiger Haltbarkeit zu sein, das zumindest stelle ich zum Ende meiner kleinen Vierer-Testreihe fest. Sollte das auf die, wie behauptet, hochwertigen (heißt das: nach Möglichkeit natürlichen?) Inhaltsstoffe zurückzuführen sein, fände ich das allerdings in Ordnung. Vielleicht weiß jemand Näheres.
Außerdem ließe sich als gemeinsame Linie eine gewisse Klarheit oder Transparenz festhalten. Sehr schön. Einige sympathische Düfte durfte ich kennenlernen. Macht Lust auf mehr Heeley.
Ich bedanke mich bei Gerdi für diese und die anderen Proben.
Lindenblüte? Die ist hier keineswegs sommerlich-freundlich, sondern bis ins Bittere überdreht. Heu – schon mehrfach erwähnt – passt gleichermaßen prima. Dennoch scheint mir vor allem der honighafte Part der Linde nach wenigen Minuten gut wahrnehmbar. Nahbarer wird es obendrein.
Zunächst dringt freilich nach zwei, drei Minuten eine grüne Note durch, die tatsächlich (ich lasse mich von der Ansage gern mitziehen!) an unreife Schalenfrucht erinnern mag. Mandeln hin oder her: Als Kinder vom Dorf sind wir im Sommer in den Knicks herumgekrochen und haben dann und wann eine Haselnuss vom Strauch gepult, ob die Dinger wohl endlich mal reif sind. Gut möglich, dass die ähnlich gerochen haben, mein Geruchs-Gedächtnis jedenfalls nickt beifällig. Vermutlich ist an dieser grün-saftig-cremigen Anmutung bereits Moschus beteiligt, der zum Abschluss den Duft dominieren wird.
Was in einer wirbelnden Kako-Osmie begann, fügt sich allmählich zusammen. Der Heu-Lindenblüten-Fasthonig schluckt den Jasmin-Stink, der Weißblüher-Rest verlegt sich stattdessen – und damit offenbart er ebenfalls eine Nähe zum Als-ob-Honig – auf’s Metallische. Die Hyazinthe geht in der grünen Nuss auf. Ein anspruchsvoller Start kommt zur Ruhe. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
In Berlin. Und zwar Unter den Linden. Binnen einer halben Stunde schält sich nämlich der Linden-Part deutlicher hervor. Ganz behutsam driftet der Duft ins Liebliche. Nicht schwülstig-süßlich, sondern im besten Sinne lieblich. Eine kokette Duftigkeit, ein romantischer Mix aus nun endgültig mehr honig- als heuhafter Lindenblüte, mittlerweile sauberem Jasmin in einer Vor-Moschus-Stufe und jenem Grün, das „Backfisch-Haselnüssen“ (bitte geruchlich nicht wörtlich nehmen!) eigen sein mag. Herr Heeley bleibt seinen Auftakt-Gedanken treu.
So viel zum Inzwischen-Geschehen auf der Haut. Aus einiger Entfernung – wenn der Duft dort überhaupt noch zu bemerken ist – dürfte das wie „Creme-Duft, die 1000ste“ wirken, zumal sich ab dem späten Vormittag mit rasch zunehmender relativer Dominanz (sprich: Das Übrige weicht zurück) besagte Moschus-Note zeigt. Mithin ein Duft für den Träger oder doch eher die Trägerin, die sich mit allenfalls einem individuellen Hauch von Extravaganz in die Umgebung einfügen möchte. Der es genügt, sich selbst, sich allein des Ungewöhnlichen bewusst zu werden. Mir ist klar, dass das recht positiv formuliert ist und sich der zügige Abschied auch in vergrätztere Worte fassen ließe.
Ohnehin scheinen mir die Heeleys – der Cardinal stellt da wohl eine Ausnahme dar – von nicht allzu üppiger Haltbarkeit zu sein, das zumindest stelle ich zum Ende meiner kleinen Vierer-Testreihe fest. Sollte das auf die, wie behauptet, hochwertigen (heißt das: nach Möglichkeit natürlichen?) Inhaltsstoffe zurückzuführen sein, fände ich das allerdings in Ordnung. Vielleicht weiß jemand Näheres.
Außerdem ließe sich als gemeinsame Linie eine gewisse Klarheit oder Transparenz festhalten. Sehr schön. Einige sympathische Düfte durfte ich kennenlernen. Macht Lust auf mehr Heeley.
Ich bedanke mich bei Gerdi für diese und die anderen Proben.
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