24.01.2017 - 08:39 Uhr

loewenherz
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loewenherz
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25
Melanie Hamilton
Eigentlich heißt sie ja fast den ganzen Film lang 'Melanie Wilkes' - zumindest seit ihrer Heirat mit ihrem Cousin Ashley, der der Erbe von Zwölfeichen ist und damit Nachbar der O'Haras auf Tara - und der einzige Mann, den Scarlett nicht haben kann. Melanie, gespielt von der großartigen Olivia de Havilland, die im letzten Jahr unglaubliche hundert wurde, ist in fast allem der Gegenentwurf zur eitlen, kapriziösen, sprunghaften und selbstfixierten Scarlett, ist still, bescheiden und der Inbegriff von Sittsamkeit und Treue - und wird trotzdem oder gerade darum Scarletts beste (und wahrscheinlich einzige) Freundin.
Die Düfte von Lynn bzw. Miller Harris sind allesamt ein bisschen wie die ruhige Melanie: zurückhaltend und unaufgeregt - und keiner von ihnen eine Diva oder Rampensau. Manche sind heiter, manche ernst, sie alle sind in Ausdauer und Sillage höchstens mittelstark - absichtlich! - und es überrascht nur kaum, dass es unter ihnen beispielsweise bisher noch kein Parfum mit Oud gibt, dessen Stärken 'zurückhaltend' und 'unaufgeregt' ja so gar nicht sind. Und unter all diesen ruhigen, fast kontemplativen Düften ist Terre d'Iris vielleicht der ruhigste und einer der ernstesten - wie Melanie Hamilton aus Atlanta.
Ich habe schon einige Parfums mit Iris - verwendet wird das aus dem Rhizom der Schwertlilie gewonnene ätherische Öl, nicht ihre Blüte - probiert und kommentiert - und vielleicht ist die Iris unter den verbreiteten Parfumakkorden der gedeckteste und stillste. Oftmals haben Irisdüfte Anklänge von Schminke oder Lippenstift - und mindestens ebenso häufig sind die sie verwendenden Parfums von ihrem Dufteindruck her pudrig, neblig, silbern oder grau. Und beinahe immer erfordern sie ein zweites Hinriechen, enthüllen ihre Schönheit und ihre Qualität erst mit der Zeit, sind hautnah und intim.
Hier treffen nun zwei Leisetreter aufeinander: die Iris und das Duftschaffen von Lynn Harris. Herausgekommen ist ein zurückhaltendes, in sich gekehrtes Parfum, das die graue Iris in ein helles Braun einhüllt, nichts Feuchtes, Moosiges, sondern etwas irden Tröstliches - Leben! Es ist nichts Dumpfes und nichts Schleppendes in Terre d'Iris - nur Feinheit und Einkehr und Ruhe - wie die stille Melanie, die stets freiwillig in die zweite Reihe trat - und die Scarlett (in sündigem Rot!) am Abend ihres vermeintlichen Ehebruchs mit Ashley - es war ja quasi nichts passiert - mit einem Lächeln in ihrem Haus so aufrichtig willkommen hieß.
Fazit: für die einen vielleicht ein bisschen langweilig. Für die anderen ein Duft von unaufgeregter Schönheit und voll stiller Würde.
Die Düfte von Lynn bzw. Miller Harris sind allesamt ein bisschen wie die ruhige Melanie: zurückhaltend und unaufgeregt - und keiner von ihnen eine Diva oder Rampensau. Manche sind heiter, manche ernst, sie alle sind in Ausdauer und Sillage höchstens mittelstark - absichtlich! - und es überrascht nur kaum, dass es unter ihnen beispielsweise bisher noch kein Parfum mit Oud gibt, dessen Stärken 'zurückhaltend' und 'unaufgeregt' ja so gar nicht sind. Und unter all diesen ruhigen, fast kontemplativen Düften ist Terre d'Iris vielleicht der ruhigste und einer der ernstesten - wie Melanie Hamilton aus Atlanta.
Ich habe schon einige Parfums mit Iris - verwendet wird das aus dem Rhizom der Schwertlilie gewonnene ätherische Öl, nicht ihre Blüte - probiert und kommentiert - und vielleicht ist die Iris unter den verbreiteten Parfumakkorden der gedeckteste und stillste. Oftmals haben Irisdüfte Anklänge von Schminke oder Lippenstift - und mindestens ebenso häufig sind die sie verwendenden Parfums von ihrem Dufteindruck her pudrig, neblig, silbern oder grau. Und beinahe immer erfordern sie ein zweites Hinriechen, enthüllen ihre Schönheit und ihre Qualität erst mit der Zeit, sind hautnah und intim.
Hier treffen nun zwei Leisetreter aufeinander: die Iris und das Duftschaffen von Lynn Harris. Herausgekommen ist ein zurückhaltendes, in sich gekehrtes Parfum, das die graue Iris in ein helles Braun einhüllt, nichts Feuchtes, Moosiges, sondern etwas irden Tröstliches - Leben! Es ist nichts Dumpfes und nichts Schleppendes in Terre d'Iris - nur Feinheit und Einkehr und Ruhe - wie die stille Melanie, die stets freiwillig in die zweite Reihe trat - und die Scarlett (in sündigem Rot!) am Abend ihres vermeintlichen Ehebruchs mit Ashley - es war ja quasi nichts passiert - mit einem Lächeln in ihrem Haus so aufrichtig willkommen hieß.
Fazit: für die einen vielleicht ein bisschen langweilig. Für die anderen ein Duft von unaufgeregter Schönheit und voll stiller Würde.
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