12.03.2018 - 15:29 Uhr
loewenherz
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loewenherz
Analyse Top Rezension
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Und die Heiterkeit! Die von innen kommende Heiterkeit! Die fröhliche Basis für das harmonische Miteinander!
Den meisten Parfums, die ich bisher aus dem Hause Miller Harris kannte, habe ich eine gewisse Subtilität und Zurückgenommenheit zugeschrieben. Und wenn auch dieser hier, Le Pamplemousse, doch alles andere ist als ein lauter, geschweige plärriger Duft, so verfügt er doch über eine Kraft sowie ein Selbstbewusstsein, das für einen Duft aus der Feder von Lynn bzw. Miller Harris - zumal noch einen grünen - zumindest bemerkenswert erscheint.
Den zahlreichen in seiner Pyramide aufgeführten zum Trotz sind es zentral doch zwei Akkorde, die sein (durchaus kapriziöses) Wesen prägen: zum einen die namengebende Grapefruit - eine grüngelb anmutende und keine pinkfarbene Grapefruit - sowie das lebhafte Grün von zerdrücktem Ast- und Blattwerk, die der saftigen Frische der Zitrusfrucht eine dunklere Variante von Bitterkeit beistellt und sie ausbalanciert, ohne ihre sommerliche Leichtigkeit zu stören. Und sie gehen harmonisch miteinander um: das herbsaftige Blattgrün und die bittere Grapefruitfrische. Alle anderen oben aufgeführten Früchte ordnen sich der zentralen Grapefruit weitgehend klaglos unter, und auch die Gartenkräuter treten aus der geschilderten grünen Blattnote nicht akzentuiert hervor. Und selbst nach Stunden - wenn andere Hesperiden ihrer warmsanften schon längst Basisnote erlegen sind, ist Le Pamplemousses zitrische Bitterkeit noch lebhaft wahrnehmbar - kühl und klar wie ein Geschenk.
Fazit: nachdenklich oder gar tiefgründig ist er nicht. Doch verblüffend erwachsen in seiner grünbitteren, von innen kommenden Heiterkeit - die, wie wir ja von Loriots Hedwig und Hellmuth (Heinrichs 'Schwippschwager'!) wissen, die fröhliche Basis für das harmonische Miteinander ist - und in der ich selbst an einem grauen Märzfrühlingstag wie heute schon erahnen kann, wie er mich an einem bleiernen Augustnachmittag erfrischen und kühlen wird.
Den zahlreichen in seiner Pyramide aufgeführten zum Trotz sind es zentral doch zwei Akkorde, die sein (durchaus kapriziöses) Wesen prägen: zum einen die namengebende Grapefruit - eine grüngelb anmutende und keine pinkfarbene Grapefruit - sowie das lebhafte Grün von zerdrücktem Ast- und Blattwerk, die der saftigen Frische der Zitrusfrucht eine dunklere Variante von Bitterkeit beistellt und sie ausbalanciert, ohne ihre sommerliche Leichtigkeit zu stören. Und sie gehen harmonisch miteinander um: das herbsaftige Blattgrün und die bittere Grapefruitfrische. Alle anderen oben aufgeführten Früchte ordnen sich der zentralen Grapefruit weitgehend klaglos unter, und auch die Gartenkräuter treten aus der geschilderten grünen Blattnote nicht akzentuiert hervor. Und selbst nach Stunden - wenn andere Hesperiden ihrer warmsanften schon längst Basisnote erlegen sind, ist Le Pamplemousses zitrische Bitterkeit noch lebhaft wahrnehmbar - kühl und klar wie ein Geschenk.
Fazit: nachdenklich oder gar tiefgründig ist er nicht. Doch verblüffend erwachsen in seiner grünbitteren, von innen kommenden Heiterkeit - die, wie wir ja von Loriots Hedwig und Hellmuth (Heinrichs 'Schwippschwager'!) wissen, die fröhliche Basis für das harmonische Miteinander ist - und in der ich selbst an einem grauen Märzfrühlingstag wie heute schon erahnen kann, wie er mich an einem bleiernen Augustnachmittag erfrischen und kühlen wird.
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