28.06.2014 - 15:30 Uhr
Seerose
682 Rezensionen
Seerose
Analyse Top Rezension
Ylang-Ylang vom Feinsten
Nun bin ich beim letzten Duft des Probensets der Villoresi Vintage Collection angekommen.
Es war eine sehr spannende Duftreise. Da ich die ursprünglichen Düfte nicht kenne, kann ich keine Vergleiche ziehen. Es sind keine experimentellen Düfte wie schon der Name deutlich macht. Mir gefällt, dass alle Düfte nur nach natürlichen Ingredienzen duften. Sie sind vielschichtig und nicht einfach mal eben auf die Schnelle runterzutesten. Sie haben alle einen Verlauf, den es abzuwarten gilt. Alle Düfte sind exakt austariert, gut abgestimmt. Bis auf die Düfte "Ambra" und "Incensi" bei denen ich die Namen vertauschen würde, dann wäre die Düfte für mich mit den Namen stimmig, sind die Düfte genau das, was im Namen und mit den Ingredienzen vorbestimmt ist. Nochmal ein Danke an Angua für die großzügige Überlassung des Sets.
Ylang-Ylang ist für mich in Düften oft nicht wahrnehmbar, weil der Riechstoff oft mit anderen Weißblühern kombiniert ist. Die sind dann dominierend bzw. ich kann sie nicht von Ylang-Ylang unterscheiden, weil ich von den oft sehr animalisch riechenden anderen Weißblühern abgelenkt und irritiert bin.
Außerdem konnte ich anhand von Ylang-Ylang feststellen, wie sich mein Geruchssinn im Laufe der letzten 2 Jahre geändert hat.
Zuerst habe ich nur einen üppigen für mich uninteressanten Blütenduft wahrgenommen. Nein, so wollte ich nicht duften, zu anstrengend.
Dann fand ich es über viele Monate, in denen ich es von Zeit zu Zeit immer wieder getestet habe, belanglos, wollte es schon in den Kompost kippen. Es ist aber ein liebevoll gemeintes Geschenk von jemand zu einer Zeit als ich mit Düften nicht viel anfangen konnte, ein Reisemitbringsel mit der Andeutung, dass das Öl kostbar sei.
Und nun ist es für mich ein Referenzduft. Also gestern habe ich zur Vorbereitung für den Test heute das Öl auf einen Duftstreifen geträufelt, auch um zu riechen, ob es vielleicht verranzt ist. Das ist es nicht, aber jetzt, im Gegensatz zu früher entwickelte endlich für mich wahrnehmbar auf dem Streifen ein derart dichter, bedrängender Duft, typisch Weißblüher. Dies Öl konnte und kann ich gar nicht als Duft tragen.
Endlich habe ich begriffen, warum mir das Öl so feierlich als etwas Besonderes überreicht wurde: Es ist kein Öl mit Ylang-Ylang aromatisiert, es ist reines Ylang-Ylang Öl. Ich war aber auch eine Banausin, mein Güte! Ich wollte es in den Kompost....unmöglich finde ich mich rückblickend. Ich habe die Gabe gar nicht zu würdigen gewußt.
Der Ylang-Ylang-Baum gehört zu den Magnolienartigen, die Blüten spenden reichlich Blüten zum Verarbeiten. Diese und andere Details kann man im Wikipedia nachlesen.
Dieser starke Blütenduft war allerdings nur dicht auf dem Papier, einen Meter entfernt roch es cremig nach schönen Blüten. Und obwohl wirklich bedrängend aus der Nähe, es riecht nicht aasig-animalisch.
Wie ist das nun in Villoresis Vintage-Ylang-Ylang umgesetzt:
Sofort nach dem Auftragen kommt mir nach dem Verdunsten des Alkohols der strenge und kompromißlos stechende und schwere Ylang-Ylang-Öl-Duft entgegen. Vor allem am Handgelenk ist es fast so stark wie mein Öl.
Etwas entfernt allerdings duftet es sofort feiner. Nach kurzer Zeit wird "Ylang-Ylang" cremiger, etwas grüner. Es mischen sich die anderen Blüten ein. Sehr intensiv, aber nicht so wie in vielen Düften mit Weißblühern: nicht aasig und animalisch. Es ist nur ein dichter Blütenduft, der auf der Haut sehr intensiv duftet, aber schon 30 cm entfernt ein schöner tropischer Blütenduft ist.
Ich kann im gesamten Verlauf keine zitrischen Duftnoten wahrnehmen.
Es folgen feine grüne Noten, die Ylang-Ylang noch schöner machen. Sodann folgt eine seifige Cremigkeit die eine Weile mitduftet. Aber auch die tritt wieder in den Hintergrund. "Ylang-Ylang" wird süßer und noch etwas grün-cremiger. Das war es zu Beginn und auch in der ersten Phase der Duftentwicklung nicht, es war nur streng und überbordend von Blüten.
Insgesamt wird "Ylang-Ylang" dezenter, leichter. Jetzt rieche ich auch schöne balsamische Harze sowie eine leichte Holznote, die "Ylang-Ylang" herber und leicht bitter-grüner erscheinen lässt.
Die Haltbarkeit ist gut, die Sillage nur zu Beginn sehr stark.
Die Einordnung als Unisexduft kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Es ist ein rein femininer Duft.
"Ylang-Ylang ist ohne Einschränkung eine Duftkomposition mit ausschließlich exotischen und tropischen Blüten. Es ist jetzt Sommer. Dafür scheint mir dieser Duft nicht so passend. Das ist allerdings ein Problem von uns. Denn in den tropischen und subtropischen Gebieten, woher die Blüten kommen, scheint man damit keine Schwierigkeiten zu kennen. Ich denke, dass ich "Ylang-Ylang" im Winter und Herbst genießen kann. Denn es gefällt mir im Verlauf des Tests immer mehr. Es ist jetzt ein Duft, der in die Reihe der Düfte wie "Le Parfüm" von Elie Saab eingeordnet werden kann. "Ylang-Ylang" ist dagegen dichter und ohne animalische Tendenz. Es ist ein Vintage-Duft und daher keine wirklich Innovation.
Es war eine sehr spannende Duftreise. Da ich die ursprünglichen Düfte nicht kenne, kann ich keine Vergleiche ziehen. Es sind keine experimentellen Düfte wie schon der Name deutlich macht. Mir gefällt, dass alle Düfte nur nach natürlichen Ingredienzen duften. Sie sind vielschichtig und nicht einfach mal eben auf die Schnelle runterzutesten. Sie haben alle einen Verlauf, den es abzuwarten gilt. Alle Düfte sind exakt austariert, gut abgestimmt. Bis auf die Düfte "Ambra" und "Incensi" bei denen ich die Namen vertauschen würde, dann wäre die Düfte für mich mit den Namen stimmig, sind die Düfte genau das, was im Namen und mit den Ingredienzen vorbestimmt ist. Nochmal ein Danke an Angua für die großzügige Überlassung des Sets.
Ylang-Ylang ist für mich in Düften oft nicht wahrnehmbar, weil der Riechstoff oft mit anderen Weißblühern kombiniert ist. Die sind dann dominierend bzw. ich kann sie nicht von Ylang-Ylang unterscheiden, weil ich von den oft sehr animalisch riechenden anderen Weißblühern abgelenkt und irritiert bin.
Außerdem konnte ich anhand von Ylang-Ylang feststellen, wie sich mein Geruchssinn im Laufe der letzten 2 Jahre geändert hat.
Zuerst habe ich nur einen üppigen für mich uninteressanten Blütenduft wahrgenommen. Nein, so wollte ich nicht duften, zu anstrengend.
Dann fand ich es über viele Monate, in denen ich es von Zeit zu Zeit immer wieder getestet habe, belanglos, wollte es schon in den Kompost kippen. Es ist aber ein liebevoll gemeintes Geschenk von jemand zu einer Zeit als ich mit Düften nicht viel anfangen konnte, ein Reisemitbringsel mit der Andeutung, dass das Öl kostbar sei.
Und nun ist es für mich ein Referenzduft. Also gestern habe ich zur Vorbereitung für den Test heute das Öl auf einen Duftstreifen geträufelt, auch um zu riechen, ob es vielleicht verranzt ist. Das ist es nicht, aber jetzt, im Gegensatz zu früher entwickelte endlich für mich wahrnehmbar auf dem Streifen ein derart dichter, bedrängender Duft, typisch Weißblüher. Dies Öl konnte und kann ich gar nicht als Duft tragen.
Endlich habe ich begriffen, warum mir das Öl so feierlich als etwas Besonderes überreicht wurde: Es ist kein Öl mit Ylang-Ylang aromatisiert, es ist reines Ylang-Ylang Öl. Ich war aber auch eine Banausin, mein Güte! Ich wollte es in den Kompost....unmöglich finde ich mich rückblickend. Ich habe die Gabe gar nicht zu würdigen gewußt.
Der Ylang-Ylang-Baum gehört zu den Magnolienartigen, die Blüten spenden reichlich Blüten zum Verarbeiten. Diese und andere Details kann man im Wikipedia nachlesen.
Dieser starke Blütenduft war allerdings nur dicht auf dem Papier, einen Meter entfernt roch es cremig nach schönen Blüten. Und obwohl wirklich bedrängend aus der Nähe, es riecht nicht aasig-animalisch.
Wie ist das nun in Villoresis Vintage-Ylang-Ylang umgesetzt:
Sofort nach dem Auftragen kommt mir nach dem Verdunsten des Alkohols der strenge und kompromißlos stechende und schwere Ylang-Ylang-Öl-Duft entgegen. Vor allem am Handgelenk ist es fast so stark wie mein Öl.
Etwas entfernt allerdings duftet es sofort feiner. Nach kurzer Zeit wird "Ylang-Ylang" cremiger, etwas grüner. Es mischen sich die anderen Blüten ein. Sehr intensiv, aber nicht so wie in vielen Düften mit Weißblühern: nicht aasig und animalisch. Es ist nur ein dichter Blütenduft, der auf der Haut sehr intensiv duftet, aber schon 30 cm entfernt ein schöner tropischer Blütenduft ist.
Ich kann im gesamten Verlauf keine zitrischen Duftnoten wahrnehmen.
Es folgen feine grüne Noten, die Ylang-Ylang noch schöner machen. Sodann folgt eine seifige Cremigkeit die eine Weile mitduftet. Aber auch die tritt wieder in den Hintergrund. "Ylang-Ylang" wird süßer und noch etwas grün-cremiger. Das war es zu Beginn und auch in der ersten Phase der Duftentwicklung nicht, es war nur streng und überbordend von Blüten.
Insgesamt wird "Ylang-Ylang" dezenter, leichter. Jetzt rieche ich auch schöne balsamische Harze sowie eine leichte Holznote, die "Ylang-Ylang" herber und leicht bitter-grüner erscheinen lässt.
Die Haltbarkeit ist gut, die Sillage nur zu Beginn sehr stark.
Die Einordnung als Unisexduft kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Es ist ein rein femininer Duft.
"Ylang-Ylang ist ohne Einschränkung eine Duftkomposition mit ausschließlich exotischen und tropischen Blüten. Es ist jetzt Sommer. Dafür scheint mir dieser Duft nicht so passend. Das ist allerdings ein Problem von uns. Denn in den tropischen und subtropischen Gebieten, woher die Blüten kommen, scheint man damit keine Schwierigkeiten zu kennen. Ich denke, dass ich "Ylang-Ylang" im Winter und Herbst genießen kann. Denn es gefällt mir im Verlauf des Tests immer mehr. Es ist jetzt ein Duft, der in die Reihe der Düfte wie "Le Parfüm" von Elie Saab eingeordnet werden kann. "Ylang-Ylang" ist dagegen dichter und ohne animalische Tendenz. Es ist ein Vintage-Duft und daher keine wirklich Innovation.
5 Antworten