10.04.2012 - 17:48 Uhr
Apicius
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Apicius
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19
Kälte und Körperwärme
Eine vergleichsweise opulente Pyramide weist Theseus auf und verspricht so ein Dufterlebnis, das sich nicht leicht erschließt. Vermutlich fanden weder besonders exotische Duftstoffe, noch hypermoderne Moleküle Eingang in diese Rezeptur. Ich glaube, mit Theseus demonstriert Lorenzo Villoresi, dass es immer noch möglich ist, aus Bekanntem Eigenständiges zu komponieren. Und so hat Theseus vor allem eines: Charakter.
Grob kann man Theseus als grünen Duft bezeichnen. Seine Krautigkeit erinnert mich allerdings weniger an feine Küchenkräuter, sie weckt eher Assoziationen von grünem Gestrüpp oder Unterholz. Hinzu kommen eine Art metallische Note, die dem Duft etwas Kühles, um nicht zu sagen eine gewisse Kälte verleiht - sowie harzige und ledrige Noten, welche jene unpersönliche Tendenz wieder in Richtung Körperlichkeit des Trägers oder der Trägerin zurücknehmen. Dass die Sache nicht in Breite und Opulenz abdriftet, dafür sorgt eine deutliche ätherische, leicht adstringierende Seite, die ein wenig an Minze oder besser noch Eukalyptus erinnert. Fast würde ich diese irisierenden Anteile unter Aldehyde verbuchen. Das ausgewiesene Oud ist dagegen nicht als solches wahrnehmbar.
In seiner inneren Widersprüchlichkeit liegt der Reiz von Theseus: man ist ständig versucht, an der aufgesprühten Stelle zu schnüffeln, um am Wechselspiel von Kälte und Körperwärme Anteil zu haben. Bravo – so wünschen wir uns ein spannendes Parfum! Etwas mehr Sillage hätte das Ganze da noch interessanter gemacht.
Ein schönes Bild: der griechische Held Theseus, in einer strahlenden, metallisch glänzenden Rüstung, doch darinnen steckt ein realer Mensch mit vor Anstrengung klopfendem Herzen.
Theseus ist ein leichtes Parfum, das bedenkenlos im Sommer getragen werden kann, aber es ist kein „Wässerchen“. Als charakterstarker Duft für die warme Jahreszeit wäre Theseus eine interessante Wahl. Aufgrund der recht schwachen Sillage darf man etwas kräftiger sprühen.
Grob kann man Theseus als grünen Duft bezeichnen. Seine Krautigkeit erinnert mich allerdings weniger an feine Küchenkräuter, sie weckt eher Assoziationen von grünem Gestrüpp oder Unterholz. Hinzu kommen eine Art metallische Note, die dem Duft etwas Kühles, um nicht zu sagen eine gewisse Kälte verleiht - sowie harzige und ledrige Noten, welche jene unpersönliche Tendenz wieder in Richtung Körperlichkeit des Trägers oder der Trägerin zurücknehmen. Dass die Sache nicht in Breite und Opulenz abdriftet, dafür sorgt eine deutliche ätherische, leicht adstringierende Seite, die ein wenig an Minze oder besser noch Eukalyptus erinnert. Fast würde ich diese irisierenden Anteile unter Aldehyde verbuchen. Das ausgewiesene Oud ist dagegen nicht als solches wahrnehmbar.
In seiner inneren Widersprüchlichkeit liegt der Reiz von Theseus: man ist ständig versucht, an der aufgesprühten Stelle zu schnüffeln, um am Wechselspiel von Kälte und Körperwärme Anteil zu haben. Bravo – so wünschen wir uns ein spannendes Parfum! Etwas mehr Sillage hätte das Ganze da noch interessanter gemacht.
Ein schönes Bild: der griechische Held Theseus, in einer strahlenden, metallisch glänzenden Rüstung, doch darinnen steckt ein realer Mensch mit vor Anstrengung klopfendem Herzen.
Theseus ist ein leichtes Parfum, das bedenkenlos im Sommer getragen werden kann, aber es ist kein „Wässerchen“. Als charakterstarker Duft für die warme Jahreszeit wäre Theseus eine interessante Wahl. Aufgrund der recht schwachen Sillage darf man etwas kräftiger sprühen.
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