12.01.2011 - 20:16 Uhr
Apicius
1107 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
14
Sauer macht lustig!
Auf den ersten Blick ist Dilmun das Kölnisch Wasser im Sortiment von Lorenzo Villoresi - auf den zweiten Blick aber ist Dilmun viel mehr. Indes werden 4711-Geschädigte ihre Mühe mit diesem Duft haben. Denn gleich zu Anfang begrüßt uns die Neroli-Note eines typischen Eau de Colognes, da gibt es gar nichts zu deuteln!
Nach dem ersten Neroli-Schock zeigt sich eine deutliche Tendenz in die zitrische Richtung des Kölnisch-Wasser Spektrums. Doch anders als in dem einen oder anderen Guerlain- Eau de Cologne (EdC Imperiale, Cologne du Parfumeur) ist die Zitrone nicht leicht, sondern richtig kräftig ausgeführt, um nicht zu sagen - ziemlich sauer!
Dahinter gibt es etwas Pudrigkeit, die angegebenen Harze und Hölzer sind dezent verarbeitet und bieten allenfalls etwas Bodenhaftung, ohne selber zu dominieren. Passend zum gelbgrünen, leicht bitteren Anstrich (Lorbeer!) wurden florale Noten neben dem Neroli gewählt - sehr zurückhaltend, aber präsent.
An einem gewissen Punkt verlässt Dilmun das Kölnisch Wasser Konzept. Ohne ganz zu verschwinden, tritt die Neroli-Note zur Seite, und die dominante Zitrone macht sich mitsamt holzig-harzigem Unterbau auf in Richtung Acqua di Parma Colonia! Jawohl, es gibt bei Dilmun deutliche Parallelen zu dem wohl besten aller Zitrusdüfte: da ist dieser trocken-pudrige, an Gips, Kalk und Kreide erinnernde Aspekt, - dieses Knirschen, so als würde man in einen Baiser beißen.
Nach einer Weile wird die Zitrone dann schon schwächer, und Dilmun pendelt wieder etwas zurück in Richtung Kölnisch Wasser, bleibt aber insgesamt staubtrocken und kräftig. Dilmun ist haltbarer als ein Eau de Cologne, ein paar Stunden hat man es schon.
Dilmun ist ein Zwitterwesen - halb Eau de Cologne, halb Acqua di Parma Kopie. Schlecht ist das wirklich nicht, das kann man schon nehmen! Dilmun empfiehlt sich mit dieser Ausrichtung als kräftiges Sommerparfum vorzugsweise bei über 30 Grad Celsius. Bevor ich selber aber daran denke, mir diesen Zwitter zuzulegen, würden freilich erst mal das klassische Acqua di Parma Colonia und vielleicht noch eins der besten Kölnisch Wasser (Guerlains Cologne du Parfumeur?) in meine Sammlung wandern. So ist das eben mit den sehr guten Parfums, die sich zu sehr den wahren Meisterwerken annähern.
Nach dem ersten Neroli-Schock zeigt sich eine deutliche Tendenz in die zitrische Richtung des Kölnisch-Wasser Spektrums. Doch anders als in dem einen oder anderen Guerlain- Eau de Cologne (EdC Imperiale, Cologne du Parfumeur) ist die Zitrone nicht leicht, sondern richtig kräftig ausgeführt, um nicht zu sagen - ziemlich sauer!
Dahinter gibt es etwas Pudrigkeit, die angegebenen Harze und Hölzer sind dezent verarbeitet und bieten allenfalls etwas Bodenhaftung, ohne selber zu dominieren. Passend zum gelbgrünen, leicht bitteren Anstrich (Lorbeer!) wurden florale Noten neben dem Neroli gewählt - sehr zurückhaltend, aber präsent.
An einem gewissen Punkt verlässt Dilmun das Kölnisch Wasser Konzept. Ohne ganz zu verschwinden, tritt die Neroli-Note zur Seite, und die dominante Zitrone macht sich mitsamt holzig-harzigem Unterbau auf in Richtung Acqua di Parma Colonia! Jawohl, es gibt bei Dilmun deutliche Parallelen zu dem wohl besten aller Zitrusdüfte: da ist dieser trocken-pudrige, an Gips, Kalk und Kreide erinnernde Aspekt, - dieses Knirschen, so als würde man in einen Baiser beißen.
Nach einer Weile wird die Zitrone dann schon schwächer, und Dilmun pendelt wieder etwas zurück in Richtung Kölnisch Wasser, bleibt aber insgesamt staubtrocken und kräftig. Dilmun ist haltbarer als ein Eau de Cologne, ein paar Stunden hat man es schon.
Dilmun ist ein Zwitterwesen - halb Eau de Cologne, halb Acqua di Parma Kopie. Schlecht ist das wirklich nicht, das kann man schon nehmen! Dilmun empfiehlt sich mit dieser Ausrichtung als kräftiges Sommerparfum vorzugsweise bei über 30 Grad Celsius. Bevor ich selber aber daran denke, mir diesen Zwitter zuzulegen, würden freilich erst mal das klassische Acqua di Parma Colonia und vielleicht noch eins der besten Kölnisch Wasser (Guerlains Cologne du Parfumeur?) in meine Sammlung wandern. So ist das eben mit den sehr guten Parfums, die sich zu sehr den wahren Meisterwerken annähern.
2 Antworten