30.01.2022 - 09:21 Uhr
Flaconesse
87 Rezensionen
Flaconesse
Sehr hilfreiche Rezension
8
Blindtest #9: Ein goldener Kaftan.
Kennt ihr diese Tage, zumeist sind es Sonn- oder Feiertage? Man schläft sich aus, nach einem umfangreichen Frühstück, was aufgrund der fortgeschrittenen Zeit eher den Namen Brunch verdient hätte, will man sich mit Tatendrang an sein aktuelles Projekt setzen (bei mir ist es gerade Magic Cleaning nach der KonMari Methode), kommt der dämpfende Schlag aus heiterem Himmel auf den Kopf: Bamm! Ich fühle mich erschlagen, kränklich, der Kopf schmerzt, der Körper ist beschwert, ebenso die Gedanken.
„Schalt einen Gang zurück“ Flüstert meine innere Stimme. Nanu wo ist der Antreiber hin, der sonst alles so gut im Griff hat, Haushalt, putzen, kochen und alles was man sonst noch gerne aufschiebt und sich schlecht darüber fühlt? „Setz Dich hin, trink einen Tee und teste Parfüm, ganz entspannt heute, keine Eile, keine Hektik, kein Stress“
Vielen Dank liebe innere Stimme, heute gibt es dann eben einen Entspannungstag, Durchatmen, natürlich mit Parfüm.
Ich krame meine bunte Blindtest-Proben-Kiste hervor, die sich in den letzten 2 Wochen erfreulicherweise etwas geleert hat und dennoch etwa 30 Proben beheimatet:
Liebe B., Deine Probe 1 soll mich heute erfreuen. Ich suche die Probe und den entsprechenden Lösungsumschlag heraus und sprühe direkt drauf los, denn das Röhrchen ist abgeklebt und gibt keinen Blick auf das darin enthaltene Innere frei.
Wah, arabisches Sandelholz springt mich direkt an, ohne Vorwarnung. Nach dem ersten Schock nehme ich cremigere und leicht fruchtige Noten war, eine minimal krautige Frische. Der Duft ist dicht verwebt, bernsteinfarben, es ist schwer hier einzelne Note zu erkennen, alles fließt zusammen. Hier eine ledrige Spitze, die direkt wieder verschwindet, Flüchte, die ich nicht fassen kann, Kräuter die durcheinanderschwirren, ein kleiner Hauch Baldrian, ist das Patchouli? Und das alles ergibt doch eine stimmige Einheit. Ein goldener Kaftan.
Nach dem Anfänglichen Overkill, hat sich nun doch zu meinem Erstaunen ein recht zarter Duft ausgebreitet, der sich leicht um die Haut legt, als würde er einige Millimeter über ihr schweben. Ein Duft mit dezent arabisch-gewürzigem Touch, der die Riechzellen jedoch nicht überstrapaziert.
Ich muss mich sehr zurückhalten, nicht direkt schon zu lunsen, will den Duft mindestens zwei Stunden auf der Haut behalten, ehe ich auflöse.
Doch auch nach einiger Zeit vermag meine Nase keine Zutaten zu entziffern, außer dem cremigen Sandelholz, das von allen anderen Noten getragen und gestützt wird.
Zeitlos, unisex.
Es ist kein Duft, den ich selbst tragen würde, zu sehr stehe ich mit dem cremigen Holz auf Kriegsfuß, vermute auch hier eine winzige Spur Javanol enthalten (mein absoluter Endgegner), wenn es so präsent daherkommt, obwohl es hier sehr weich und anschmiegsam erscheint.
So löse ich auf und bin beruhigt, dass ich Teile der Basis richtig erkannt habe.
„Schalt einen Gang zurück“ Flüstert meine innere Stimme. Nanu wo ist der Antreiber hin, der sonst alles so gut im Griff hat, Haushalt, putzen, kochen und alles was man sonst noch gerne aufschiebt und sich schlecht darüber fühlt? „Setz Dich hin, trink einen Tee und teste Parfüm, ganz entspannt heute, keine Eile, keine Hektik, kein Stress“
Vielen Dank liebe innere Stimme, heute gibt es dann eben einen Entspannungstag, Durchatmen, natürlich mit Parfüm.
Ich krame meine bunte Blindtest-Proben-Kiste hervor, die sich in den letzten 2 Wochen erfreulicherweise etwas geleert hat und dennoch etwa 30 Proben beheimatet:
Liebe B., Deine Probe 1 soll mich heute erfreuen. Ich suche die Probe und den entsprechenden Lösungsumschlag heraus und sprühe direkt drauf los, denn das Röhrchen ist abgeklebt und gibt keinen Blick auf das darin enthaltene Innere frei.
Wah, arabisches Sandelholz springt mich direkt an, ohne Vorwarnung. Nach dem ersten Schock nehme ich cremigere und leicht fruchtige Noten war, eine minimal krautige Frische. Der Duft ist dicht verwebt, bernsteinfarben, es ist schwer hier einzelne Note zu erkennen, alles fließt zusammen. Hier eine ledrige Spitze, die direkt wieder verschwindet, Flüchte, die ich nicht fassen kann, Kräuter die durcheinanderschwirren, ein kleiner Hauch Baldrian, ist das Patchouli? Und das alles ergibt doch eine stimmige Einheit. Ein goldener Kaftan.
Nach dem Anfänglichen Overkill, hat sich nun doch zu meinem Erstaunen ein recht zarter Duft ausgebreitet, der sich leicht um die Haut legt, als würde er einige Millimeter über ihr schweben. Ein Duft mit dezent arabisch-gewürzigem Touch, der die Riechzellen jedoch nicht überstrapaziert.
Ich muss mich sehr zurückhalten, nicht direkt schon zu lunsen, will den Duft mindestens zwei Stunden auf der Haut behalten, ehe ich auflöse.
Doch auch nach einiger Zeit vermag meine Nase keine Zutaten zu entziffern, außer dem cremigen Sandelholz, das von allen anderen Noten getragen und gestützt wird.
Zeitlos, unisex.
Es ist kein Duft, den ich selbst tragen würde, zu sehr stehe ich mit dem cremigen Holz auf Kriegsfuß, vermute auch hier eine winzige Spur Javanol enthalten (mein absoluter Endgegner), wenn es so präsent daherkommt, obwohl es hier sehr weich und anschmiegsam erscheint.
So löse ich auf und bin beruhigt, dass ich Teile der Basis richtig erkannt habe.
4 Antworten